Zwischen Schock und Freude
Impuls zum Wochenspruch 8. – 14. April 2012
Jesus spricht: Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.
Offenbarung 1, 17b-18
Die Osterbotschaft schockiert. Noch mehr: Sie wirft uns aus dem Sattel. Das jedenfalls geschah Johannes, dem Jünger, der diese Worte als erster hörte. Als er dem Auferstandenen in seiner ganzen Machtfülle und Herrlichkeit begegnete, haute ihn das um: „Ich fiel zu seinen Füßen wie ein Toter.“ So schreibt er am Anfang des Offenbarungsbuchs.
Doch dann spürt er die Hand von Jesus auf seiner Schulter. Und er hört diese Worte: „Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte.“ Johannes weiß nicht wie ihm geschieht. Hin- und hergeworfen zwischen Schock und Freude, zwischen Furcht und Zuversicht kann er es langsam begreifen: Jesus ist wirklich lebendig, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Ja, er hat die Herrschaft über die ganze Welt, einschließlich Tod und Unterwelt.
Am Ostermorgen war es ähnlich. Die Frauen, die früh zum Grab Jesu gekommen waren, konnten es kaum glauben. Die Jünger, die Männer, die Jesus nachgefolgt waren und von ihm gelernt hatten, noch weniger. Die Osterberichte in den Evangelien zeigen das deutlich. Zwischen Trauer und Freude, zwischen Unglauben und Hoffnung schwanken sie hin und her. Kann das wahr sein? Ist das wirklich ihr Meister Jesus? Wie ist das möglich? Steht hier der gekreuzigte Jesus leibhaftig vor ihnen? Hat er wirklich den Tod überwunden?
Am Ende siegt die Freude. Und die Dankbarkeit. Das Staunen über das Wunder aller Wunder. Ostern ist kein Märchen: „Der Herr ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!“ So schallt es von nun an durch alle Täler der Verzweiflung und der Endgültigkeiten. Jesus lebt! Das ändert alles.
Nicht Tod noch Trauer, nicht Schmerz noch Verzweiflung müssen oder können das letzte Wort haben. Er lebt! Jesus lebt! Diese Botschaft ändert alles. Gewissheit erfasst die Herzen, das von Johannes, dem Seher. Das der Frauen am Grab und der Jünger im verschlossenen Obergeschoss. Und auch unser Herz.
Die Osterfreude breitet sich aus. Das Osterlachen erfasst die weltweite Gemeinde. Aus der Osternacht wird der Ostertag und ein Osterleben. Jesus ist es, das Licht der Welt, der Erste und der Letzte, der Lebendige. Alpha und Omega, Anfang und Ziel. Er lebt bis in alle Ewigkeit. Und wir mit ihm. Eine gewaltigere Botschaft hat die Welt noch nicht gehört.