internationale Freiwilligendienste – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Tue, 22 Oct 2019 11:26:58 +0000 de-DE hourly 1 Bewerbt euch für einen Internationalen Freiwilligendienst im CVJM! https://blogarchiv.cvjm.de/2019/10/02/bewerbung-internationaler-freiwilligendienst/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/10/02/bewerbung-internationaler-freiwilligendienst/#respond Wed, 02 Oct 2019 12:33:46 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32329
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Habt ihr Lust, ins Ausland zu gehen? Und dabei was Sinnvolles zu tun? Dann ist ein Internationaler Freiwilligendienst im CVJM weltweit genau das Richtige für euch!

internationale Freiwillige klatscht mit indischen Kindern ab

Eine internationale Freiwillige des CVJM Deutschland in Indien

Ihr könnt ein fremdes Land und eine fremde Kultur kennenlernen und euch mit euren Gaben bei einem örtlichen Partner-YMCA aktiv einbringen. Die unterschiedlichen sozialen Zusammenhänge, in denen Menschen leben, bieten euch Gelegenheit, eure interkulturellen, sozialen und sprachlichen Kompetenzen zu erweitern, neue Begabungen zu entdecken und im Glauben zu wachsen.

Solltet ihr Interesse an einem Freiwilligendienst 2020/21 haben, könnt ihr euch gern hier über unsere Angebote informieren.

Wenn unser Profil für euch in Frage kommen sollte, bekommt ihr die Bewerbungsunterlagen unter email hidden; JavaScript is required

Der nächste Bewerbungsschluss ist am 31. Oktober 2019!

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Wie ein Internationaler Freiwilligendienst Biografien verändert https://blogarchiv.cvjm.de/2019/09/20/wie-ein-internationaler-freiwilligendienst-biografien-veraendert/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/09/20/wie-ein-internationaler-freiwilligendienst-biografien-veraendert/#respond Fri, 20 Sep 2019 11:21:04 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32204
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Am Pfingstwochenende trafen sich auf dem Himmelsfels, einer Lebens- und Glaubensgemeinschaft bei Kassel, ehemalige Internationale Freiwillige des CVJM. Das Treffen unter dem Namen „Homebase“ bot ihnen die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen.

Ellen und Hannah

Ellen und Hannah

Unter den Teilnehmenden waren auch die beiden 21-jährigen Hannah Wendling und Ellen Ohlhauser. Sie waren beide im Jahrgang 2015/2016 für einen Freiwilligendienst im Ausland: Hannah in Salem, Indien, und Ellen in Bogotá in Kolumbien. Hannah studiert inzwischen Soziologie sowie Medizin und Ellen Theologie.

Beim Homebase unterhielten sie sich mit Gerhard Wiebe, Bereichsleiter CVJM weltweit, über die Auswirkungen ihres Freiwilligendienstes auf ihre Biografie.

Welches Erlebnis aus eurem Freiwilligendienst ist euch besonders in Erinnerung geblieben?

Hannah: Für mich war das die Möglichkeit, in einem Projekt in ein Gefängnis mitzugehen. Ich war beeindruckt, wie der YMCA Salem Gottes Liebe an einen dunklen Ort trägt. Viele Jugendliche dort werden berührt und verändert. Da sind ganz tolle und inspirierende Leute beim YMCA Salem, die ein Herz dafür haben, Menschen mit Gottes Augen zu sehen.

Ellen: Bei mir war es ein Projekt mit Kindern in einem Wald oberhalb von Bogotá. Das ist schon sehr besonders, dass es in einer Elf-Millionen-Großstadt einen richtigen Wald gibt. Die Kinder haben aus dem Spielen so viel mitgenommen und sind voll im CVJM aufgegangen.

Sie fanden das total krass, dass wir aus Deutschland kommen. Aber eigentlich gibt es da gar keine Vorstellung, weil sie zum Teil mit ihren Eltern noch nicht einmal im Stadtzentrum waren. Vom Rand der Stadt bis runter zu den Hochhäusern, die man vom Berg aus sieht, diese Distanzen, die für uns so schnell und kurz sind, die sind da so unüberwindbar.

Seid ihr der Meinung, dass euch der Freiwilligendienst irgendwie nachhaltig verändert hat? Und wie?

Ja. Ja. (beide lachen)

Hannah: Oh ja, auf jeden Fall. Ich wurde mit Themen konfrontiert, denen ich nicht ausweichen konnte. Der Freiwilligendienst hat mich nicht sofort verändert und so bin ich auch heute noch. Er hat eher einen Prozess angestoßen, der nun weitergeht.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, welche Themen mich jetzt beschäftigen würden, wenn ich das nicht gemacht hätte. Ich glaube, dass da das große Netzwerk im YMCA auch was Besonderes ist. Man ist weiter mit CVJMern in Kontakt und mit ihnen in ähnlichen Themen unterwegs. Das hört nach dem Jahr nicht auf. Man hat nicht das Gefühl, dass man da was abgeschlossen hat. Es verändert weiter.

Ellen: Es war ein stückweit eine krasse Situation nach dem Abi in eine andere Welt geworfen zu werden: sowohl in die Arbeitswelt als auch in die Kultur. Ich interessiere mich weiterhin für Themen aus Kolumbien und Bogotá, auch für die Politik dort, weil ich dort Menschen kenne und dadurch einen Bezug dazu habe.

Hatte der Freiwilligendienst auch Auswirkungen auf eure Biografie und auf das, was ihr jetzt macht? Berufs- und Studienwahl mag das eine sein, aber auch Interessen für gewisse Themen oder irgendwelche Freundschaften?

Hannah: Bei mir hat es sich durchaus auf die Studienwahl ausgewirkt. Soziologie gibt mir die Möglichkeit auf viele Themen noch einmal aus einem anderen Blickwinkel zu schauen.

Aber es zeigt sich auch in vielen kleinen Entscheidungen, die man so trifft: Wie ich auf die Welt blicke. Wie ich auch hier in Deutschland mit Interkulturalität umgehe. Ich finde es cool, dass ich da immer weiter lernen darf.

Ellen: Ich finde es sehr wichtig, dass der Freiwilligendienst auch die Vorbereitungs- und Rückkehrerseminare mit einbezieht.

Hannah: Ja.

Ellen: Ich würde auch sagen, dass die mitgeholfen haben, das Erlebte einzuordnen und sich auch noch einmal reflektierter damit zu beschäftigen.

Ich beschäftige mich auch viel mit dem Thema Gerechtigkeit und Sklaverei. Da merke ich schon, dass ich auch immer wieder an meinen Freiwilligendienst zurückdenke und an Situationen, die ich mitbekommen habe. Dadurch ist so ein Thema noch einmal näher und man merkt, dass man, wenn man die Augen aufmacht, solche Themen auch in Deutschland finden kann.

Lebens- und Glaubensgemeinschaft Himmelsfels

Veranstaltungsort für „Homebase“ war die Lebens- und Glaubensgemeinschaft Himmelsfels bei Kassel

Wie engagiert ihr euch in CVJM in Deutschland? Welche Erfahrungen aus eurem Freiwilligendienst könnt ihr in den CVJM-Kontext einbringen?

Ellen: Ich bin im CVJM in Heidelberg Mitglied. Da bin ich in der Studiarbeit dabei und auch bei Seminaren beim CVJM Deutschland. Ich finde es schwierig, da Erfahrungen mit einzubringen, weil der Kontext nicht immer da ist: Es ist oft so, dass regionale CVJM regionale Themen haben. Aber es gibt auch immer wieder Gelegenheiten, mal einen Vortrag zu halten. Ich achte auch z. B. besonders auf faire Produktion. Solche Dinge bringe ich ein.

Hannah: Ich bin über den CVJM in den Freiwilligendienstseminaren dabei und finde es auch schön, dass man als Ehrenamtliche die Möglichkeit hat, die Freiwilligendienste weiterzudenken. Dass wir nicht nur Programme abspulen in den Seminaren, sondern dass wir wirklich einen sehr lebendigen Diskurs darüber führen, was Freiwilligendienste für den CVJM sein können. Das erlebe ich als sehr wertvoll für alle Seiten. Wir Haupt- und Ehrenamtlichen können da ganz viel voneinander lernen.

Ich bin auch in einer CVJM-Gruppe in Freiburg, da sind genau diese Punkte auch wichtig: Wir sind noch sehr klein, haben aber dadurch auch die Chance und die Perspektive, uns überall gute Dinge abzuschauen und ganz viel im Dialog zu bleiben mit Leuten, wie Dinge strukturiert werden können und wo es hingehen kann und was die Vision ist, um junge Menschen zu erreichen.

Vielen Dank für das spannende Gespräch und euch beiden alles Gute.

Ein weiteres Interview zum Thema, wie ein Internationaler Freiwilligendienst Biografien verändern kann, findet ihr in der aktuellen Ausgabe des CVJM Magazins.

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Seminarteamertreffen der Internationalen Freiwilligendienste https://blogarchiv.cvjm.de/2019/05/03/seminarteamertreffen-der-internationalen-freiwilligendienste/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/05/03/seminarteamertreffen-der-internationalen-freiwilligendienste/#respond Fri, 03 May 2019 11:17:10 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=31499
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[Ein Beitrag von Sarah Prescher]

Unter dem Begriff Seminarteamertreffen* kamen vom 12. bis 14. April 23 ehemalige Rückkehrer der Internationalen Freiwilligendienste des CVJM Deutschland zusammen.

Gruppenfoto

Die Teilnehmenden am diesjährigen Seminarteamertreffen

Ob vor sieben Jahren in Peru oder letztes Jahr in Norwegen, ein Freiwilligendienst bringt auf den verschiedensten Wegen wertvolle Erfahrungen. Wie diese genutzt werden können, reflektierten und evaluierten wir, um sie in den Vorbereitungs- und Rückkehrseminaren weiterzugeben.

Welche Rolle haben Seminarteamer? Wie wichtig ist Feedback? Wo steht die CVJM-Identität? Welche Möglichkeiten gibt es im politischen Engagement? Viele Fragen zeigten neue Impulse auf und neben guten Gesprächen ließ sich auch die Idee des Foodsharings ausprobieren.

Gespräche im Seminarraum

Gemeinsames Arbeiten an neuen Konzepten

Erstmals wurde das Rückkehrerkonzept vorgestellt, in dessen Rahmen ein eigenes Homebase-Seminar vom 7. bis 10. Juni 2019 auf dem Himmelsfels stattfindet. Seid ihr auch Rückkehrer? Dann seid dabei und vernetzt euch gern mit uns über die Homepage Vernetz-dich.de

Sarah Prescher, ehemalige Freiwillige des CVJM Deutschland

*Das Seminarteamertreffen ist ein zweimal jährlich stattfindendes Treffen für alle, die an der Mitarbeit bei Seminaren für junge Leute, die ihren Freiwilligendienst im Ausland verbringen, interessiert sind. Es soll neben der Auswertung und Weiterentwicklung der Freiwilligendienstseminare auch der Einführung und Schulung von Teamern für die Seminare dienen.

Gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans (KJP) des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

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Partnerkonferenz zu Gast in Kassel https://blogarchiv.cvjm.de/2017/06/27/partnerkonferenz-zu-gast-in-kassel/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/06/27/partnerkonferenz-zu-gast-in-kassel/#respond Tue, 27 Jun 2017 08:56:17 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=27912
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Die Partnerkonferenz der AG der CVJM am 26. Juni 2017 zu Gast in Kassel.

Seit letzten Donnerstag findet in Fulda die Partnerkonferenz der Arbeitsgemeinschaft der CVJM Deutschlands (AG der CVJM) statt.

Gestern war die AG der CVJM gemeinsam mit den internationalen Partnern aus YMCAs in Indien, Kolumbien, Peru und Togo zu Gast im CVJM Deutschland in Kassel. Schwerpunkt der Konferenz sind die internationalen Freiwilligendienste mit entwicklungspolitischen Schwerpunkt („weltwärts“) im Kontext unserer Partnerschaftsarbeit im CVJM weltweit. Darum ging es auch bei der Begegnung mit dem Team des Bereichs CVJM weltweit im CVJM Deutschland.

Nach einer Vorstellungsrunde lud Carina Rösch, Referentin Aktion Hoffnungszeichen, die Gäste ein, ihre Erfahrungen der letzten Tage mit uns zu teilen. Alle Partner stellten dabei aktuelle YMCA-Projekte vor, die in einem Zusammenhang mit mindestens einem der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen stehen. Ein Schwerpunkt der Arbeit unserer Partner dreht sich dabei um Armutsreduktion und Bildung sowie Frieden. Partnerschaften seien wichtig, um diese Ziele zu erreichen.

Im Anschluss traten die Teilnehmenden in einen Austausch darüber, welche Eigenschaften und welches Handwerkszeug Leiterinnen und Leiter im CVJM weltweit weiterentwickeln und erlernen sollten. Die vielseitigen Leiterschaftsprogramme in der globalen YMCA-Bewegung boten für das Gespräch eine Hintergrundfolie.

In der Kaffeepause blieb Zeit zur Begegnung und zum Austausch über aktuelle gemeinsame Projekte, z. B. im Rahmen von Aktion Hoffnungszeichen. Auch Studierende der CVJM-Hochschule, die ihr Praxissemester im CVJM weltweit verbracht hatten, stießen mit dazu.

Andreas Getfert stellt die Arbeit der CVJM-Hochschule vor

Nach der Kaffeepause präsentierte Andreas Getfert, stv. Direktor des CVJM-Kollegs, die Arbeit der CVJM-Hochschule und des CVJM-Kollegs vor.

Wir sind dankbar, dass wir gestern ein weiteres Mal die Einheit in der Vielfalt erleben durften!

Tabea Kölbel, Bereichsleiterin CVJM weltweit, CVJM Deutschland

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„Gelassenheit, mehr Vertrauen, Dankbarkeit“ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/11/20/gelassenheit-mehr-vertrauen-dankbarkeit/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/11/20/gelassenheit-mehr-vertrauen-dankbarkeit/#respond Sun, 20 Nov 2016 08:29:35 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26295
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Lena im Gespräch mit dem Branch Director des CCA im YMCA Ethiopia

Lena im Gespräch mit dem Branch Director des CCA im YMCA Ethiopia

Lena Damrow hat im Jahr 2013/14 mit dem durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Programm weltwärts einen internationalen Freiwilligendienst im CVJM weltweit absolviert. Für zehn Monate arbeitete sie im Rahmen der Partnerschaftsarbeit des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) im YMCA in Äthiopien mit. Seitdem lassen sie Land und Leute nicht mehr los. So ist sie diesen Sommer nach Äthiopien zurückgekehrt.

Am Rande des Global Operating Plan (GOP) Meetings des YMCA Ethiopia in Addis Abeba am 19. – 20. November 2016 kamen wir miteinander ins Gespräch:

Lena, gemeinsam mit einer Delegation aus dem EJW-Weltdienst sind wir seit Mittwoch in Addis, um am GOP Meeting teilzunehmen. Du bist schon seit einigen Wochen hier. Was hat dich zurück nach Äthiopien geführt?

Nach meinem Freiwilligendienst im CVJM weltweit war ich zunächst noch einmal im Urlaub hier. Weil es mir immer noch so gut gefallen hat, war mir schnell klar: Ich will noch einmal mehr Zeit hier verbringen, um die entstandenen Beziehungen zu intensivieren und meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Deshalb bin ich jetzt für insgesamt sechs Monate noch bis März 2017 im Rahmen eines Auslandssemesters wieder hier.

Ich studiere in Tübingen Ethnologie und Erziehungswissenschaften. Nach meinem Bachelorabschluss möchte ich gerne einen Master machen mit dem Schwerpunkt Kultur und Gesellschaften Afrikas, evtl. in Bayreuth. Zurzeit mache ich ein Praktikum bei einer Nichtregierungsorganisation (NGO), die sich gegen Menschenhandel einsetzt. Ich arbeite in einem Rehabilitationszentrum für Opfer von Menschenhandel und für psychisch Kranke.

Auch wenn du gerade nicht – wie in deinem Freiwilligendienst vor drei Jahren – Vollzeit im YMCA Ethiopia mitarbeitest, verbringst du viel Zeit im YMCA. Du wohnst sogar in deinem alten Zimmer im Children Center Addis (CCA), wo auch der Nationalverband seine Büros hat, und triffst dort täglich auf alte und neue Freunde aus dem YMCA. Wie würdest du den YMCA in Äthiopien beschreiben?

Der YMCA ist für mich wie eine Familie. Es ist eine bunte Ansammlung von ganz verschiedenen Menschen, die mir gegenüber alle immer sehr gastfreundlich und hilfsbereit sind.

Was fasziniert dich am meisten an Äthiopien?

Die Vielseitigkeit des Landes. Und der Stolz auf die eigene Kultur.

Gibt es etwas, das wir von den Äthiopiern lernen können?

Gelassenheit! Mehr Vertrauen haben, dass alles schon seinen Weg gehen wird. Und Dankbarkeit!

Zuhause in Deutschland arbeitest du seit deiner Rückkehr im Jahr 2014 im Länderausschuss Äthiopien im EJW-Weltdienst mit. Wie kam es dazu?

Nach meinem Freiwilligendienst hatte ich ein großes Interesse daran, zu sehen, wie es mit den YMCA-Projekten und Programmen, in denen ich selbst mitgearbeitet habe und die ich kennenlernen durfte, weitergeht. Ich wollte mich einfach dafür weiter engagieren und die Arbeit aktiv mitgestalten.

Im Länderausschuss wurde ich gut mit einbezogen und ich mache die Arbeit richtig gerne. Manchmal ist es allerdings schwierig, weil ich nicht immer in der Nähe von Stuttgart bin und deshalb nicht immer an den Sitzungen teilnehmen kann.

Du sprichst die Landessprache Amharisch sehr gut – was die Einheimischen hier nicht selten überrascht. Du scheinst richtig Spaß daran zu haben, obwohl die Sprache nicht leicht ist. Wie würdest du die Sprache beschreiben?

Ja, es macht mir sehr viel Spaß! Die Sprache ist sehr logisch aufgebaut, weshalb ich sie ganz gut lernen konnte. Was schwierig ist, sind die Explosivlaute, die wir aus der deutschen Sprache nicht kennen und deshalb nicht aussprechen können. Wenn man diese Laute nicht richtig macht, verändert sich die Bedeutung eines Wortes komplett. Das führt dann oft zu Missverständnissen. Ich habe deshalb tagelang in meinem Zimmer diese Laute geübt – jetzt kann ich’s! 🙂

Im Moment ist aufgrund der politischen Lage leider kein internationaler Freiwilligendienst in Äthiopien möglich. Würdest du – ganz allgemein – einen Freiwilligendienst im CVJM weltweit empfehlen?

Ja, unbedingt! Ein Freiwilligendienst im Ausland ist eine sehr gute Möglichkeit, sich selbst in einem ganz anderen Umfeld besser kennenzulernen, an Grenzen zu kommen, sich selbst und sein ganzes Umfeld und Handeln zu reflektieren.

Ich danke allen im CVJM weltweit, die mir diese Möglichkeit gegeben haben. Ich bin dafür sehr dankbar, denn es hat mein Leben total verändert. Ich würde es jeder und jedem empfehlen, diese einzigartige Möglichkeit wahrzunehmen!

Danke für das Gespräch und alles Gute und Gottes Segen für deinen weiteren Aufenthalt in Äthiopien und deine Mitarbeit im EJW-Weltdienst!

Mehr zu den internationalen Freiwilligendiensten im CVJM weltweit unter www.cvjm.de/ifwd

Tabea Kölbel, Bereichsleiterin CVJM weltweit

 

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Ankommen dürfen… im CVJM weltweit https://blogarchiv.cvjm.de/2016/09/30/ankommen-duerfen-im-cvjm-weltweit/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/09/30/ankommen-duerfen-im-cvjm-weltweit/#respond Fri, 30 Sep 2016 08:45:34 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=25839
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Im Rahmen der Interkulturellen Woche wird heute der Tag des Flüchtlings begangen. Die Interkulturelle Woche ist eine jährlich stattfindende bundesweite Initiative der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Sie findet seit 1975 Ende September statt und wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen.

Ankommen dürfen... Unter diesem Motto steht die aktuelle Wandzeitung des CVJM weltweit

Ankommen dürfen… Unter diesem Motto steht die aktuelle Wandzeitung des CVJM weltweit

Auch im CVJM weltweit bewegt uns dieses Thema. Deshalb haben wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden eine neue „Wandzeitung“ zum Thema „Ankommen dürfen“ aufgelegt. Die Wandzeitung stellt verschiedene Angebote des CVJM mit Geflüchteten dar und berichtet in kurzen Artikeln und Bildern aus der laufenden Arbeit.

Die aktuelle Ausgabe der Wandzeitung steht unter den folgenden LInks zur Ansicht zur Verfügung:

Wandzeitung 2016 / Poster (550 KB)

Wandzeitung 2016 / alles (3,8 MB)

Die Printprodukte wurden von uns vor zwei Wochen an die Mitgliedsverbände in der gewünschten Stückzahl versandt und werden von dort an die CVJM-Ortsvereine weitergeben. Weitere Exemplare können unter email hidden; JavaScript is required bestellt werden. Wir freuen uns, wenn die Wandzeitung eine weite Verbreitung im Land findet!

Die nächsten beiden Ausgaben „Grenzen überwinden“ und „Zukunft gestalten“ folgen dann im  nächsten Jahr. Die notwendigen Absprachen dazu laufen von Seiten des Referats Internationale Arbeit über den Arbeitskreis Internationale Arbeit und in die Verantwortlichen für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit in den Mitgliedsverbänden.

Unser herzlicher Dank gilt dem Redaktionsteam: Daniel Gass (CVJM Bayern), Eckard M. Geisler (CVJM-Westbund), Tabea Kölbel und Marion Reichow (CVJM-Gesamtverband) sowie Diana Nestler (CVJM Thüringen)!

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Bericht einer Freiwilligen aus Costa Rica: „Der Mensch sieht, was vor Augen ist“ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/03/29/bericht-einer-freiwilligen-aus-costa-rica-der-mensch-sieht-was-vor-augen-ist/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/03/29/bericht-einer-freiwilligen-aus-costa-rica-der-mensch-sieht-was-vor-augen-ist/#respond Tue, 29 Mar 2016 11:54:34 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=24257
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Leonie Preck macht aktuell einen Freiwilligendienst im CVJM weltweit in der ACJ Costa Rica. Mit dieser Geschichte gibt sie einen kleinen Einblick in ihren neuen Alltag:

Leonie Preck mit zwei anderen Volontärinnen des ACJ Costa Rica bei einem Ausflug auf den Irazu - dem höchsten Vulkan Costa Ricas

Leonie Preck mit zwei anderen Volontärinnen des ACJ Costa Rica bei einem Ausflug auf den Irazu – den höchsten Vulkan Costa Ricas

Letzte Woche habe ich mich dabei ertappt, wie oft man sich doch von Vorurteilen blenden lässt. Es ist ja auch am einfachsten, man glaubt das, was man meint zu sehen und zu wissen, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen.

Leonie bei der Arbeit

Leonie bei der Arbeit

Die Kindergartenplätze fast aller Kinder werden in Costa Rica von einem Programm des Staates übernommen. Die Eltern müssen aber einige Kriterien erfüllen, quasi nachweisen können, dass sie darauf wirklich angewiesen sind. Wie immer bei sowas, gibt es Menschen, die das ausnutzen bzw. die es vielleicht doch gar nicht bräuchten. Letzte Woche kam dann ein neues Kind zu den „bebés“ – der Babygruppe im ACJ, wo Leonie arbeitet – ein Cousin eines Kindes, das schon im ACJ betreut wird. Da die Mutter offensichtlich nicht arbeitet und sie eben über Verwandtschaft zum ACJ gekommen ist, haben ich und meine Maestra dann fröhlich drauflos spekuliert, dass sie das sogenannte „Beca“, doch bestimmt gar nicht brauchen würde. Bis unsere Koordinatorin zu unserem Gespräch dazu gestoßen ist, und von eben genau diesem neuen Kind erzählt hat:

Die noch recht junge Mutter hatte sie gefragt, ob wir ihr mit Windeln aushelfen können, weil ihre Packung nicht mehr übers Wochenende reichen werde. Der Vater sei drogenabhängig und inzwischen obdachlos – sie selbst hat zwar das Abitur, aber schaffte es bislang noch nicht Arbeit zu finden.

Leonie mit dem Bebés bei einem Ausflug ins Schwimmbad

Leonie mit den Bebés bei einem Ausflug ins Schwimmbad

Da musste ich in Gedanken wirklich „Entschuldigung“ sagen. Ich hatte mir ein kleines Bild von der Situation gemacht, so wie es für mich plausibel war und mir noch angemaßt darüber ein Urteil zu fällen. Dabei sind die „Beca“ genau für Mütter wie sie gedacht.

Wie oft, richten wir andere in unseren Gedanken nach dem ersten Eindruck? Wie oft meinen wir jemanden genau zu kennen, obwohl wir nur ganz wenige Informationen haben? Mir ist durch dieses kleine Erlebnis wieder klar geworden, wie viel Unrecht wir anderen antun mit unseren Vorurteilen.

Aber: Der HERR sieht das Herz an!

Leonie Preck, CVJM weltweit Freiwillige in der ACJ Costa Rica

Der Freiwilligendienst von Leonie Preck wird gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL des BMZ.

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Die einen kommen, die anderen gehen. https://blogarchiv.cvjm.de/2015/07/20/die-einen-kommen-die-anderen-gehen/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/07/20/die-einen-kommen-die-anderen-gehen/#respond Mon, 20 Jul 2015 06:48:12 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=22154
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Vom 13. – 23. Juli treffen sich 34 zukünftige und 9 zurückgekehrte Freiwillige zur Vorbereitung bzw. Auswertung ihres Freiwilligendienstes im außereuropäischen Ausland.

Die Freiwilligen bei einem interkulturellen Rollenspiel.

Die Freiwilligen bei einem interkulturellen Rollenspiel

Die ersten vier Tage beschrieben in drei Worten: herausfordernd, spannend, prägend!

Beginnen wir mit dem ersten Tag. Die Ankunft. Klassisch begannen wir mit dem Mittagessen. Neben dem Kribbeln im Bauch, vor Aufregung und Neugierde, wurde uns bereits bewusst: „Jetzt wird es wirklich ernst“.

Mit 43 Freiwilligen beim Seminar in Kassel.

Mit 43 Freiwilligen beim Seminar in Kassel

Dank der vielen Referenten, Begleitern und Ex-Volis wurde schnell klar, dass das Programm vielfältig, informativ und praxisorientiert angelegt ist. Die ersten Einheiten befassten sich vorwiegend mit dem Kennenlernen der anderen Volontäre, welche sich aus ganz Deutschland zusammen gefunden haben. „Hier wird nicht lange gefackelt“, denn Dienstag wurde losgelegt. Vorwiegend persönlich. „Was motiviert dich? Welche Erwartungen hast du an deinen Freiwilligendienst?“ Aber auch Informationen rieselten zahlreich auf uns nieder.

Beratungen zum "ökologischen Fußabdruck der Deutschen".

Beratungen zum „ökologischen Fußabdruck der Deutschen“

Im Blick auf den Plan wurde klar, die nächsten Tage sind gefüllt von Länderkunde, Informationen zu Sitten, Bräuchen und zur Kultur unserer Einsatzländer.

Das Vorbereitungsseminar ist bereits in den ersten Tagen zum Ort geworden, an dem sich die zukünftigen und ehemaligen Volontäre begegnen, kennenlernen und sich stärken.

Letztendlich prägt uns in diesen Tagen der folgende Gedanke „Es ist nicht mehr hypothetisch, sondern real. Jesus sendet uns, wirklich!“

Jonny Pecht und Amelie Fuchs, (Chile Volontäre 2015/16)
vom Vorbereitungsseminar in Kassel

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Schönheit, die von innen kommt https://blogarchiv.cvjm.de/2015/02/09/schonheit-die-von-innen-kommt/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/02/09/schonheit-die-von-innen-kommt/#respond Mon, 09 Feb 2015 16:49:24 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=20510
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Miguel ist seit September 2014 als weltwärts-Freiwilliger im YMCA Guangzhou in China

Miguel ist seit September 2014 als weltwärts-Freiwilliger im YMCA Guangzhou in China

Wenn Miguel Kranz vom YMCA in Guangzhou (China) zu erzählen beginnt, dann leuchten seine Augen – die Begeisterung ist spürbar und ansteckend. Miguel absolviert als erster deutscher Freiwilliger derzeit im Rahmen von weltwärts einen Freiwilligendienst im YMCA in Guangzhou, einer 18-Millionen-Stadt im Süden Chinas. Er ist von der Stadt, den Menschen und dem Miteinander im YMCA rundum begeistert.

Seit der Weltratstagung 2010 in Hongkong ist zwischen dem CVJM Nürnberg-Kornmarkt, dem YMCA Guangzhou und dem Chinese YMCA of Hongkong eine Partnerschaft gewachsen, die Vorbildcharakter hat. Nicht nur die vielfältigen Austausch- und Begegnungsprogramme überzeugen, sondern auch das herzliche, vertrauensvolle und geschwisterliche Miteinander – eben „Schönheit, die von innen kommt“, wie Miguel zu mir an meinem ersten Tag in Guangzhou sagt, an dem sich mir seine Begeisterung angesichts von endlosen Betonhochhäusern und einer Dunstwolke über der Stadt noch nicht so recht erschließen will. Nach drei gemeinsamen Tagen in Guangzhou verstehe ich aber genau, was er meint.

Mich überzeugt, wie der YMCA Guangzhou mit einem klar erkennbaren christlichen Profil seinen Auftrag in der Gesellschaft wahrnimmt und relevante Programme für Kinder, Jugendliche und Familien entwickelt und anbietet. Ein solches Programm ist beispielsweise das „Small Migratory Birds Inn“, das ich gemeinsam mit Miguel besucht habe. Im Anschluss an den Besuch haben wir uns darüber unterhalten.

Tabea: Seit wann kennst du das Small Migratory Birds Inn des YMCA Guangzhou?

Miguel: Ich habe von Mitte Dezember bis Ende Januar im Small Migratory Birds Inn mitgearbeitet und habe gemeinsam mit einer Mitarbeiterin des YMCA Guangzhou ein englischsprachiges Programm entwickelt, das wir immer samstags nachmittags durchführten. Es kamen immer dieselben 15 Kinder im Grundschulalter.

Die Vorgaben für das Programm waren einerseits, eine englischsprachige Umgebung schaffen, aber gleichzeitig Wert auf Teambuilding und Charakterbildung zu legen. Wir konzentrierten uns pro Stunde auf ein Themengebet und lernten passend dazu 5-6 Vokabeln und Sätze. Wir nutzen dafür verschiedene Spiele, Filme und Lieder. Insgesamt hatten wir 5 Themengebiete für 5 Stunden: Es ging dabei um Weihnachten, Tiere, Klimazonen und Gefühle. In der ersten Stunde haben wir uns natürlich erstmal einander vorgestellt und das Eis gebrochen.

Tabea: Sprechen die Kinder Englisch?

Miguel: Ich war erstaunt, wie gut die Grundschüler bereits Englisch sprechen, bis ich davon erfuhr, dass hier in vielen Fällen Englisch schon im Kindergarten unterrichtet wird. Von daher war die Arbeit mit Kindern aus der 2. bis 5. Klasse in englischer Sprache eigentlich kein Problem. Trotzdem wusste ich anfangs oft nicht, ob die Kinder nur schüchtern sind oder mich nicht verstehen. Da haben dann die Kolleginnen mitgeholfen zu übersetzen, damit vor allem die Instruktionen klar waren.

Tabea: Was gefällt dir am Small Migratory Birds Inn besonders?

Miguel: Die Zielgruppe und die Atmosphäre. Die Zielgruppe sind Kinder von Wanderarbeiterfamilien, die oft sehr lange und stressige Arbeitszeiten haben. Oft gibt es in den Familien Probleme und deshalb finde ich es schön, dass die Kinder im Migratory Birds Inn ein Zuhause finden, wo sich die Mitarbeitenden um sie kümmern und ihnen Aufmerksamkeit und Zuwendung geben. Ich bin sehr glücklich, dazu ein Stück beitragen zu dürfen.

Vor dem Beginn jeder Stunde waren auch die Eltern da und ich fand es schön, zu beobachten, wie sie sich freuten, dass ihre Kinder im Migratory Birds Inn so glücklich und gut aufgehoben sind.

Tabea: Denkst Du das Modell ist in den deutschen CJVM übertragbar?

Miguel: Ich denke, die Arbeitssituation von Migranten in Deutschland ist anders. Selbst wenn man in einem arbeitsintensiven Job arbeitet, ist es nicht zu vergleichen mit dem, was die Wanderarbeiter hier leisten müssen. So haben die Migranten in Deutschland wohl auch andere Probleme – zum Beispiel, dass sie sich nicht akzeptiert fühlen. Deshalb ist die Zielgruppe bei uns wohl eine andere. Aber dass ein Programm für Kinder von Migranten sinnvoll ist, dem stimme ich auf jeden Fall zu.

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„Das beste Jahr meines Lebens“: Freiwilligendienste in Hongkong und China https://blogarchiv.cvjm.de/2015/02/05/das-beste-jahr-meines-lebens-freiwilligendienste-in-hongkong-und-china/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/02/05/das-beste-jahr-meines-lebens-freiwilligendienste-in-hongkong-und-china/#comments Thu, 05 Feb 2015 14:05:45 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=20473
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Die Freiwilligen-WG lädt uns zum Abendessen ein: Miguel, Kiwi, Paul, Sebastian, Christian, Irina (v.l.n.r.) absolvieren gerade Hongkong und China ihren Freiwilligendienst und lernen den YMCA mal von einer ganz anderen Seite kennen

Die Freiwilligen-WG lädt uns zum Abendessen ein: Miguel, Kiwi, Paul, Sebastian, Christian, Irina (v.l.n.r.) absolvieren gerade Hongkong und China ihren Freiwilligendienst und lernen den YMCA mal von einer ganz anderen Seite kennen

„Das ist das beste Jahr meines Lebens“, sagt Sebastian, als ich mit ihm und den anderen Freiwilligen kurz nach meiner Ankunft in Hongkong beim Abendessen zusammen sitze. Er ist seit September 2014 gemeinsam mit Paul und Christian im Chinese YMCA of Hongkong aktiv. Seit Sonntagabend sind die drei mit Michael Götz, leitender Sekretär CVJM-Nürnberg, beim Zwischenseminar im Rahmen des Internationalen Jugendfreiwilligendienstes (IJFD) im Wu Kwai Sha Youth Village des Chinese YMCA of Hongkong zusammen, um die bisherigen Erfahrungen gemeinsam auszuwerten und nach vorne zu schauen.

Freiwillig gekocht! Lecker!

Freiwillig gekocht! Lecker!

Mit dabei war auch Miguel, der sich während seines IJFD-Einsatzes in Hongkong letztes Jahr in China verliebt hat und prompt noch ein Jahr als weltwärts-Freiwilliger im YMCA Guangzhou angehängt hat. Und mit dabei ist auch Irina, die an der Technischen Hochschule Georg Simon Ohm in Nürnberg Soziale Arbeit studiert und im Rahmen eines Praxissemesters zur Zeit im Chinese YMCA of Hongkong mitarbeitet. Auf dem Weg von Wu Kwai Sha nach Kowloon habe ich mich mit Irina unterhalten:

Tabea: Irina, seit wann bist du hier und warum hast du dich für ein Praxissemester in Hongkong entschieden?

Irina: Ich bin seit Mitte September hier und absolviere mein Praxissemester im Rahmen meines Studiums der Sozialen Arbeit in Nürnberg hier in Hongkong. Über den CVJM Nürnberg-Kornmarkt, der eine Partnerschaft mit dem Chinese YMCA of Hongkong hat, habe ich von der Möglichkeit, hierher zu kommen, erfahren. Als mir die CVJMer in Nürnberg von der Partnerschaft mit Hongkong erzählt haben, hat mich die Idee nicht mehr losgelassen. Hongkong hat mich von Anfang an fasziniert!

Tabea: Was machst du hier genau?

Ich bin in einem YMCA-Zentrum für 5 bis 25-Jährige und biete dort gemeinsam mit dem Staff vor Ort eine Ganztragsbetreuung an. Dazu gehört eine Hausaufgabenbetreuung an den Nachmittagen genauso wie die kreative Arbeit mit Gruppen, wie zum Beispiel Tanzunterricht. De facto wird das Zentrum nachmittags nur von kleinen Kindern besucht, abends kommen aber auch Jugendliche und junge Erwachsene in den YMCA, um die verschiedenen Angebote wahrzunehmen. Leider sprechen die Kinder kein oder kaum Englisch, weshalb ich oftmals aktiv gar nicht so viel machen und einbringen kann. Das ist etwas schade. Es gibt aber einige Dinge, die ich auch ohne Sprachkenntnisse gut umsetzen kann. Zum Beispiel trifft sich jede Woche einmal abends eine Tanzgruppe. Ich habe da dann einfach mitgetanzt und dadurch den Kontakt zu den Jugendlichen bekommen. Dabei habe ich nach und nach ein gutes Gespür dafür bekommen, was sie gerade bewegt und beschäftigt. Viele von ihnen sind auf dem Sprung in eine neue Lebensphase – zum Beispiel von der Schule hin zur Uni. Wenn die Tanzlehrerin keine Zeit hatte, habe ich mit den Jugendlichen über ihre Lebenssituation gesprochen. Das hatte dann schon fast etwas von „Counselling“. Der Dienstag war deshalb immer mein liebster Tag.

Tabea: Was beschäftigt die Jugendlichen hier?

Irina: Die Jugendlichen hier haben einen unheimlichen Druck, den Vorstellungen ihrer Eltern gerecht zu werden. Sie denken: ich muss lernen, mich weiterbilden, die besten Noten haben, den besten Job machen usw. – sonst zähle ich nichts. Außerdem haben sie ganz wenig freie Zeit. Sie kommen abends meistens erst spät nach Hause und müssen trotzdem ständig „schneller, höher, weiter“ kommen. Sie selbst empfinden es oft aber gar nicht so extrem als Stress, weil das hier normal ist.

Tabea: Was war Dein persönliches Highlight während deiner Zeit in Hongkong und China?

Irina: Ich habe mit einem Freund eine Reise durch China gemacht – 12 Tage mit dem Zug von Peking über Shanghai nach Guilin und Hongkong. Wir haben dabei versucht, nicht nur die Sehenswürdigkeiten zu besuchen, sondern etwas vom „wirklichen Leben“ in China mitzubekommen. Durch „Couchsurfing“ sind wir so richtig in die Kultur eingetaucht und haben dabei auch den Unterschied zwischen Mainland China und Hongkong zum ersten Mal so richtig wahrgenommen. Das fängt bei der Sprache an. Ich habe aber auch gemerkt, dass das westliche Denken in Mainland China nicht so verbreitet ist wie in Hongkong. Hongkong ist einfach viel offener oder vielleicht auch einfach europäischer geprägt.

Tabea: Gab es auch schwierige Situationen für dich?

Irina: Schwierig war für mich, dass ich mir die Arbeit hier etwas anders vorgestellt hatte. Da die Kinder kein Englisch sprechen, konnte ich nicht so viel machen, wie ich gerne wollte.

Tabea: Was nimmst du mit zurück nach Deutschland – auch vor dem Hintergrund deines Studiums?

Irina: Es war eine sehr gute und wichtige Erfahrung für mich, auch selbst mal die Ausländerin zu sein. Jetzt kann ich mich viel besser hineinversetzen in jemanden, der die Sprache in einem Land nicht spricht. Und ich weiß wie es ist, fremd zu sein. Ich glaube, dass ich durch diese Erfahrung in Zukunft anders mit „Fremden“ in Deutschland umgehen werde.

Tabea: Liebe Irina, vielen Dank für das Gespräch!

Das Kwu Wai Sha Youth Village des Chinese YMCA of Hongkong liegt direkt am Meer. 2010 fand hier die Weltratstagung statt - heute ist das Camp die Heimat von 3 Freiwilligen aus Deutschland.

Das Wu Kwai Sha Youth Village des Chinese YMCA of Hongkong liegt direkt am Meer. 2010 fand hier die Weltratstagung statt – heute ist das Camp die Heimat von 3 Freiwilligen aus Deutschland.

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