CVJM-Geburtstagsfeier an historischen Stätten in London
[Ein Beitrag von Eckard M. Geisler]
Happy Birthday und Schwarzwälder Kirschtorte
Ein Sponsorenlauf für den Weltdienst des englischen YMCA brachte am 6. Juni zum 175. CVJM-Geburtstag Jugendliche und junge Erwachsene aus vielen englischen Vereinen zu den YMCA-historischen Stätten in London. Hier gründete George Williams, ein Bauernsohn aus Somerset, mit elf anderen jungen Männern den ersten Verein der Welt mit diesen vier markanten Buchstaben.
Unvermutet sind meine Frau Sabine und ich mittendrin. Denn in der Ahnung, dass zu diesem besonderen Jubiläum in London auch besonders Geburtstag gefeiert wird, planten wir, zu der Zeit in London zu sein. Und wir wurden nicht enttäuscht.
Wir hatten unsere eigene YMCA-Geburtstagstour durch London geplant, stießen aber schon gleich unvermutet am Russel Square, dem letzten Wohnort von George Williams, auf eine erste Gruppe des YMCA-Sponsorenlaufes, die von einer YMCA-Mitarbeiterin empfangen wurde. Sie erzählte von der Bedeutung dieses Ortes und entließ schließlich die Gruppe mit einem Segen. Auch wir, die wir nun als „Schwarzfahrer“ unterwegs waren, zogen fröhlich weiter als Gesegnete.
Unsere nächste Station war St. Paul’s Churchyard, die Straße gleich neben der St. Paul’s Kathedrale, wo früher das Tuchhandelshaus Hitchock & Rogers stand. Hier fand George Williams mit 20 eine Anstellung. Hier gründeten die jungen Männer 1844 den ersten YMCA. Eine Gedenktafel, versteckt in einer modernen Arkade, erinnert daran.
Auch von hier zogen wir wiederum als Gesegnete auf die andere Straßenseite und verschwanden durch einen Seiteneingang, eine Treppe hinab in der Krypta der riesigen Kirche, denn gleich neben dem Gründungsort erhielt die maßgebliche Person, also George Williams, auch seine letzte Ruhestätte.
Von der YMCA-Mitarbeiterin begleitet, durften wir ohne Eintritt bezahlen zu müssen, an die Grabstätte mit der eindrucksvollen Grabplatte und dem Epitaph an der Wand.
Bemerkenswert darauf ist dieses: „Mein letztes Vermächtnis, und es ist ein kostbares, ist der Christliche Verein Junger Männer. Ich überlasse ihn Euch, geliebte junge Männer aus vielen Ländern, macht weiter und breitet ihn aus.“ Auf der Grabplatte findet sich das Emblem des Weltbundes der CVJM sowie das Motto aus Johannes 17,21: „Auf dass sie alle eins seien!“ Darauf sind aber auch all die Nationen erwähnt, in denen 1905, im Jahre seines Todes, YMCAs wirkten – auch Deutschland ist dabei!
Höhepunkt unserer kleinen privaten YMCA-History-Tour war dann der Festgottesdienst in der Kirche St. Martin in the Field am Trafalgar Square. Um dabei sein zu können, bedurfte es einer kostenlosen Eintrittskarte aus dem Internet, und die hatten wir!
Stimmgewaltig wurden die Besucherinnen und Besucher schon vor der Kirche von einem YMCA-Gospelchor begrüßt. Auf Einlass warteten neben vielen Haupt- und Ehrenamtlichen des englischen YMCA auch Carlos Sanvee, der Generalsekretär des CVJM-Weltbundes, und einige seiner Vorgänger, wie auch Juan Simoes Iglesias, der Generalsekretär des YMCA Europe.
Sie waren es, die die CVJM-Welt in diesem Festgottesdienst vertraten. Na, und wir beiden Deutschen durften ganz privat auch fröhlich mitfeiern. Dr. John Sentamu, der Erzbischof von York und Präsident des englischen Nationalverbandes, widmete sich in seiner Predigt der Frage aus Psalm 119,9: „Wie kann ein junger Mensch seinen Weg unsträflich gehen?“ In England ist der YMCA hochprofessionell in der Jugendsozialarbeit engagiert und geht weiterhin raus „an die Hecken und Zäune“.
Doch damit war unser YMCA-Geburtstag noch nicht beendet, denn abends durfte ich noch im German YMCA in London einer Gruppe von Mitgliedern die Gründungsgeschichte erzählen. Es gab Geburtstagskerzen, Geburtstagswimpel aus Deutschland, Schwarzwälder Kirschtorte und ein Happy Birthday!
Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst und internationale Beziehungen im CVJM-Westbund
Lieber Eckard,
vielen Dank fuer Deinen Geschichtsinput bei unserer Geburtstagsfeier und fuer das Ausleihen Deiner Wimpel!
Schoene Gruesse aus London
Udo