Miteinander für Europa: Versöhnung eröffnet Zukunft

„Diese Christen bekommen wir nicht mehr auseinander, sie gehören zusammen.“ Nicht nur Kardinal Reinhard Marx zeigte sich sichtlich bewegt von der Atmosphäre unter den 5000 Anwesenden bei der Abschlusskundgebung von „Miteinander für Europa“ in München.

Kundgebung von "Miteinander für Europa" auf dem Stachus in München. Der Leitungskreis des internationalen Netzwerkes wird auf der Bühne vorgestellt (c) MfE, Foto: Grill

Kundgebung von „Miteinander für Europa“ auf dem Stachus in München. Der Leitungskreis des internationalen Netzwerkes wird auf der Bühne vorgestellt
(c) MfE, Foto: Grill

Nach zwei Tagen dichtem Programm im Circus Krone wollten die Christen aus 200 Gemeinschaften und Bewegungen aus 32 Ländern ein öffentliches Zeichen für Versöhnung und Miteinander der Konfessionen setzen. „Euer Miteinander ist eine Kraft der Kohäsion und hat das klare Ziel, die Grundwerte des Christentums in konkrete Antworten auf die Herausforderungen eines Kontinents in Krise umzusetzen“, sagte Papst Franziskus in einer Videobotschaft.

Etwa 5.000 Menschen nahmen an der Kundgebung von "Miteinander für Europa" auf dem Stachus in München teil (c) MfE, Foto: Brehm

Etwa 5000 Menschen nahmen an der Kundgebung von „Miteinander für Europa“ auf dem Stachus in München teil
(c) MfE, Foto: Brehm

Vielleicht habe es noch nie eine solche Notwendigkeit gegeben, zusammenzustehen und solidarisch zu handeln, ergänzte Patriarch Bartholomäus I. aus Konstantinopel ebenfalls in einer Videobotschaft. Das gelte sowohl in Europa als auch auf globaler Ebene. Die Christen seien dazu aufgerufen, das Grundprinzip der Kirche zu bezeugen: die  Gemeinschaft.

Der lutherische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm kommentierte mit Blick auf dieses Publikum: „Ich muss keine Botschaft der Einheit geben, in Euch steht die Einheit vor mir.“

Gerhard Pross, CVJM Esslingen, Metropolit Serafim Joanta, Landesbischof Frank Otfried July, Kardinal Kurt Koch, Rom und Sr. Anna-Maria aus der Wiesche (c) MfE, Foto: Grill

Gerhard Pross, CVJM Esslingen, Metropolit Serafim Joanta, Landesbischof Frank Otfried July, Kardinal Kurt Koch, Rom und Sr. Anna-Maria aus der Wiesche
(c) MfE, Foto: Grill

Metropolit Serafin Joanta , Kardinal Kurt Koch und der lutherische Landesbischof Otfried July sprachen von ihren Freuden, Leiden und Hoffnungen im Engagement für die Ökumene. Im gemeinsam verlesenen Gebet baten sie um Vergebung, um neue Wege im Miteinander und umarmten sich als Zeichen der Versöhnung.

KISI Kinderchor, 130 Kinder aus Österreich und Deutschland singen ein "Glaubensbekenntnis" (c) MfE, Foto: Grill

KISI Kinderchor, 130 Kinder aus Österreich und Deutschland singen ein „Glaubensbekenntnis“
(c) MfE, Foto: Grill

Das „Miteinander für Europa“ will jedoch nicht nur die Christen einander näher bringen, sondern sich gemeinsam und aktiv in die Gesellschaft einbringen. Maria Voce, Präsidentin der Fokolar-Bewegung fragte: „Ist die Einheit ein Traum, eine Utopie? Nein, es ist unsere Erfahrung. Uns eint die Liebe Gottes, die unsere Augen und Herzen geöffnet hat, um die Ängste, die Tränen und die Hoffnungen dieses Kontinents zu umfangen.“ Und Marco Impagliazzo, Präsident der Bewegung Sant’Egidio, rief zum Einsatz auf, damit dieses nicht ein „Europa der Väter bleibt, sondern ein Europa für unsere Kinder wird.“ Das gesungene, arabische Gebet von Wajd Asmar, einer 17jährigen Christin aus Syrien, berührte alle und erinnerte an die weltweite Verantwortung Europas.

Nach jedem Beitrag wurde ein Brett vor dem großen „Tor zur Zukunft“ auf der Bühne entfernt, bis es mit dem „Schlüssel der Versöhnung“ ganz geöffnet wurde.

Alle Teilnehmer erhalten in einer symbolischen Geste einen Schlüssel für das Tor der Versöhnung und Einheit (c) MfE, Foto: Haaf

Alle Teilnehmer erhalten in einer symbolischen Geste einen Schlüssel für das Tor der Versöhnung und Einheit
(c) MfE, Foto: Haaf

Einen symbolischen Schlüssel bekam dann zum Schluss jeder Teilnehmende mit nach Hause. Sergej Altuchov aus Russland, dessen Zeugnis der Versöhnung zwischen Russen und Deutschen beeindruckte, erklärte anschließend, er bringe diesen Schlüssel der Versöhnung seinem Präsidenten, Vladimir Putin.

In der gemeinsamen Abschlussbotschaft luden die Initiatoren ein zu einem verstärkten Engagement als Christen in Europa. Sie riefen auf, „eine Kultur des Respekts und der Wertschätzung des Anderen, auch des Fremden“ zu leben und bestärkten auch die „Verantwortlichen der Kirchen, Trennungen zu überwinden“.

Ein junges, fröhliches Europa auf der Bühne (c) MfE, Foto: Grill

Ein junges, fröhliches Europa auf der Bühne
(c) MfE, Foto: Grill

Anschließend ging das Fest auf dem Stachus mit viel Musik und Impulsen bis in den Abend hinein weiter.

Abschluss-Pressemitteilung zur Kundgebung bei Miteinander für Europa

Ihr habt die Abschlusskundgebung in München verpasst? Kein Problem! Noch ist die Live-Streaming-Aufzeichnung online in verschiedenen Sprachen verfügbar. Schaut hier rein.

Alle verfügbaren Redemanuskripte, die Texte der Videobotschaften von Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus sind auf www.together4europe.org/live abrufbar.

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