Wiedervereinigung – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Fri, 25 Sep 2020 09:14:38 +0000 de-DE hourly 1 3. Oktober – Deutschland singt https://blogarchiv.cvjm.de/2020/09/25/3-oktober-deutschland-singt/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/09/25/3-oktober-deutschland-singt/#respond Fri, 25 Sep 2020 09:12:20 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=34112
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Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ lädt alle Generationen und Kulturen zu einem gemeinsamen Fest der Dankbarkeit ein – in allen Städten und Dörfern

Mit der Aktion „3. Oktober – Deutschland singt“ wird der Wiedervereinigung vor 30 Jahren gedacht. Zum Auftakt des Erntedankfests singen am 3. Oktober ab 19 Uhr landesweit hunderte Chöre, Bands und Gruppen. In Abhängigkeit von den lokalen Corona-Regeln ermutigen wir zum offenen Mitsingen.

In jedem Fall kann aber durch eine Teilnahme und das Mitbringen von Kerzen an das Wunder der Wiedervereinigung erinnert und ein Zeichen der Dankbarkeit gesetzt werden. Unter 3oktober.org gibt es weitere Informationen (u. a. Beteiligungsmöglichkeiten sowie eine Übersicht von Orten, an denen bereits Veranstaltungen geplant sind). Ganz Corona-sicher wird es auch einen Livestream geben (3oktober.org/corona).

Herzliche Grüße und Segenswünsche,

euer Reinhardt Schink, Generalsekretär der Evangelischen Allianz Deutschland

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Freiwilligendienst-Kompaktseminar in Berlin: Bildung durch Begegnung https://blogarchiv.cvjm.de/2017/07/12/freiwilligendienst-kompaktseminar-in-berlin/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/07/12/freiwilligendienst-kompaktseminar-in-berlin/#respond Wed, 12 Jul 2017 11:50:07 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=28045
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Ein Beitrag von Marika Kürten

Begegnungen bilden um ein Vielfaches mehr als theoretische Erklärungen das je tun könnten. Als wirklicher Eindruck und Besitz bleibt, was wir in Begegnungen erkannt haben, nicht, was uns als theoretische Betrachtung vermittelt wurde.

Die Teilnehmenden des Kompaktseminars in Berlin

Das Freiwilligendienst-Kompaktseminar in Berlin, das im Februar stattfand, setzt in  seinem Bildungsanspruch auf diese Erkenntnis. Es geht um Begegnungen zu mindestens drei inhaltlichen Fragestellungen, die den Anspruch auf Bildungsarbeit tragen:

  • Welche Auswirkungen hat die Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands bis heute für unsere Gesellschaft?
  • Wie gestaltet sich politisches Agieren und Wirken?
  • Wie positionieren sich Christen in der interkulturellen Vielfalt unserer Gesellschaft und wirken in sie hinein?

Zu diesen Fragen waren wir unterwegs auf Exkursionen, auf der Suche nach eben solchen Begegnungen mit Zeitzeugen, die bleibenden Eindruck hinterlassen, sowohl als Personen als auch als Örtlichkeiten.

Dazu zählen Erfahrungsberichte aus erster Hand durch Menschen, die z. B. selbst im Stasigefängnis Hohenschönhausen festgehalten wurden, deren Freiheit durch ein diktatorisches, willkürliches System bis in das Private hinein beeinträchtigt wurde, deren Leben an der Mauer zum Ende kam, die sich heute aus Überzeugung politisch und/oder christlich-missionarisch sowie sozialdiakonisch in Projekten engagieren, interkulturell offen und doch persönlich eindeutig leben.

Im Berlin-Seminar geht es vor allem um politische Bildung und die Verbindung von Glaube und Ethik. Die Spuren wesentlicher historischer Ereignisse in Deutschland muss man an der einen oder anderen Stelle heute suchen. Man muss bewusst „gegen das Vergessen“ arbeiten, weil man vielleicht vergessen möchte, es aber trotzdem nicht sollte, um wachsam zu sein.

Sicher hat sich das politische und gesellschaftliche System heute verändert, und doch bietet jedes System den Raum für Fragwürdiges. Daher bleibt die Botschaft aus dem Erlebten letztlich immer gleich: wachsam zu sein, sich nicht rauszuhalten, sondern einzumischen, Stellung zu beziehen, das Böse durch Gutes zu überwinden, Gottes Gedanken für das Leben zu entdecken und sich den Menschen damit ganzheitlich zuzuwenden; einfach engagiert Gestalter von Leben und Gesellschaft zu sein!

Wenn diese Botschaft durch Begegnungen ihren Eindruck hinterlassen hat, dann haben wir in Berlin sicher im besten Sinne ganzheitliche Bildungsarbeit als CVJM erlebt!

Weitere Infos unter: www.cvjm-jahr.de

Marika Kürten, CVJM-Bundessekretärin im CVJM-Westbund und Seminarleitung im CVJM Deutschland

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Albrecht Kaul: Sie kamen einen Tag zu spät https://blogarchiv.cvjm.de/2014/10/07/albrecht-kaul-sie-kamen-einen-tag-zu-spat/ https://blogarchiv.cvjm.de/2014/10/07/albrecht-kaul-sie-kamen-einen-tag-zu-spat/#respond Tue, 07 Oct 2014 20:13:10 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=19452
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Der Mauerfall war ein Wunder, so viel steht für Albrecht Kaul fest. Den Grund lieferte er in seinem Vortrag „Wunderjahr 1989“, den der Zeitzeuge und spätere stellvertretende Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbandes am frühen Abend in Kassel hielt. Zudem gab er den Zuhörern tiefe Einblicke in sein „früheres Leben“ – als Christ in der DDR.

Moderator Martin Scott (links) und Albrecht Kaul.

Moderator Martin Scott (links) und Albrecht Kaul.

Im kommenden Monat jährt sich der Mauerfall bereits zum 25. Mal. Im Rahmen dieses Jubiläums erinnert Albrecht Kaul an den „sozialistischen Alltag“, der von Demütigungen, Willkür, Propaganda, Bespitzelungen, Fluchtversuchen und eben jener Mauer geprägt ist. „Wir wussten immer, dass die Stasi da ist. Vertrauensvoll habe ich nur mit sehr wenigen Leuten gesprochen“, betonte Kaul.

Ein Leben als Christ sei zwar möglich gewesen, allerdings zu einem sehr hohen Preis. Der engagierte Kaul stand permanent unter Beobachtung, wurde gar wiederholt vernommen. „Sie nahmen mich mit, zur Klärung eines Sachverhaltes“, sagte er schmunzelnd, in Anspielung auf die obligatorische Stasi-Floskel, mit der die Verhören eingeleitet wurden. Doch was die federführenden Sozialisten Kaul auch vorwarfen – es sollte sich alles als haltlos erweisen.

So konnte der Staat auch Kauls prägendstes Ereignis nicht verhindern – seinen tiefen Entschluss zu einem Leben als Christ, den er auf einem Camp getroffen hat. Dafür schlug er kurz darauf in aller Härte zurück: Am Tag nach Kauls Bekenntnis durchsuchte die Polizei die Gruppe, die sie kurz darauf verbot. Statt des Gefühls der Unterdrückung sollte Kaul aber Erleichterung spüren: „Sie sind einen Tag zu spät gekommen. Mein Entschluss stand fest“, unterstrich er.

Die bahnbrechenden Entwicklungen im Jahr 1989 sorgten schließlich dafür, dass er seinen Glauben auch in aller Freiheit ausleben konnte. Der gebürtige Chemnitzer nutzte diesen Spielraum voll aus, rief noch vor der offiziellen Wiedervereinigung den ersten CVJM-Landesverband in den neuen Bundesländern ins Leben. Nur wenige Montage vorher wäre das undenkbar gewesen. „Es war ja verboten. Und selbst Anfang 1989 war überhaupt noch nicht  abzusehen, dass sich irgendetwas ändern würde“, sagte er.

Dass es sich doch änderte, hätten die neuen Bundesländer einem Wunder zu verdanken: „Bei den Montagsdemonstrationen standen Militär und Polizei schon bereit. Dass der Einsatzbefehl zurückgenommen und damit kein Blut vergossen wurde, sondern den Weg zur Wiedervereinigung ebnete, war ein Wunder.“

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