Persönlich signiert
Impuls zum Wochenspruch 15. – 21. Juli 2012
So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein. (Jes 43,1)
Überall in der Schöpfung können wir Gottes Handschrift entdecken. Die unendliche Weite der Ozeane, die gewaltigen Bergmassive, die Schönheit des Sonnenaufgangs genauso wie die allerkleinsten Details des Mikrokosmos: Überall sehen wir, dass hier der größte alles Künstler am Werk war. Er, der Schöpfer selbst ist es, der den Kosmos als einziges Meisterwerk geschaffen hat.
Doch dabei bleibt es nicht. Gott tut noch mehr. Er erschafft nicht nur das Universum, er ruft nicht nur die Galaxien und Sternhaufen ins Leben, er erdenkt sich nicht nur das unglaubliche Zusammenspiel von Energie und Materie, sondern er richtet seine Aufmerksamkeit in besonderer Weise auf einen Planeten, die Erde. Dieser Trabant der Sonne hat ideale Bedingungen, dass hier Leben möglich ist. Unter den unzähligen Pflanzen- und Tierarten setzt der Schöpfer seine Aufmerksamkeit auf ein Geschöpf: Den Menschen.
Geschaffen aus Materie, aus „Lehm“ wie alle anderen Geschöpfe, zeichnet ihn doch eins aus und hebt ihn grundsätzlich von allen anderen Lebewesen ab: Gott haucht dem Menschen seinen Odem, seinen Lebensatem ein. Es ist Gottes Geist, der den Menschen erst zum Menschen macht, zum Ebenbild des Schöpfers. Und noch mehr: Gott ruft ihn, den Menschen, mit Namen. Und indem er ihn ruft, fordert er ihn zur Antwort. Eine ganz neue Art der Beziehung entsteht: Der Schöpfer sucht das Gespräch mit dem Geschöpf. Gott will die Antwort, ja noch mehr, die Freundschaft von uns Menschen.
Das, was damals für Adam galt, gilt für alle: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein!“ Dass Gott uns ruft, uns anspricht, uns wahrnimmt, uns anschaut, hebt uns empor zu ihm. Das ist möglich, weil er, der Schöpfer, zugleich unser Erlöser ist. Erlösung, das bedeutet im Wortsinn Rückkauf. Gott holt uns wieder ganz auf seine Seite. Deshalb hat auch die Furcht keinen Raum mehr: „Fürchte dich nicht!“ Das ist keine leere Durchhalteparole, sondern das große Geschenk, die Folge davon, dass Gott uns bei Namen ruft.
All das – Schöpfung und Erlösung, Beziehung und Freundschaft, Frieden und Leben ohne Furcht – ist ein Geschenk Gottes an seine Leute. Damals gesagt zum Volk Israel, gilt diese Zusage uns allen an jedem Tag. Mitten im Alten Testament leuchtet so das ganze Evangelium auf. Gott hat seinen Namen auf unser Leben geschrieben. Seine Unterschrift gibt unserem Leben unendlichen Wert.