Zukunft des CVJM – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Fri, 16 Aug 2019 08:31:15 +0000 de-DE hourly 1 YMCA175: Tag 4 https://blogarchiv.cvjm.de/2019/08/16/ymca175-tag4/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/08/16/ymca175-tag4/#respond Fri, 16 Aug 2019 08:29:35 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32053
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Das Schwerpunktthema am vierten Tag war zivilgesellschaftliches Engagement und die Rolle des CVJM darin.

In der Vormittagsreihe der Ted Ed Talks erzählte u.a. die junge Kanadierin Lindsay Martin, dass ihr durch die Beschäftigung mit der Geschichte der Ureinwohner das erlebte Unrecht durch die Eingewanderten aus Europa viel größer war, als sie sich vorstellen konnte. Zu ihrem Erstaunen herrsche in der Öffentlichkeit und durch den Schulunterricht ein sehr einseitiges und verklärtes Bild von den Siedlern, die sich eine neue Heimat erschlossen hatten.

Lindsay ermutigte uns, einen ehrlichen Blick auf die Vergangenheit zu wagen, wenn wir wirklich an Versöhnung und Veränderung interessiert seien. Und es bedürfe eines kollektiven Bewusstseins, dass Veränderung jeden einzelnen betreffe und jeder eine wichtige Rolle darin einnehmen könne.

Teilnehmende Panel Civil Engagement

Nach der Mittagspause fand ein spannendes Panel zum Tagesthema „Civil Engagement“ statt, in der es darum ging, was junge Menschen auf gesellschaftlicher und politischer Ebene bewirken können.

Dabei wurde herausgestellt, dass wir uns oft nicht bewusst sind, welche Macht und Möglichkeiten wir als Bewegung bzw. junge Menschen haben, um gesellschaftliche Entwicklungen voranzutreiben. Ohne das Bewusstsein, dass wir Veränderung bewirken können, werden wir auch nicht den ersten Schritt machen.

naidoo

Vortrag Kumi Naidoo, Generalsekretär Amnesty International

Ein Highlight des Tages war der Besuch des Generalsekretärs von Amnesty International, Kumi Naidoo. Naidoo beschrieb die Auswirkungen der massiven globalen Verschiebung (Erstarken der rechtsgerichteten und menschenrechtsfeindlichen politischen Kräfte, technologischen Fortschritt und Klimawandel) als „global moral panic“, weil wir nicht wüssten, wie wir die Herausforderungen effektiv angehen könnten.

Naidoo erinnerte uns daran, dass politische Führungskräfte fremdenfeindlich und autoritär agieren könnten, weil es eine Kultur dafür in unseren Gesellschaften gebe (culture leads to political life [Kultur führt zu politischem Leben]). Als YMCA könnten wir die Grundlage für eine menschenfreundliche Kultur legen. Dafür brauchten wir einen langen Atem. Die Welt brauche uns mehr denn je und „die Arbeit für Gerechtigkeit ähnelt eher einem Marathon als einem Sprint“, so Kumi Naidoo.

Der YMCA in 25 Jahren…

Der Nachmittag war gefüllt mit vielen Begegnungen und Workshops. In einem Worldcafé wurden die Ideen zur Zukunft des YMCA von Change Agents und Leitenden zusammengetragen, und in sieben Szenarien weiterbearbeitet. Die Ergebnisse der Reflektionen sollen in die Erarbeitung einer Zukunftsvision für YMCA2044 fließen.

Die Abschlussveranstaltung am Abend war die letzte gemeinsame Begegnung. Es war nochmal die Möglichkeit, mit guter Musik die gemeinsame Zeit zu feiern und die Tage miteinander abzuschließen. Neben einige Dankesworten ermutigte uns der Generalsekretär des CVJM-Weltbundes, Carlos Sanvee, die Zukunft mutig anzugehen und in den CVJM zu investieren. Denn wir befänden uns in einer ähnlichen Veränderungssituation wie George Williams 1844, als die Industrialisierung das Leben der Menschen auf den Kopf gestellt habe.

Als deutsche Delegation haben wir die Tage in London genießen können, an vielen Stellen mitwirken können (Spirit Zone, Musik, Andachten, Sport, Technik, Workshops …). Inspirierend waren neben den vielen internationalen Begegnungen auch das Ringen um gesellschaftliche Fragen und Herausforderungen und darum, wie wir als CVJM uns in den Themenfeldern mit unseren Stärken und Möglichkeiten einbringen können.

Wir freuen uns auf die nächste weltweite Begegnung bei der Weltratstagung des CVJM-Weltbundes: 2022 in Dänemark!

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YMCA175: Tag 3 https://blogarchiv.cvjm.de/2019/08/07/ymca175-tag-3/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/08/07/ymca175-tag-3/#respond Wed, 07 Aug 2019 14:50:56 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32033
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Der dritte Tag des YMCA175 begann erneut mit einer ‚devotion‘ (Morgenandacht), die thematisch gut an den letzten Abend anschloss.

Lobpreis

Gemeinsame Lobpreiszeit

Der Erzbischof von Wales und Präsident des YMCA England & Wales, John Sentamu, machte uns aufmerksam darauf, dass „das Gleichnis vom verlorenen Sohn“ für ihn fälschlicherweise als solches bezeichnet wird und vielmehr als „das Gleichnis von einem Vater und zwei Söhnen“ benannt werden sollte. So wie der Vater seinen Sohn willkommen geheißen hat, soll auch der YMCA ein Ort sein, an dem jede und jeder wiederkommen kann und willkommen ist.

Das „Opening Plenary“ (Großes Plenum) war an diesem Tag mit dem Thema „mental health“ überschrieben, in welches uns Menschen aus unterschiedlichen Bereichen mit hineinnahmen.

Graeme Codrington

Graeme Codrington

Graeme Codrington tat dies in Form einer Reise in die Zukunft. Er erzählte über die zurzeit in vielen Kreisen diskutierte vierte Industrielle Revolution (4IR). Es gehe darum ‚to reimagine the world‘. Letztlich ermutigte er uns und stellte klar, dass das nächste Jahrzehnt viel Neues und Großartiges für uns bereithält und dass es gerade in dieser Zeit den YMCA brauche, welcher Menschen zur Seite steht, sie willkommen heißt und für sie da ist – ebenso wie in den Anfängen durch George Williams.

Ein großartiger Vortrag kam ebenso von Elise Knutsen (YMCA Norwegen), die sehr ehrlich über ihre eigenen häufig negativen und einengenden Gedanken erzählte und davon wie sie erst kürzlich ein Projekt in Kenia im Bereich „mental health“ initiierte.

Sehr greifbar und persönlich wurde das Thema „mental health“ dann bei dem Vortrag der 19-jährigen Loizza Aquino, der Präsidentin und Gründerin von Peace of mind Canada & Leaders from today Canada. Sie startete mit den Worten: „Darf ich dich dazu auffordern aufzustehen (insofern du dich damit wohlfühlst), wenn du jemanden in deinem Freundes- oder Bekanntenkreis kennt, der oder die frühzeitig das eigene Leben durch einen Suizid beendet hat?“ Daraufhin hörte man das Rücken hunderter Stühle – mindestens 80 % des Saales standen. Ein sehr eindrücklicher Moment.

Forum zu Mental Health

Forum zu Mental Health

Praktisch wurde es dann ebenso mit dem nächsten Redner, Jeffrey Sparr, Künstler und Co-Gründer von PeaceLove (USA). Er berichtete von seiner Krankheit und Diagnose sowie einem Ratschlag eines Freundes mit dem Malen zu beginnen. Für ihn selbst war dies überraschenderweise ein sicherer Raum, seinen Emotionen Ausdruck zu verleihen und er gab uns die Aufgabe, es ihm gleich zu tun und noch diese Woche ein Bild zu malen, zu zeichnen oder skizzieren, um es an ihn zu schicken.

Wie schon am vorigen Tag, gab es auch diesmal einen TED-Ed-Speaker. Daniel Gaona aus Bogotà (Kolumbien) berichtete darüber, was Leiterschaft für ihn bedeutet und machte dies an einem bewegenden Beispiel eines kleinen Jungen aus seinem YMCA in Bogotà deutlich. Er verdeutlichte, dass große Veränderung hin zu einer besseren Gesellschaft nur möglich ist, wenn alle gehört werden. Geschichte werde jeden Tag geschrieben und es sei sowohl unsere Chance als auch Zeit für Veränderung und eine Verbesserung der Welt einzutreten.

Sport

Bei einem der Workshops

Auch nachmittags gab es erneut die Möglichkeit an verschiedensten Workshops teilzunehmen, sich in der Health&Wellbeing-Arena aufzuhalten, mehr über die Geschichte des YMCA zu erfahren oder sich abseits allen Programms mit bereits Bekannten oder neuen Freunden zu treffen und ins Gespräch zu kommen. Denn das ist es, was diese Veranstaltung und den YMCA ausmacht und was zu einem „wellbeing“ beiträgt.

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