Weihnachten zum Anfassen
Impuls zum Wochenspruch 25. – 31. Dezember 2011
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit.
Joh 1,14
Geschenke auspacken macht Spaß. Mir jedenfalls. Und ich vermute, vielen anderen auch. Da ist zunächst das Geschenkpapier. Schön anzusehen, und es raschelt herrlich beim Auspacken. Und es lässt sich gut anfassen. Haptisch oder ähnlich nennt man das wohl. Und dann erst der Inhalt! Ein Geschenk. Meist gefällt es ja. Manchmal wusste man schon vorher, was drin sein würde. O, ein Hemd! Oder eine Krawatte! Endlich mal wieder eine! Oder eine CD! Gut, wenn der Schenkende den Musikgeschmack kennt und einen Überblick hat über die CD-Sammlung, die schon existiert.
Weihnachten macht Spaß. Weil es Geschenke gibt. Gute, lockende Gerüche von Tannennadeln, Glühwein und Plätzchen. Und dann die Weihnachtsganz und überhaupt das ganze leckere Essen. Weihnachten, ein Fest der Sinne. Weihnachten, ein Fest der Lichter, der Musik, der guten Speisen, der Familie…
Stopp! War da nicht noch etwas anderes? Das, worum es eigentlich bei Weihnachten geht? Und wenn ja, wo finden wir Informationen darüber? Klar, in den Evangelien, den Beschreibungen des Lebens von Jesus. Die kürzeste Weihnachtsgeschichte gibt uns Johannes in seinem Evangelium. Er schreibt: „Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit.“ (Joh 1, 14)
Das ewige „Wort“ Gottes, wurde Mensch. Jesus ist sein Name. Das „Wort“ – das kann man auf dem Hintergrund der griechischen Philosophie hören als „logos“, also als Vernunft, Weisheit, Weltgedanke. Man kann es aber auch im hebräischen Sinne hören: „dawar“ – „Wort, Tat, Aktion“. Es ist wohl beides gemeint. Jesus ist das alles: Weisheit, Vernunft, Gottes ewiger Gedanke, und zugleich tatkräftige Hilfe, Gottes Liebe in Aktion.
Darum geht es Weihnachten. Wer dieses größte Geschenk auspackt, dem wird es gehen wie damals dem Johannes, dem Freund und Gefährten von Jesus. Er schreibt am Ende seines Evangeliums: „Wir sahen seine Herrlichkeit.“ Und diese Erfahrung veränderte sein Leben für immer.
Dieser Glanz von Jesus kann sich auf jeden unserer Tage legen. Auch auf die Weihnachtstage.
