YMCA Ranchi – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Mon, 15 Jun 2020 13:04:28 +0000 de-DE hourly 1 1 von 100 Millionen gegen Kinderarbeit https://blogarchiv.cvjm.de/2020/06/12/1-von-100-millionen/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/06/12/1-von-100-millionen/#respond Fri, 12 Jun 2020 11:31:56 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33643
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Etwa 157 Millionen Kinder müssen weltweit arbeiten. Und damit ist nicht gemeint, dass sie mal eine Stunde im Haushalt helfen. Sie schuften auf Feldern, in Bergwerken oder als Haushaltshilfen.

Kind repariert ein Auto

Ein Kind repariert in Indien ein Auto
Foto: PxHere

Kinderarbeit meint, dass Kinder eine meist körperliche und oft auch gefährliche Tätigkeit tagtäglich mehrere Stunden ausüben. Oft sind die Familien der Kinder darauf angewiesen, dass jedes Familienmitglied arbeiten geht, um das Überleben zu sichern. Das bedeutet dann, dass der zwölfjährige Sohn nicht in die Schule geschickt wird, sondern an den Ampeln Autoscheiben sauber macht. Oder die 13-jährige Tochter nicht lesen und rechnen lernt, sondern in anderen Haushalten putzt.

Diese Familien sind darauf angewiesen, dass Hilfsorganisationen ihnen Möglichkeiten für eine Ausbildung der Kinder zeigen und sie darin unterstützen, dass die Familie trotzdem versorgt ist. Auch mehrere unserer Projektpartner von Aktion Hoffnungszeichen investieren sich an dieser Stelle.

Wie YMCAs Kinderarbeit entgegenwirken

In Indien zum Beispiel haben YMCAs in Ranchi und Bhubaneswar Kindergärten und schulergänzende Angebote in Slums eingerichtet. Hier lernen Kinder lesen, schreiben und rechnen. Oft erhalten die Kinder auch ein Mittagessen, so dass mit dem Schulbesuch auch die Versorgung des Kindes gewährleistet ist. Sie zeigen den Familien, wie wichtig eine gute Ausbildung dafür ist, den Kreis der Armut zu durchbrechen und langfristig bessere Lebensbedingungen zu ermöglichen.

In Peru führt der YMCA in Lima schon mehrere Jahre ein Straßenkinderprojekt durch. So können Kinder in der Zeit, in der ihre Eltern noch arbeiten, zum YMCA gehen und sind nicht mit ihnen auf der Straße unterwegs. Der YMCA begleitet die Familien, bietet Kurse zur Unternehmensgründung an und hilft Eltern, ihr Einkommen so abzusichern, dass die Kinder zu Schule gehen können. Sind die Familien wirtschaftlich besser versorgt, dann sind sie nicht mehr darauf angewiesen, dass ihre Kinder Geld verdienen.

In anderen Projekten wiederum werden Schulstipendien, Schuluniform und Lehrmaterial finanziert, damit Kinder überhaupt zur Schule gehen können. Mit diesen und ähnlichen Projekten setzen sich YMCAs weltweit für Kinder und ihre Familien ein und wirken auf die Bekämpfung von Kinderarbeit ein.

#1von100Millonen Hansjörg Kopp

Wir setzen uns ein gegen Kinderarbeit

Wir sind 1 von 100 Millionen – und du?

Der 12. Juni ist der Welttag der Kinderarbeit. Als CVJM setzen wir uns dafür ein, dass Kinderarbeit entgegengewirkt wird. Deshalb unterstützen wir an diesem Tag die Kampagne #1von100Millionen.

Werde auch du 1 von 100 Millionen: Male dir die Zahl 1 auf oder drucke sie aus. Poste ein Bild von dir mit der Zahl 1 und #1von100Millionen, um zu zeigen, dass du eine bzw. einer von 100 Millionen bist, die Kinderarbeit nicht weiter tolerieren.

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Willkommen in Indien – Teil 3 https://blogarchiv.cvjm.de/2020/04/02/willkommen-in-indien-teil-3/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/04/02/willkommen-in-indien-teil-3/#respond Thu, 02 Apr 2020 14:06:23 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33309
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Im zweiten Teil meines Reiseberichts habe ich euch von der Bildungsarbeit des YMCA in Bhubaneswar berichtet, heute teile ich einige Eindrücke aus der Arbeit des YMCA Ranchi.

Ranchi_Balwari School - Kindergarten

Fester Teil des Gemeindeentwicklungsprogramms sind Kindergärten

Dritte Station: Ranchi

Letzte Station dieser Besuchsreise war der YMCA Ranchi, der im vergangenen Herbst sein 50. Jubiläum feierte. Der Aufbau der Arbeit begann mit einem Gemeindeentwicklungsprogramm, das noch heute weitergeführt wird.

Der damalige CVJM-Sekretär fuhr mit seinem Fahrrad in einfache Siedlungen und in Slums, startete dort ein Bildungsprogramm. Heute gibt es in neun Slums Kindergärten, Ausbildungsprojekte für Frauen, Gesundheits-Check-ups und Begleitung durch Sozialarbeiterinnen und -arbeiter. Zwei Begegnungen waren in diesen Tagen für mich besonders eindrücklich:

Offenheit lernen

An einem Tag sind wir zu einem Frauenprojekt in ein Dorf 50 Kilometer außerhalb von Ranchi gefahren. In dieser Gegend startete der YMCA vor 20 Jahren ein Programm, das Menschen und Strukturen auf dem Land stärken soll, um damit der Landflucht entgegenzuwirken.

Wichtiger Bestandteil dieses Programms sind Frauengruppen, die sich wöchentlich in kleinen Gruppen treffen. In diesen Treffen tauschen sie Wissen über Anbaumethoden aus, erhalten Trainings zum Beispiel zur Produktion von Konserven. Anliegen ist, dass sie ihre Erträge steigern können, um nicht nur den Eigenbedarf zu decken, sondern um auch etwas verkaufen zu können.

Eine Frau erzählte, dass die Bewohner des Dorfes zu Beginn des Projekts sehr zurückhaltend und misstrauisch waren. Sie wollten keinen Kontakt zu den für sie Fremden aus dem YMCA haben. Doch die Mitarbeitenden des YMCA haben Beziehungen zu ihnen aufgebaut und die Frauen haben erfahren, dass sie sie unterstützen wollen.

Heute gehen sie ganz offen auf Menschen zu und so konnten wir auch bei meinem Besuch miteinander ins Gespräch kommen.

Hin zu den Menschen

An einem anderen Morgen waren wir in einer Lepra-Kolonie. Der YMCA hat zwei Lepra-Kolonien der Stadt „adoptiert“. Auch wenn die Krankheit heute ausgemerzt ist, so gibt es immer noch ältere Generationen, deren Körper noch von der Krankheit gezeichnet sind. Sie leben mit den nachfolgenden Generationen weiter in den Kolonien, die ihnen von der Regierung zugeteilt wurden.

Die Regierung hat ihnen einfache Häuser gebaut, kümmert sich aber nicht weiter um sie. Der YMCA ist regelmäßig mit Sozialarbeiterinnen und -arbeitern vor Ort, führt Gesundheitsvorsorge durch und kümmert sich um ihre Bedürfnisse. So haben sie zum Beispiel in den beiden Kolonien Toiletten und Duschhäuser gebaut.

Bei unserem Besuch in dieser Lepra-Kolonie wurde jeder Familie vom YMCA Ranchi ein Eimer zum Wassertransport mit einem Duschbecher zur Verfügung gestellt. Gerade in der momentanen Corona-Krise erleben wir, wie wichtig Hygienemaßnahmen sind. Diese in solch einer Kolonie einzuhalten, ist sehr schwierig. Hier bedeutet ein Eimer für jede Familie schon eine wichtige Hilfestellung.

Wir können Hoffnungszeichen setzen

Projekte aus allen drei Vereinen, von denen ich berichtet habe, werden schon seit einigen Jahren durch Aktion Hoffnungszeichen unterstützt. YMCA in Indien erhalten keinerlei staatliche Förderung und müssen sich komplett über Mitgliedsbeiträge, Fundraising und Unterstützung von internationalen Partnern finanzieren.

Die YMCA-Vorsitzende aus Ranchi sagte in unserem Treffen: „Eure Unterstützung ist für uns ein großes Hoffnungszeichen.“

Ich durfte vor Ort sehen, dass diese Unterstützung in ganz unterschiedliche Lebenssituationen hinein Hoffnungszeichen bringt. In Lebenssituationen, die schon lange durch Mangel und Entbehrung geprägt sind und zu Menschen, die jetzt besonders gefährdet sind.

Durch die Corona-Pandemie sind zurzeit auch die YMCA in Indien in ihrer Arbeit eingeschränkt, doch weiter aktiv, um Not zu lindern. Dabei wollen wir sie auch gegenwärtig und zukünftig unterstützen.

Auch ihr könnt mit einer Spende an unseren Hilfsfonds Aktion Hoffnungszeichen oder für die einzelnen Projekte ein Hoffnungszeichen setzen: www.cvjm.de/spenden

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Internationaler Weltfrauentag: Vorrang für Mädchen und Frauen im YMCA Ranchi in Indien https://blogarchiv.cvjm.de/2016/03/08/internationaler-weltfrauentag-vorrang-fuer-maedchen-und-frauen-im-ymca-ranchi-indien/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/03/08/internationaler-weltfrauentag-vorrang-fuer-maedchen-und-frauen-im-ymca-ranchi-indien/#respond Tue, 08 Mar 2016 10:46:07 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=24117
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An vielen Orten der Welt setzt sich der CVJM weltweit für die Gleichberechtigung und Förderung von Frauen ein.

In den Slums der Stadt Ranchi ist der YMCA mit Hilfe von aktion Hoffnungszeichen aktiv

In den Slums der Stadt Ranchi ist der YMCA mit Hilfe von Aktion Hoffnungszeichen aktiv

So auch in mehreren Slums in der indischen Stadt Ranchi. Der YMCA Ranchi fördert hier vor allem Mädchen und Frauen und bietet ihnen eine Zukunftsperspektive. Das Projekt wird von Aktion Hoffnungszeichen unterstützt.

Ranchi liegt im Osten Indiens, im Bundesstaat Jharkhand. Die Großstadt hat ca. 1 Million Einwohner, von denen die meisten in mehreren der unkontolliert entstandenen Slums leben. Sie kommen meist aus sehr armen Verhältnissen vom Land und gehören als „Unberührbare“ (unterste Kaste) oder indigene Einwohner zu den benachteiligten Bevölkerungsgruppen in Indien. Viele arbeiten als Tagelöhner, wobei die Frauen entsprechend der jeweiligen religiösen Kultur auch häufig zu Hause bleiben müssen und das Haus nicht ohne ihren Ehemann verlassen dürfen.

Hausfrauen erhalten im YMCA Ranchi Kurse, in denen sie sich fortbilden können und die ihr Selbstbewusstsein steigern

Hausfrauen erhalten im YMCA Ranchi Kurse, in denen sie sich fortbilden können und die ihr Selbstbewusstsein steigern

Traditionell werden Frauen und Mädchen in Indien gesellschaftlich benachteiligt. Bildung ist für sie oft unerreichbar. Der YMCA Ranchi will diese Benachteiligung überwinden und legt den Schwerpunkt der Arbeit vor allem auf die Förderung der weiblichen Bevölkerung – vom Kleinkind bis zur Hausfrau.

In den Slums hat der YMCA kleine Schulungsgebäude mit jeweils einem großen Klassenraum errichtet, so auch in Jagarnathpur. Nachmittags, so gegen zwei, kommen junge Hausfrauen in das Zentrum. Das Besondere ist, entgegen ihrer Kultur dürfen viele alleine hierher kommen. Der YMCA hat sich das Vertrauen bei deren Männern erworben, dass ihnen nichts Unschickliches widerfahren wird.

Die Frauen lernen, wie man Stoffe bearbeiten kann

Die Frauen lernen, wie man Stoffe bearbeiten kann

Vielmehr lernen sie hier handwerkliche Fertigkeiten. Das ist vor allem der Umgang mit Nähmaschine, Nadel und Faden. Und was sie in ihren selbst gestalteten Musterbüchern vorweisen können, zeugt von einer guten und breiten Ausbildung, die nach dem Abschluss extern zertifiziert wird.

Stolz präsentieren die Frauen ihre Zertifikate nach dem erfolgreichen Abschluss des Kurses

Stolz präsentieren die Frauen ihre Zertifikate nach dem erfolgreichen Abschluss des Kurses

So erhalten Frauen in dieser armseligen Umgebung wichtige Hilfestellungen vom YMCA. Es hilft ihnen in ihrem Selbstwertgefühl.

In den Dörfern Piridih und Bursu hat der YMCA mit seinem Dorfentwicklungsprogramm kleine bescheidene Vorschulen eingerichtet und hilft den Frauen sich zu organisieren und sie zu schulen. Jeweils fünfzehn von ihnen schließen sich in einer Selbsthilfegruppe zusammen. Gemeinsam sparen sie und geben aus dem Ersparten Kleinstkredite an ihre Gruppenmitglieder. Ihre Gruppenzugehörigkeit dokumentieren sie selbstbewusst in ihren gleichfarbigen Saris. Eine der Frauen wird stolz hervorgehoben. Mit einem Kleinstkredit aus ihrer Gruppe konnte sie in kurzer Zeit das Dreifache erwirtschaften, was nun ihrer ganzen Familie zugutekommt.

Sie möchten dieses Projekt konkret unterstützen? Dann spenden Sie hier mit dem Stichwort „Projekt Nr 42118 / YMCA Ranchi (AHZ)“.

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