Sierra Leone – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Thu, 27 Feb 2020 09:44:51 +0000 de-DE hourly 1 Partnerschaftsbesuch im YMCA Sierra Leone https://blogarchiv.cvjm.de/2020/02/27/partnerschaftsbesuch-ymca-sierra-leone/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/02/27/partnerschaftsbesuch-ymca-sierra-leone/#respond Thu, 27 Feb 2020 09:35:09 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33136
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[Ein Beitrag von Gerhard Wiebe]

Sierra Leone ist ein kleines Land in Westafrika mit schwerer Vergangenheit. Das Land wurde in jüngster Vergangenheit von der Ebola-Epidemie gebeutelt, davor vom Bürgerkrieg. Sierra Leone gehört laut Human Development Index der Vereinten Nationen zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.

Schild mit Logo YMCA Sierra Leone und CVJM Deutschland

Die Partnerschaft zwischen dem YMCA Sierra Leone und dem CVJM Deutschland (über Vereine des CVJM-Westbunds) ist an vielen Stellen sichtbar

Zusammen mit Andrea Bolte, Bundessekretärin für internationale und interkulturelle Beziehungen des CVJM-Westbunds, und Ulrike Messinger, frühere Präses des Westbunds und Bruderschaftssekretärin in Sierra Leone, reisten wir am 14. Februar für einen Partnerschaftsbesuch dorthin. In der Hauptstadt Freetown wurden wir von Generalsekretär Christian Kamara und von den Angestellten in der Geschäftsstelle herzlich aufgenommen.

YMCA Sierra Leone setzt Zeichen für die Zukunft von jungen Menschen

YMCA-Programm Youth Power Space

Teilnehmende im YMCA-Programm Youth Power Space

Wir bereisten einige Regionen im Land, in denen der YMCA Vereine gegründet und aufgebaut hat. Wir besuchten Schulen, berufliche Ausbildungsstätten, das Programm Youth Power Space, Einrichtungen zur medizinischen Versorgung von Müttern in entlegenen Regionen, und sahen die Früchte der Unterstützung und Begleitung u. a. bei jungen Berufsanfängerinnen und -anfängern.

Medizinische Beratung für Mütter

Medizinische Beratung für Mütter in einem Dorf in Sierra Leone

Es wurde schnell ersichtlich, wie wichtig der Beitrag des YMCA für junge Menschen im Land ist. Hier erhalten sie nicht nur die Möglichkeit, schulische und berufliche Kenntnisse zu erlangen, sondern sie werden darüber hinaus befähigt, Verantwortung für andere zu übernehmen.

Der Schwerpunkt liegt darin, die Fähigkeiten von Jugendlichen zu stärken und ihnen die Möglichkeit zu geben, sie in den Programmen der YMCA-Arbeit für junge Menschen einzubringen. So werden junge Menschen Verantwortungsträger/-innen und Gestalter/-innen im YMCA und im eigenen Land.

Mit Aktion Hoffnungszeichen fördert der CVJM Deutschland durch Spenden ein Programm zur beruflichen Eigenständigkeit.

Partnerschaft mit dem CVJM-Westbund

Mit dem CVJM-Westbund verbindet den YMCA Sierra Leone eine langjährige Partnerschaft. Diese ist überall in den YMCA vor Ort erkennbar. In jeder Region wurde Andrea Bolte als Partnerschaftsverantwortliche von den Regional-Vorständen überaus herzlich empfangen.

Gruppenfoto

Andrea Bolte (Mi.) wird als Partnerschaftsverantwortliche freudig in den einzelnen Vereinen begrüßt

Man konnte spüren wie tief und einzigartig die Partnerschaft und Beziehungen zwischen den Ortsvereinen in Deutschland und den Vereinen in Sierra Leone gewachsen sind, und wie sie die Arbeit über die Jahre geprägt haben.

Der YMCA Sierra Leone hat in der Vergangenheit von der Partnerschaft viel empfangen und lernen können. Genauso können wir als deutsche CVJM-Bewegung von der YMCA-Arbeit in Sierra Leone lernen, die über die letzten 20 Jahre unter schwersten Bedingungen gewachsen ist.

Klassenzimmer

Besuch in einer YMCA-Schule

In den gemeinsamen Beratungen wurde deutlich, dass beide Seiten weiterhin in die Partnerschaft investieren wollen, denn gemeinsam können wir viel mehr für und mit jungen Menschen bewirken als allein.

Am 20. Februar flogen wir zu dritt nach Ghana weiter und sind gespannt auf inspirierende Begegnungen und Gespräche.

Gerhard Wiebe, Bereichsleiter CVJM weltweit

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YMCA Sierra Leone benötigt Hilfe für Opfer von Erdrutsch und Überschwemmungen https://blogarchiv.cvjm.de/2017/08/23/ymca-sierra-leone-nothilfe/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/08/23/ymca-sierra-leone-nothilfe/#respond Wed, 23 Aug 2017 12:10:32 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=28243
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Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst und internationale Beziehungen im CVJM-Westbund, ist nach seinem Besuch beim YMCA Sierra Leone, Westafrika, dem Partnerverband des CVJM-Westbundes, gerade einmal eine Woche zurück. Ganz erfüllt war er von verschiedenen positiven Entwicklungen im Land nach Rebellenkrieg und Ebola-Epidemie – doch dann erhielt er die schreckliche Nachricht von Erdrutsch und Überschwemmungen aus Freetown!

Überschwemmung in Freetown

Es ist Regenzeit dort und das bedeutet heftigste Niederschläge. Wassermassen ergießen sich wie aus Kübeln über Stunden auf das Land. Dann geht nichts mehr.

An den steil aufsteigenden Hängen des Löwengebirges sind über die Jahre nicht genehmigte Siedlungen entstanden. Bäume wurden gefällt, in die Bergseite wurden die Bauplätze gegraben und damit ist der Hang an vielen Stellen nicht mehr stabil und sicher, was immer wieder zu Erdrutschen und Schlammlawinen führt.

Erdrutsch am Mount Sugar Loaf

Das Schreckliche dabei ist, dass diese Häuser mit sich reißen und dabei unzählige Menschen ums Leben kommen. In den unteren Bereichen gibt es Überflutungen, die nicht nur Menschen gefährden sondern auch deren wenige Habseligkeiten wegschwemmen und unbrauchbar machen.

Christian Kamara, der Generalsekretär des YMCA Sierra Leone, schreibt zur aktuellen Situation:

„Als Land sind wir am Boden zerstört, wenn wir auf die über 250 Toten und 500 Verletzten in den Krankenhäusern sehen, von denen die meisten Kinder sind. Bis gestern hat uns keine Nachricht erreicht, dass auch YMCA-Mitglieder unter den Opfern seien. Jedoch wurden von einigen die Häuser überflutet und sie haben jeglichen Hausrat verloren. Derzeit sprechen wir uns noch mit anderen Hilfsorganisationen ab. Wie es jedoch im Moment aussieht, würden wir gerne Nothilfe leisten und denen medizinische Unterstützung geben, die in den Krankenhäusern liegen.“

Das Schlammwasser ist in zahlreiche Häuser eingedrungen und hat den Menschen ihre wenige Habe genommen

Aktuelle Bilder von den Verwüstungen gibt es in einem Artikel der New York Times.

Als CVJM-Bewegung möchten wir unseren Geschwistern in Sierra Leone beistehen und haben deshalb auf der Grundlage des vorliegenden Emergency Appeals des YMCA Sierra Leone 6.000 Euro an Soforthilfe über Aktion Hoffnungszeichen zugesagt.

Wir sind dem CVJM-Westbund und dem CVJM Lüdenscheid sehr dankbar, dass auch sie bereits Spendenaufrufe gestartet haben und wir gemeinsam über Aktion Hoffnungszeichen die eingehenden Spenden den Menschen in Sierra Leone zur Verfügung stellen können.

Diese Karte zeigt, welche Regionen von dem Erdrutsch und den Überschwemmungen betroffen sind

Helft auch ihr mit eurer Spende den Menschen in Sierra Leone und spendet an

CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V.
Evangelische Bank eG
IBAN: DE05 5206 0410 0000 0053 47
BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Nothilfe Sierra Leone

oder ganz einfach über unser Online-Spendenformular unter www.cvjm.de/spenden (dort im Bemerkungsfeld gerne „Nothilfe Sierra Leone“ eintragen)

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Veränderungen in Sierra Leone https://blogarchiv.cvjm.de/2017/08/14/veraenderungen-in-sierra-leone/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/08/14/veraenderungen-in-sierra-leone/#comments Mon, 14 Aug 2017 11:33:34 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=28202
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Ein Beitrag von Eckard M. Geisler

Frisches Wellblech und wuselnde Kekes

Vor einem halben Jahr besuchte ich das letzte Mal das kleine westafrikanische Land Sierra Leone. Mit dem YMCA dort unterhält der CVJM-Westbund eine langjährige Partnerschaft, in deren Rahmen Schulen, Berufsausbildungszentren und Vereinsheime entstanden sind.

Das YMCA-Hostel in Freetown

Sieht man eine Person oder besucht man einen Ort mehrfach in längeren Abständen, dann fallen einem gleich intensiv alle Veränderungen auf, die – wäre man die ganze Zeit vor Ort gewesen – kaum ins Auge gefallen wären.

Da ist einmal das Gebäude des YMCA-Nationalverbandes in der Hauptstadt Freetown mit Restaurant, Hostel und Büros. Augenscheinlich wurde das oberste Stockwerk intensiv renoviert. Einige Zimmer werden mit eigenem Bad ausgestattet.

Was bei uns gilt, das gilt auch hier: Stillstand ist Rückschritt. So muss man sich selbst hier, will man in der Konkurrenz bestehen, den sich verändernden Bedürfnissen anpassen.

Kekes in Sierra Leone

Schon bei meiner Ankunft in der Stadt staune ich nicht schlecht. Überall auf den Innenstadtstraßen knattern indische Tuck-Tucks, diese dreirädrigen kleinen Fahrzeuge. Hier heißen sie Keke. Auch dieser Spitzname ahmt wohl das Motorengeräusch nach.

Die letzte große Veränderung im Innenstadtverkehr waren vor einigen Jahren die Okadas, die Motorradtaxis. Junge Männer kutschierten die Menschen für ein paar „Groschen“ von A nach B. Doch es wurden so viele und die Innenstadtstraßen sind eng und werktags sowieso immer ein Ort des Dauerstaus, dass dieses „Ameisengewusel“ für alle Beteiligten mehr und mehr zur Unfallquelle wurde. Also wurden sie aus der Innenstadt verbannt.

Okadas, Motorradtaxis

Da hier aber wohl die besseren Geschäfte zu machen sind, stiegen die Besitzer auf die Kekes um. Mit ihren drei Rädern gelten sie wohl als Autos, und nun nutzen sie ungebannt gewandt jede Lücke im Verkehr.

Auch eine Neuerung für den Verkehr, sind drei breit ausgebaute Mautstationen auf den ersten gut 50 Kilometern der Ausfallstraße von Freetown ins Hinterland, von denen ich eine bereits im Landeanflug auf Freetown ungläubig bestaunte.

Eine der neuen Mautstationen

Sie sollten am 1. August in Betrieb genommen werden, was sich aber zur Freude der Autofahrer verzögerte. Angeblich dürfen die Chinesen für die nächsten über 20 Jahre dort kassieren, um so ihre Investitionen für die Verbreiterung und Instandhaltung der Straße wieder reinzuholen.

Und überall im Land wird kräftig gebaut. Es ist, als habe die Ebola-Epidemie einen Baustau ausgelöst, der jetzt gebrochen ist. Da muss man gar nicht weit laufen oder schauen!

Neubauten zeugen von der Aufbruchsstimmung

Beim Blick vom obersten Balkon des YMCA-Hostels sehe ich frisch wellblech-gedeckte Hütten, die sich nach und nach in feste Behausungen mausern und dazwischen größere Neubauten dort, wo lange Zeit Ruinen an die Kämpfe in Freetown am Ende des Rebellenkrieges erinnerten.

So ist das ein ganz hoffnungsvolles Bild, denn es zeigt Entwicklung in diesem Land, das durch brutal entbehrungsreiche Zeiten gegangen ist und noch geht.

Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst und internationale Beziehungen, CVJM-Westbund

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YMCA-Zentren in Bo: Stärkung nach guter Arbeit https://blogarchiv.cvjm.de/2017/08/08/ymca-zentren-in-bo-staerkung-nach-guter-arbeit/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/08/08/ymca-zentren-in-bo-staerkung-nach-guter-arbeit/#respond Tue, 08 Aug 2017 09:53:46 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=28176
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Ein Beitrag von Eckard M. Geisler

Um nach Bo, der zweitgrößten Stadt im Hinterland von Sierra Leone in Westafrika zu gelangen, muss man gute vier Stunden mit dem Wagen von der Hauptstadt Freetown, die an der Küste liegt, einplanen.

Central YMCA in Bo im Hinterland von Sierra Leone

Nach dem Ende des Rebellenkrieges wurde auch hier die Infrastruktur des YMCA intensiv ausgebaut. Jetzt gibt es in der Stadt das Zentrum der YMCA-Südregion und das des Central YMCA von Bo, des ältesten Vereins in der Stadt.

Interessant ist, dass in den beiden Großstädten Freetown und Bo jeweils mehrere Vorortvereine Angebote machen. Das macht auch Sinn, denn bei den finanziell schmalen Haushalten will man den eigenen Verein erreichen, ohne große Fahrtkosten zu haben; denn wer kann es sich hier denn überhaupt leisten, privat ein Auto zu unterhalten …?

Blick auf den Innenhof des Central YMCA Bo

Der CVJM Rahden (Ostwestfalen) hat schon seit mehreren Jahrzenten eine Partnerschaft mit dem Central YMCA in Bo und unterstützte schon immer dessen Schneidereiausbildungsprojekt, erst in einem angemieteten Gebäude und dann, als der Vertrag gekündigt wurde, strebte man ein eigenes kleines YMCA-Zentrum an.

Da nicht gleich tausende Euro verfügbar sind, braucht es so einige Jahre, bis es nach und nach fertiggestellt werden kann.

YMCA-Regionalzentrum Bo

In Westafrika ist das kein Problem, denn hier gibt es keinen Frost, der einen Rohbau beschädigen könnte. Die letzten Aktionen hier waren das Ausheben und Abdecken eines Brunnens und die Sicherung des Gebäudes mit einer Grundstücksmauer. Dabei geht es aber gar nicht um das Errichten von „Denkmälern“ sondern darum, jungen Menschen Raum zu geben, ihre Gaben und Talente zu entdecken, zu entwickeln und einen guten Start ins Leben zu finden.

Blick auf den Brunnen im Central YMCA Bo

In Rahden selbst kümmern sich Ehrenamtliche des CVJM engagiert und kompetent um Flüchtlinge, die ihrer Stadt zugewiesen wurden.

Auch die Ausbildungsstätte der Südregion des YMCA für Bürokräfte in Bo residierte lange Jahre in einem angemieteten Gebäude. Auch hier wurde der Mietvertrag gekündigt. Da hatten die Verantwortlichen aber schon ein brauchbares Grundstück erworben. In zwei Bauabschnitten wurde das Hauptgebäude errichtet.

Erweitungsbau

Heute finden sich unter einem Dach die Berufsausbildung, eine Schule und das Büro von Solomon Ernest, dem YMCA-Sekretär der Region.

Da aber Schulen in ihrer Startphase die Angewohnheit haben zu wachsen, reichten die Räume nicht mehr aus. Also wurde mit Eigenmitteln das Fundament für einen zweistöckigen Erweiterungsbau errichtet.

Der Erweiterungsbau ist noch nicht fertig gestellt, trotzdem werden die Räume schon genutzt

Hier helfen schon seit einiger Zeit u. a. CVJMer aus dem Kreisverband Köln, dass das Gebäude stetig wachsen kann. Das Erdgeschoss wird bereits kräftig für Schulunterricht genutzt. Selbst im Rohbau des ersten Stocks finden jeden Sonntag Gottesdienste statt.

Christian Kamara, Edna Boima und Solomon Ernst (v. l.)

Wen wundert’s, dass sich ob dieser tollen Entwicklung die beiden Hauptamtlichen des YMCA, der Generalsekretär Christian Kamara und Solomon Ernst von der Region mit einem köstlichen Essen der Vorsitzenden Pastorin Edna Boima stärken lassen.

Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst und internationale Beziehungen, CVJM-Westbund

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Martin Luther in Sierra Leone https://blogarchiv.cvjm.de/2017/02/14/martin-luther-in-sierra-leone/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/02/14/martin-luther-in-sierra-leone/#respond Tue, 14 Feb 2017 09:56:31 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26968
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Dieser Tage ist es in Sierra Leone, Westafrika, immer so um die 30 Grad warm. Für deutsche Verhältnisse mit winterlichen Temperaturen um die null Grad, ist das eher heiß.

Ausflug an den Strand am River No 2

Hier, wo es Anfang des Jahres so wunderschön tropisch warm ist und Palmen wachsen, zieht es deutsche Besucherinnen und Besucher unweigerlich auch mal an einen der tollen weißen Strände dieses kleinen westafrikanischen Landes. So auch die zwölf CVJMer aus dem Westbund, die ihre Partnervereine in der Hauptstadt Freetown und im Hinterland besucht haben.

Ganz überraschend gibt es an der Einfahrt zum Strand am River No. 2 im Jubiläumsjahr der Reformation, an dem sich auch der deutsche CVJM intensiv beteiligt, eine unvermutete Begegnung mit Martin Luther. Was der wohl gesagt hätte, wären ihm diese Bilder und dieser Bericht vor 500 Jahren vorgelegt worden?

„Herr des weißen Sandes – Evangelisch Lutherische Kirche – No. 2 River“

Da prangt nämlich an einem Baum am Wegesrand ein Schild: „Herr des weißen Sandes – Evangelisch Lutherische Kirche – No. 2 River“, verziert mit der Lutherrose. Und gleich daneben steht es, ein kleines bescheidenes Kirchlein und zum Strand hin ein winziger Friedhof mit einigen weiß umrandeten Gräbern, eines davon mit einem Grabstein. Auch hier die Lutherrose. Bezeichnenderweise ist es das Grab eines Norwegers und Norwegen ist ein Land mit vornehmlich Lutheranern.

All das macht mich neugierig, denn dass es eine lutherische Kirche in Sierra Leone gibt, das war mir bisher nicht bekannt. Klar, dass es hier bei der britischen Vergangenheit des Landes Methodisten, Baptisten, Anglikaner und auch Katholiken gibt, das wusste ich; doch Lutheraner?

Also machte ich mich im Internet schlau und wurde fündig. Entsprechend der Kirchenwebseite wurde sie 1989 von einem Sierra Leoni, der in den USA Mitglied in einer lutherischen Gemeinde wurde, nach dessen Rückkehr in sein Heimatland gegründet. Demnach habe er seine Familie, Freunde und Bekannte zusammengerufen und so sei diese Kirche durch „Beziehungs-Evangelisation“ gegründet worden.

Heute habe sie 23 Gemeinden mit ca. 3 000 Mitgliedern aus allen Bevölkerungsschichten. Damit sei sie die erste einheimische lutherische Kirche in Afrika.

Wahrscheinlich hätte Martin Luther ungläubig gestaunt, dass die Kirche, die sich aus der Reformation heraus gegründet hat, fast 500 Jahre danach über die USA ihren Weg bis ins kleine westafrikanische Sierra Leone gefunden hat.

Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst und internationale Beziehungen, CVJM-Westbund

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Sierra Leone: Während die einen feiern, schwitzen die anderen https://blogarchiv.cvjm.de/2017/02/03/sierra-leone-waehrend-die-einen-feiern-schwitzen-die-anderen/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/02/03/sierra-leone-waehrend-die-einen-feiern-schwitzen-die-anderen/#respond Fri, 03 Feb 2017 08:55:53 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26928
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Abschied von Bo in Sierra Leone

Fast eine Woche sind die sieben Besucher aus drei CVJM des Westbundes nun schon in Bo, der Hauptstadt der Südregion von Sierra Leone, Westafrika. Sie besuchen hier ihre Partnervereine. Dies ist nun der letzte Abend. Es wird Abschied gefeiert.

Abschiedsfest in Bo

Da ist das YMCA-Regionalzentrum eine tolle Kulisse für die Cultural Show, die den Gästen noch einmal eine neue Seite sierra-leonischer Kultur zeigt. Trommeln gehören dazu, Tanz, Masken aber auch Akrobatik. So wird lautstark gefeiert.

Akrobatik und Musik gehören zum Abschiedsfest

Nicht nur die CVJMer sind von dem Programm fasziniert. Auch die Schülerinnen und Schüler der YMCA-Schule, die Azubis der Bürogehilfen-Ausbildung des YMCA und die vielen Mitarbeitenden und Mitglieder der YMCAs im Großraum Bo sind voll dabei und genießen das Spektakel.

Maurer arbeiten am Schulerweiterungsbau Bo

Mein Blick wird aber noch von anderem gefangen. Während die einen feiern, arbeiten und schwitzen Maurer gehörig beim Ausbau des ersten Stocks des Schulerweiterungsbaus.

Blick auf den Schulerweiterungsbau in Bo

Aus dem CVJM-Kreisverband Köln gab es wieder eine kräftige Finanzspritze, die gleich in neues Baumaterial umgesetzt wurde. Außenmauern können weiter hochgezogen, Tür- und Fensterstürze gegossen werden.

So wächst über die Monate und Jahre dieses Gebäude geduldig heran, bis es den Aktivitäten des YMCA und der Schule weiteren Raum gibt.

Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst und internationale Beziehungen, CVJM-Westbund

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Ganzheitliche Hilfe für Kinder und Jugendliche in Sierra Leone, die Ebola überlebt haben https://blogarchiv.cvjm.de/2016/07/29/ganzheitliche-hilfe-fuer-kinder-und-jugendliche-in-sierra-leone-die-ebola-ueberlebt-haben/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/07/29/ganzheitliche-hilfe-fuer-kinder-und-jugendliche-in-sierra-leone-die-ebola-ueberlebt-haben/#respond Fri, 29 Jul 2016 12:01:16 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=25432
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Die Seuche Ebola hat gute eineinhalb Jahre lang in Sierra Leone gewütet und Tausende sind daran gestorben. Es sind aber nicht nur sie, die Opfer dieser grausamen Krankheit wurden. In vielen Fällen sind es die Eltern gewesen, die mit ihrem Tod Waisen oder Halbwaisen zurückgelassen haben.

Kinder und Jugendliche, die Ebola überlebt haben

Kinder und Jugendliche, die Ebola überlebt haben

In Waterloo, einem Vorort der Hauptstadt Freetown, hat sie besonders aggressiv gewütet. Mit der finanziellen Hilfe des CVJM Eberstadt (CVJM-Westbund) kümmert sich nun der YMCA in Waterloo um 150 dieser Kinder und Jugendlichen im Ort, die Ebola überlebt haben.

Dafür wurden extra zehn junge Erwachsene aus den Reihen des Ortsvereins ausgebildet. Sie sollen Ansprechpartner sein, um das Vergangene zu verarbeiten, denn die Überlebenden haben Fürchterliches mit ansehen und erleben müssen. In den Tagen der Seuche wurden sie gemieden und ausgegrenzt – selbst wenn sie nach einer Zeit der Quarantäne mit einem Zertifikat als „Nicht-Ebola-Infizierte“ ausgestatten wurden. Doch die Angst der Anderen saß tiefer!

Mitarbeitende des YMCA Waterloo

Mitarbeitende des YMCA Waterloo

Und durch den Tod von Elternteilen hat sich die wirtschaftliche Situation der Familien zum Teil extrem verschlechtert, so dass fünfzig von ihnen nun Lebensmittelhilfe erhalten.

Ein schlimmer Effekt der Seuche ist auch eine stark angestiegene Zahl von Teenagerschwangerschaften. Sie sind das Ergebnis von in dieser Zeit geschlossenen Schulen und eingeschränkter Bewegungsfreiheit.

Einige dieser Kinder und Jugendlichen treffe ich im Vereinsheim des YMCA, gleich am Ende des langen Straßenmarktes von Waterloo. Alle haben sie ihre „Ebola-Unbedenklichkeitsbescheinigungen“ dabei. Selbst einem kleinen Fünfjährigen klemmt sie unter dem Arm.

Jugendliche mit Ebola-Zertifikat: Sie sind ebolafrei

Jugendliche mit Ebola-Zertifikat: Sie sind ebolafrei

CVJM steht mit seinem Dreieck für die Ganzheitlichkeit von Körper, Seele und Geist. Und in dieser Ganzheitlichkeit widmet sich der YMCA Waterloo diesen Opfern der Ebola-Seuche vor Ort. Es gibt Gesprächsmöglichkeiten, Verpflegung und auch die geistliche Dimension kommt nicht zu kurz.

Für uns in Deutschland noch gewöhnungsbedürftig: Ein Teil dieser jungen Leute sind Moslems, denn im Land leben beide Religionen friedlich nebeneinander. Also hat der YMCA für die Begleitung und Umsetzung dieses Programms sinnvollerweise auch betroffene Erwachsene dieser Religionsgemeinschaft in das Komitee, verantwortlich für die Umsetzung, berufen. Und so betet zum Abschluss der Zusammenkunft ein Moslem stellvertretend auf seine Weise zu Allah und ein junger Christ in der uns im CVJM vertrauten, nämlich zum Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, dem Vater des Jesus, der uns zum Christus, zum Erlöser geworden ist.

Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst und internationale Beziehungen, CVJM-Westbund

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Hände desinfizieren und Temperatur messen – Sierra Leone nach Ebola https://blogarchiv.cvjm.de/2016/01/21/haende-desinfizieren-und-temperatur-messen-sierra-leone-nach-ebola/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/01/21/haende-desinfizieren-und-temperatur-messen-sierra-leone-nach-ebola/#respond Thu, 21 Jan 2016 12:10:26 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=23849
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Zum ersten Mal, nach dem Ausbruch der Ebola-Epidemie in Westafrika, konnte Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst vom CVJM-Westbund wieder nach Sierra Leone reisen und den YMCAs vor Ort einen Besuch abstatten. Hier berichtet er von seinen Eindrücken:

Sierra Leone in Westafrika hat eine schlimme Zeit hinter sich. Im Juli 2014 dämmerte es allmählich allen, dass die Ebola-Epidemie im Dreiländereck Guinea, Liberia und Sierra Leone außer Kontrolle geraten war. Doch schon vorher hatten die „Ärzte ohne Grenzen“ davor gewarnt. Es gab so gut wie keine Erfahrung mit diesem Virus. Seine Symptome waren sehr allgemein. Durchfall, Erbrechen, Fieber… Nach denen hätten es auch „alltägliche“ Krankheiten und Beschwerden sein können, wie auch eine Malaria.

Nun kam es darauf an, die Krankheitsherde zu isolieren – Menschen, bei denen die Krankheit ausgebrochen war – und die zu finden, mit denen es nach dem Ausbruch zu Kontakten gekommen war, um auch sie in Quarantäne zu bringen. Die Überlebensrate lag bei ca. 50 Prozent.

Alles das brachte heftige Einschnitte in den Alltag in Sierra Leone. Landstriche wurden abgeriegelt. Größere Versammlungen durften nicht mehr stattfinden. Man schüttelte sich nicht mehr die Hände. Im Sammeltaxi saßen nur noch zwei Personen hinten. Airlines flogen Sierra Leone nicht mehr an. Das Land war isoliert! Die Bestattung von Toten musste „steril“ erfolgen, alle Schulen waren fast ein Jahr geschlossen. Das alles waren harte Eingriffe ins soziale und kulturelle Leben des Landes.

Es ging aber auch an die wirtschaftliche Basis von Sierra Leone. Der Handel wurde in den Öffnungszeiten beschnitten. Weil keine Gäste mehr kamen, schlossen Hotels. Menschen verloren ihre Arbeit oder blieben für viele Monate ohne Gehalt und auch Einkommen, weil auch der Kleinsthandel in die Knie ging. Menschen litten Hunger. Hier konnten wir den Mitgliedern des YMCA Sierra Leone innerhalb eines Jahres mit sechs Lieferungen von Grundnahrungsmitteln, wie Reis, Öl und Zwiebeln helfen.

Nach zwei langen Jahren bin ich nun selber wieder im Land und besuche YMCA-Ortsvereine und den Nationalverband. Und an allen Ecken stoße ich auf die bittere Zeit mit dieser Seuche im Land, obwohl Sierra Leone seit dem 7. November von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Ebola-frei erklärt wurde. Doch seit 7. Januar ist die Ebola-freie Zeit zu Ende, denn ein neuer Fall ist aufgetaucht. Jede Menge Kontaktpersonen hat man in Quarantäne genommen. Einige hat man jedoch noch nicht ausfindig machen können, so jedenfalls habe ich es hier gehört.

Immer noch ist man im Lande sehr wachsam. Zwar sind viele Körpertemperaturmessstationen an Straßen aufgelöst worden, doch noch gibt es welche.

Für mich hat die Nachebola-Erfahrung bereits auf dem Flug nach Freetown, der Hauptstadt von Sierra Leone, begonnen. Statt des sonst üblichen Einreiseformulars wurde ein einseitiger Gesundheitsfragebogen an die Passagiere verteilt, der auch alle persönlichen Daten abfragte. Noch vor dem Betreten des Flughafengebäudes musste jeder Passagier sich seine Hände mit einer Desinfektionsflüssigkeit reinigen. Nach der Passkontrolle wurde bei jedem der Fragebogen vervollständigt, Temperatur gemessen und in das Dokument eingetragen. Ohne erhöhte Temperatur ist es kein Problem einzureisen. Kaum auszudenken, wenn man mit einer leichten deutschen Grippe dem Distanzthermometer gegenübersteht…

Schon auf der Fahrt durch Freetown zum YMCA-Hostel sehe ich immer wieder Poster, Plakate und Wandbeschriftungen, die die Ebola-Epidemie zum Inhalt haben, so: „Wer, wenn nicht Du, kann Ebola stoppen?“ – „Überlebende sind unsere Heroen – Stoppt das Stigma!“

Die erste Begegnung mit den Schwestern und Brüdern im YMCA Sierra Leone ist für mich schon sehr besonders, denn man darf wieder Hände schütteln und sich auch umarmen. Bis hin zum erklärten Ende der Ebola-Epidemie war das undenkbar. Man hat sich zugewinkt und allen Körperkontakt vermieden. Wann immer ich die Veränderung des Verhaltens zurück zu den alten Gewohnheiten anspreche, ernte ich ein Strahlen und Freude.

Doch noch sitzt die Zeit der tödlichen Bedrohung sehr tief. Nach jeder Begegnung in einem Ortsverein ist im Wagen erst einmal Händedesinfektion angesagt. So ganz scheint man „dem Braten“ noch nicht zu trauen, zumal ja der aktuelle Fall zeigt, dass Wachsamkeit immer noch angesagt ist. Auch vor dem Betreten eines Hotels bitten einen die Sicherheitskräfte, sich erst einmal die Hände zu desinfizieren…

Das Plakat von UNICEF stellt fest: "Wir sind bereit, wieder zur Schule zu gehen! Bist Du’s auch?"

Das Plakat von UNICEF stellt fest: „Wir sind bereit, wieder zur Schule zu gehen! Bist Du’s auch?“

Die Zahl neuer Ebola-Fälle ging dann im Verlauf des letzten Jahres merklich zurück, so dass die Regierung Mitte April den Schulbetrieb wieder aufnahm. Nun, wer als Schulkind so überaus lange „Ferien“ hatte, muss sich an den neuen Lebensrhythmus erst noch gewöhnen. Wen wundert’s, dass einige es wohl noch nicht geschafft haben.

So stellt das Plakat von UNICEF fest: „Wir sind bereit, wieder zur Schule zu gehen! Bist Du’s auch?“

In meiner knappen Zeit in Sierra Leone besuche ich die Regionalzentren in Kenema, Bo und Freetown. Und jedes Mal wird mir von den verantwortlichen Ehrenamtlichen bestätigt, wie wichtig und hilfreich die „Solidaritätsreislieferungen“, die Verteilung der Grundnahrungsmittel war, gerade auch zu den christlichen Feiertagen Weihnachten und Ostern. Immer wieder wird betont, dass der YMCA in dieser schweren Zeit im ganzen Land die einzige Organisation war, die sich mit Hilfe des CVJM-Westbundes direkt um ihre Mitglieder hat kümmern können. „Die Hilfe kam gerade zur rechten Zeit“, so Lesley Whenzel, der Vorsitzende der Westregion des YMCA Sierra Leone.

Die Vorstandmitglieder der Ortsvereine in der Südregion (Bo)

Die Vorstandmitglieder der Ortsvereine in der Südregion (Bo)

Ähnliches drücken auch die Vorstandmitglieder der Ortsvereine in der Südregion (Bo) aus.

Es blieb aber in diesen Monaten nicht bei der Lebensmittelhilfe. Wegen der überaus schwierigen Versorgungslage hatten viele Familien den für die nächste Aussaat gelagerten Reis essen müssen, um nicht Hunger zu leiden, was dann aber zu großen Problemen für die nächste Vegetationsperiode geführt hätte. So konnten mit Hilfe des CVJM-Westbundes einhundert von Ebola betroffene Familien Saatreis, Dünger und Werkzeuge erhalten. Einige von ihnen treffe ich in dem kleinen Ort Tikonko, gute zwanzig Autominuten von Bo, der zweitgrößten Stadt des Landes, entfernt gelegen.

Tity Gbando hat ihren Mann durch Ebola verloren

Tity Gbando hat ihren Mann durch Ebola verloren

Tity Gbando ist eine Frau. Sie ist Chief, also die Vorsitzende des Gemeinwesens von Tikonko. Sie hat ihren Mann durch Ebola verloren. Er hatte in den vergangenen Jahren vielen Kindern von draußen im gemeinsamen Haus Obdach gegeben. Jetzt muss sie alleine 25 hungrige Mäuler stopfen. Der Saatreis hat hier eine Perspektive für morgen eröffnet.

James Ndanema verlor seine Eltern durch Ebola

James Ndanema verlor seine Eltern durch Ebola

Es sind nur sieben Personen im Haushalt, den James Ndanema, ein junger Erwachsener, vertritt. Jedoch sind seine Eltern durch Ebola ums Leben gekommen. Damit waren die Kinder ganz alleine auf sich gestellt. Der Saatreis war für sie alle eine reale Überlebenshilfe.

Diese beiden, wie auch die anderen, die zu dem Treffen in der offenen Versammlungshalle von Tikonko gekommen sind, teilen das gleiche Schicksal. Mit dem Ebola-Fall in der Familie wurden sie ausgegrenzt und an den Rand des Gemeinwesens gerückt. Einmütig zeigen sie ihre tiefe Dankbarkeit über die unerwartet erhaltene Hilfe vom YMCA. Zwischen sieben bis fünfundzwanzig Menschen, je nach Haushalt, profitieren von dieser Investition in die Zukunft. Inzwischen werden sie aber im Ort nicht mehr von den anderen gemieden…

Bei Christian Kamara, dem Generalsekretär des YMCA Sierra Leone, wird mit einem Distanzthermometer die Körpertemperatur ermittelt

Bei Christian Kamara, dem Generalsekretär des YMCA Sierra Leone, wird mit einem Distanzthermometer die Körpertemperatur ermittelt

Nach all den Besuchen und den vielen Begegnungen im Hinterland geht es dann wieder zurück in die Hauptstadt. Einige Kilometer vor dem ersten Vorort ist ein Seil quer über die Straße gespannt. In jedem Auto und jedem Minibus, die durch Seil und Polizei zum Halten gezwungen werden, wird bei jedem Mitfahrenden mit einem Distanzthermometer die Körpertemperatur ermittelt. Es geht darum, möglichen Verdachtsfällen schnell auf die Spur zu kommen. Auch Christian Kamara, der Generalsekretär des YMCA Sierra Leone, muss sich im von Brot für die Welt gesponserten Wagen des YMCA dieser Prozedur unterziehen.

Der Rohbau des Vereinsheims des YMCA Waterloo

Im Rohbau des Vereinsheims des YMCA Waterloo

Einen letzten Zwischenstopp gibt’s auf der Rückfahrt dann noch im Rohbau des Vereinsheims des YMCA Waterloo. Wen wundert’s, dass auch hier Ebola Thema ist. Die Randbezirke dieses aus Richtung Hinterland ersten Vorortes von Freetown wurden ganz besonders von Ebola heimgesucht. Auf unserer Weiterfahrt halten wir dann noch am Ortsausgang von Waterloo an der Gedenkstätte in den sierra-leonischen Nationalfarben für die vielen, vielen hier mit Namen aufgeführten Opfer dieser schlimmen Epidemie, die mehr anrichtete, als nur die Gesundheit anzugreifen.

Eine Gedenkstätte am Ortsausgang von Waterloo für die vielen Opfer der Ebola-Epidemie

Eine Gedenkstätte am Ortsausgang von Waterloo für die vielen Opfer der Ebola-Epidemie

Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst, CVJM-Westbund

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CVJM-Westbund unterstützt mit Spenden Menschen in Ebola-Gebieten https://blogarchiv.cvjm.de/2015/09/23/cvjm-westbund-unterstuetzt-mit-spenden-menschen-in-ebola-gebieten/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/09/23/cvjm-westbund-unterstuetzt-mit-spenden-menschen-in-ebola-gebieten/#respond Wed, 23 Sep 2015 12:34:04 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=22879
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Die Menschen in Sierra Leone freuen sich über die Spenden Bild: CVJM-Westbund

Die Menschen in Sierra Leone freuen sich über die Spenden
Bild: CVJM-Westbund

Im letzten Jahr beherrschten die Meldungen über die Ebolafieber-Epidemie in Westafrika die Nachrichten. Zuletzt sind sie durch die Flüchtlingsproblematik in Deutschland und Europa etwas in den Hintergrund geraten. Doch obwohl weniger Menschen krank werden als noch vor einem Jahr, ist die Krankheit speziell in Sierra Leone und Guinea noch längst nicht gebannt. Die Menschen in den betroffenen Gebieten brauchen weiter Unterstützung.

Der CVJM-Westbund hat Spenden gesammelt, um den Menschen in Sierra Leone, die zumeist Bauern sind und durch die Epidemie im letzten Jahr ihre Felder nicht mehr bestellen konnten, Hilfe in Form von Saatreis, Werkzeugen und Düngemitteln zukommen lassen.

Hier geht es zum ausführlichen Bericht von Christian Kamara, Generalsekretär des YMCA Sierra Leone.

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