soziales Engagement – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Tue, 17 Dec 2019 13:43:02 +0000 de-DE hourly 1 Adventskalender Tür 19: Tafel macht Kultur https://blogarchiv.cvjm.de/2019/12/19/adventskalender-tuer-19-tafel-macht-kultur/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/12/19/adventskalender-tuer-19-tafel-macht-kultur/#respond Thu, 19 Dec 2019 09:00:01 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32907
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[Ein Beitrag von Damaris Müller]

Fortsetzung des Textes aus Tür 18 des Adventskalenders 2019:

Die sozialen Fragen – auch heute – nicht aus dem Blick verlieren

Tür 19

Werbung für „Tafel macht Kultur“

Ein Großteil meiner Arbeitszeit ist dafür bestimmt, das Programm „Tafel macht Kultur“ im CVJM bekannt zu machen. Es soll dabei helfen, kreative Angebote für Kinder und Jugendliche mit Herausforderungen zu beginnen oder zu vertiefen.

Entsprechend habe ich einen ganz spezifischen Fokus auf die Arbeit des CVJM: Wo finden sich Anknüpfungspunkte, um als CVJM-Bewegung soziale Herausforderungen unter Kindern und Jugendlichen in den Blick zu nehmen? Ganz so, wie unsere Vor-Väter im 19. Jahrhundert es taten.

Kann dein CVJM ein Partner sein?

Heute „springen“ uns die sozialen Herausforderungen nicht mehr an jeder Ecke so an wie damals zu George Williams Zeiten. Der Staat, Wohlfahrtsverbände und andere Organisationen kümmern sich weitestgehend: dass niemand Hunger leiden muss, ein Zuhause hat, grundlegende Bildung erfährt und einigermaßen gesund ist.

Aber da fehlt noch was. Unser CVJM-Dreieck steht für „Körper-Seele-Geist“ als drei Bereiche, die das Wohlbefinden eines Menschen ausmachen. Und deshalb bin ich gern Botschafterin für „Tafel macht Kultur“ im CVJM. Wir haben alle Bereiche schon seit fast 200 Jahren auf dem Schirm. Wir haben eine Stärkungs- und Hoffnungsbotschaft zu geben.

Flipchart

Mit „Tafel macht Kultur“ ergeben sich für deinen CVJM viele Chancen wie hier im CVJM Baden …

Mit Hilfe des Programms „Tafel macht Kultur“ möchte ich CVJM einladen, über die Versorgung der Grundbedürfnisse von herausgeforderten Kindern und Jugendlichen hinauszugehen. Wir können gemeinsam Räume öffnen, in denen sie mit individuellen Stärken wahrgenommen und gefördert werden, in denen sie sich kreativ ausprobieren können und eine Ausdrucksmöglichkeit finden, die sie mit Worten vielleicht nicht haben. Sie können den CVJM als einen Ort kennenlernen, in dem sie willkommen sind und Vertrauenspersonen finden.

Ein Ergebnis der Jugendstudie meiner Kollegen Prof. Dr. Tobias Künkler und Prof. Dr. Tobias Faix besagt, dass christliche Jugendarbeit eine noch kleinere, homogenere Gruppe von Jugendlichen erreicht, als gedacht.

Wenn wir uns neu als Hineingestellte wahrnehmen, öffnen wir die Augen für die Menschen, die uns umgeben. Wer ist alles da? Wen haben wir bisher noch nicht richtig wahrgenommen? Wer läuft auf den Straßen um unseren CVJM herum? Haben wir eine Idee, was wir mit diesen Menschen zusammen machen können, zu denen wir bisher noch keinen Kontakt hatten?

„Tafel macht Kultur“ konkret

Wenn ihr ein CVJM seid, der …

… ein Herz für benachteiligte Kinder und Jugendliche (in welcher Art auch immer) hat oder euch dieser Zielgruppe öffnen wollt;

Workshopteilnehmer

…beim Workshop zum Thema „Mein CVJM und unser sozialer Auftrag“

Und …

… Freude daran habt, ein kreatives Angebot zu entwickeln, wie z. B. eine Tanzgruppe, eine Comic-AG, Stadtteilreporterinnen und -reporter, einen Kinderpodcast, ein spezielles Thema im Theaterspielen aufarbeiten etc., …

… dann ist „Tafel macht Kultur“ eine super Chance für euch, nicht nur ein Projekt zu entwickeln, sondern auch eine finanzielle Förderung dafür zu erhalten.

Als Botschafterin dieses Projekts bin ich für euch lokale CVJM da und helfe euch ganz individuell: ob es bei der Entwicklung einer Projektidee, der Suche nach Kooperationspartnern oder bei der Antragsstellung ist.

Wenn ihr genauere Informationen braucht oder wissen wollt, warum eine Beteiligung eures CVJM auch euch etwas nützt, meldet euch sehr gern bei mir (mueller[at]cvjm-hochschule.de)!

Damaris Müller, Referentin für Drittmittelakquise und Tafel-Kooperation

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Adventskalender 18. Tür: George Williams und soziales Engagement https://blogarchiv.cvjm.de/2019/12/18/adventskalender-18-tuer-george-williams-und-soziales-engagement/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/12/18/adventskalender-18-tuer-george-williams-und-soziales-engagement/#respond Wed, 18 Dec 2019 09:00:57 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32899
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[Ein Beitrag von Damaris Müller]

Was wir von George Williams lernen können

Tür 18

George Williams – Zeichnung

Seit diesem Sommer sucht und fördert der CVJM zusammen mit der Tafel Deutschland christliche Jugendarbeiten, die stärker oder ganz neu Kinder und Jugendliche in den Blick nehmen wollen, die auf irgendeine Art und Weise benachteiligt sind. Egal, ob es sich dabei um deren soziale Situation, die wirtschaftliche Lage der Familie oder geringe Bildungschancen dreht.

Wenn euch und eurem CVJM dieses Thema unter den Nägeln brennt für 2020, dann gibt es in unserem Adventskalender heute und morgen genauere Infos dazu, wie ihr euch engagieren könnt.

Heute will ich zunächst meine gedankliche Reise an den Anfang des YMCA teilen und wie diese mich für meine Arbeit inspiriert – heute und morgen.

Auf Entdeckungsreise

Seit etwa fünf Jahren arbeite ich jetzt schon an der CVJM-Hochschule und seit Jahrzehnten habe ich einen Draht zur Kolleg-Fachschulausbildung. Aber erst im Jubiläumsjahr 2019 habe ich mich zum ersten Mal mit der Geschichte des CVJM beschäftigt. Zum Glück haben wir in unserer Bibliothek ein ganzes Regal ausschließlich mit Büchern über die Geschichte des CVJM gefüllt!

Was ich von und über George Williams gelernt habe und was das mit einer aktuellen Arbeit zu tun hat, teile ich hier mit euch.

George Williams – zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Im 19. Jahrhundert gelebt zu haben, muss verrückt gewesen sein. Grausam und gleichzeitig so voller Chancen. Alles – Gesellschaften und ihre Umwelt – veränderte sich und viele begannen nicht mehr nur auszuhalten, sondern aktiv zu gestalten. Das Rote Kreuz, das Rauhe Haus oder auch der YMCA entstehen neben vielen, vielen anderen Organisationen.

George Williams im Alter von 32 Jahren

George Williams im Alter von 32 Jahren

Mich beeindruckt in den Biografien über George Williams, dass die Pragmatik seines Vorgehens so stark in den Vordergrund gerückt wird: Ein Mann, der zur richtigen Zeit am richtigen Ort unerschrocken eine Bewegung mit seinen Freunden startete und beharrlich an deren Ausbreitung arbeitete. Nicht seine Perfektheit, sondern sein Mut machte ihn zum Gründer. Keine Spur von Helden-Gründungs-Epos. Wozu ist heute die richtige Zeit und wo ist der richtige Ort, um eine neue Bewegung anzustoßen?

Hinschauen und Auskennen

Kurz nachdem er zum Glauben gefunden hatte, ist George Williams vor allem an seiner „geistlichen Körpertemperatur interessiert“, wie Siegfried Fischer beschreibt. Kurz darauf begreift er aber, dass er „nicht das Recht dazu hat“, sein geistliches Leben von seinem täglichen Leben zu trennen. George Williams erkennt sich als Hineingestellten.

Sein Appell ist: Schaut euch gut um in dem Kontext, in den ihr gestellt seid. Nur wer sich mit der Lebenssituation der Umgebenden sehr gut auskennt, kann auch ein guter Seelsorger (bzw. eine gute Seelsorgerin) sein.

Anders als im 19. Jahrhundert sind wir heute meist vor allem mit Menschen in Kontakt, die uns sehr ähnlich sind. Damals war die Lage fast überall prekär, egal wohin man blickte.

Schauen wir wirklich richtig hin, kennen wir uns wirklich aus in unserem Umfeld? Wo schauen wir (vielleicht völlig unbeabsichtigt) nicht hin?

Geistlich und sozial und politisch

George Williams und seine Freunde „tanzten auf allen Hochzeiten“. Nicht nur gründeten sie den YMCA für die geistliche Versorgung der Auszubildenden und Angestellten, sondern gleichzeitig engagierten sie sich in mehreren „Lumpenschulen“ (für Kinder, die unter der Woche arbeiten mussten) und in der Ladenschluss-Bewegung (Initiative für bessere Arbeitsbedingungen).

George Williams im Alter

George Williams im Alter

Die beginnende Auflösung der sozialen Grenzen machte es einer großen Menge Menschen möglich, sich für ihnen wertvolle Ziele einzusetzen. Und diese Chance ergriffen die jungen Männer und „schmissen sich in die Fluten“.

Es beeindruckt mich, wie sie ihre Ideale und Werte bei allen sich bietenden Gelegenheiten in Realität gegossen haben. Wie sie Fakten geschaffen haben und dadurch die Situation von vielen verbessern konnten. An welchen Stellschrauben drehen wir (noch) nicht, um unser Umfeld positiv zu beeinflussen?

Fortsetzung des Textes mit praktischen Beispielen aus dem Programm „Tafel macht Kultur“ folgt morgen hinter der Tür 19 des Adventskalenders.

Damaris Müller, Referentin für Drittmittelakquise und Tafel-Kooperation

 

 

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