Begegnung – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Mon, 18 May 2020 11:46:42 +0000 de-DE hourly 1 Mit TEN SING an den Polarkreis nach Kirovsk https://blogarchiv.cvjm.de/2020/05/18/mit-ten-sing-nach-kirovsk/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/05/18/mit-ten-sing-nach-kirovsk/#respond Mon, 18 May 2020 11:46:18 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33470
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[Ein Beitrag von Gustav Lietz]

Vom 16. bis 24. Februar reisten wir mit insgesamt neun TEN SINGern aus dem CVJM-Ostwerk ins nordrussische Kirovsk zum dortigen 3. internationalen TEN SING-Festival.

im Flugzeug

Eine deutsche TEN SING-Delegation des CVJM-Ostwerks reiste nach Russland

Dieses Festival kann man mit einem TEN SING-Seminar in Deutschland vergleichen: Ca. 70 Jugendliche arbeiten ein paar Tage an einem Programm. Am letzten Tag führen sie es im Rahmen einer großen Abschlussshow auf.

Natürlich läuft das in Russland alles ein klein wenig anders ab. Ihr fragt euch sicherlich: warum Russland? Seit wann gibt es da TEN SING? Um euch diese Fragen zu beantworten und um von der abenteuerlichen Reise zu berichten, seid ihr herzlich eingeladen, den folgenden Beitrag zu lesen.

Warum Russland? Warum Kirovsk?

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir ins Jahr 2014 zurückgehen: Damals fand ein YMCA Youthworkers Camp in Nordirland statt. Dort schloss die TEN SING School (zum CVJM-Ostwerk gehörig) Bekanntschaft mit Elena Nikolaeva. Sie ist Leiterin des in Kirovsk ansässigen YMCA Russia North.

TEN SING gab es dort damals noch nicht. Elena nahm auf dem Youthworkers Camp an einem TEN SING-Workshop teil und war von der Idee so begeistert, dass sie uns bat, die tollste Jugendarbeit der Welt nach Russland zu bringen.

Nach ausgiebiger Planung und Vorbereitung fand dann im November 2015 das Gründungsprojekt „TEN SING goes Russia“ statt. Zehn deutsche Mitarbeitende reisten für zwei Wochen nach Kirovsk und gründeten dort eine TEN SING-Gruppe.

Kirovsk im Khibiny-Gebirge

Blick auf Kirovsk im Khibiny-Gebirge

Kirovsk ist eine kleine Industriestadt am nördlichen Polarkreis. Die Stadt liegt auf der Kola-Halbinsel, unweit der finnischen und der norwegischen Grenze. Schnee bedeckt die Plattenbauten und Fabriken der Stadt von September bis Juni. Im „richtigen“ Winter werden Temperaturen von bis zu -30°C erreicht. Neben dem Bergbau kam in den letzten Jahren der Skitourismus als Wirtschaftszweig dazu.

Eben dieses kleine, vermeintlich unbedeutende Städtchen wurde zur Wiege von TEN SING in Russland. In den letzten Jahren folgten Gruppengründungen in St. Petersburg, Moskau, Jaroslawl und im sibirischen Barnaul. Seit 2018 veranstaltet TEN SING Kirovsk ein alljährliches Festival für alle russischen und auch für internationale Gruppen, das wir in diesem Jahr besuchten.

2016 und 2019 besuchte TEN SING Kirovsk den CVJM Frankfurt (Oder) sowie das TEN SING-Helio-Festival in Sachsen. Dieses Jahr war es Zeit für uns, die Einladung unserer russischen Freunde endlich anzunehmen.

Reisen auf Russisch

Am 16. Februar ging es für uns los: Zunächst mit dem Flugzeug von Berlin nach St. Petersburg. Dort machten wir für einen Tag Halt, um diese wunderschöne Stadt zu besichtigen. Wir trafen TEN SINGer aus St. Petersburg, die uns ihre Stadt aus der Sicht eines Einheimischen zeigten.

im Nachtzug

21 Stunden Fahrt mit einem russischen Nachtzug

Die nächste Reiseetappe war für manch einen von uns das vielleicht größte Erlebnis der ganzen Reise: Eine 21-stündige Fahrt mit einem echten russischen Nachtzug. Wir reisten in der 3. Klasse, das heißt: keine Abteile, sondern 54 Liegen in einem Waggon. Das war eine ganz besondere Erfahrung und hat uns als Gruppe sehr zusammengeschweißt. Langweilig wurde es uns nicht: entweder wir tranken Tee, lasen etwas oder schliefen einfach.

Im hohen Norden angekommen, hatten wir dann noch einen Tag Zeit, im Kulturpalast zu proben. Jede Gruppe sollte sich zu Beginn des Festivals mit einem eigenen Programm kurz vorstellen. Der Kulturpalast ist der Dreh- und Angelpunkt der Stadt: Dort finden jegliche Konzerte, Veranstaltungen, Hochzeiten, Tanzschulen und eben auch TEN SING statt. Open-Air-Veranstaltungen sind in Kirovsk aufgrund des Klimas das ganze Jahr über schwierig.

Außerdem besuchten wir abends noch eine Therme. Das hatten wir bitter nötig nach der langen Reise!

Untergebracht waren wir in einem Hostel zusammen mit allen anderen russischen TEN SING-Gruppen (Moskau, St. Petersburg, usw.). Wir schlossen sofort neue Bekanntschaften und trafen bekannte Gesichter wieder (von den Besuchen der Russen in Deutschland).

Sprachlich war es manchmal kompliziert: Von uns konnte kaum einer Russisch, von den Russen kaum einer (gutes) Englisch. Der Google-Übersetzer wurde zu unserem treuen Freund.

Das Festival beginnt

Am 20. Februar startete dann endlich das Festival. Es begann mit einem Vorstellungskonzert der einzelnen Gruppen. In weiser Voraussicht, dass die Russen Rammstein über alles lieben, spielten wir „Ohne Dich“. Die anderen Gruppen begeisterten uns mit ihren Mini-Auftritten.

Gruppenfoto

Ankunf in Kirovsk

Es lief vieles sehr ähnlich ab, wie auf einem deutschen TEN SING-Seminar. Wir arbeiteten in vier Workshops: Band, Theater, Tanz und Vocal. Der Chor für alle hat sich in Russland leider nicht so ganz durchgesetzt. Aber es wäre ja nicht TEN SING, wenn nicht jede Gruppe seine Besonderheiten hätte.

Eine weitere Besonderheit war auch, dass für die einzelnen Workshops im Vorfeld keine Leiter festgelegt worden sind. Wir wurden auf die Workshops aufgeteilt und uns wurde gesagt: „Erarbeitet gemeinsam etwas!“ Das lief am Anfang etwas schleppend, auch wegen der Sprachbarriere. Mit der Zeit groovten wir uns mit den Russen aber gut ein.

Zusätzlich zu den Workshops fanden noch sogenannte Masterclasses statt. Diese wurden von Teilnehmenden vorbereitet zu Themen wie z. B. Bodypercussion oder Gebärdensprache. Da konnten wir viel Neues mitnehmen!

An den Abenden gab es noch verschiedene Exkursionen. Wir fuhren z. B. in die Snow Village: eine Ausstellung aus Eis- und Schneeskulpturen. An einem anderen Abend ging es ins Stadtmuseum, um etwas über die Geschichte Kirovsks zu erfahren.

Am Ende des Festivals stand die große Abschlussshow. Wir führten auf, was wir an drei Tagen erarbeitet hatten. Der Saal war gut gefüllt mit Eltern, Freunden und ehemaligen TEN SINGern. Auf dem Programm standen ungefähr zehn Songs, ein Theaterstück und ein abschließender Massentanz. Das Theaterstück wurde aus Rücksicht auf unsere fehlenden Russischsprachkenntnisse komplett pantomimisch aufgeführt.

Im Anschluss fanden noch eine Aftershowparty und eine große, emotionale Abschiedsrunde statt.

Zurück nach Deutschland

Snow Village

Ein Ausflug ins Snow Village stand auch auf dem Programm

Voller neuer Eindrücke und mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck traten wir am 23. Februar die Heimreise an. Nach St. Petersburg ging es wieder mit dem 21-Stunden-Nachtzug. Auf der Rückreise hatten wir nur wenige Stunden Aufenthalt: Wir fuhren gleich vom Bahnhof zum Flughafen und ein paar Stunden später waren wir wieder zurück in Berlin.

Das war für uns alle ein ganz besonderes Erlebnis und hoffentlich kein einmaliges, denn 2021 soll es wieder zu unseren Freunden an den Polarkreis gehen!
Die Anmeldung wird voraussichtlich ab Herbst 2020 über das CVJM-Ostwerk möglich sein.

Gustav Lietz, Projektleitung

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Willkommen in Indien – Teil 3 https://blogarchiv.cvjm.de/2020/04/02/willkommen-in-indien-teil-3/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/04/02/willkommen-in-indien-teil-3/#respond Thu, 02 Apr 2020 14:06:23 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33309
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Im zweiten Teil meines Reiseberichts habe ich euch von der Bildungsarbeit des YMCA in Bhubaneswar berichtet, heute teile ich einige Eindrücke aus der Arbeit des YMCA Ranchi.

Ranchi_Balwari School - Kindergarten

Fester Teil des Gemeindeentwicklungsprogramms sind Kindergärten

Dritte Station: Ranchi

Letzte Station dieser Besuchsreise war der YMCA Ranchi, der im vergangenen Herbst sein 50. Jubiläum feierte. Der Aufbau der Arbeit begann mit einem Gemeindeentwicklungsprogramm, das noch heute weitergeführt wird.

Der damalige CVJM-Sekretär fuhr mit seinem Fahrrad in einfache Siedlungen und in Slums, startete dort ein Bildungsprogramm. Heute gibt es in neun Slums Kindergärten, Ausbildungsprojekte für Frauen, Gesundheits-Check-ups und Begleitung durch Sozialarbeiterinnen und -arbeiter. Zwei Begegnungen waren in diesen Tagen für mich besonders eindrücklich:

Offenheit lernen

An einem Tag sind wir zu einem Frauenprojekt in ein Dorf 50 Kilometer außerhalb von Ranchi gefahren. In dieser Gegend startete der YMCA vor 20 Jahren ein Programm, das Menschen und Strukturen auf dem Land stärken soll, um damit der Landflucht entgegenzuwirken.

Wichtiger Bestandteil dieses Programms sind Frauengruppen, die sich wöchentlich in kleinen Gruppen treffen. In diesen Treffen tauschen sie Wissen über Anbaumethoden aus, erhalten Trainings zum Beispiel zur Produktion von Konserven. Anliegen ist, dass sie ihre Erträge steigern können, um nicht nur den Eigenbedarf zu decken, sondern um auch etwas verkaufen zu können.

Eine Frau erzählte, dass die Bewohner des Dorfes zu Beginn des Projekts sehr zurückhaltend und misstrauisch waren. Sie wollten keinen Kontakt zu den für sie Fremden aus dem YMCA haben. Doch die Mitarbeitenden des YMCA haben Beziehungen zu ihnen aufgebaut und die Frauen haben erfahren, dass sie sie unterstützen wollen.

Heute gehen sie ganz offen auf Menschen zu und so konnten wir auch bei meinem Besuch miteinander ins Gespräch kommen.

Hin zu den Menschen

An einem anderen Morgen waren wir in einer Lepra-Kolonie. Der YMCA hat zwei Lepra-Kolonien der Stadt „adoptiert“. Auch wenn die Krankheit heute ausgemerzt ist, so gibt es immer noch ältere Generationen, deren Körper noch von der Krankheit gezeichnet sind. Sie leben mit den nachfolgenden Generationen weiter in den Kolonien, die ihnen von der Regierung zugeteilt wurden.

Die Regierung hat ihnen einfache Häuser gebaut, kümmert sich aber nicht weiter um sie. Der YMCA ist regelmäßig mit Sozialarbeiterinnen und -arbeitern vor Ort, führt Gesundheitsvorsorge durch und kümmert sich um ihre Bedürfnisse. So haben sie zum Beispiel in den beiden Kolonien Toiletten und Duschhäuser gebaut.

Bei unserem Besuch in dieser Lepra-Kolonie wurde jeder Familie vom YMCA Ranchi ein Eimer zum Wassertransport mit einem Duschbecher zur Verfügung gestellt. Gerade in der momentanen Corona-Krise erleben wir, wie wichtig Hygienemaßnahmen sind. Diese in solch einer Kolonie einzuhalten, ist sehr schwierig. Hier bedeutet ein Eimer für jede Familie schon eine wichtige Hilfestellung.

Wir können Hoffnungszeichen setzen

Projekte aus allen drei Vereinen, von denen ich berichtet habe, werden schon seit einigen Jahren durch Aktion Hoffnungszeichen unterstützt. YMCA in Indien erhalten keinerlei staatliche Förderung und müssen sich komplett über Mitgliedsbeiträge, Fundraising und Unterstützung von internationalen Partnern finanzieren.

Die YMCA-Vorsitzende aus Ranchi sagte in unserem Treffen: „Eure Unterstützung ist für uns ein großes Hoffnungszeichen.“

Ich durfte vor Ort sehen, dass diese Unterstützung in ganz unterschiedliche Lebenssituationen hinein Hoffnungszeichen bringt. In Lebenssituationen, die schon lange durch Mangel und Entbehrung geprägt sind und zu Menschen, die jetzt besonders gefährdet sind.

Durch die Corona-Pandemie sind zurzeit auch die YMCA in Indien in ihrer Arbeit eingeschränkt, doch weiter aktiv, um Not zu lindern. Dabei wollen wir sie auch gegenwärtig und zukünftig unterstützen.

Auch ihr könnt mit einer Spende an unseren Hilfsfonds Aktion Hoffnungszeichen oder für die einzelnen Projekte ein Hoffnungszeichen setzen: www.cvjm.de/spenden

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Willkommen in Indien – Teil 2 https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/20/willkommen-in-indien-teil-2/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/20/willkommen-in-indien-teil-2/#respond Fri, 20 Mar 2020 09:15:52 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33290
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Im ersten Teil meines Reiseberichts nach Indien habe ich Eindrücke meines Besuchs im YMCA Salem mit euch geteilt. Heute nehme ich euch mit in den Norden des Landes: nach Bhubaneswar.

Bhubaneswar_Kinder zeigen ihre Lesefähigkeiten

Kinder zeigen, was sie gelernt haben, zum Beispiel Lesen

Zweite Station: Bhubaneswar

Von Salem ging es also weiter nach Bhubaneswar im Bundesstaat Odisha. Um die Arbeit des YMCA Bhubaneswar einordnen zu können, sind drei Wahrnehmungen wichtig:

Landflucht: Viele Menschen ziehen vom Land in die Stadt in der Hoffnung, eine Arbeitsstelle zu finden und damit ein besseres Leben. Leider trügt diese Hoffnung oft und die Familie landet in einem der Slums der Stadt.

Arbeitsmarkt: In Indien gibt es weitaus mehr ungeregelte Arbeitsverhältnisse als bei uns. Viele arbeiten als Tagelöhner, das heißt sie gehen morgens an eine zentrale Stelle in der Stadt und hoffen, dass sie eine Tagesanstellung auf einer Baustelle oder ähnliches erhalten.

Bildung: Das Bildungssystem ist in Indien sehr defizitär. In den vergangenen Jahren konnte zwar die Einschulungsrate gesteigert werden, die Lernerfolge an den staatlichen Schulen sind aber sehr gering. Grund dafür sind unter anderem mäßiger Kenntnisstand und Engagement der Lehrer.

Non Formal Education Centers in Bhubaneswar

Bildung ist aber ein elementarer Baustein für bessere Berufs- und Lebenschancen. Der YMCA Bhubaneswar hat Non Formal Education Centers (Informelle Bildungszentren) in neun Slums aufgebaut, in denen Kinder zwei bis drei Stunden am Tag, oft ergänzend zum regulären Schulbesuch, unterrichtet werden. Dieses Projekt wird auch von Aktion Hoffnungszeichen gefördert.

Durch die Begleitung in dieser Arbeit sollen Kinder zum Schulbesuch ermutigt werden und die Lehrerinnen und Lehrer in den Zentren fangen auf, was in den Schulen nicht gelehrt wird. Dafür stellen Slumbewohner oder auch Lehrer selbst zum Teil ihren eigenen Wohnraum zur Verfügung. In einem Slum findet der Unterricht sogar im Freien statt.

Lediglich in einem Slum hat der YMCA ein eigenes Schulgebäude. Dieses wurde im letzten Frühjahr nach einem Sturm stark beschädigt und mit Unterstützung aus unserem Fonds für Katastrophenhilfe neu aufgebaut.

Bhubaneshwar_Wiedereinstieg

Einer dieser Jungen geht dank des Einsatzes des YMCA wieder zur Schule

In einem Slum habe ich einen Jungen getroffen, der mehrere Jahre nicht zur Schule gegangen ist. Der Vater hat die Familie verlassen, die Mutter muss die Kinder allein durchbringen. Sie konnte ihn nicht zum Schulbesuch bewegen. Durch den Kontakt mit dem YMCA geht der Junge inzwischen wieder zur Schule, möchte nun seinen Schulabschluss machen und später einen Beruf erlernen. Der YMCA begleitet ihn weiterhin und unterstützt ihn beim Lernen.

Weitere Einblicke in die verändernde Wirkung der Arbeit des YMCA in Indien erhaltet ihr im letzten Teil meines Berichts.

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Willkommen in Indien – Teil 1 https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/19/willkommen-in-indien-teil-1/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/19/willkommen-in-indien-teil-1/#comments Thu, 19 Mar 2020 14:34:52 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33275
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„Vanakkam!“ Das bedeutet „Willkommen“ in Tamil, einer der 22 anerkannten Amtssprachen in Indien neben Englisch.

Dieses Wort ist mir während meiner zwei Wochen in Indien in unterschiedlichen Sprachen begegnet und war Programm. Ich habe mich an allen Orten, die ich besuchen durfte, sehr willkommen gefühlt.

Willkommensgruß

Willkommensgruß der Frauen in einem Projekt

Meine Stationen in dieser Zeit waren Salem, Bhubaneswar und Ranchi. Es war eine Zeit, die geprägt war von Begegnungen, vom Kontakte knüpfen, davon die Arbeit der YMCA vor Ort kennenzulernen und von Besuchen in verschiedenen Projekten, die der CVJM Deutschland mit Aktion Hoffnungszeichen unterstützt.

In drei Teilen werde ich in den nächsten Tagen von meiner Indienreise berichten.

Erste Station: Salem

Mit dem YMCA Salem und der India Gospel League pflegt der CVJM Esslingen seit zehn Jahren eine Partnerschaft und so war ich auf dieser ersten Station mit einer Gruppe aus dem CVJM Esslingen unterwegs. Somit wurde meine Zeit dort auch durch Begegnungen mit CVJM-Geschwistern aus Deutschland bereichert!

Seit 2012 wird in Salem unter anderem das Projekt CARE gefördert: Community Action for Renewal and Education (Gemeindeprogramm für Erneuerung und Bildung). Anliegen dieses Projekts ist die Stärkung von Frauen in ländlichen Bereichen. An verschiedenen Orten etwas außerhalb von Salem hat der YMCA Schulungszentren eingerichtet, in denen Frauen einen Computer- oder Nähkurs absolvieren können. Diese Kurse dauern mindestens sechs Monate.

Was sich für Teilnehmerinnen verändert

Wir sind mit einigen Frauen ins Gespräch gekommen und sie haben uns erzählt, was sich durch diese Kurse für sie verändert hat:

  • Sie haben neue Fähigkeiten entdeckt.
  • Sie haben mit verbesserten Computerkenntnissen bessere Jobmöglichkeiten.
  • Sie haben die Möglichkeit, das Einkommen ihrer Familie aufzustocken oder können ihre Familie selbst mit Kleidung ausstatten.

Darüber hinaus bieten Skill Training Days im YMCA-Gebäude in Salem eine Chance für einen Tag in Gemeinschaft mit anderen Frauen und die Möglichkeit, auch mal aus ihrem Dorf herauszukommen.

Auch an einem dieser Tage konnten wir teilnehmen. Es war toll, den ganzen Tag mit einer kleinen Gruppe von Frauen zu verbringen, denn nach zwei bis drei Stunden war das Eis getaut und mehr und mehr Kontakt war möglich.

Von weiteren Begegnungen und Kontakten könnt ihr im nächsten Beitrag lesen!

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Partnerschaftsreise zum YMCA Ghana https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/12/partnerschaftsreise-zum-ymca-ghana/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/12/partnerschaftsreise-zum-ymca-ghana/#respond Thu, 12 Mar 2020 10:02:39 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33212
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[Ein Beitrag von Gerhard Wiebe]

Im Anschluss an den Partnerschaftsbesuch beim YMCA Sierra Leone (zum Bericht im CVJM-Blog) reiste ich mit Andrea Bolte, Sekretärin für Internationale und Interkulturelle Beziehungen des CVJM-Westbunds, und Ulrike Messinger, frühere Präses des CVJM-Westbunds und Bruderschaftssekretärin in Sierra Leone, zum YMCA Ghana weiter. Zum YMCA Ghana pflegt der CVJM-Westbund eine lange Partnerschaft.

Treffen in einem Büro

Treffen mit dem Vorsitzenden und dem Generalsekretär des YMCA Ghana

Ziel der Reise war, Andrea Bolte und mich in die internationale Partnerschaftsarbeit mit dem YMCA Ghana einzuführen. Neben den Beziehungen beinhaltet sie auch ein Projekt mit Aktion Hoffnungszeichen und deutschen Freiwilligen aus dem Internationalen Freiwilligendienst.

Wie junge Menschen gestärkt werden

Der YMCA Ghana ist mit lokalen YMCAs in fünf von zehn Regionen im Land vertreten und engagiert sich in der Stärkung von jungen Menschen. Die Angebote in den Bereichen Bildung reichen von mehreren Zentren für frühkindliche Entwicklung über Schulbildung bis hin zur Ausbildung.

Darüber hinaus werden junge Menschen durch das afrikanische Schulungsprogramm S2C (Subject to Citizen) zu Verantwortungsträgerinnen und -trägern ausgebildet. Sie können an Sport-, Kreativ- und Filmprojekten mitwirken und vermitteln durch Kampagnen Rechte von Kindern, informieren über Schwangerschaftsverhütung und vermitteln ein Bewusstsein für eigenverantwortliches Leben.

Kinder vor dem Gebäude

Besuch einer Kindertagesstätte in der East Region

Wertevermittlung auf Basis eines christlichen Menschen- und Weltbilds begleitet alle Programme des YMCAs. Auf dieser Grundlage werden in den Programmen auch junge Menschen befähigt.

Der YMCA Ghana schafft es, für kreative Jugendprojekte internationale Förderer wie „Brot für die Welt“ oder Weltfilme zu gewinnen, um mit jungen Menschen möglichst viel zu erreichen.

Wirkung einer langjährigen Partnerschaft

Die enge Verbindung zur deutschen CVJM-Bewegung wurde beim Besuch einiger Einrichtungen und Schulen, die mit Hilfe von CVJM-Spenden unterstützt werden, sehr deutlich. Die Unterstützung hat nicht nur zur Stärkung der YMCA-Strukturen beigetragen, sondern ist für Kinder und Jugendliche in den Regionen ein wertvoller Beitrag zu einer Veränderung der Lebenssituation.

Aufnahmen für Filmprojekt

Junge Menschen machen Aufnahmen für ein Filmprojekt

Durch die internationalen Freiwilligen aus Deutschland können junge Menschen in der YMCA-Arbeit vor Ort mitwirken und lernen globale Horizonte kennen. Mit Aktion Hoffnungszeichen können wir die Arbeit vor Ort unterstützen und gemeinsam mit Fördermitteln des deutschen Entwicklungsministeriums in junge Menschen vor Ort investieren.

Partnerschaft als gemeinsamer Lernprozess

Obwohl junge Menschen in Deutschland und Ghana in unterschiedlichen Lebenssituationen aufwachsen, gibt es auch übergreifende Themen, die junge Menschen in beiden Ländern bewegen. Das sind zum Beispiel das Klima und die Schöpfung, die SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) oder auch Fragen, wie junge Menschen Raum zur persönlichen Entwicklung erhalten und Verantwortung übernehmen können oder wie der Glaube verstanden und gelebt wird.

Markt

Eindrücke aus dem Leben in Ghana

Der Austausch über die gemeinsamen Themen in beide Richtungen kann Partnerschaften bereichern und junge Menschen stärken, gemeinsam für Veränderung einzutreten.

Wir können dankbar auf segensreiche Partnerschaftsjahre zurückblicken und freuen uns auf die gemeinsame Zukunft mit neuen Ideen und Austauschformaten zwischen jungen Menschen innerhalb der weltweiten CVJM-Bewegung!

Gerhard Wiebe, Bereichsleiter CVJM weltweit

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Campusgottesdienst in neuem Zuhause https://blogarchiv.cvjm.de/2019/10/25/campusgottesdienst-in-neuem-zuhause/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/10/25/campusgottesdienst-in-neuem-zuhause/#respond Fri, 25 Oct 2019 10:51:32 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32946
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[Ein Beitrag von Johanna Kleinlein]

Der Campusgottesdienst der CVJM-Hochschule am 22. Oktober war ein ganz besonderer. Er fand in der wunderschönen Mutterhauskirche der Diakonissen in Kassel statt.  Direkt daneben befindet sich das Diakonissenhaus, welches wir seit diesem Semester als Wohnraum für etwa 30 Studierende nutzen dürfen.

Eingang

Eingang zum zum Kurhessischen Diakonissenhaus Mutterhaus Bilder: Ronja Unold

Davor bewohnten Diakonissen das Haus, die bei einer Führung durch die umgestalteten Räumlichkeiten leuchtende Augen bekamen. Es herrschte große Freude darüber, dass wieder Leben in das Haus eingekehrt ist. Durch die Übernahme von Möbeln und einem Klavier sind die Diakonissen noch immer im Haus präsent.

Die CVJM-Hochschule feierte den Gottesdient als Zeichen der Verbundenheit gemeinsam mit den Diakonissen. Dementsprechend war der Gottesdienst eine Mischung aus traditionellen und neuen Elementen.

Pfarrerin Tirre, theologischer Vorstand des Diakonissenhauses, betonte, dass diese Verbundenheit ein Aufbruch zu neuen Ufern sei, sowohl auf  Seiten der Diakonissen als auch auf Seiten der Hochschule.

Tabea Wichern, Referentin für geistliches Leben und Studierendenbegleitung an der CVJM-Hochschule, bekundete Dankbarkeit darüber, dass die Studierenden an einem Ort wohnen dürften, der so viel Geschichte und Gebet atme. Darüber hinaus würde in Form unserer „Lern- und Lebensgemeinschaft“, welche wir an der CVJM-Hochschule leben, die Tradition der Lebens-, Glaubens- und Dienstgemeinschaft der Diakonissen ein Stück weit weitergeführt.

Sr. Annemarie Pfetzing und Sr. Anni Traube berichteten von der Entstehung des Diakonissenhauses in Kassel und ihrem Werdegang als Diakonissen. Ihren Vortrag beendeten sie mit der Einsicht, dass alles seine Zeit habe: die Gründung eines Diakonissenhauses, die Arbeit und die Beendigung der Arbeit. Jedes Ende bedeute aber auch einen Neuanfang.

Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt, Rektor der CVJM-Hochschule, erzählte in seinem Impuls von der Liebe Gottes, die in uns lebt und uns verbindet. Diese Liebe geben wir als Weltbewegerinnen und Weltbeweger an der CVJM-Hochschule an andere Menschen weiter.

Nach den Fürbitten für den Campus, die Diakonissen und die Stadt Kassel segnete Prof. Dr. Rüdiger Gebhardt die Gottesdienstbesuchenden.

Was bleibt, ist die Hoffnung auf eine lange und gute Gemeinschaft mit den Diakonissen und die Erinnerung an einen wunderbaren Gottesdienst.

Johanna Kleinlein, Studentin an der CVJM-Hochschule

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Y-Camp 2019: ein Camp mit Langzeitwirkung https://blogarchiv.cvjm.de/2019/10/11/y-camp-2019-ein-camp-mit-langzeitwirkung/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/10/11/y-camp-2019-ein-camp-mit-langzeitwirkung/#respond Fri, 11 Oct 2019 12:30:18 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32411
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[Ein Beitrag von Daniel Gass]

„Impacting the World“ (die Welt beeinflussen)

Der CVJM macht einen Impact in dieser Welt. Ich staune vor allem über die Generation junger Erwachsener, die voller Leidenschaft den Auftrag des CVJM in dieser Welt lebt: ganz bunt, unterschiedlich, aber mit ganzen Herzen.

Teilnehmende mit Kanu

Beim Y-Camp kommen auch sportliche Aktivitäten nicht zu kurz

Ich erlebe Valentina aus Chile, die berichtet, wie sich die Jugendlichen in ihrem CVJM um Obdachlose in ihrem Umfeld kümmern und sie neben Lebensmitteln vor allem Zeit verschenken. Oft sind sie die Einzigen, die den Menschen auf der Straße Aufmerksamkeit, Würde und ein herzliches Gespräch geben.

Ich trinke mit Rick aus den USA eine Tasse Kaffee und wir tauschen unsere Erfahrungen über YMCA-Camps aus und entdecken gemeinsam, dass Gott so viel Gutes tut.

Gruppenfoto

Die Teilnehmenden des Y-Camps

Und ich denke gemeinsam mit 160 Freundinnen und Freunden aus aller Welt darüber nach, wie es gehen kann, in dieser Welt etwas zu bewegen: im eigenen Leben, im persönlichen Umfeld, in meiner Stadt, in dieser Welt.

Wir singen gemeinsam, wir tanzen ausgelassen, wir lernen voneinander, wir kochen und essen miteinander, wir lassen uns von unterschiedlichen Kulturen faszinieren und herausfordern, wir beten, sprechen und diskutieren. Wir sind unterschiedlich. Herzlich. Bereichernd.

Im Festivalzelt

Gemeinsam tanzen und singen

Mitten in einer sich polarisierenden Welt erleben wir, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Dass es sich leicht anfühlt und bewegend ist. Dass es gut tut, von- und miteinander zu lernen und damit ein Zeichen zu setzen: Wir lassen nicht zu, dass Vorurteile und Unterschiede uns davon abbringen, gemeinsam für junge Menschen in dieser Welt einzutreten.

Daniel Gass, CVJM Bayern

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YMCA 175: Andachten, Talks, Sport und eine riesige Geburtstagsparty https://blogarchiv.cvjm.de/2019/08/06/ymca-175-tag-2/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/08/06/ymca-175-tag-2/#respond Tue, 06 Aug 2019 14:04:52 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=31993
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YMCA 175: 3.000 Menschen aus mehr als 100 Ländern kommen in London zusammen, wo vor 175 Jahren der erste YMCA gegründet wurde. Jeden Tag berichten wir vom Event.

Tag 2: YMCA 175 öffnete die Tore zur Morgenandacht mit Rakotomalala Lantonirina, der Generalsekretärin der African Alliance of YMCAs. Sie sprach vom YMCA als „Power Space“, als sicherer Ort, an dem junge Menschen im Leben und Glauben an Jesus Christus befähigt werden.

Im großen Plenum kamen viele dieser jungen Menschen auf der Hauptbühne zu Wort. In den TED-Ed Talks sprachen sie eindringlich und überzeugt über Themen, die sie bewegen. Christine Souffrant Ntim aus Haiti erzählte, wie ihre Kindheit und Jugend als Straßenverkäuferin dazu führte, dass sie heute Impulse setzt für neue Technologien in Ländern des globalen Süden. „Wenn sie sagen, dass ihr zu jung seid und eure Ideen nicht realistisch sind, dann geht sie erst recht an“, rief sie den Delegierten zu.

Abschließend sprach ihre Exzellenz Maria Fernanda Espinosa Garcés, Präsidentin der Generalversammlung der Vereinten Nationen: „Wir brauchen euch. Die Probleme dieser Welt können nicht von einzelnen Regierungen oder von Regierungen alleine gelöst werden.“

Nachmittags konnten die Delegierten dann die vielen Programmangebote erleben: Vor allem die vielen unterschiedlichen Sportangebote in der Health and Wellbeing-Area vom deutschen CVJM-Mitarbeiterteam kamen sehr gut an. Dort konnten die Delegierten die klassischen CVJM-Sportarten wie Volleyball, Basketball oder Floorball spielen, aber auch neue Spiele ausprobieren wie Spikeball, Kan Jam und Arrow Tag, beim Yoga entspannen oder verschiedene Tänze lernen.

In der Event-App konnten sich die jungen Leute außerdem zu verschiedenen Workshops anmelden. Themen waren Klimawandel, Globalisierung, Umweltschutz, geistiges Wohlbefinden, die Zukunft der Arbeit, Verantwortung und Leitung, aber auch Projektmanagement und Lobpreis.

Im Gespräch mit George Williams

Am Abend war es endlich soweit: Die große Jubiläumsparty zum 175. Geburtstag des YMCA war das Highlight des Tages!

Viele unterschiedliche Musikbeiträge von Hip Hopper Guvna B, Countrysängerin Philippa Hannah, einer Marching Band aus London, Lobpreismusiker Jake Isaac und dem Chor Choriosity aus Ulm brachte die Menge in Bewegung. Überall wurde getanzt und gesungen. Keinen hielt es auf seinem Stuhl.

Großartige Momente entstanden, als die Nachkommen von YMCA-Gründer George Willams und John R. Mott über die Motive und Beweggründe ihrer Vorfahren sprachen. Und dann war er da: George Williams himself! Natürlich nur der Schauspieler aus dem Theaterstück „Soul in the Machine“.

Aber der eigentlich unmögliche Dialog zwischen einer Ehrenamtlichen aus dem YMCA des 21. Jahrhunderts und dem 22-jährigen George Williams aus dem Jahr 1844 wurde ein intimes und ehrliches Gespräch darüber, was ihn motivierte und antrieb, diese großartige Organisation zu gründen und was junge Menschen heute daraus lernen können. Eine Message, die heute so wichtig ist wie vor 175 Jahren: Setzt euch ein für junge Menschen, die in Not sind, die Schwierigkeiten haben, die am Rande der Gesellschaft stehen. Helft ihnen! Aber vor allem: Betet für sie! Lasst sie spüren, dass ihr für sie da seid.

Ein voller zweiter Tag ging zu Ende und markiert gleichzeitig Halbzeit für YMCA175.

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Kolleg-Tage 2018: Profession und Persönlichkeit https://blogarchiv.cvjm.de/2018/11/29/kolleg-tage-2018/ https://blogarchiv.cvjm.de/2018/11/29/kolleg-tage-2018/#respond Thu, 29 Nov 2018 13:59:41 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=30700
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[Ein Beitrag von Miriam Tölgyesi]

Ende Oktober fanden die diesjährigen Kolleg-Tage statt. Kolleg-Tage, d. h. Studierende und Dozierende der Kolleg-Fachschulausbildung an der CVJM-Hochschule nehmen sich Zeit für ein intensives Kennenlernen, fachlichen Austausch und geistliche Auftank-Momente. Das ist jedes Jahr ein Highlight!

Intensiver Austausch in den Workshops

Diesmal war der Sanderhof, in der Nähe von Lemgo, Gastgeber für die insgesamt 60 jungen und jung gebliebenen Menschen, die drei Tage auf dem modernisierten und gemütlichen Bauernhof einkehrten.

In diesen drei Tagen geschieht eine Menge. Gruppendynamisch wachsen die Kurse enger zusammen, vor allem der neue Jahrgang bekommt die Gelegenheit, tiefer in die Gemeinschaft reinzuwachsen, neue Bekanntschaften zu schließen und sich vorzustellen.

Miriam Tölgyesi beim Impuls-Referat „Sich selbst führen und leiten“

Aber auch die Eingesessenen genießen die Auszeit und die Chance, über den normalen Betrieb hinaus, Gespräche zu führen und sich in Workshops und Arbeitskreisen über aktuelle Anliegen und Themen auszutauschen, für die hier viel Raum geschaffen wird.

Das diesjährige Thema lautete „Sich selbst führen und leiten“. Nach dem Impulsreferat als Auftakt wurde das Thema in fünf weiterführenden Workshops den Vormittag über vertieft, besprochen und praktisch erlebbar umgesetzt.

Besonders wertvoll sind die Kolleg-Tage, weil sie eine große Chance für informelle Gespräche und persönlichen Austausch zwischen Studierenden und ihren Dozierenden bieten.

Gemeinsam Gottesdienst feiern

Nach dem Gottesdienst, zwischendurch beim gemeinsamen Essen oder am Abend bei einem guten Glas Wein. Diese Begegnungen stiften Gemeinschaft und Tiefe. Hier werden Beziehungen gestärkt und Gespräche geführt, die das ganze Jahr über Frucht bringen und Nähe schaffen.

Zeit für informelle Begegnungen

Durch das gemeinsame Hören auf Gott, Einstimmen in den Lobpreis und das persönliche Gebet werden Grenzen und Rollen vorübergehend mal aufgebrochen. Es entsteht eine echte Lebens- und Glaubensgemeinschaft, die mehr ist als einfach „nur“ eine unterrichtliche Kursgemeinschaft. Das ist das Merkmal unserer Kolleg-Ausbildung: miteinander und gemeinsam auf dem Weg zu Profession und einer „geist-reichen“ Persönlichkeit.

Wir sind als Kollegium dankbar, dass die diesjährigen Kolleg-Tage in dieser Hinsicht ein voller Erfolg waren und freuen uns, weiter an das anknüpfen zu können, was auf dem Sanderhof entstanden ist.

Miriam Tölgyesi, Dozierende der Kolleg-Fachschulausbildung an der CVJM-Hochschule

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68-er zurück auf dem Campus: Willkommen Zuhause! https://blogarchiv.cvjm.de/2018/11/07/68-er-zurueck-auf-dem-campus/ https://blogarchiv.cvjm.de/2018/11/07/68-er-zurueck-auf-dem-campus/#comments Wed, 07 Nov 2018 09:45:16 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=30593
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[Ein Beitrag von Ursel Luh-Maier]

Was für eine Begegnung! Der 68. Jahrgang der ehemaligen CVJM-Sekretärschule trifft sich in Kassel. Ein ganz besonderer Jahrgang. Sie waren – schulisch gesehen – meine erste große Liebe. Vom Typ her: offen, interessiert, kreativ, leidenschaftlich unterwegs. Trotzdem immer um Harmonie bemüht. Deshalb waren sie mehr die „jungen Milden“ als die „jungen Wilden.“

Absolventinnen und Absolventen der ehemaligen CVJM-Sekretärschule treffen sich in Kassel

Genau 20 Jahre nach der Aussendung trifft sich ein Teil des alten Kurses wieder. Mit ihnen sitze ich am Freitagabend in einer Pizzeria. Wir kommen leicht ins Gespräch. Sie geben und nehmen Anteil und erzählen von ihrem bewegten Leben, als gestandene Familienmänner und -frauen, von ihrem Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit, im Verkündigungsdienst, in der Kindertagesstätte, in der Schulsozialarbeit und sonst wo.

Auch die Schattenseiten werden ins Licht gestellt: Es gibt im beruflichen und privaten Leben auch Brüche, Enttäuschungen, Scheitern, aber genauso Neuanfang, Ermutigung und Erfolg. Da wird nichts beschönigt, aber von viel Schönem geredet. Wunderbar!

Am Samstag führe ich die Gruppe bei strahlendem Sonnenschein über den Campus. Vieles ist neu für sie (z. B. das CVJM-Tagungshaus) und vieles ganz vertraut. Am interessantesten ist der Gang durchs Wohnheim, die alte Villa. Werden im Foyer heute auch noch tolle Feste gefeiert? Wie sehen die WG-Küchen aus? Sind Mikrowellen jetzt Standard? Einige können ihre alten Zimmer anschauen. Es ist fast noch wie damals. Fast.

Mit großem Interesse besuchten die 68er den Campus der CVJM-Hochschule. Hier: in der Bibliothek

Die 68-er sind offen, interessiert und kritisch. Sie fragen nach, wie das Leben auf unserem Campus ist, wie sich Kolleg-Fachschulausbildung und die CVJM-Hochschule (weiter)entwickelt haben. Sie wollen wissen, ob das, was ihr Leben vor über 20 Jahren so maßgeblich bestimmt hat, auch heute noch prägend ist.

Am Sonntag brechen sie wieder auf, jede und jeder zu ihrem/seinem Lebensmittelpunkt. Nachmittags erreicht mich eine WhatsApp: „So, jetzt sitzen wir alle wieder in Zug und Auto auf dem Weg in die Heimat … und fahren irgendwie auch ein Stück aus einer Heimat weg. Das war, glaube ich, für uns alle ein sehr besonderes Wochenende. Sehr unaufgeregt, aber auch sehr emotional. Mich hat die Zeit in Kassel sehr geprägt, und ich bin dankbar für das Engagement und die Liebe der Menschen, die mich in dieser Zeit begleitet haben. Danke.“

Ich sage auch DANKE! Es war/ist ein Privileg, mit euch unterwegs zu sein.

Ursel Luh-Maier, Direktorin der Kolleg-Fachschulausbildung

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