Zeit der Stille, Zeit für Lärm- gemeinsames Ankommen in der Heimat
Teil des Programms des Rückkehrseminars vom 31.08- 06.09. in Kassel war ein Ausflug zum Himmelsfels in Spangenberg. Dabei handelt es sich um einen aus Bauschutt aufgeschütteten Berg, der zu einem sehr schönen Park gestaltet wurde.
Vor vierzig Jahren kam der Nordhesse Werner Pfetzing auf die Idee, auf dem Gelände eines alten Kalkwerks diesen Berg zu errichten, der 2007 schließlich zur ökumenischen und gemeinnützigen Stiftung wurde. Seither wird zusammen mit Menschen verschiedener Konfessionen und Nationalitäten daran gearbeitet, dass das Gelände zu einem Ort internationaler Gastfreundschaft wird. Freizeiten und Veranstaltungen geben besonders jungen Menschen die Möglichkeit, dort ihre Potenziale und Talente zu entdecken und über verschiedene Kulturen, Nationalitäten und Konfessionen zu lernen. Ziel des Projektes „Himmelsfels“ ist es demnach, die Gräben, die die Unterschiede teilweise schaffen, zu überwinden und die Menschen dazu zu motivieren, Brückenbauer zwischen Nationalitäten und Kulturen zu werden.
Steve, ein Vertreter der Stiftung und gebürtiger Nigerianer erklärte uns, dass das Projekt wie ein großes Mosaik zu sehen sei, an dem Leute aller Generationen, aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Nationen, Flüchtlinge sowie Arbeitssuchende aus der Region gemeinsam teilhaben. Zusammen arbeiten sie an der Gestaltung des Geländes, das sich ständig verändert und wächst.
Wir Volontäre, die wir uns nach unserer Rückkehr aus dem Ausland hier in Deutschland selbst ein bisschen wie Ausländer fühlen, fanden dort Raum, in Ruhe anzukommen, heimzukommen. Weg vom Alltag hatten wir die einzigartige Gelegenheit, das unglaublich schöne und vielfältige Gelände des Himmelsfels zu erkunden und auf seiner Spitze in Stille „leer“ zu werden und uns so dem Neuen, was uns hier erwartet zu öffnen.
Der Blick in die Weite der Landschaft verdeutlichte uns, welchen Reiz auch unser Land haben kann und dass es sich lohnt, heim zu kommen. Darüber hinaus hatten wir auch Gelegenheit, unsere Erfahrungen aus dem Ausland und besonders die Dynamik der Gastländer in Form von „Recreaciones“ (motivierende Sing-und Tanzspiele) einer Jugendgruppe näherzubringen.
Abschluss des erlebnisreichen Tages war die gemeinsame Gospelzeit, bei dem zusammen mit den Afrikanern und den Kindern richtiger internationaler Spirit gezeigt wurde. Wie schön kann das Teilen der Heimat sein, denn Heimat ist, wo dein Herz ist.
(Helena Dürsch)