Tobias Künkler – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Fri, 17 Apr 2020 12:29:06 +0000 de-DE hourly 1 Bundesweiter Fachtag wirbt für singlefreundliche Kirche https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/11/bundesweiter-fachtag-wirbt-fuer-singlefreundliche-kirche/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/11/bundesweiter-fachtag-wirbt-fuer-singlefreundliche-kirche/#respond Wed, 11 Mar 2020 13:10:16 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33222
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[Pressemitteilung]

„Singles lieben Gemeinde, leiden aber auch an ihr“

Sie werden immer mehr – auch in der Kirche. Und sie wollen Aufmerksamkeit und Anerkennung. Die Rede ist von Singles. Eine Studie des CVJM hat sie in den Blick genommen.

Gruppenbild

v. l. n. r.: Hansjörg Kopp, Aarti Zia-Brands, Lena Schneider, Simone van der Beek-Rösch, Dr. Tobias Künkler, Johanna Weddigen, Astrid Eichler, Dr. Michael Diener, Evi Rodemann, Dr. Rüdiger Gebhardt, Dr. Stephan Baas, Dr. Eske Wollrad, Hans-Werner Durau, Tina Tschage

Die Ergebnisse der Studie „Christliche Singles: Wie sie leben, glauben und lieben“ wurde im Rahmen des gleichnamigen bundesweiten Fachtags am 7. März an der CVJM-Hochschule in Kassel vorgestellt.

Zur Begrüßung hob CVJM-Generalsekretär Hansjörg Kopp hervor, dass die Studie „einen wichtigen Ausschnitt im ‚Gesamtwerk‘ der Gemeinde Jesu in den Blick nimmt.“ Hochschulrektor Rüdiger Gebhardt freute sich über die sichtbare Relevanz der Studie für die Gesellschaft. Ihre Veröffentlichung wurde durch eine umfangreiche Presseberichterstattung flankiert.

Das 120 Personen starke Fachpublikum war sehr interessiert an den von Johanna Weddigen und Tobias Künkler vorgestellten Ergebnissen der Studie. Christliche Singles seien mehrheitlich mit ihrer Lebenssituation zufrieden. Vergleiche man sie aber mit der Gesamtgruppe deutscher Singles, falle die Zufriedenheit etwas geringer aus. Das habe verschiedene Gründe, so Tobias Künkler. So fühlten sich etwa ein Drittel der befragten Personen in ihrer Gemeinde wegen ihrer Lebenssituation als Singles stigmatisiert.

Prof. Dr. Tobias Künkler

Prof. Dr. Tobias Künkler

Andererseits habe die Studie ergeben, dass eine erhöhte Häufigkeit von Gottesdienstbesuchen zu einer höheren Gesamtzufriedenheit führe. Künkler fasste es so zusammen: „Singles lieben Gemeinde, aber leiden auch an ihr.“ Hinzu komme, dass „Single-Sein“ sowohl von Gemeinde als auch von christlichen Singles immer noch als Defizit angesehen werde. Sowohl die Singles selbst als auch die kirchlichen und freikirchlichen Gemeinschaften seien mehrheitlich geprägt vom traditionellen Partnerschafts- und Familienbild.

Man spreche bei Singles oft von „Betroffenen“ – das sei der falsche Ansatz. „Singles machen einen immer größeren Teil unserer Gemeinden aus“, so die Mitautorin Johanna Weddigen. Man brauche deshalb eine singlefreundliche Kirche.

Johanna Weddigen

Johanna Weddigen

Aber was ist eine singlefreundliche Kirche? Sie schafft Raum und Angebote für und mit Singles. „Dabei wollen Singles keine Sonderrolle: Sie wollen Teil des Ganzen sein“, so Weddigen.  Singlefreundliche Kirche bleibe im Gespräch, wie man die Sehnsucht nach Gemeinschaft stillen könne, unabhängig davon, ob jemand Single sei oder nicht.

Astrid Eichler, Pastorin und seit langem engagiert in der christlichen Singlearbeit, war überzeugt: „Dank der Studie bewegt sich was für Singles. Jetzt müssen sich unsere Kirchenverantwortlichen und christliche Ausbildungsstätten mit dem Thema auseinandersetzen.“

Dr. Michael Diener, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes sowie Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) plädierte dafür, Singles nicht in Schubladen zu stecken: „Den Single gibt es nicht“, erklärte er mit Blick auf die Pluralität und Vielfalt verschiedener Lebensentwürfe.

Prof. Dr. Tobias Faix

Prof. Dr. Tobias Faix

Insgesamt konnte der Fachtag eine sehr engagierte Diskussion in den Workshops und darüber hinaus verbuchen. Auch die Pausen nutzten Teilnehmende, um sich zu vernetzen und auszutauschen. Das hohe Engagement aller lässt hoffen, dass Gemeinde Singles in Zukunft mehr in den Blick nimmt und auf ihre Bedürfnisse eingeht.

Hintergrund

Die Studie „Christliche Singles: Wie sie leben, glauben und lieben“ des CVJM-Forschungsinstituts empirica entstand in Kooperation mit der SCM Verlagsgruppe und wurde finanziert durch die SCM Stiftung Christliche Medien. Im Rahmen von Online-Umfragen und 15 qualitativen Telefoninterviews hatten über 3.235 sogenannte hochreligiöse Singles im deutschsprachigen Raum an der Studie teilgenommen. Als „Singles“ galten hier Alleinstehende über 23 Jahre, die seit zweieinhalb Jahren in keiner festen Partnerschaft mehr gelebt haben.

Eine Aufzeichnung der Plenumsveranstaltung sowie Audiopodcasts von einzelnen Workshops gibt es auf www.cvjm.de/singlestudie

Buchcover

Buchcover

Weitere Informationen zum Buch, das seit März 2020 erhältlich ist, gibt es hier: www.scm-shop.de/christliche-singles.html

Pressemitteilung: Sebastian Vogt, Referent Kommunikation

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Symposium Familie stieß auf großes Interesse https://blogarchiv.cvjm.de/2017/02/13/symposium-familie-stiess-auf-grosses-interesse/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/02/13/symposium-familie-stiess-auf-grosses-interesse/#respond Mon, 13 Feb 2017 11:54:16 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26992
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Am Samstag, den 11. Februar, stand die CVJM-Hochschule in Kassel ganz im Zeichen der Familie.

Mehr als 170 Interessierte nahmen am Symposium Familie teil
alle Bilder: Tobias Schwab

Die Professoren Dr. Tobias Künkler und Tobias Faix, DTh (UNISA) stellten die Ergebnisse ihrer Studie „Zwischen Furcht und Freiheit. Das Dilemma der christlichen Erziehung“ vor. Prominente Gäste wie Prof. Dr. Schweitzer von der Universität Tübingen und Torsten Hebel, Gründer der blu:boks Berlin, sprachen über ihre Erfahrungen und ordneten die Forschungsergebnisse zur christlichen Familie ein.

Mehr als 170 Interessierte, viele mit Kindern, nahmen am Symposium Familie teil.

Annette Friese vom SCM Verlag, bei dem das Buch zur Studie erschienen ist, führte durch den Tag. Stolz berichtet sie: „Wir hoffen, dass alle die das Buch lesen, viel Spaß bei der Lektüre haben. Wir nennen das Buch intern wegen des gelben Covers inzwischen liebevoll ‚Die gelben Seiten zur Erziehung’.“

Die Professoren Tobias Faix, DTh (UNISA) und Dr. Tobias Künkler (v. l.) stellen die Ergebnisse ihrer Studie vor

Künkler und Faix freuen sich, dass das Buch schon jetzt auf ein größeres Interesse stoße, als viele im Vorfeld der Studie prophezeit hatten.

Der Anlass für die Familienstudie sei eine Studie der beiden zum Thema „Warum ich nicht mehr glaube“ mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen gewesen. Künkler und Faix stellten fest, dass einer der Gründe sich vom Glauben abzuwenden in der eigenen christlichen Erziehung lag: „Wir erkannten, dass es nicht viele Studien über Menschen, die explizit christlich erziehen wollen, gibt. Die Idee zur Familienstudie war geboren. Unser Ziel war es, das Innenleben der christlichen Familie zu vermessen!“

An vielen Stellen brachte die Studie Ergebnisse zu Tage, die Faix und Künkler so erwartet hatten. Dazu gehört, dass 87 Prozent der befragten Eltern auf die Frage nach ihren Glaubenszielen in der Erziehung antworteten, dass ihr Kind zum Glauben der Eltern finden soll.

Blick auf den Büchertisch zum Thema Familie beim Symposium

Andererseits gab es aber auch erschreckende Ergebnisse. Obwohl die meisten christlichen Eltern liebevoll-empathisch in der Erziehung ihrer Kinder agieren, sind die Zahlen zu körperlicher Gewalt in der Erziehung doch erschreckend hoch.

Die Zahlen ähneln zwar dem bundesweiten Durchschnitt (etwa 40 Prozent der Eltern geben ihren Kindern gelegentlich bis häufig einen Klaps). Doch hier zeigt sich besonders deutlich ein Zwiespalt christlicher Eltern, denn nur eine leichte Mehrheit hält die körperliche Strafe für mit christlichen Werten unvereinbar. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass einige christliche Eltern körperliche Strafen für richtig halten und ein Teil von ihnen das sogar mit der Bibel begründet.

Aus den Ergebnissen wurde ein Cluster für verschiedene Erziehungstypen ermittelt, wie „die Engagierten“ oder „die Distanzierten“. Der Test welcher Erziehungstyp ihr seid, kann hier gemacht werden.

Prof. Dr. Friedrich Schweitzer ordnet die Studie wissenschaftlich ein

Prof. Dr. Friedrich Schweitzer war der erste Leser der Studie. Er wies bereits im Jahr 2005 darauf hin, dass es mehr Studien zur christlichen Erziehung geben müsse. Er ordnete die Studie im Rahmen des Symposiums wissenschaftlich ein: „Ich bin mit den Autoren der Studie einer Meinung: Wir brauchen mehr Forschung in diesem Bereich. Darum hoffe ich  sehr, dass diese Studie eine Initialstudie für weitere Studien sein wird.“

Torsten Hebel berichtete anschließend an praktischen Beispielen aus seinem Berufsalltag in der blu:boks Berlin. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass er als Betroffener rede, denn er sei in einer freikirchlichen Gemeinde groß geworden: „Die Idee zur Gründung der blu:boks, mit dem Untertitel „Die Selbstwertmanufaktur“, entstand aus meinem persönlichen Leben heraus. Ich hatte als Kind häufig, das Gefühl, dass ich so wie ich bin, nicht in Ordnung bin. In der christlichen Erziehung gibt es diese große Spannung: Auf der einen Seite sind wir Menschen von Gott geschaffen und unglaublich wertvoll. Auf der anderen Seite schwebt über mir immer ein Damoklesschwert, dass ich ein Sünder bin und Jesus für mich sterben musste.“

Torsten Hebel betont die Bedeutung des Selbstwertes für Kinder

Die Vermittlung von Selbstachtung sei deswegen das Hauptanliegen der blu:boks und dies sei allein durch die Wertschätzung jedes einzelnen möglich.

Nach dem Mittagessen konnten sich die Teilnehmenden für einen von sechs vertiefenden Workshops zum Thema entscheiden. Die Psychologin Katharina Brudereck hielt einen Workshop zur Sexualpädagogik in der christlichen Erziehung. Um „Sichere Kinder durch gesunde Grenzen“ ging es bei Sonja Brocksieper. Tobias Faix und Tobias Künkler vertieften in ihrem Workshop die Überlegungen zum Dilemma zwischen freiheitlicher Erziehung und den Ängsten der Eltern, dass das Kind nicht gläubig werden könnte.

Tobias Künkler und Bettina Wendland bei der Podiumsdiskussion

Abgeschlossen wurde der Tag mit einer Podiumsdiskussion, an der Tobias Faix und Tobias Künkler, Bettina Wendland, Redakteurin der Zeitschrift Family und Damaris Müller, Soziologin und Pädagogin an der CVJM-Hochschule, teilnahmen. Geleitet wurde die Runde von Silke Gabrisch, SCM Verlag.

Bettina Wendland forderte, dass Gemeinden mehr in christliche Familienerziehung investieren müssten: „Es gibt schon viel Kinder- und Jugendarbeit, doch in Erziehungsthemen werden die Familien weitestgehend allein gelassen.“

Silke Gabrisch, SCM Verlag, und Damaris Müller im Gespräch

Faix wünscht sich, dass in den Gemeinden Räume geöffnet werden: „Zum Beispiel, um über Gewalt in der Erziehung zu sprechen. Wir dürfen über die Ergebnisse keine fromme Soße kippen, dass man die Zahlen auch anders deuten könnte. Vielmehr haben wir mit der Studie diese Probleme offengelegt und damit muss in den Gemeinden nun weiter umgegangen werden!“

Als Fazit zur Studie betonte Künkler, dass der Erziehungsstilwandel, der sich in der Studie zeige, positiv zu bewerten sei: „Der Wandel im Erziehungsstil ist in den christlichen Familien angekommen. Wärme spielt in christlichen Familien eine große Rolle.“

Tobias Faix: „Wir sollten unsere Familien feiern!“

Faix ergänzt: „Wir sollten unsere Familien feiern. Ich bin dankbar für meine Familie, auch wenn es manchmal chaotisch zugeht – oder gerade deswegen!“

Den Abschluss des kurzweiligen und informativen Tages bildete die Ankündigung, dass es im Herbst 2017 ein weiteres Buch zum Thema christliche Erziehung mit Ideen, Lösungsansätzen und Praxistipps geben werde.

Das Buch zur Studie kann beim SCM Verlag bestellt werden.

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Symposium Familie: Wie sieht christliche Erziehung heute aus? https://blogarchiv.cvjm.de/2017/01/24/symposium-familie-wie-sieht-christliche-erziehung-heute-aus/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/01/24/symposium-familie-wie-sieht-christliche-erziehung-heute-aus/#respond Tue, 24 Jan 2017 12:43:30 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26806
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Über zwei Jahre lang haben Tobias Künkler und Tobias Faix mit ihrem Team geforscht und Väter und Mütter befragt. Die Ergebnisse ihrer Familienstudie geben einen Einblick in die Realität heutiger Glaubenserziehung.

Prof. Dr. Tobias Faix (li.) und Prof. Dr. Tobias Künkler

Was ist überhaupt christlich an einer christlichen Erziehung? Und wie sieht das praktisch aus? Welche Rituale werden heute in Familien gelebt? Auf welche Weise versuchen Eltern, ihren Glauben weiterzugeben? Und was verändert sich? Die Erziehung oder das Christliche?

Über zwei Jahre lang hat das Forschungsinstitut empirica der CVJM-Hochschule an diesen Fragen geforscht und 1750 christliche Väter und Mütter befragt. Die wichtigsten Ergebnisse der Studie werden bei einem Symposium am Samstag, den 11. Februar 2017 von 10 bis 17 Uhr in der Campushalle der CVJM-Hochschule in Kassel vorgestellt.

Die Ergebnisse der Studie sind auch im zeitgleich erscheinenden Buch „Zwischen Furcht und Freiheit – Das Dilemma der christlichen Erziehung“ nachzulesen und geben spannende Einblicke in die Realität heutiger christlicher Erziehung. Dabei geht es um folgende Themenbereiche: das Klima und das Gottesbild in der Glaubenserziehung, Sexualerziehung, Gewalt in der Erziehung, Familienerziehung und Gemeinde etc.

Das Symposium wendet sich an Interessierte (besonders Eltern), ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende in Kirche, CVJM und Gemeinde, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Immer wieder geht es um die Spannung, den Kindern einerseits Freiheit zu geben, sie aber andererseits unbedingt zum Glauben führen zu wollen.

Neben der Präsentation der Studienergebnisse durch Prof. Dr. Tobias Künkler und Prof. Dr. Tobias Faix wird in seiner Keynote Prof. Dr. Friedrich Schweitzer von der Eberhard-Karls-Universität Tübingen die Studienergebnisse wissenschaftlich einordnen und kommentieren.

Torsten Hebel, Theologe, Medienkommunikator, Gründer und Leiter der Blu:Boks Berlin (einer Einrichtung, die sich zur Aufgabe gemacht hat, benachteiligte Kinder zu stärken) wird anschließend praxisnahe Tipps geben, wie durch kreative und pädagogisch wertvolle Bildungsangebote Eltern das Selbstwertgefühl von Kindern stärken können.

Das Buch zur Familienstudie

Außerdem werden an diesem Tag sechs Workshops angeboten, die sich mit den praktischen Konsequenzen, die man aus den Studienergebnissen ziehen kann, auseinandersetzen. Geleitet werden diese von unterschiedlichen Fachreferentinnen und -referenten, wie z. B. Katharina Brudereck (Diplom-Psychologin) oder Bettina Wendland (Redakteurin der Zeitschrift Family).

Hier kann man sich zum Symposium anmelden.

Eine PDF-Leseprobe des Buches gibt es hier.

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Familiensymposium: Einblicke in die christliche Erziehungspraxis https://blogarchiv.cvjm.de/2016/11/23/familiensymposium-einblicke-in-die-christliche-erziehungspraxis/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/11/23/familiensymposium-einblicke-in-die-christliche-erziehungspraxis/#respond Wed, 23 Nov 2016 13:08:59 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26254
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Beim Glauben und beim Sport kennen die Eltern kein Pardon!

Studie zur christlichen Erziehung

Studie zur christlichen Erziehung

Familie gehört definitiv zum Spannendsten und Herausforderndsten, was unsere Welt zu bieten hat. Doch kann man seine Kinder christlich erziehen? Wie praktizieren Eltern die Glaubensvermittlung an ihre Kinder?

Eine Studie über christliche Erziehung möchte es genau wissen

Weil es so unterschiedliche Meinungen über das Thema Familie gibt, haben wir mit dem Institut empirica die letzten knapp drei Jahre erforscht, wie christliche Familienerziehung heute aussieht. In der Vorbereitung auf diese Studie sagte uns ein Freund: „Passt auf, beim Glauben und beim Sport kennen die Eltern kein Pardon!“

Prof. Dr. Tobias Faix (li.) und Prof. Dr. Tobias Künkler

Prof. Dr. Tobias Faix (li.) und Prof. Dr. Tobias Künkler

Die treibenden Fragen für die Studie waren: Was ist eigentlich das „Christliche“ an der christlichen Erziehung, wie wird sie gelebt und welche Rolle spielen dabei die Erfahrungen der Mütter und Väter im eigenen Elternhaus? Einige Ergebnisse sollen hier vorab veröffentlicht werden.

  • 1. Veränderungen zwischen den Generationen

Vergleicht man die Glaubenserziehung, welche die Befragten in ihrer eigenen Erziehung erlebt haben mit ihrer aktuellen Erziehung, so ergeben sich die größten Unterschiede bei der Atmosphäre und der Ausprägung der emotionalen Wärme. Die Eltern erlebten in ihrer Glaubenserziehung deutlich seltener eine positive emotionale Zuwendung, zum Beispiel durch den Zuspruch, dass das Kind von Gott geliebt wird. Nur etwa ein Viertel der Eltern hat dies oft oder sehr oft von den eigenen Eltern zu hören bekommen, während 64 Prozent von ihnen dies oft oder sehr oft ihrem Kind sagen.

  • 2. Die Ziele der Erziehung

Befragt danach, welche von sechs Zielen in ihrer Erziehung am wichtigsten sind, wählte eine deutliche Mehrheit der befragten Eltern (57 Prozent) „Den christlichen Glauben annehmen“ auf Platz 1. Die Glaubensvermittlung spielt also eine grundlegende Rolle. Eher überrascht hat uns, dass „Glücklich sein und sein Leben genießen“ und „Frei seine eigenen Interessen und Neigungen entfalten“ insgesamt auf Platz 2 und 3 gewählt wurden, also noch vor „Verantwortungsvoll und pflichtbewusst sein“, „Sich sozial engagieren“ und dem Schlusslicht „Gut in der Schule sein“. Etwas vereinfacht formuliert: Kinder sollen möglichst glücklich werden und sich frei entfalten, solange sie trotzdem den Glauben annehmen.

  • 3. Glaubenserziehung zwischen Furcht und Freiheit

Was sich somit wie ein roter Faden durch die Analysen zog, war eine gewisse Spannung. Auf der einen Seite hat sich manche Enge geweitet und es sind in der Glaubenserziehung im Vergleich zu vor ein paar Jahrzehnten neue Freiräume und Freiheiten entstanden. Dies zeigt sich an einem sehr positiven Familienklima, einem liebevollen Gottesbild und dem Bewusstsein, dass man den Glauben der Kinder nicht erzwingen kann. Auf der anderen Seite gibt es alte und neue Ängste: die beständige Furcht, dass das Kind nicht gläubig wird, die Angst, dass es sich für einen anderen Glauben als den der Eltern entscheidet, oder auch die Befürchtung, dass das eigene Kind sich eines Tages als homosexuell outen könnte.

Christliche Erziehung zum Thema machen

Schon diese wenigen Ergebnisse zeigen auf, wie wichtig und vielfältig das Thema christliche Erziehung ist und wir wünschen uns, dass diese Studie nicht nur Eltern neue Impulse für ihre Erziehungspraxis gibt, sondern auch Kirchen und CVJM-Ortsvereine motiviert, sich diesem wichtigen Thema zu widmen.

Tobias Künkler und Tobias Faix, Dozenten CVJM-Hochschule

Das Cover des Buches zur Studie

Das Cover des Buches zur Studie

Die Studie: Aufwachsen in einer christlichen Familie

Durchgeführt wurde diese Studie vom an der CVJM-Hochschule beheimateten Forschungsinstitut empirica für Jugendkultur & Religion. Dazu wurden 1752 Eltern befragt, die sich selbst als Christen verstehen.

Alle Ergebnisse sind in folgendem Buch zusammengefasst: „Zwischen Furcht und Freiheit. Das Dilemma der christlichen Erziehung“. Tobias Künkler und Tobias Faix (SCM R.Brockhaus Verlag)

Am 11. Februar findet ein Symposium zum Thema christliche Familie „Zwischen Furcht und Freiheit“ statt. Neben der Vorstellung der Studie gibt es Vorträge und Workshops u. a. mit Prof. Dr. Schweitzer und Torsten Hebel.

Mehr unter: www.cvjm.de/familienstudie

Die Anmeldung ist hier möglich.

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