CVJM-Hochschule will missionarische Jugendarbeit stärken
Dr. Florian Karcher ist neuer Leiter des Instituts für missionarische Jugendarbeit
Florian Karcher ist seit 2012 Dozent am CVJM-Kolleg in Kassel. Mit dem Beginn des neuen Studienjahres 2015/16 ist er nun auch verantwortlich für das Institut für missionarische Jugendarbeit an der CVJM-Hochschule.
Florian, du leitest seit 1. September das Institut für missionarische Jugendarbeit an der CVJM-Hochschule. Was ist die Aufgabe dieses Instituts?
Wir haben für die Arbeit des Instituts einen Leitsatz formuliert, der lautet: „Das Institut für missionarische Jugendarbeit erforscht, entwickelt und reflektiert Methoden und Grundfragen missionarischen Handelns in Jugendarbeit und Gemeinde, implementiert dies in Ausbildung und Lehre der CVJM-Hochschule und transferiert die Erkenntnisse in die Praxis“. Kurz gesagt: Das Institut setzt sich wissenschaftlich mit Fragen missionarischer Jugend- und Gemeindearbeit auseinander, um diese Themen ins Studium der Hochschule, aber eben auch in die Praxis der CVJM-Arbeit einzubringen.
Das Institut lag lange „brach“. Wie willst du es neu beleben?
Ja, es ist richtig, dass man vom Institut lange nichts gehört hat. Das lag vor allem an den strukturellen und personellen Veränderungen, die alle Kräfte gebündelt haben. Mit meiner Berufung in die Leitung setzt die CVJM-Hochschule jetzt aber ein klares Signal, dass dieses Kernthema der CVJM-Arbeit stärker in den Fokus rücken soll. Das ist auch genau mein Anliegen, dass Kinder und Jugendliche vom Glauben erfahren und dafür begeistert werden. Dazu möchte ich meine Erfahrung in diesem Bereich einbringen, aber auch mein wissenschaftliches Know-how.
Was wird das Institut konkret tun? Welche Ideen und Projekte wird es geben?
Einige Projekte sind bereits angelaufen: Als erstes wird im Frühjahr ein Handbuch für missionarische Jugendarbeit erscheinen, das als Lehrbuch, aber auch als echtes Handbuch für die Praxis der Jugendarbeit geeignet ist. Außerdem wird es für die Studierenden an der Hochschule im Sommersemester einen Zertifikatskurs zur missionarischen Verkündigung geben. Dazu führen wir in Kooperation mit der Uni Kassel und dem Stadtjugendpfarramt Kassel einen Glaubenskurs durch, bei dem unsere Studierenden predigen dürfen. Wir bereiten sie darauf vor.
Im Herbst 2016 ist dann eine große Tagung zur missionarischen Jugendarbeit geplant. Es gibt viele Ideen. Das Kernanliegen ist aber immer dasselbe: Missionarische Jugendarbeit stärken!
Der CVJM ist ja nicht die einzige Organisation im Bereich missionarische Jugend- und Gemeindearbeit. Sind auch Kooperationen mit anderen Organisationen geplant?
Unbedingt! Wir wollen uns mit dem Institut so gut wie möglich vernetzen. Das wird ja schon bei dem Zertifikatskurs deutlich und auch die eben genannte Tagung wird in Kooperation mit „netzwerk-m“ stattfinden. Außerdem arbeiten wir an einer größeren Kooperation mit dem Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung (IEEG) der Uni Greifswald, bei der es um eine Fortbildung in Sachen FreshX und Gemeindegründung geht. Mir persönlich ist aber auch die CVJM-interne Kooperation wichtig. Ich wünsche mir eine enge Zusammenarbeit mit dem CVJM-Gesamtverband und den Mitgliedsverbänden.
Du bist ja schon länger beim CVJM-Kolleg als Dozent angestellt und nun mit 50 % über das Institut für missionarische Jugendarbeit auch für die Hochschule tätig. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit? Welche Perspektiven eröffnen sich dadurch für die Zukunft?
Das Thema „missionarische Jugendarbeit“ ist für beide Einrichtungen zentral, da liegen Synergien auf der Hand. Hochschule und Kolleg werden künftig aber auch strukturell enger zusammenarbeiten und ich möchte dazu beitragen, hier gute Brücken zu schlagen. Dazu ist es hilfreich in beiden Einrichtungen einen Fuß in der Tür zu haben. Natürlich ist das an vielen Stellen auch herausfordernd, aber eben auch spannend.
Aus der aktuellen Ausgabe der CVJM-Informationen, die hier online abrufbar ist.