Incoming-Volontäre in der AG der CVJM
Grenzen in der Fremde
Ein Beitrag von Cathrin Heidelbach
Stellt euch vor, ihr reist in ein Land, das euch völlig unbekannt ist. Ein Land, das euch fremd ist und wo ihr merkt, dass ihr unsicher werdet, weil ihr nicht wisst, wie ihr euch verhalten sollt und was sich gehört. Genau vor dieser Herausforderung stehen jedes Jahr aufs Neue Volontäre (auch Incomings genannt), die aus dem Ausland nach Deutschland kommen.
In diesem Jahr handelt es sich um zehn junge Menschen aus Peru, Kolumbien, Togo und Niger, die in CVJM verschiedener deutscher Städte aktiv geworden sind.
Eine der größten Barrieren, die diese jungen Menschen in ihrem Jahr wahrgenommen haben, ist die deutsche Sprache, die es zu erlernen gilt. Die Sprache ist für die Volontäre grundlegend, um sich in Deutschland zurechtzufinden. Als Lösung dieser „Sprachgrenzen“ besucht jeder von ihnen einen Sprachkurs. Auch die Unterhaltungen mit Einheimischen sind sehr wichtig für sie, um sich einen großen Schatz an Vokabular aufzubauen. Und im Laufe des Jahres können sich die Volontäre immer besser in der ehemals fremden Sprache ausdrücken.
Eine weitere Herausforderung für die Incomings zeigt sich in dem Konfliktfeld von Rassismus und Diskriminierung zum Beispiel aufgrund der Hautfarbe. Auch mit Aussagen wie „Ahhh…, du bist Ausländer!“ müssen sie sich auseinandersetzen. Die jungen Menschen erkennen, dass es nicht immer leicht ist, ruhig zu bleiben bzw. mit diesen Situationen umzugehen.
Grundsätzlich erkennen die Volontäre auch, dass es kompliziert sein kann, „Menschen der anderen Kultur“ zu begegnen. Sie nehmen zwischen sich und den Einheimischen eine natürliche Distanz wahr, die sich zum Beispiel durch Scheu und Unsicherheit auf beiden Seiten ausdrückt. Hier machen sie jedoch oft die Erfahrung, dass durch gegenseitiges Interesse, Annäherung und Kennenlernen diese Grenzen überwunden werden.
Cathrin Heidelbach, Studierende an der CVJM-Hochschule
„Zu Beginn meines Volontariats hier in Deutschland waren viele Kinder und Jugendliche mir gegenüber sehr distanziert aufgrund meiner dunkleren Hautfarbe. Es brauchte viel Zeit, bis ich das Vertrauen der Kinder gewonnen hatte.“
Feschal M’baldé Zimari (25 Jahre, YMCA Togo, CVJM Berlin)
„Für mich persönlich war das Erlernen der deutschen Sprache eine große Herausforderung. Am Anfang war es daher sehr schwer, die Abläufe bei der Arbeit zu verstehen und mit den Menschen zu kommunizieren.“
Magda Portal Garcia (20 Jahre, YMCA Peru, CVJM Göttingen)