Im Gleichklang mit Gottes Geist
Impuls zum Wochenspruch:
Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
(Römer 8, 14)
Das wäre es doch – Leben, vom Geist Gottes getrieben! Ich stelle mir da einen Paraglider vor. Der Wind bläst kräftig und gibt den Auftrieb. Und gleichzeitig kann man die Richtung mitbestimmen, kann lenken, bremsen, beschleunigen, und zur Not auch landen.
Ein schönes Bild von der Zusammenarbeit zwischen Gottes Geist und uns. Denn so meint Paulus es. Wir sind als Menschen, die zu Jesus gehören, als Kinder Gottes, keine toten Blätter, die der Wind hin- und herfegt. Das ist gerade nicht gemeint, dass wir getrieben werden und gar nicht anders können. Nein, wir sind zur Freiheit berufen. Als Kinder Gottes sind wir berufen, unser Leben in der Beziehung zu ihm, dem Vater, zu gestalten, mündig und gleichzeitig in ständigem Kontakt mit ihm. Freiheit und Abhängigkeit sind hier in wunderbarer Weise miteinander abgestimmt.
Luthers Übersetzung, das Wort „treiben“, verdunkelt dies etwas. Der Wortsinn meint etwas anderes: „auf der Spur gehalten, vorwärts gebracht werden.“ Es geht also nicht um Zwang oder eine Übermacht, sondern um Unterstützung, Hilfe, Leitung, Begleitung. In meiner Übersetzung „dasbuch.“ habe ich versucht, diesen Aspekt herauszuarbeiten:
„Ja, es ist so: Alle, die dem Geist Gottes erlauben, sie zu leiten, sind die Söhne und Töchter Gottes. Denn ihr habt ja von Gott keine Geisteshaltung bekommen, wie Sklaven sie haben, was zu einem Leben in Furcht führen würde. Sondern ihr habt den Gottesgeist empfangen, durch den ihr als rechtmäßige Söhne und Töchter in seine Familie aufgenommen werdet. Durch diesen Geist rufen wir deshalb auch in unseren Gebeten: Abba, Vater!“
Hier wird deutlich: Es geht nicht um Fremdbestimmung, sondern um die Freiheit der Menschen, die zu Gotteskindern geworden sind. Sie dürfen in einer ganz besonderen Beziehung zu Gott leben – frei – und zugleich in enger Verbindung. Ja, in Absprache und Zusammenarbeit.
Dann wird das Leben wirklich zu einem Abenteuer. In der Kommunikation mit Gott können wir seine Mitarbeiter sein. Mitgestalter in dieser Welt. Dazu hat er uns berufen: In seinem Auftrag ein Segen zu sein für unsere Welt. Was Gott damals Abraham, den er seinen „Freund“ nennt, zusagte, das spricht er auch seinen Kindern, seinen Söhnen und Töchtern, zu: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein!“