„League-of-Legends-Turnier“ stiftet Gemeinschaft unter Computerspielern
Fachchinesisch bei Soljanka
„Er braucht keine Talia“, „Meinen Nexus zerstörst du nicht“, „Das klappt dann mit dem Rework“, „Ick sag nur Level 2“, …
Der Fachaustausch während des Mittagessens ist in vollem Gange. Fünf Teenager haben es sich mit frisch gekochter Soljanka auf dem Rasen vor dem Audimax der Technischen Hochschule in Brandenburg bequem gemacht und tauschen sich über die bereits gespielten Runden von League-of-Legends aus.
Anfang Juli lief im CVJM Region Groß Kreutz (CVJM-Ostwerk) das Turnier „Digital trifft real“. Zwanzig Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren versuchten als Sieger der digitalen sowie realen Welt hervorzugehen.
Hauptbestandteil des Turniers war das beliebte Computerspiel „League-of-Legends“. Aber nur wer auch bei den erlebnispädagogischen Aufgaben Erfolg hatte, konnte gewinnen. Nach einem kommunikativen Kennlernspiel mussten die Teams im Juggern gegeneinander antreten. Wichtig waren dabei Teamwork und taktisches Geschick. Das Gleiche galt es auch beim Bogenschießen unter Beweis zu stellen. Am Nachmittag versuchten sich die Mannschaften mit Pfeil und Bogen wichtige Punkte für den Sieg zu sichern.
Zwischendurch standen immer wieder Matches von „Lol“ an. Alle Aufgaben wurden mit gleichen Punkten bewertet. Am Ende des Tages verbuchten die „Brandenburger Söhne“ den Sieg für sich. Das Team aus Wriezen hatte die meisten Punkte erzielt.
Es war das erste Mal, dass der CVJM Region Groß Kreutz solch eine Veranstaltung organisiert hatte. Der Verein wollte damit zeigen, dass er die Erlebniswelt und das Hobby der Jugendlichen ernst nimmt, aber gleichzeitig der Gefahr des Abkapselns aus der Gesellschaft durch zu hohen Computerspielkonsum entgegenwirken.
„Mit den erlebnispädagogischen Aufgaben wollen wir wieder Lust am Miteinander und dem realen Erleben machen. Unser Projekt soll die Jugendlichen motivieren, ihre Freizeit nicht nur vor dem Computer zu verbringen“, erklärte Sascha Hartwig, Jugendreferent im CVJM Region Groß Kreutz e. V.
Das Konzept ging auf. Die Stimmung während des Turniers war harmonisch. „Es gibt sogar Applaus für die gegnerische Mannschaft“, staunte Hartwig. „Das ist sehr ungewöhnlich“, führte er aus. „Im Chat hagelt es eher Beschimpfungen.“ Davon war auf dem Gelände der Fachhochschule nichts zu spüren.
Die 20 Jungen waren konzentriert bei der Sache, kämpften für ihr Team, gönnten aber auch den anderen Erfolg. So freuten sich am Ende auch alle anderen über den Sieg der „Brandenburger Söhne“. Diese hielten stolz den Pokal in den Händen, der in Zukunft als Wanderpokal fungieren soll.
Im nächsten Jahr will der CVJM Region Groß Kreutz erneut ein solches Turnier anbieten: „Da soll es größer werden“, verrät Hartwig. „Wir hoffen, dass sich dann noch mehr Teilnehmende anmelden und es auch für Mädchen interessant wird.“
Sascha Hartwig, CVJM Region Groß Kreutz e. V.