CJD-Winterspiele überwinden Grenzen
650 Jugendliche und junge Erwachsene aus den bundesweiten Einrichtungen des CJD trafen sich am vergangenen Wochenende bei den 19. CJD-Winterspielen in Berchtesgaden. Mit dabei waren zahlreiche Teilnehmende mit Handicap: „Wir wollen mit den Winterspielen Kinder und Jugendliche mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen zusammenbringen. Das gemeinsame Erleben ist eine Brücke zu mehr positivem Miteinander und Toleranz“, betont CJD-Vorstand Matthias Dargel.
„Der Langlaufschlittensprint war schon ganz schön anstrengend“, so Maxi Rasp aus Schönau am Königssee. Normalerweise flitzt der querschnittsgelähmte Junge im Winter am liebsten mit seinem Monoski die Skipisten herunter. Dazu hatte er beim Riesentorlauf der CJD-Winterspiele auch Gelegenheit, und er konnte eine hervorragende Zeit vorlegen. Bei speziellen Inklusionswettkämpfen mit gemischten Teams aus behinderten und nicht-behinderten Kindern und Jugendlichen gab es noch andere Herausforderungen: etwa bei dem Langlaufschlittensprint, bei dem eine 25-Meter-Strecke mit einem speziellen behindertengerechten Langlaufgerät zu bewältigen war.
Mehr als 650 Teilnehmende, die meisten im Alter zwischen 10 und 20 Jahren, maßen sich bei den CJD-Winterspielen in den Disziplinen Riesentorlauf, Rodeln und Langlauf. Die Wettkämpfe fanden vom 18. bis 21. Februar rund um Berchtesgaden statt, dazu gab es ein buntes Rahmenprogramm mit einem Gospelworkshop und Besuchen im Haus der Berge, im Dokumentationszentrum Obersalzberg und an der Eliteschule des Sports. Inklusion wurde dabei groß geschrieben. „Wir wollen mit den Winterspielen Kinder und Jugendliche mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen zusammenbringen. Das gemeinsame Erleben ist eine Brücke zu mehr positivem Miteinander und Toleranz“, betont Matthias Dargel, Vorstand des CJD: „Die Winterspiele haben eine eigene Botschaft. Sie helfen, Grenzen zu überwinden. Das heißt, Grenzen in den Köpfen abzubauen, und mit Grenzen, die der Körper setzt, zum Beispiel durch eine Behinderung, auf einen neue Art umgehen zu lernen.“ Dazu passe es auch sehr gut, dass an den Winterspielen Jugendliche mit Migrationshintergrund teilnahmen und verschiedene ausländische Gäste, etwa aus Frankreich. „Da gibt es auch Grenzen, die mit mehr Toleranz und Verständnis zu überwinden sind“, erklärt der CJD-Vorstand.
Viele der unbegleiteten minderjährige Flüchtlinge hatten zum ersten Mal in ihrem Leben ein Wintersporterlebnis. Zum Beispiel der 13-jährige Xholjano aus Albanien, der erst seit vier Monaten in Deutschland ist. Er saß zum ersten Mal auf einem Schlitten. „Es war super, sehr schnell“, erzählt er danach. Nach einer Schneeballschlacht mit seinen Betreuern meint er: „Schnee schmeckt nicht gut.“
Eyob aus Eritrea wurde beim Langlaufen Erster in seiner Teilnehmergruppe. Über die gewonnene Medaille freute er sich wie ein kleines Kind. Er biss sogar hinein, wie er es von Siegerehrungen großer Sportler im Fernsehen kennt. „Es ist schwierig, das Gleichgewicht zu halten“, erzählt er über das Langlaufen. „Beim ersten Mal bin ich oft nach hinten gefallen. Aber jeden Tag wurde es besser.“
CJD