{"id":22771,"date":"2015-09-08T15:10:31","date_gmt":"2015-09-08T13:10:31","guid":{"rendered":"http:\/\/www.cvjm-blog.de\/?p=22771"},"modified":"2015-09-08T15:10:31","modified_gmt":"2015-09-08T13:10:31","slug":"fluechtlingen-wirksam-helfen-fluchtgruende-nachhaltig-beseitigen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blogarchiv.cvjm.de\/2015\/09\/08\/fluechtlingen-wirksam-helfen-fluchtgruende-nachhaltig-beseitigen\/","title":{"rendered":"Fl\u00fcchtlingen wirksam helfen, Fluchtgr\u00fcnde nachhaltig beseitigen"},"content":{"rendered":"
„Grenzen t\u00f6ten“ – Wie kann Fl\u00fcchtlingen geholfen werden?
Bild: flickr\/Leif Hinrichsen<\/p><\/div>\n
Das Thema, wie in Europa mit Fl\u00fcchtlingen umgegangen wird, besch\u00e4ftigt und bewegt. T\u00e4glich erreichen uns neue, schreckliche Meldungen.<\/p>\n
Die aej hat sich in einer aktuellen Pressemitteilung mit den Problemen auseinandergesetzt und fordert ein schnelles \u00c4ndern der Gesetze durch die Politik und Solidarit\u00e4t mit den Fl\u00fcchtlingen durch die Bev\u00f6lkerung:<\/p>\n
Ein Bild emp\u00f6rt die Welt, ein sehr trauriges Bild: der tote Aylan, ein dreij\u00e4hriger Junge aus Syrien, an den t\u00fcrkischen Strand gesp\u00fclt wie Treibgut. Das Bild beschreibt drastisch das Elend von Fl\u00fcchtenden und das Scheitern der europ\u00e4ischen Fl\u00fcchtlingspolitik. Ein weiteres Bild vom gleichen Tag best\u00e4tigt dieses Scheitern: Fl\u00fcchtlinge, die den Bahnhof von Budapest belagern, d\u00fcrfen hoffnungsvoll Z\u00fcge besteigen, die sie vermeintlich weiter nach Westeuropa bringen, aber in abgelegenen Sammellagern enden. Die Ansage, insbesondere des ungarischen Ministerpr\u00e4sidenten ist klar – wir wollen Euch nicht!<\/p>\n
Beide Bilder, ersch\u00fctternd und unfassbar zugleich, fordern umgehend eine koordinierte, an Menschenrechten ausgerichtete europ\u00e4ische Fl\u00fcchtlingspolitik. Dazu sagt Mike Corsa, Generalsekret\u00e4r der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej): \u201eDie Hilfe f\u00fcr Menschen, die unsagbares Elend erleben mussten und die in ihrer Heimat keine Lebensperspektive haben, steht f\u00fcr die Evangelische Jugend an erster Stelle. Demokratische, menschenrechtsbasierte Gesellschaften m\u00fcssen sich daran messen lassen, wie sie mit Menschen in Not umgehen. Kein EU-Staat kann sich dieser Verantwortung entziehen. Einen Ausstieg aus der Verantwortung f\u00fcr die Menschenrechte kann es in Europa nicht geben. Wer so handelt verl\u00e4sst den Grundkonsens der EU – mit allen Konsequenzen\u201c. Der aej-Generalsekret\u00e4r fordert deshalb:<\/p>\n
Gleichzeitig m\u00fcssen wirksame politische Ma\u00dfnahmen ergriffen werden, um die haupts\u00e4chlichen Ursachen \u2013 Krieg und Verfolgung \u2013 f\u00fcr Flucht zu beseitigen. Die Vereinigten Staaten, Russland, die Europ\u00e4ische Union und Iran haben dabei eine besondere Verantwortung f\u00fcr die Beendigung des B\u00fcrgerkrieges in Syrien. \u201eEs ist unverst\u00e4ndlich, dass die Staaten nicht bereit sind, eine politische L\u00f6sung herbei zu f\u00fchren. Stattdessen schauen die Verantwortlichen zu, wie Millionen von Menschen in der Flucht ihre einzige Hoffnung sehen. Diese Verantwortungslosigkeit ist unfassbar\u201c, so Mike Corsa.<\/p>\n
Eine andere Herausforderung ist die Unterst\u00fctzung von Fl\u00fcchtlingen in Deutschland. Die Hilfsbereitschaft der Bev\u00f6lkerung in Deutschland ist sehr gro\u00df. Das hat sich in den letzten Tagen exemplarisch am M\u00fcnchner Hauptbahnhof gezeigt. Menschen, die ihre Heimat verlassen und viel Leid auf der Flucht ertragen haben, suchen Sicherheit, Frieden und eine neue Perspektive f\u00fcr ihr Leben. Es ist deshalb oberstes Gebot, diese Menschen herzlich willkommen zu hei\u00dfen und sie nach Kr\u00e4ften zu unterst\u00fctzen.<\/p>\n
Leider gibt es immer wieder fremdenfeindliche \u00dcbergriffe auf Fl\u00fcchtlinge und ihre Unterk\u00fcnfte. Das ist schwer zu ertragen. Da kommt eine dunkle Seite in Deutschland zum Tragen, die ohne Toleranz und mit allen demokratischen Mitteln einer weltoffenen Gesellschaft bek\u00e4mpft werden muss. Es ist besch\u00e4mend, wenn Wohlstandsdeutsche traumatisierten Menschen weitere Schrecken bereiten, p\u00f6belnd und gr\u00f6lend vor den Unterk\u00fcnften randalieren und mancherorts Anschl\u00e4ge mit T\u00f6tungsabsichten ver\u00fcben.<\/p>\n
Die Evangelische Jugend hat sich vielstimmig gegen diese radikalen Gruppen gestellt. Sie beteiligt sich aktiv an einer Willkommenskultur, erl\u00e4utert jungen Menschen die Situation von Fl\u00fcchtlingen, schafft Begegnungen und fordert notwendige politische Entscheidungen ein. Wir freuen uns sehr, dass die Bundeskanzlerin zur Flexibilit\u00e4t bei der Hilfe f\u00fcr Fl\u00fcchtlinge auffordert. Das entspricht dem Verst\u00e4ndnis der Evangelischen Jugend, gemeinsam und situationsbezogen nach L\u00f6sungsm\u00f6glichkeiten zu suchen.<\/p>\n
Was die Evangelische Jugend zur Fl\u00fcchtlingshilfe zu sagen hat und wie sie aktiv handelt, finden Sie unter: www.evangelisches-infoportal.de\/fluechtlinge<\/a><\/p>\n (Martin Weber, aej)<\/p>\n