{"id":32301,"date":"2019-10-01T15:42:02","date_gmt":"2019-10-01T13:42:02","guid":{"rendered":"https:\/\/www.cvjm-blog.de\/?p=32301"},"modified":"2019-10-01T15:42:02","modified_gmt":"2019-10-01T13:42:02","slug":"zukunftskunstkirche","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blogarchiv.cvjm.de\/2019\/10\/01\/zukunftskunstkirche\/","title":{"rendered":"Wie Kirche zum Lieblingsort der Menschen werden kann"},"content":{"rendered":"
Studientag des CVJM setzt Zeichen f\u00fcr eine aktive und zukunftsorientierte Kirche<\/strong><\/p>\n vlnr: Tobias K\u00fcnkler, R\u00fcdiger Gebhardt, Hansj\u00f6rg Kopp, Heinrich Bedford-Strohm, Tobias Faix, Sandra Bils, Uwe Schneidewind<\/p><\/div>\n Der Studientag „Zukunftskunst“<\/a> von CVJM-Hochschule<\/a> und CVJM Deutschland<\/a> hatte viel versprochen: Als Kirche und CVJM aktiv Ver\u00e4nderung gestalten zu lernen. 230 Menschen trafen sich dazu im futuristischen Neubau der Universit\u00e4t<\/a> in der Documenta-Stadt Kassel.<\/p>\n Initiiert wurde der Studientag von den Professoren Tobias Faix und Tobias K\u00fcnkler, die an der CVJM-Hochschule f\u00fcr den Masterstudiengang \u201eTransformationsstudien\u201c<\/a> verantwortlich zeichnen und seit vielen Jahren die kirchliche und christliche Welt mit verschiedenen Fragestellungen empirisch vermessen.<\/p>\n Zu Beginn der Veranstaltung ging CVJM-Generalsekret\u00e4r Hansj\u00f6rg Kopp auf die beiden Begriffe ein, die im Namen der Veranstaltung auftauchen: „Zukunft“ und „Kunst“. Im Gegensatz zur Vergangenheit, die man mit klassischer Kunst vergleichen k\u00f6nne (gut verst\u00e4ndlich und greifbar), sei die Zukunft eher wie „moderne Kunst“, die sich dem Betrachter nicht immer gleich erschlie\u00dfe. Kopp sprach den Anwesenden Mut zu, Zukunft aktiv zu gestalten.<\/p>\n R\u00fcdiger Gebhardt, Rektor der CVJM-Hochschule, stellte anschlie\u00dfend klar, warum der Studientag gerade jetzt, in Zeiten von Klimawandel und gro\u00dfen gesellschaftlichen Ver\u00e4nderungsprozessen, so wichtig sei.<\/p>\n Der Beitrag der Kirche zur „Gro\u00dfen Transformation“ war das Thema von Prof. Dr. Uwe Schneidewind<\/p><\/div>\n Prof. Dr. Uwe Schneidewind<\/a>, Wissenschaftler und \u00d6konom, griff diese Gedanken auf und ging auf die gro\u00dfen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit ein. \u201eViele der 1,4 Millionen Menschen, die letzte Woche friedlich f\u00fcr ein Umdenken in der Klimapolitik demonstriert haben, waren entt\u00e4uscht vom Klimapaket der Bundesregierung\u201c, beschrieb er die Situation. Aber trotz R\u00fcckschl\u00e4gen sei die Gesellschaft auf dem richtigen Weg. Denn sie sei heute wirtschaftlich, technologisch und erkenntnism\u00e4\u00dfig so weit, \u201edass die Zukunftsvision von einer Welt m\u00f6glich wird, die jedem Menschen die Chance auf ein w\u00fcrdevolles Leben erm\u00f6glicht.\u201c<\/p>\n Zum Gelingen dieser Vision \u2013 der sogenannten \u201eGro\u00dfen Transformation\u201c \u2013 seien Kirche und Glaube wichtige Eckpfeiler, denn viele Menschen f\u00e4nden Kraft, Perspektive, Trost und Hoffnung im Glauben, erkl\u00e4rte Schneidewind. Kirche wiederum sei Mittlerin, Kompass und Br\u00fcckenbauerin in der Gesellschaft. \u201eWarum steckt ihr so viel Energie in interne Debatten und Herausforderungen? Ihr werdet dort drau\u00dfen gebraucht!\u201c, betonte Schneidewind deshalb.<\/p>\n Heinrich Bedford-Strohm sprach \u00fcber Kirche als „Change Agent“<\/p><\/div>\n Der Ratsvorsitzenden der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm<\/a>, begann seinen Vortrag enthusiastisch: \u201eHier sind Menschen mit verschiedenen Hintergr\u00fcnden, die aus einem Geist zusammen arbeiten und in die Welt gehen wollen. Das begeistert mich.\u201c Die Kirche als Hoffnungstr\u00e4gerin sei nur Kirche, wenn sie f\u00fcr andere einstehe und wenn sie Hoffnung ausstrahle, bemerkte er. Dabei d\u00fcrfe man auch Themen wie die Digitalisierung nicht vernachl\u00e4ssigen und die Online-Kommunikation nicht einigen wenigen Monopolisten \u00fcberlassen.<\/p>\n Aber Bedford-Strohm sprach auch \u00fcber die Bewahrung der Sch\u00f6pfung und eine \u00f6kologische Transformation. \u201eDer \u00f6kumenischen Bewegung ist das Thema \u00d6kologie schon seit den 1970er Jahren wichtig. Jetzt ist es Dank Greta Thunberg und anderen jungen Menschen endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen\u201c. Die Kirche sei Akteurin des \u00f6kologischen Wandels, besonders auch vor Ort in den Gemeinden. Auf die Frage, ob solches Engagement wirklich die Aufgabe der Kirche sei, antwortete Bedford-Strohm: \u201eWenn wir das Doppelgebot der Liebe ernst nehmen wollen und wir sehen, dass die Not des N\u00e4chsten verursacht ist durch politische Entscheidungen \u2013 ja, wie k\u00f6nnte ich denn anders, als mich einzumischen.\u201c Aber nicht parteipolitisch, erg\u00e4nzte Bedford-Strohm, sondern indem man eine Grundorientierung des christlichen Glaubens ins Gespr\u00e4ch bringe.<\/p>\n Eine von drei „graphic recordings“, die w\u00e4hrend der Keynotes entstanden (Danke an Miriam T\u00f6lgyesi!)<\/p><\/div>\n Die Identit\u00e4t der Kirche als authentische \u00f6ffentliche Kirche geschehe nicht durch Abgrenzung, sondern durch Hinwendung zur Welt, zur von Gott geliebten Sch\u00f6pfung. Die christliche Botschaft der Vers\u00f6hnung sei die beste Hoffnungsbotschaft f\u00fcr die Menschen. Auch in aller Verzweiflung und allem Leid gelte, dass niemand n\u00e4her bei den Menschen sei als der Mann am Kreuz. Deshalb m\u00fcsse man als Kirche \u00f6ffentlich in der s\u00e4kularen Welt auftreten und Allianzen bilden. \u201eDie Kirche muss einstehen f\u00fcr die Schwachen, f\u00fcr die Bewahrung der Sch\u00f6pfung und f\u00fcr den Wandel\u201c, so Bedford-Strohm.<\/p>\n Sandra Bils regte an, Kirche neu zu denken<\/p><\/div>\n \u00dcber einen kurzen gedanklichen Ausflug in die neue Zentralbibliothek von Helsinki nahm Pfarrerin Sandra Bils<\/a> die G\u00e4ste mit in einen Vortrag \u00fcber neue Formen von Kirche in der Mitte der Gesellschaft. Diese Bibliothek sei konzipiert worden als Ort der Begegnung, des Lernens und der Geschichten, nicht nur zur Aufbewahrung von B\u00fcchern. Deshalb sei sie f\u00fcr viele tausend Menschen zum neuen Lieblingsort geworden. Auch die Kirche k\u00f6nne so ein Ort sein, wenn man die richtigen Fragen stelle, z. B.: Warum brauchen wir Kirche? Was kann und was soll Kirche sein? Wenn man diese Fragen beantwortet habe, k\u00f6nne man die Aufgabe der Kirche wieder besser begreifen. \u201eWir sprechen von einer \u201amission-shaped\u2018 church, einer Kirche, die sich von ihrer Mission ableitet\u201c, erkl\u00e4rte Bils.<\/p>\n Grundlage und Auftrag sei und bleibe das Evangelium. Was man zus\u00e4tzlich brauche, sei Mut f\u00fcr neue Ausdrucksformen von Kirche, wie es beispielsweise die \u201eFresh X\u201c-Bewegung vormache. \u201eAus dem Evangelium heraus so leben, dass das eigene innere Feuer andere mitrei\u00dft\u201c, beschrieb Bils die Methode \u201eFresh X\u201c, \u201eauf Augenh\u00f6he und gemeinsam mit den Mitmenschen.\u201c So k\u00f6nne etwa die Currywurst-Bude zum Ort werden, der Ber\u00fchrungsm\u00f6glichkeiten mit der Kirche und mit Gott erm\u00f6glicht. Am Ende rief Sandra Bils dazu auf: \u201eSchauen Sie, wo Sie etwas lernen k\u00f6nnen. Fangen Sie da an, wo Sie sind.\u201c<\/p>\n Im Anschluss an die Vortr\u00e4ge gab es ein gro\u00dfes \u201eZukunftscaf\u00e9\u201c, in dem die vielen Impulse in lebendigen Kleingruppendiskussionen aufgenommen, reflektiert und hinterfragt wurden. Dabei ging es auch darum, wie das Geh\u00f6rte in der eigenen Praxis umgesetzt werden kann. Die Ergebnisse wurden im abschlie\u00dfenden Plenum vorgestellt.<\/p>\n\n Die Organisatoren Tobias Faix und Tobias K\u00fcnkler bedankten sich am Ende der Veranstaltung bei allen f\u00fcr den inspirierenden Tag, der neue Impulse f\u00fcr den Alltag von Kirche und Gemeinden gesetzt habe.<\/p>\n Der Studientag will auch nachhaltig in die Zukunft weisen: Alle Vortr\u00e4ge finden sich als Podcast und Graphic Recordings auf www.cvjm.de\/zukunftskunst<\/a>. Viele Diskussionsbeitrage finden sich unter dem Hashtag #Zukunftskunstkirche<\/strong> in den Sozialen Medien.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Studientag des CVJM setzt Zeichen f\u00fcr eine aktive und zukunftsorientierte Kirche Der Studientag „Zukunftskunst“ von CVJM-Hochschule und CVJM Deutschland hatte viel versprochen: Als Kirche und CVJM aktiv Ver\u00e4nderung gestalten zu lernen. 230 Menschen trafen sich dazu im futuristischen Neubau der … <\/p>\n<\/a>
Schneidewind: Gesellschaft trotz Herausforderungen auf dem richtigen Weg<\/h4>\n
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Bedford-Strohm: Kirche als Hoffnungstr\u00e4gerin und Akteurin im \u00f6kologischen Wandel<\/h4>\n
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Bils: Mut zu neuen Ausdrucksformen von Kirche<\/h4>\n
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Von der Theorie zur Praxis<\/h4>\n