{"id":16643,"date":"2014-04-02T11:00:23","date_gmt":"2014-04-02T09:00:23","guid":{"rendered":"http:\/\/www.cvjm-blog.de\/?p=16643"},"modified":"2014-04-04T10:29:41","modified_gmt":"2014-04-04T08:29:41","slug":"der-bruckenbauer-nimmt-fahrt-auf","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blogarchiv.cvjm.de\/2014\/04\/02\/der-bruckenbauer-nimmt-fahrt-auf\/","title":{"rendered":"Der Br\u00fcckenbauer nimmt Fahrt auf!"},"content":{"rendered":"
Antrittsvorlesung des neuen Rektors der CVJM-Hochschule Am gestrigen Dienstag, dem 1. April 2014, hielt der neue Rektor der CVJM-Hochschule<\/a>, Prof. Dr. R\u00fcdiger Gebhardt, seine Antrittsvorlesung zum Thema \u201eGibt es eine Br\u00fccke \u00fcber alle theologischen Gr\u00e4ben? Anregungen f\u00fcr die innerprotestantische \u00d6kumene\u201c im Rahmen des Studientags \u201e\u00d6kumene\u201c in Kassel.<\/p>\n Einleitend stellte Gebhardt sich zun\u00e4chst pers\u00f6nlich als Wanderer zwischen konfessionellen Welten vor. In einem evangelischen Pfarrhaus aufgewachsen, wurde er vom Kasseler CVJM<\/a> ebenso gepr\u00e4gt wie vom \u201eChristustreff\u201c<\/a> in Marburg. Sp\u00e4ter im Studium in Heidelberg lernte er durch seine Lehrenden das Luthertum sch\u00e4tzen. Als Pfarrer der evangelischen Kirche in Fuldabr\u00fcck\/Bergshausen inspirierte ihn die Willow Creek<\/a>\u2013Bewegung und die Ans\u00e4tze des Gemeindeaufbaus und der Gemeindegestaltung des Greifswalder Theologie-Professors Michael Herbst.<\/p>\n Sein Fazit: \u201eIch passe zwischen alle St\u00fchle, aber in keine Schublade. Ich bin ein Br\u00fcckenbauer, den Liberalen zu fromm und den Frommen zu liberal\u201c.<\/p>\n Prof. Dr. R\u00fcdiger stellt sich als Wanderer zwischen den konfessionellen Welten vor: „Ich pass zwischen alle St\u00fchle, aber in keine Schublade.“<\/p><\/div>\n Als solch ein Br\u00fcckenbauer lud Gebhardt die Studierenden und G\u00e4ste ein, wirkliches Interesse am anderen zu zeigen und im Spiegel des Gegen\u00fcbers die eigene Position zu finden. \u201eDie Zersplitterung der Christen tut mir weh und kann eigentlich keinen kalt lassen!\u201c f\u00fchrte er weiter aus, denn \u201eum \u00fcberhaupt geh\u00f6rt zu werden, m\u00fcssen wir mit einer Stimme sprechen.\u201c<\/p>\n Um zu diesem Herzensanliegen einzuladen, erl\u00e4uterte Gebhardt Unterschiede zwischen liberalen und frommen Protestanten, von Fr\u00f6mmigkeitsformen, wie verschiedenen Liederb\u00fcchern und Liturgien bis hin zum unterschiedlichen Verst\u00e4ndnis des Christseins. Sei man Christ, wenn man getauftes Kirchenmitglied sei und an wichtigen Festtagen den Gottesdienst besuche oder br\u00e4uchte es eine radikal, das Leben ver\u00e4ndernde Bekehrung? Das sei f\u00fcr ihn ein Kernthema: \u201eWenn Christsein nichts mehr mit Glauben zu tun hat, lohnt es sich daf\u00fcr zu streiten.\u201c Schalenthema hingegen sei in seinen Augen etwa das Thema Homosexualit\u00e4t: \u201eDas Thema hat in den letzten Jahren einen Stellenwert bekommen, der ihm nicht zukommt.\u201c<\/p>\n In seiner Antrittsvorlesung lie\u00df Gebhardt kein hei\u00dfes Eisen aus und unterschied dabei zwischen elementaren Kernthemen und in seinen Augen weniger relevanten Schalen- themen.<\/p><\/div>\n Als Br\u00fccke und Grundlage der Konfessionen f\u00fchrte er die Rechtfertigungslehre Luthers an. \u201eAuf die vier Exklusivpartikel, allein durch Christus, Gnade, Glaube und Schrift, k\u00f6nnen sich Christen einigen.\u201c Das habe er in zahlreichen theologischen Diskussionen erlebt.<\/p>\n Konkret wurde der neue Rektor schlie\u00dflich zum Thema Taufe und der innerprotestantischen Diskussion um die Kinds- und Erwachsenentaufe. Nach Erl\u00e4uterung der Diskussion anhand verschiedener Bibelstellen brach er die Diskussion runter auf die Frage nach der richtigen Reihenfolge: Solle die Taufe dem Glauben folgen oder umgekehrt? Auch diesen Br\u00fcckentest bezeichnete Gebhardt als Schalenthema und erl\u00e4uterte seinen Umgang damit als Gemeindepfarrer, in der er als \u00fcberzeugter Kindst\u00e4ufer auch Erwachsene in der Fulda taufte.<\/p>\n In der anschlie\u00dfenden Fragerunde warb Gebhardt um Verst\u00e4ndnis auf beiden Seiten: Die Frommen, die eher die Erwachsenentaufe bevorzugen, sollten akzeptieren, wenn jemand in ihrer Gemeinschaft seine Kindstaufe f\u00fcr sich als geltend annehme und die Liberalen Verst\u00e4ndnis daf\u00fcr entwickeln, dass es f\u00fcr eine junge Person ein wichtiges Bed\u00fcrfnis sein kann, die eigene Taufe in vollem Bewusstsein zu erleben und \u00f6ffentlich seinen Glauben bekennen zu wollen.<\/p>\n An der CVJM-Hochschule und dar\u00fcber hinaus im CVJM wird R\u00fcdiger Gebhardt sicher noch h\u00e4ufig als Br\u00fcckenbauer zwischen den Konfessionen zum Einsatz kommen. Als \u00f6kumenischer Verband ist die Vielfalt gerade eine St\u00e4rke des CVJM.<\/p>\n
\nProf. Dr. R\u00fcdiger Gebhardt<\/strong><\/p>\n<\/a>
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