Impuls zum Wochenspruch
Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.
(Lukas 21, 28)
Zeichen der Zeit. Davon spricht Jesus in seinen Endzeitreden. Auf den ersten Blick scheint es ein düsteres Szenario zu sein. Kriege, Erdbeben, Hungersnöte, Unsicherheit, Vertreibung, Verfolgung. Das alles kommt auf seine Nachfolger zu. Dass diese Voraussagen sich immer wieder erfüllt haben und erfüllen, zeigt ein Blick auf die Geschichte und in die Gegenwart. In immer neuen Spiralen, immer schnelleren Kreisläufen erfüllen sich die Zeichen des nahenden Endes. Erkennbar sind sie für die, die weiter schauen als auf den Augenblick.
Doch Jesus bleibt nicht bei den Zeichen des Endes stehen. Er weist seine Schüler auf die Wirklichkeit hinter der sichtbaren Wirklichkeit. Die Wehen des Weltendes sind nichts anderes als die Geburtswehen einer neuen Welt. „Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht!“ So fordert Jesus seine Nachfolger zu einem Perspektivwechsel auf. Advent heißt genau das: Nicht Starren auf die Mächte der Zerstörung, sondern Ausschau halten nach den Anzeichen der kommenden Erlösung. Jesus ermutigt seine Schüler dazu, im Licht dieser Ankunft, dieses Advents zu leben. Nicht die vergehende Welt, sondern die kommende Gottesherrschaft verdient ihre Aufmerksamkeit. Indem wir, seine Jünger, darauf schauen, lernen wir, schon heute im Licht dieser Zukunft zu leben. Adventlich leben heißt also, mit Hoffnung leben, weil am Ende die Erlösung naht. Oder noch besser: Weil er, der Erlöser, naht.
Gustav Heinemann hat diese Adventshoffnung in seinem berühmten Satz zusammen gefasst: „Die Herren dieser Welt gehen. Unser Herr kommt.“