Unterwegs im „Heiligen Land“
Vom 03. – 10. März 2014 war eine Delegation des deutschen CVJM unterwegs im Heiligen Land. Mit dem Johanniter-Hospiz als unserer „Homebase“ in der Altstadt Jerusalems waren wir nicht nur „mitten drin“, sondern fanden für die gemeinsame Woche auch einen starken geistlichen Ankerpunkt vor. Von dieser Mitte aus fiel es uns leicht, uns geistig, geistlich und kulturell auf die vielseitigen Begegnungen einzulassen.
Mit dabei waren (von links nach rechts): Hartwig und Ellen Strunk (CVJM-Westbund), Andreas Lämmle (EJW), Tabea Kölbel (CVJM-Gesatmverband), Gottfried Muntschick (CVJM Sachsen-Anhalt), Christoph Raedel (CVJM-Hochschule), Roland und Elke Werner, Präses Karl-Heinz Stengel und Wilma Stengel
Dr. Hans Maria Heyn von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah gab einen fundierten und differenzierten Überblick über die politische Situation in Israel und den Palästinensischen Gebieten. Daneben trafen wir die deutsche Pastorin und Bundesverdienstkreuzträgerin Dr. Petra Heldt zum Thema „Ökumene“. Propst Wolfang Schmidt sprach mit uns über seine Erfahrungen als erster Pfarrer an der Erlöserkirche und Repräsentant der EKD im Heiligen Land. Der Propst vertritt die deutschsprachigen evangelischen Einrichtungen in der Jerusalemer Ökumene und gegenüber den politischen Stellen. Harry und Dagmar Tees nahmen uns mit hinein in die Situation der Christen im Heiligen Land und berichteten von ihren Erfahrungen als Christen in einem vom Islam dominierten Umfeld.
Ein besonderer Höhepunkt der Reise war der Besuch von „Lifegate„, der wichtigen Arbeit von Burhard Schunkert, mit der der deutsche CVJM seit Jahren eng verbunden ist. Ziel der Arbeit von „Lifegate“ ist die Betreuung, Beschulung und Ausbildung im Krisengebiet lebender behinderter Kinder und Jugendlicher. In Beit Jala/Bethlehem, einem Zankapfel zwischen Israel und Palästina, können die Mitarbeiter vor Ort nur unter erschwerten Bedingungen arbeiten. Außerdem ist die Sorge für behinderte Menschen im arabischen Kulturraum nicht angesehen und so ist oft Pionierarbeit in der Rehabilitation zu leisten. Wir sind dankbar für alles bereits Geleistete und werben weiterhin um Unterstützung für diese wichtige Arbeit. Spenden sind über „Aktion Hoffnungszeichen“, Projekt Nr. 42360, auch online möglich!
Besonders wertvoll waren auch die Begegnungen mit unseren Kollegen vom East Jerusaelm YMCA, mit dem das EJW seit vielen Jahren eine aktive Partnerschaft unterhält. Nach Gesprächen mit Generalsekretär André Batarseh, Mitgliedern des Vorstands und verschiedenen Programmdirektoren und einer Führung durch die „Headquarter“ des East Jerusalem Y in Jeruselm, durften wir uns in Jericho ein Bild von der wichtigen Arbeit des East Jerusalem Y mit Palästinensischen Jugendlichen machen. Nur einen Steinwurf vom Toten Meer entfernt liegt am Rande der Oasenstadt Jericho das Berufsausbildungszentrum des YMCA. Hier werden Schreiner, Kfz-Mechaniker, Sekretärinnen und Finanzbuchhalterinnen ausgebildet. Inzwischen gibt es auch Ausbildungsgänge für Kältetechnik und Web-Design. Da die Familien in den Palästinensischen Gebieten eher den Söhnen eine Berufsausbildung als ihren Töchtern ermöglichen, ist es eine Besonderheit, dass auch viele junge Frauen im Vocational Training Center in Jericho eine Ausbildung machen. Die Erfahrung zeigt: Wer hier eine Ausbildung macht, findet anschließend fast immer eine Arbeit. Die wichtige Arbeit des East Jerusalem Y in Jericho kann über das EJW unterstützt werden.
Wir sind dankbar für die vielfältigen guten Erfahrungen, die wir unterwegs im „Heiligen Land“ sammeln durften, und erbitten Gottes Segen insbesondere für unsere Geschwister vor Ort.