Generation Lobpreis – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Fri, 28 Jun 2019 12:51:58 +0000 de-DE hourly 1 Großer Auftrag: Neue Brücken bauen in der christlichen Jugendarbeit https://blogarchiv.cvjm.de/2019/06/28/neue-bruecken-in-der-christlichen-jugendarbeit/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/06/28/neue-bruecken-in-der-christlichen-jugendarbeit/#respond Fri, 28 Jun 2019 12:51:41 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=31605
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[Ein Beitrag von Anna-Lena Wörrlein]

Christliche Jugendarbeit ist immer in Bewegung. Sie orientiert sich an Trends, an ihren Usern und am Kern ihrer Botschaft. Was für eine Jugendarbeit wünsche ich mir selbst? Und wie kann bzw. vielmehr muss moderne Jugendarbeit aussehen, um junge Menschen anzusprechen?

Gruppenarbeit

Wie kann moderne Jugendarbeit aussehen? Darüber diskutierten die Teilnehmenden am Wahlpflichtseminar in kleinen Gruppen

Diese wichtigen und hochspannenden Fragen diskutierten 18 Freiwillige Mitte Mai, die sich im Rahmen eines FSJ oder BFD im CVJM oder anderen christlichen Einrichtungen engagieren. Das Institut für Missionarische Jugendarbeit der CVJM-Hochschule veranstaltete dieses Wahlpflichtseminar innerhalb des CVJM-Freiwilligendienstes und bot eine vielfältige Seminarwoche mit wissenschaftlichem Impulsvortrag, Erlebnispädagogik, Workshops, Besuch eines Jugendarbeitsprojektes inkl. Sozialraumanalyse und Teilnahme am Campus-Leben an.

Stichworte auf Karteikarten

Ideen für moderne Jugendarbeit, die junge Menschen anspricht

Für viel Gesprächsstoff sorgte vor allem der spannende Impulsvortrag von Prof. Dr. Tobias Faix, der die Freiwilligen mit in die Ergebnisse seiner aktuellen Studie „Generation Lobpreis“ hineinnahm. Als Konsequenz dieser Ergebnisse appellierte er an die Freiwilligen, dass sie als die „Macher-Generation“ neue Brücken bauen sollen, die junge Menschen auf neue Weise erreichen. Mit dieser Ermutigung und Aufforderung konnten die Freiwilligen im Verlauf der Seminarwoche selbst Brücken bauen, Ideen träumen, Handwerkszeug erlernen, Erfahrungen austauschen und ihr Engagement in den Einsatzstellen reflektieren.

Gruppenfoto

Die Teilnehmenden am Wahlpflichtseminar

Nach dieser rundum gelungenen Woche unter der Leitung von Anna-Lena Wörrlein (Mitarbeiterin des Instituts für Missionarische Jugendarbeit) und Claudia Meyer (worte&werke) fuhren die Freiwilligen am Freitag zwar müde, aber voller Ideen und neuen Gedanken zurück an ihre Einsatzstellen.

Anna-Lena Wörrlein, Mitarbeiterin am Institut für Missionarische Jugendarbeit

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Bundesweiter Fachtag: Hoch engagiert und authentisch im Glauben https://blogarchiv.cvjm.de/2019/04/09/hoch-engagiert-und-authentisch-im-glauben/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/04/09/hoch-engagiert-und-authentisch-im-glauben/#respond Tue, 09 Apr 2019 10:47:04 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=31447
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[Pressemitteilung des CVJM Deutschland und der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck]

Bundesweiter Fachtag „Generation Lobpreis“ zeigt: Geistliche Musik spielt große Rolle bei Jugendlichen

Wie leben christliche Jugendliche heute ihren Glauben? Dieser Frage ging der bundesweite Fachtag „Die Generation Lobpreis und die Zukunft der Jugendarbeit“ nach.

(v. l.) Oliver Teufel, Hansjörg Kopp, Prof. Dr. Bernd Beuscher, Prof. Dr. Tobias Künkler, Prof. Dr. Tobias Faix, Ilse-Dore Seidel-Humburger, Johannes Meier, Karsten Hüttmann
alle Fotos:Fotos: medio.tv/schauderna

Der CVJM Deutschland und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hatten dazu am 6. April ins Haus der Kirche in Kassel eingeladen. 200 Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Fachleute, Haupt- und Ehrenamtliche aus der Praxis der Jugendarbeit.

Hintergrund des Fachtages ist die empirica*-Jugendstudie 2018, initiiert von den Professoren Dr. Tobias Faix und Dr. Tobias Künkler. Beide lehren und forschen an der CVJM-Hochschule in Kassel.

Studie sorgt für neue Erkenntnisse

„Wir reden nicht über junge Menschen, sondern fragen sie mit dieser Studie nach ihren Bedürfnissen“, sagte Hansjörg Kopp, Generalsekretär des CVJM Deutschland, zu Beginn des Fachtages.

3.187 evangelische Jugendliche aus ganz Deutschland wurden im Rahmen der Studie befragt. Zusätzlich wurden 62 Jugendliche ausführlich interviewt.

Begrüßung

Die Hausherren Johannes Meier (links) und Oliver Teufel (Mitte) begrüßen gemeinsam mit Hansjörg Kopp die Gäste im Haus der Kirche

„Herausgekommen ist ein differenziertes Bild der Generation Lobpreis, die spannende Gruppe christlicher Jugendlicher, die Glaube authentisch im Alltag leben will. Lobpreismusik ist dabei eine große Bestärkung, aber beispielsweise auch das Gebet und die Gemeinschaft“, erklärte Professor Dr. Tobias Faix bei der Vorstellung der Ergebnisse.

Die Studie habe auch gezeigt, dass für die Jugendlichen die Bibel für die Stärkung ihres Glaubens eine geringere Rolle als Lobpreis und Gebet spiele, erklärte Professor Dr. Tobias Künkler. „Die Jugendlichen wollen ihren Alltag nach der Bibel ausrichten und ihnen ist dabei mehrheitlich klar, dass man die Bibel nicht wortwörtlich verstehen kann“, so Künkler.

Pfarrer Oliver Teufel, Leiter des Referats für Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck freute sich über den mit der Studie verbundenen Perspektivwechsel: „Wir beschäftigen uns als Kirche ja viel mit der Frage, wie wir noch mehr Jugendliche erreichen können. Da ist es gut, mit dieser Studie auch einmal die in den Blick zu nehmen, die sich bereits in der christlichen Jugendarbeit engagieren.“

„Zwischen göttlichem Butler und kosmischem Therapeuten“

Die Jugendlichen schaffen es, scheinbare Widersprüche im Glauben zusammen zu bringen, beispielsweise beim Gottesverständnis: Einerseits gestalten Jugendliche ihr Leben selbst. Andererseits soll Gott in ihr Leben eingreifen. Oder beim Gebet: Sie glauben daran, dass Gott Gebete erhört, aber nicht jeder im Gebet formulierte Wunsch erfüllt sich.

Volles Haus

Das Thema weckt Interesse: Mehr als 200 Gäste aus ganz Deutschland waren gekommen

„Zugespitzt formuliert rangiert Gott zwischen göttlichem Butler und kosmischem Therapeuten“, kommentiert Tobias Faix einige Aussagen der Jugendlichen in den Interviews. Insgesamt zeigt sich: Die Jugendlichen erwarten von ihrer Religion, dass sie authentisch und echt ist.

Auch die Beziehung zwischen Jugend und den Institutionen Kirche, Freikirche und christliche Jugendverbände wurde in der Studie beleuchtet. Institutionen stehen dem sehr individuellen Glauben gegenüber. Doch: 88 % der evangelischen Jugendlichen sind in Kirche engagiert. Und: Sie sind ehrenamtlich hoch engagiert in Kirche, Diakonie, Jugendverbänden und sozialen Projekten.

Experten gaben neue Blickwinkel

Professor Dr. Bernd Beuscher von der evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum unterstrich die akribische Feinarbeit der Studie. Er wünschte sich weitere Forschung, die theologisch noch differenzierter ist.

Als Bereichsleiter im CVJM Deutschland ging Karsten Hüttmann auf verschiedene Formate der Jugendarbeit in Deutschland ein und betonte, dass der Bedeutungsverlust konfessioneller Grenzen Kirchen und Verbände vor wachsende Herausforderungen stelle. Junge Menschen orientieren sich stärker an Ästhetik und Inhalten, als an eine bestimmte Kirchen- oder Verbandszugehörigkeit.

Prof. Dr. Tobias Faix (l.) und Prof. Dr. Tobias Künkler, die Initiatoren der Studie, lehren und forschen an der CVJM-Hochschule in Kassel

Ilse-Dore Seidel-Humburger, Landesreferentin im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg, machte drei Vorschläge, wie die Ergebnisse der Studie in der Jugendarbeit vor Ort genutzt werden könnten. Erstens solle man durch interaktive Verkündigungsformate neue Zugänge zur Bibel schaffen. Zweitens solle die engagierte Generation Lobpreis durch Mentoring gefördert werden. Und Drittens schlug sie vor: „Lasst uns in die musikalische, geistliche und theologische Qualität von Lobpreis fördern.“

Der Moderator des Fachtages Pfarrer Johannes Meier, theologischer Fachreferent für Kinder- und Jugendarbeit der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck wies darauf hin, dass die evangelische Jugendarbeit offen für alle Jugendlichen sei. „Nicht nur diejenigen, die sich für Lobpreis begeistern, gehören dazu. Die Jugend in der Kirche bleibt bunt, vielfältig und wunderbar unbequem.“

Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden aus zehn Workshops wählen und dort diskutieren, wie die Ergebnisse ganz praktisch in der Jugendarbeit von Kirchen und Verbänden umgesetzt werden können.

Mehr Informationen zum Fachtag gibt es auf www.cvjm.de/fachtag2019

Buchcover

Das Buch zum Fachtag ist unter dem Titel „Generation Lobpreis und die Zukunft der Kirche“ erschienen

Buch zur Studie

Das Buch zur Studie „Generation Lobpreis und die Zukunft der Kirche“ ist bereits in der zweiten Auflage bei der Neukirchener Verlagsgesellschaft erschienen.

Pressemitteilung, Petra Schwermann und Sebastian Vogt

*Das Forschungsinstitut empirica für Jugend, Kultur und Religion der CVJM-Hochschule führt seit über zehn Jahren eigenständig drittmittelfinanzierte empirische Forschungsprojekte durch. Spezialisiert hat es sich auf die Erforschung christlich-religiöser Lebenswelten und Lebensweisen.

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Wissenschaftliches Symposium zur empirica-Jugendstudie 2018 https://blogarchiv.cvjm.de/2019/03/29/wissenschaftliches-symposium-empirica-jugendstudie/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/03/29/wissenschaftliches-symposium-empirica-jugendstudie/#respond Fri, 29 Mar 2019 14:25:22 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=31392
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[Ein Bericht von Marie Jäckel]

Vom 25. bis 26. März kamen Expertinnen und Experten der Theologie, Pädagogik, Sozialen Arbeit und Religionssoziologie in Kassel zu einem wissenschaftlichen Symposium an der CVJM-Hochschule in Kassel zusammen.

Tobias Faix und Tobias Künkler

Prof. Tobias Faix, DTh UNISA, und Prof. Dr. Tobias Künkler, Autoren der empirica-Jugendstudie 2018

Das Symposium beschäftigte sich mit dem Thema „Glaubens- und Lebenswelten von hochreligiösen evangelischen Jugendlichen. Interdisziplinäre Beobachtungen zur empirica-Jugendstudie 2018“. Ziel des Symposiums war es, sich den Ergebnissen der empirica-Jugendstudie aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu nähern, diese einzuordnen und zu diskutieren.

Prof. Dr. Stefan Huber, Universität Bern, betrachtete den Begriff der Hochreligiosität, indem er seine innerhalb der empirica-Studie verwendete Zentralitätsskala zur Messung der Hochreligiosität vorstellte. Dabei zeigte er auf, dass 25 % aller Jugendlichen der Kirchen der Reform hochreligiös sind und dass nur eine Minderheit der Hochreligiösen fundamentalistisch ist.

Nachfolgend ordnete Prof. Dr. Ulrich Riegel, Universität Siegen, die Ergebnisse der Jugendstudie in die fünfte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD ein. Um den Aspekt des erlebnisorientierten Glaubens ging es bei  Prof. Dr. Thorsten Dietz, EH Tabor. Er untersuchte die Sehnsucht nach Selbsttranszendenz hochreligiöser Jugendlicher nach den Kriterien von Hans Joas anhand von Beispielen aus dem Jugendgesangsbuch „Feiert Jesus to go“.

Prof. Dr. Patrick C. Höring, PTH St. Augustin, zog einen Vergleich zwischen den katholischen Hochreligiösen anhand der Jugendsynode 2018 des Erzbistum Kölns und der Jugendstudie. Danach nahm Arne Bachmann noch einmal Bezug auf das Medium der Lobpreismusik und dem damit verbundenen Wunsch nach Gottesunmittelbarkeit.

Die Unterschiede zwischen evangelisch-hochreligiösen Jugendlichen, die sich einer evangelischen Kirche sowie einer Freikirche zugehörig fühlen, betrachtete Prof. (apl.) Dr. Dieter Beese, Ruhruniversität Bochum. Michael Freitag (AEJ) nahm Bezug auf kirchliche Wanderbewegungen der Jugendlichen und betonte, dass das Bedürfnis hochreligiöser Jugendlicher nach Erfahrung nicht vernachlässigt werden sollte.

Stefan Jung und André Armbruster

Prof. Dr. Stefan Jung (re.) und André Armbruster betrachteten die Studie aus einem organisationssoziologischen Blickwinkel

Aus einem organisationssoziologischen Blickwinkel gingen Prof. Dr. Stefan Jung (CVJM-Hochschule, Kassel) und André Armbruster (Universität Duisburg-Essen) der Frage nach, inwiefern sich hochreligiöser Glaube organisational fördern lässt. Abschließend nahm Prof. Dr. Karin Wehmeyer, Fachhochschule Südwestfalen in Soest, den auch in der Jugendstudie deutlich gewordenen Aspekt des ehrenamtlichen Engagements in den Blick.

Zusammenfassend zeigte sich ein vielversprechendes, aber auch kritisch zu betrachtendes, Bild der „Generation Lobpreis“. Neben einem dringenden Ernstnehmen der Bedürfnisse hochreligiöser Jugendlicher nach Erfahrung im Glauben, zeigt sich ein defizitäres Interesse der Jugendlichen an theologischen Fragen und eine Verunsicherung der Kirchen im Umgang mit Hochreligiösen.

Das wissenschaftliche Symposium bot eine spannende Möglichkeit, diese verschiedenen Aspekte zu beleuchten und Ansätze weiterer Forschungsmöglichkeiten zur Zukunft der Kirche zu entdecken. Die Vorträge werden im Verlag Kohlhammer als Sammelband veröffentlicht.

Marie Jäckel, Praktikantin am Forschungsinstitut empirica

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