unbegleitete miderjährige Flüchtlinge – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Wed, 08 Mar 2017 15:07:38 +0000 de-DE hourly 1 CVJM-Hochschule beim Fachtag „Religions- und Kultursensibilität in der Sozialen Arbeit“ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/03/08/fachtag-religions-und-kultursensibilitaet/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/03/08/fachtag-religions-und-kultursensibilitaet/#respond Wed, 08 Mar 2017 15:07:38 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=27119
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Aktuelle Studierende und Alumni der CVJM-Hochschule vor dem Nachbau des „Rauhen Hauses“ von Johann Hinrich Wichern

Am vergangenen Dienstag starteten sechs Studierende der CVJM-Hochschule unter Begleitung von Kerstin Löchelt (wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Migration, Integration, Interkulturalität) und Prof. Dr. Germo Zimmermann zum bundesweiten Fachtag der Diakonie Deutschland nach Hamburg.

Dort wurde an der Evangelischen Hochschule auf den Spuren von Johann Hinrich Wichern der Ansatz der religions- und kultursensiblen Pädagogik in einem inhaltsvollen Programm diskutiert. Gemeinsam mit Fachkräften aus der Praxis, Studierenden anderer Hochschulen und Wissenschaftler/-innen stand die Frage im Zentrum, wie der Glaube als Ressource für das pädagogische Handeln in der Sozialen Arbeit zum Tragen kommen kann.

Dr. Green (Stiftung Das Rauhe Haus Hamburg) eröffnet den Fachtag

Nach der Begrüßung durch den Vorsteher der Stiftung „Das Rauhe Haus“ Dr. Green führte Frau Dr. Giebel (Diakonie Deutschland) mit einem geistlichen Impuls in den Fachtag ein. Drei komprimierte Grundsatzimpulse boten dann die Grundlage für den gesamten Fachtag: Zunächst verdeutlichte Erik Händeler (Wirtschaftswissenschaftler und Publizist) „Die zukünftige Bedeutung des Religiösen in der multikulturellen Gesellschaft“. Im zweiten Vortrag „Die Sehnsucht nach erfülltem Leben und der Glaube als Ressource“ explizierte Prof. Dr. Hartmut Rosa (Universität Leipzig), dass Religion nicht als Ressource zu verstehen sei, sondern vielmehr als Resonanzboden dienen kann, der Dialog anregt und fördert. Damit kann die religiöse Erfahrung dabei einen Zugang zur Welt und zur eigenen Persönlichkeit bieten. Der dritte Vortrag von Prof. Dr. Matthias Nauerth und Prof. Dr. Kathrin Hahn (Evangelische Hochschule Hamburg) handelte von dem Verhältnis von Sozialer Arbeit und Religion und zeigte konkrete Herausforderungen und Perspektiven für Soziale Arbeit und Diakonie auf. Gefordert wurde u. a., dass professionelle Soziale Arbeit die Dimensionen von Religion und Kultur in ihren aktuellen Konzepten berücksichtigen müsse.

Prof. Dr. Germo Zimmermann beim Vortrag

Am Nachmittag konnten die etwa 160 Teilnehmenden aus neun unterschiedlichen Workshops wählen. Hier konnte das bereits erlangte Wissen vertieft und diskutiert werden. Unter anderem hielt Prof. Dr. Germo Zimmermann einen Workshop zum Thema „unbegleitete minderjährige Geflüchtete religions- und kultursensibel begleiten“. In Kooperation mit Andreas Schlamm (Berliner Stadtmission) und Thomas Bärthlein (Rummelsberger Diakonie) wurde nach einem Kurzimpuls zu einer anerkennenden Haltung als Kernkompetenz der Sozialen Arbeit konkrete Best-Practice-Perspektiven diskutiert und gemeinsam mit den Teilnehmenden eruiert, wie der Ansatz gerade für unbegleitete minderjährige Geflüchtete fruchtbar gemacht werden kann.

Abgeschlossen wurde der Fachtag mit einer Podiumsdiskussion. Als Fazit lässt sich daraus komprimiert zusammenfassen: Fachkräfte der Sozialen Arbeit müssen sich mit den kulturellen und religiösen Perspektiven ihrer Klienten/Klientinnen intensiv auseinander setzen und deren „kulturelle Codes“ und Religiosität zu interpretieren wissen. Dazu bedarf es immer wieder neu auch der Frage, was den eigenen individuellen Lebensglauben geprägt hat – oder auch nicht. Uns als Teilnehmende motivieren diese neuen Einsichten um so mehr, uns für eine weltoffene und respektvolle Gesellschaft einzusetzen.

Text von:

Cosima Krug
Katherina Köther
Mirjana Lasarzewski
Miriam Kimpel
Christiane Peschel
Alexander Rudzki

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CJD-Jugendforum 2016: ICH SEHE WAS, W4S DU N1CHT SIEHST https://blogarchiv.cvjm.de/2016/11/15/cjd-jugendforum-2016-ich-sehe-was-w4s-du-n1cht-siehst/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/11/15/cjd-jugendforum-2016-ich-sehe-was-w4s-du-n1cht-siehst/#comments Tue, 15 Nov 2016 14:33:46 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26240
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Was sehe ich und was erkenne ich? Wie sehe ich mich selbst und wie sehen andere Menschen mich? Was sehe ich in anderen? Wie sieht Gott mich und was sieht er in mir?

Ein Projekt-Gospelchor sorgte beim 12. CJD-Jugendforum für den richtigen Groove

Ein Projekt-Gospelchor sorgte beim 12. CJD-Jugendforum für den richtigen Groove

Um diese Fragen ging es beim 12. CJD-Jugendforum zu Lebens- und Glaubensfragen in Gera vom 11. bis 13. November.

Über 300 Jugendliche aus ganz Deutschland waren in das Jugenddorf Gera gekommen, um drei Tage lang mit der Gleichniserzählung vom verlorenen Sohn auf eine Entdeckungsreise zu sich selbst und zu ihren Fragen nach Lebensorientierung sowie zu ihrer Vorstellung von Gott zu gehen.

Das Besondere dabei: Das Jugendforum ist eine wahrhaft inklusive Veranstaltung. Hier trifft man Jugendliche mit verschiedenen Arten und Graden von geistigen oder physischen Behinderungen neben den hochbegabten Schülerinnen und Schülern eines Gymnasiums, Jugendliche, die ihren verpassten Schulabschluss nachholen oder in Berufsvorbereitungsmaßnahmen sind, neben Auszubildenden aus handwerklichen Berufszweigen.

Zum ersten Mal nahmen auch unbegleitete minderjährige Ausländer teil, die aus Ländern wie Syrien, Eritrea und Afghanistan ohne Eltern und Bezugspersonen als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind und in CJD-Einrichtungen Aufnahme gefunden haben.

„Gott sieht Dinge in uns, die wir selbst nicht sehen. Gott hat den Menschen geschaffen, und dann sagte er zu ihm: ’sehr gut‘. Das gilt für jeden von euch“, so sagte es Andreas Dierssen, der Leiter des Forums, in einer der Plenumsveranstaltungen. Manche der anwesenden Jugendlichen haben dieses Qualitätsurteil noch nicht oft oder vielleicht sogar noch nie in ihrem Leben gehört.

Andreas Dierssen unterstrich, dass egal, was in unserem Leben schief gelaufen ist oder wie viel wir selbst „verbockt“ haben, Gott in jedem von uns einen wertvollen Menschen sieht und uns aufnimmt, wie wir sind – wie der Vater den verlorenen Sohn im Gleichnis.

Das Team der CVJM-Hochschule, re. Praxisdozent Andreas Getfert

Das Team der CVJM-Hochschule, re. Praxisdozent Andreas Getfert

Drei Studierende der CVJM-Hochschule – Elena Kleine, Cathrine Backes und Daniel Enns – mit Andreas Getfert als begleitendem Praxisdozenten waren aktiv in das Jugendforum eingebunden, indem sie Workshops für eine Gruppe von jeweils 20 Jugendlichen leiteten.

In den Workshops wurde auf kreative und partizipative Weise mit der Erzählung vom verlorenen Sohn gearbeitet. Bei der bunten Mischung von Teilnehmenden war das eine herausfordernde Aufgabe.

Ausgangspunkt für die Gruppenarbeit war eine Übertragung der biblischen Geschichte auf einen Jugendlichen in der heutigen Zeit. Vier mögliche Alternativen, wie die Geschichte ausgehen kann, wurden den Teilnehmenden vorgestellt. Sie konnten sich für einen Ausgang entscheiden und durften diesen in einem selbst gedrehten Video darstellen. Dabei sprühten die Ideen und mit viel Begeisterung wurden in kurzer Zeit ein Drehbuch erarbeitet, Rollen verteilt und die Szenen gedreht.

Flüchtlinge übersetzen einen Liedtext in ihre Sprache

Geflüchtete übersetzen einen Liedtext in ihre Sprache

Wir Workshopleiterinnen und –leiter waren beglückt zu erleben, wie engagiert und diskutierfreudig die Jugendlichen sich mit der Geschichte beschäftigt haben.

Manche Jugendliche kannten die Geschichte und ihr Ende schon, für andere war es ein echtes „Aha-Erlebnis“, dass mit dem Vater im Gleichnis Gott gemeint ist. Und dann gab es auch den Jugendlichen, der zum Schluss sagte: „Ich glaube nicht an Gott, ich bin Atheist“. Gut zu sehen, dass ihm nicht einfach eine Überzeugung „übergestülpt“ wurde. Aber auch er war in der Gesprächsrunde und beim Filmdreh mit Eifer dabei.

Fazit: Das CJD-Jugendforum war eine exzellente religionspädagogische Praxiserfahrung für das Team der CVJM-Hochschule und ein wertvoller Baustein in der Kooperation von CVJM-Hochschule und CJD.

Andreas Getfert, Praxisdozent

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