Nach Anschlag: CVJM-Gesamtverband spendet 8.000 Euro als Soforthilfe

Am 17. Januar geschah das Unfassbare: Kirchen, Schulen und Geschäfte von Christen sind im afrikanischen Niger niedergebrannt und zerstört worden. Die Anschläge sind als gewalttätiger Protest gegen die zuvor in der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo veröffentlichten Mohammed-Karikaturen und dem darauf folgenden Solidarisierungsverhalten zu verstehen (wir berichteten). Um Wiederaufbauhilfe zu leisten, hat der CVJM-Gesamtverband 8.000 Euro als Soforthilfe zum YMCA Niger gespendet.

Großer Schock in Niger: Radikale Islamisten haben Kirchen, Schulen und Geschäfte von Christen niedergebrannt und zerstört

Großer Schock in Niger: Radikale Islamisten haben Kirchen, Schulen und Geschäfte von Christen niedergebrannt und zerstört.

Der Nationalsekretär des YMCA Niger, Rabiou Hamidou, berichtet in seinem Brief an den CVJM-Gesamtverband von allein 84 Kirchen und einer Vielzahl von Häusern, die niedergebrannt oder stark beschädigt worden sind: „Drei Menschen starben in den brennenden Kirchen, darunter zwei Kinder. Durch die Brände sind schätzungsweise 200 christliche Familien betroffen und bleiben ohne Wohnungen zurück. Die meisten von ihnen fanden Zuflucht in Militärkasernen.“

Seit 2012 besteht eine partnerschaftliche Beziehung zwischen dem CVJM Schlesische Oberlausitz (Mitgliedsverband des CVJM-Gesamtverbandes), der EVJU (Evangelische Jugendarbeit Hoyerswerda-Ruhland-Senftenberg-Spremberg), dem CVJM-Gesamtverband und dem YMCA Niger. Sarah Simmank (Görlitz), Geschäftsführerin des CVJM Schlesische Oberlausitz, äußerte sich bestürzt zu den Vorfällen: „Es ist unvorstellbar, wie plötzlich in einer Nacht so viel Leid und Not den nigrischen Menschen zugefügt wird. Und das wo Niger zu den ärmsten Ländern der Welt gehört. Familien verlieren alles, was sie sich mühevoll in den letzten Jahren aufbauen konnten.“ Durch die Anschläge in Niger ist auch der YMCA vor Ort betroffen. Das Haus eines YMCA-Mitglieds und die Kirche, in die er ging, wurden zerstört und niedergebrannt.

Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Terroristen hinterließen massiven Schaden und großes Leid unter der christlichen Minderheit

Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Terroristen hinterließen massiven Schaden und großes Leid unter der christlichen Minderheit.

Der YMCA betreut neun der Familien, die ihr Haus verloren haben und dringend Hilfe brauchen. Dank seiner Spende von jeweils 500 Euro sind sie in der Lage, drei Monate lang ihre Miete zu bezahlen und das Nötigste an Essen und Kleidung zu kaufen. Der YMCA will noch mehr Familien und auch Kirchen beim Wiederaufbau helfen.

„Sie wollen auch in der Großstadt Zinder, Hilfe leisten, weil dort die Not und Armut von Christen noch größer ist als in der Hauptstadt Niamey. Allerdings fehlt das Geld“, sagt Daniel Botero, Referent für Aktion Hoffnungszeichen im CVJM-Gesamtverband, die weltweit Projekte der Entwicklungszusammenarbeit fördert – und die Spende in Höhe von 8.000 Euro bereitgestellt hat. „Gemeinsam mit dem YMCA Niger wollen wir uns als deutscher CVJM beim Wiederaufbau und der Förderung von Sicherheitsmaßnahmen beteiligen. Daher freuen wir uns über jede einzelne Spende“, sagt Daniel Botero.

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