Meine Arbeit trägt Früchte
Karin Teresa Kuratli berichtet von ihrem Praxissemester beim YMCA in der Dominikanischen Rebublik:
Karin, wo hast du dein Praktikum absolviert und wie bist du darauf aufmerksam geworden?
Mein Praktikum habe ich beim YMCA Santo Domingo in der Dominikanischen Republik absolviert. Ich bin in der Dominikanischen Republik geboren und mit sechs Jahren mit meiner Familie nach Deutschland gekommen.
Ich wollte meine eigene Kultur besser kennenlernen, und auch verstehen, wie soziale Arbeit in einem Entwicklungsland im Vergleich zu Deutschland funktioniert.
Welche Aufgaben standen auf deiner Tagesordnung?
Mein Arbeitsbereich war vielfältig. Ich habe mich dort z. B. bei der Koordi-nation der Pädagogen, Kinder- und Jugendarbeit und in der Verwaltung eingebracht. Mein Hauptarbeitsfeld lag aber in der Schulsozialarbeit, die sich mit den Schülern und deren sozialem Umfeld beschäftigt. Besonders beeindruckend war es für mich, im Bereich der „Qualifizierten Familienarbeit“ mitzuarbeiten. Dieser Bereich ist noch in den Anfängen und in diesem Zusammenhang habe ich Kurse gegeben über gewaltfreie Erziehung und Konfliktlösung in der Familie.
Was hat dir am meisten Freude bereitet?
Es hat mir große Freude bereitet zu sehen, dass meine Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen und ihren Familien nach und nach Frucht getragen hat.
Die Vermittlung von christlichen Werten hat den Kindern und Jugendlichen beim alltäglichen Umgang mit Gewalt, Kriminalität und Armut geholfen. Die sozialen Umstände der Kinder und Jugendlichen waren zwar fast gleich, ihre Lebensgeschichten jedoch sehr unterschiedlich. Der YMCA wurde für sie ein Zufluchtsort. Auch die Zusammenarbeit mit professionellen Fachkräften, z. B. Psychologen, Ärzten oder Pädagogen, war für mich eine positive Herausforderung.
Was war deine größte Herausforderung?
Zu erkennen und zu akzeptieren, dass Soziale Arbeit in Deutschland nicht die gleiche Soziale Arbeit in einem Entwicklungsland bedeutet. Dort waren Kriminalität, Armut oder Analphabetismus deutlicher zu spüren. Außerdem musste ich lernen zu akzeptieren, dass nicht jeder Mensch, der Hilfe braucht, auch Hilfe möchte – auch wenn er in menschenunwürdigen Zuständen lebt.
Kannst du dir vorstellen, dieser Aufgabe auch hauptberuflich nachzugehen?
Ja. Ich glaube, dass es sich lohnt für Kinder und Jugendliche, die jeden Tag Gewalt, Armut oder auch „nur“ Perspektivlosigkeit erleben, zu kämpfen. Auch wenn wir ihnen nur ein kleines Korn der Liebe in ihre Herzen einpflanzen können.
Unterstützen
Die Straßenkinderarbeit des YMCA Santo Domingo unterstützen wir durch Aktion Hoffnungszeichen. Ihr könnt mithelfen: Jetzt spenden!
An der CVJM-Hochschule ist das Praxissemester eine Zeit, in der die Studierenden in vielfältigen Praxisfeldern der Sozialen Arbeit oder Gemeindepädagogik tätig werden.