YMCA Kenia – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Wed, 12 Dec 2018 14:35:47 +0000 de-DE hourly 1 Eine Steuerprüferin beim YMCA Kenya https://blogarchiv.cvjm.de/2018/10/26/eine-steuerprueferin-beim-ymca-kenya/ https://blogarchiv.cvjm.de/2018/10/26/eine-steuerprueferin-beim-ymca-kenya/#respond Fri, 26 Oct 2018 13:34:00 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=30515
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Zusammen, was zusammengehört!?

Internationale Arbeit im CVJM kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben und manchmal ergeben sich Gelegenheiten zu internationalem Austausch, wo man sie auf den ersten Blick gar nicht vermuten würde.

Sonja Goldstein (CVJM Baden, Arbeitsbereich weltweit, Ortsverein Hagsfeld) lässt uns an ihrer ganz persönlichen Erfahrung teilhaben:

Sonja Goldstein besuchte im Mai auch den Kibera Slum

„Nach einem Insight-Trip dieses Jahr im Mai hatte mich das ‚Afrika-Fieber‘ gepackt. Ich wollte einen tieferen Einblick gewinnen und einen Kurzeinsatz machen. Aber was tun? Eine Steuerprüferin als Volunteer? Geht das überhaupt? Buchhaltung gab es jedenfalls – also eventuell auch eine Möglichkeit für einen Arbeitseinsatz? Durch eine weitere Begegnung mit dem YMCA Kenya bei der Weltratstagung in Chiang Mai eröffnete sich dann die wunderbare Möglichkeit eines Praktikums beim National Office vom YMCA Kenya.

So flog ich im September für drei Wochen wieder nach Kenia.

Ein kleiner Willkommensgruß

Wenn man mit Gleichgesinnten zusammenarbeitet, sind persönliche Grenzen schnell überwunden. Man spricht, auch wenn es sprachliche Barrieren gibt, eine „gemeinsame Sprache“ – in meinem Fall die der Zahlen und Buchhaltungskonten. Bereits am zweiten Tag stellte mich mein Buchhaltungskollege gegenüber einem Servicemitarbeiter des YMCA-Hostels mit den Worten vor:

„Sonja ist unsere neue Buchhalterin aus Deutschland. Sie ist eine von uns!“ – das fühlte sich großartig an (Dazugehören ist ja gerade auch das Thema in der Streiflichter-Zeitschrift des CVJM Baden). Langeweile ist in meinem kenianischen Büro überhaupt nicht aufgekommen. Die Kenianer arbeiten an sechs Tagen die Woche und aufgrund der anstehenden Wirtschaftsprüfung wurden viele Überstunden gemacht. Zugegeben, ich hatte mir das etwas entspannter vorgestellt und durfte mit einigen Vorurteilen brechen.

Sonja Goldstein im Buchhaltungsbüro

Außerhalb der Bürozeiten wurde ich von meinen neuen Freunden an die unterschiedlichsten Orte geführt. Ich glaube, es gibt inzwischen keinen Stadtteil von Nairobi mehr, den ich nicht besucht habe. Im Mai war mir dieses Land noch fremd und etwas unheimlich, aber inzwischen liebe ich meine kenianische YMCA-Familie und freue mich, sie ganz bald wiederzusehen.

Kwaheri Kenya – Karibu Germany (Auf wiedersehen, Kenia – Willkommen Deutschland).“

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21 km für Kinder und Jugendliche in Kenia https://blogarchiv.cvjm.de/2016/08/08/21-km-fuer-kinder-und-jugendliche-in-kenia/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/08/08/21-km-fuer-kinder-und-jugendliche-in-kenia/#respond Mon, 08 Aug 2016 11:57:52 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=25499
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Andrea Renner aus dem Arbeitskreis Weltweit des CVJM Baden berichtet über ihr Engagement für den YMCA Kenia:

Andrea Renner nimmt unter dem Motto "Laufen mit Herz" am Badenmarathon teil und unterstützt so Kinder in Kenia

Andrea Renner nimmt unter dem Motto „Laufen mit Herz“ am Baden-Marathon teil und unterstützt so Kinder in Kenia

„Laufen mit Herz“ heißt die Aktion im Rahmen des Baden-Marathons in Karlsruhe, bei der ich in diesem Jahr über die Halbmarathon-Distanz auf die Strecke gehe. Ich will dadurch Spenden für Kinder und Jugendliche in Kenia sammeln, die im Rahmen der Projektpartnerschaft durch den AK weltweit des CVJM Baden unterstützt werden.

Durch die Spendengelder, die dabei gesammelt werden, wird für Kinder und Jugendliche in Kenia, meist Aids-Waisen, das Schulgeld, Schuluniform, Bücher etc. finanziert, so dass diese jungen Menschen eine Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft haben.

Logo von "Laufen mit Herz"

Logo von „Laufen mit Herz“

Auf der Hompage www.laufenmitherz.de findet man unter „Soziale Projekte“ und in der Rubrik „Spendenläufer“ alle Informationen zu mir und zum Projekt.

Über die Aktion „Laufen mit Herz“ wird im Rahmen des Baden-Marathons intensiv berichtet und die teilnehmenden Läufer haben die großartige Möglichkeit, durch ihren sportlichen Einsatz auf ihre Projekte aufmerksam zu machen. Ich war selbst inzwischen zwei Mal in Kenia und habe viele der Kinder und Jugendlichen, die wir unterstützen selbst kennengelernt. Es ist schön zu sehen, wie begeistert die jungen Menschen zur Schule gehen mit dem Ziel, einen möglichst guten Abschluss und damit eine gute Basis für ihre Zukunft zu erhalten.

Sie wünschen sich für später eine gute Arbeitsstelle und die Möglichkeit, dann anderen zu helfen, so wie sie Hilfe bekommen haben. Und sie erfahren Wertschätzung durch Lehrer und Betreuer, die ihnen auch Selbstbewusstsein vermitteln, das ihnen als Waisen oft fehlt.

Der CVJM Baden unterstützt Kinder und Jugendliche in Kenia und ermöglicht ihnen eine Schulbildung

Der CVJM Baden unterstützt Kinder und Jugendliche in Kenia und ermöglicht ihnen eine Schulbildung

Eine junge Frau, die in einer Schule eine Ausbildung zur Schneiderin macht, hat es einmal so ausgerückt: „Bevor ich hier meine Ausbildung begonnen habe, war ich ein Niemand. Jetzt kann ich etwas und bin Jemand!“.

Durch die Aktion „Laufen mit Herz“ kann ich meine Leidenschaft für Kenia und meine Begeisterung für den Laufsport verbinden. Auch wenn ich bei weitem nicht so schnell unterwegs bin wie die kenianischen Weltklasseläufer, bin ich immer wieder begeistert, wenn ich die Ziellinie überquere. Zu wissen, dass ich dabei jungen Menschen bei ihrem Weg in eine gute Zukunft helfen kann, gibt meinem sportlichen Ziel einen guten Sinn.

Wer mich dabei unterstützen möchte, darf gerne mal auf der Homepage vorbeischauen und auch anderen von der Aktion berichten!

Andrea Renner, Arbeitskreis Weltweit des CVJM Baden

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Flying toilets in Kenia – Andacht zum Welt-Toilettentag https://blogarchiv.cvjm.de/2015/11/19/flying-toilets-in-kenia-andacht-zum-welttoilettentag/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/11/19/flying-toilets-in-kenia-andacht-zum-welttoilettentag/#respond Thu, 19 Nov 2015 08:30:37 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=23286
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Die Generalversammlung der Vereinten Nationen erklärte im Jahr 2013 den 19. November zum Welt-Toiletten-Tag der Vereinten Nationen. Hintergrund ist der Kampf für Sanitäranlagen, für den sich die Welttoilettenorganisation seit 2001 einsetzt: Für mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung fehlen ausreichend hygienische Sanitäreinrichtungen.

Gerade in den Entwicklungsländern haben 2,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Toiletten. Dadurch haben diese Regionen mit verschmutzten Wasser und daraus resultierenden Krankheiten wie Durchfall zu kämpfen. Nach Ansicht der Welttoilettenorganisation sind hygienische und zweckmäßige Toiletten eine Notwendigkeit und ein grundsätzliches Menschenrecht. Sie bedeuten Würde und sind ein Symbol für den Fortschritt einer Gesellschaft.

Matthias Kerschbaum, Generalsekretär des CVJM Baden, war im Sommer in Kenia und hat seine Erfahrungen rund um die Notdurft der Menschen in diesem Land in einer Andacht zusammengefasst:

Die geplatzten Plastiktüten des Lebens

„Sofort steigt einem der markante Duft, vielleicht eine Kombination aus Popcorn, Urin und Männerschweiß, in die Nase. Auf einer Partnerschaftsreise zum YMCA Kenia besuchen wir einen der örtlichen Branches, den YMCA inmitten des Slums Kibera. Aufgrund von Straßenbauarbeiten hält unser Fahrzeug bereits ein Stück vor dem Ziel und so betreten wir in diesem Moment tatsächlich Neuland als wir uns Schritt für Schritt durch die engen Gassen schlängeln.

Ken ist der Leiter des Kibera YMCA und zeigt die Räumlichkeiten vor Ort

Ken ist der Leiter des Kibera YMCA und zeigt die Räumlichkeiten vor Ort

Nach einigen hundert Metern in dieser Welt zwischen Menschen in Anzügen, zusammenbrechenden Baracken, Schlammlöchern, traurigen Blicken und unwirklicher Jahrmarktatmosphäre kommt uns Ken, der CVJM-Sekretär des YMCA Kibera entgegen, begrüßt uns herzlich und erzählt auf dem Weg, dass er selbst aus diesem Slum stammt. Auch heute wohne er noch mit seiner Frau und seinem Kind dort, weil er hier etwas davon weitergeben wolle, was er selbst Gutes geschenkt bekommen habe.

Von einer Reiseteilnehmerin erfahre ich unterwegs, dass die Menschen sich helfen, indem sie ihr Geschäft in Plastiktüten machen, diese zusammenknoten und dann, weil sie nicht wissen wohin damit, einfach irgendwohin werfen. Falls diese Wurfsendungen dann beim Nachbarn landen, kann es gut sein, dass diese auch ziemlich schnell wieder zurückkommen. Es kommt dabei gar nicht so selten vor, dass diese Tüten dann aufgeplatzt auf dem Weg zu finden sind. Die Menschen nennen diese Praxis etwas humorvoll „flying toilets“. Daran erinnere ich mich, als ich die Tütenreste auf dem trotz Trockenheit schlammigen Weg bemerke.

In diesem Moment als ich diese Zeilen schreibe, wird es mir unwohl: Kann man so etwas Intimes überhaupt erzählen? Die Menschen versuchen ja nur mit ihrer Not umzugehen. Aber gerade um diese Menschen mit ihren Grundbedürfnissen nicht alleine zu lassen, will ich dieses Erlebnis teilen.

Als wir später am Eingang des YMCA Kibera ankommen, entdecke ich direkt am Eingang eine öffentliche Toilette. Dieses Bild bleibt bei mir hängen. Der CVJM ist dort, wo die Not am größten ist. Der CVJM ist ein Ort, an dem sich Menschen Erleichterung verschaffen können. Beim CVJM gibt es Platz für die geplatzten Plastiktüten des Lebens.

Wir wäre es, wenn wir in Vertrauensräume investieren würden, durch die junge Menschen frei werden, ihr Inneres preiszugeben. Ihr Herz auszuschütten. Das tut gut. Sogar die unschönen und unappetitlichen Dinge will Gott haben. Der „Stuhlgang der Seele“ (Lichtenberg) ist dort am besten aufgehoben.

Plötzlich geschieht Beichte, ohne dass man unbedingt wissen müsste, dass das so heißt. Ganz im Gegensatz zu den „flying toilets“ darf jede und jeder sicher sein, dass einem diese Dinge nicht mehr um die Ohren fliegen.

Treffen mit Jugendlichen auf dem Hof des Kibery YMCA – ein Safe Space für junge Menschen im Slum

Treffen mit Jugendlichen auf dem Hof des Kibera YMCA – ein „Safe Space“ für viele junge Menschen im Slum

Wie wichtig „Space“ (vgl. youth empowerment, YMCA Weltratstagung 2014) ist, wird außerdem deutlich, als wir durch das Tor auf das Gelände treten. Aus dem Gedränge der Straße betreten wir einen Ort, der zum durchatmen, spielen und lernen einlädt. Ein befreiendes Erlebnis. Das Wort „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Ps 31,9) gibt wieder, was wir als Gruppe in diesem Augenblick empfinden.

Es benötigt sichere Räume, in denen jungen Menschen angstfrei fürs Leben lernen und in denen sie sich mit ihren Gaben und Grenzen frei entfalten können. Dazu gehören zwingend Rahmenbedingungen, die jedem einzelnen Menschen ein Leben in Würde ermöglichen. Dafür muss es auch rund ums stille Örtchen richtig laut werden.“

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