Politik – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Wed, 26 Apr 2017 12:17:20 +0000 de-DE hourly 1 Überlebender des Holocausts zu Gast an der CVJM-Hochschule https://blogarchiv.cvjm.de/2017/04/26/ueberlebender-des-holocausts-zu-gast-an-der-cvjm-hochschule/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/04/26/ueberlebender-des-holocausts-zu-gast-an-der-cvjm-hochschule/#respond Wed, 26 Apr 2017 12:17:20 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=27426
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Am Montag hielt Herr Selbiger, Überlebender des Holocausts, vor Studierenden der CVJM-Hochschule einen eindrucksvollen Vortrag zu den persönlichen Erfahrungen seiner Diskriminierung und Verfolgung in der NS-Zeit.

Ein Holocaust-Überlebender berichtet an der CVJM-Hochschule von seinen Erlebnissen

Die eigene Schulzeit und die Begleitumstände des von der Ausgrenzung geprägten Alltags ergänzte er mit Berichten anderer Zeugen und ließ das Grauen des Holocausts und seine Nachwirkungen bis in die heutige Zeit greifbar werden.

Aus diesem gut besuchten Vortrag und anschließender offener Diskussion mit den Zuhörerinnen und Zuhörern, die auch von außerhalb der Hochschule gekommen waren, blieb neben dem intensiven persönlichen Eindruck auch die Erkenntnis der Verantwortung für zukünftige Generationen.

Darüber hinaus konnte für die Studierenden des Rechtskurses bei Prof. Dr. Bruckermann das Bewusstsein für die Relevanz der Zivilcourage und des Mutes zur Einmischung in Politik und Gesellschaft über rein rechtliche Fragestellungen hinaus gewonnen werden. Eine Wiederholung des Vortrages ist daher für die nächsten Semester geplant.

Prof. Dr. Jan-Friedrich Bruckermann, Recht der Sozialen Arbeit, CVJM-Hochschule

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Demokratie bewahren – „Berliner Gespräche“ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/01/25/demokratie-bewahren-berliner-gespraeche/ https://blogarchiv.cvjm.de/2017/01/25/demokratie-bewahren-berliner-gespraeche/#respond Wed, 25 Jan 2017 09:28:33 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26809
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Am Tag vor Beginn des Seminars „Berliner Gespräche“ des CVJM Deutschland hielt der scheidende Bundespräsident Joachim Gauck seine Abschiedsrede im Schloss Bellevue und rief dazu auf, die Demokratie zu verteidigen.

Die Seminargruppe vor dem Brandenburger Tor

Dass Deutschland sich großen Herausforderungen gegenübersieht in Zeiten, wo viele Bürger eine Verunsicherung spüren oder gar eine Bedrohung unseres freiheitlich-demokratischen Rechtsstaats wahrnehmen, wurde der Seminargruppe auch in den Gesprächen mit Abgeordneten des Deutschen Bundestags deutlich.

19 Teilnehmende, überwiegend Studierende des CVJM-Kollegs und der CVJM-Hochschule, stellten ihre Fragen zur Zukunft des Generationenvertrags, zur Bekämpfung von Terrorismus und zur Flüchtlingspolitik.

Kerstin Griese aus der SPD-Fraktion erläuterte die Herausforderungen in der Rentenpolitik, die sich aus der demographischen Entwicklung in Deutschland ergeben. Aktuell kommen drei beitragszahlende Berufstätige auf eine Rente-beziehende Person, 2030 wird das Verhältnis auf 2:1 sinken.

Kerstin Griese (SPD) beantwortet Fragen zum Thema Generationengerechtigkeit

Die Bundesregierung habe sich zum Ziel gesetzt, dass das durchschnittliche Rentenniveau nicht unter eine bestimmte Mindestmarke sinkt und dass gleichzeitig der Satz für die Beitragszahlenden nicht in die Höhe schießt. Trotz der Herausforderungen hält Frau Griese das Solidarsystem des Generationenvertrags auch in der Zukunft für tragfähig, wenn es weiterhin stabil auf den drei Säulen gesetzliche Rentenversicherung, Betriebsrente und private Vorsorge beruht.

Martin Patzelt, Mitglied für die CDU-/CSU-Fraktion im Ausschuss für Menschenrechte, sieht ein großes Problem darin, dass in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion die zwei Themen Flüchtlinge und Zuwanderung in gefährlicher Weise vermengt werden. Bei dem ersten Thema gehe es um die Gewährung von Asyl für Menschen, die bei uns Schutz suchen, bei dem zweiten um die Frage nach gesteuerter Zuwanderung – auch zu dem Zweck, dass ausländische Arbeitskräfte zum Erhalt unseres Wohlstands beitragen.

Um Flüchtlingspolitik ging es im Gespräch mit Martin Patzelt (CDU)

Herr Patzelt setzt sich besonders für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ein. Dabei hält er es für wichtig, dass diese jungen Menschen eine Ausbildung in Deutschland machen können, mit der sie, wenn sie wieder in ihr Heimatland zurückkehren können, eine berufliche Zukunft haben und einen Beitrag zur Entwicklung ihres Landes leisten können. Das sei nachhaltige Entwicklungshilfe.

Ulla Jelpke (DIE LINKE), Obfrau ihrer Fraktion im Innenausschuss, hob hervor, dass die Flüchtlingsproblematik und die Bedrohung durch Islamismus und Terrorismus zwei verschiedene Themen seien, die nicht vermischt werden dürften. Menschen, die aufgrund von Bürgerkrieg und Verfolgung nach Deutschland kommen, müssten ein Recht auf Schutz haben, wie es im Grundgesetz verankert ist. Flüchtlinge dürften nicht unter Generalverdacht geraten, dass sie potentielle extremistische Gewalttäter seien.

Ulla Jelpke (Die Linke) beleuchtet die Herausforderungen durch Islamismus und Terrorismus

Dass der Islamische Staat in den letzten Jahren stark werden konnte, sei auch Ergebnis einer falschen Außenpolitik der westlichen Länder, einschließlich Deutschlands, die zur Destabilisierung von Ländern in der arabischen Welt beigetragen hätte und welche die heute gewalt­bejahenden extremistischen Kräfte wie den Islamischen Staat erst aufgebaut und gestärkt hätte.

Die Seminargruppe war beeindruckt vom persönlichen Engagement der Politikerinnen und Politiker, Lösungen für brennende Probleme zu finden. So war das Seminar im besten Sinne eine Werbung für demokratisches Mitgestalten in unserer modernen Gesellschaft.

Andreas Getfert, Stellv. Schulleiter des CVJM-Kollegs

Das Seminar wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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Gute gelaunte junge Christen überall https://blogarchiv.cvjm.de/2015/06/04/gute-gelaunte-junge-christen-uberall/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/06/04/gute-gelaunte-junge-christen-uberall/#respond Thu, 04 Jun 2015 18:57:28 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=21617
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Pfrommer, Tauber, Stengel

Im Gespräch: Dorothee Pfrommer, Peter Tauber und Karl-Heinz Stengel

Der CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber war am Donnerstag beim CVJM-Stand auf dem Markt der Möglichkeiten beim Evangelischen Kirchentag in Stuttgart.

Nach einem Gespräch mit Präses Karl-Heinz Stengel und Leitender Referentin Dorothee Pfrommer war noch genug Zeit, um die vielfältigen CVJM-Angebote kennenzulernen: Peter Tauber warf Darts beim Institut für Erlebnispädagogik und ließ sich erklären, was hinter „TEN SING“ steckt.

Zum Abschluss dann noch eine kleine Premiere: Peter Tauber nutzte zum ersten Mal die App „Periscope“, um ein Live-Interview mit den beiden TEN SINGerinnen Ulrike Graf und Anne Eggers zu senden.

Live "on air": Anne Eggers (r.) und Ulrike Graf werden von Peter Tauber interviewt

Live „on air“: Anne Eggers (r.) und Ulrike Graf werden von Peter Tauber interviewt

Kurz nach seinem Besuch twitterte Peter Tauber, dass er beim CVJM lauter „positive, gut gelaunte Christen“ getroffen habe.

Den ausführlichen Bericht findet ihr auf www.cvjm.de

 

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Neue Impulse für „Textilbündnis“ beim Parlamentarischen Abend der Micha-Initiative https://blogarchiv.cvjm.de/2015/02/06/neue-impulse-fur-textilbundnis-beim-parlamentarischen-abend-der-micha-initiative/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/02/06/neue-impulse-fur-textilbundnis-beim-parlamentarischen-abend-der-micha-initiative/#respond Fri, 06 Feb 2015 16:37:09 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=20503
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Prominente Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierten am Mittwochabend im Rahmen eines Parlamentarischen Abends der Micha-Initiative in Berlin über die Arbeitsbedingungen der weltweiten Textilindustrie.

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierten am Mittwoch in Berlin auf Einladung der Micha-Initiative Deutschland

Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutierten am Mittwoch in Berlin auf Einladung der Micha-Initiative Deutschland

Uneinigkeit herrschte auf dem Podium vor allem bei der Frage nach den „Stellschrauben für mögliche Veränderungen in dieser untragbaren Situation“, wie es Moderator Arnd Henze formulierte. Der große Graben verläuft hier entlang der unterschiedlichen Auffassungen darüber, ob eher verbindliche Regelungen oder das Prinzip der Freiwilligkeit die Lage der Textilarbeiter verbessern können. Renate Künast, Vorsitzende des Ausschusses für Recht und Verbraucherschutz, setzt in erster Linie auf die Ebene europäisch verankerter Regelungen. Es sei zwar begrüßenswert, dass die Bundesregierung menschenwürdige Arbeit als G7-Gastgeber international diskutieren wolle, glaubhafter sei dieser Ansatz jedoch, wenn zunächst einmal ein konkreter Zeitplan für die europäische Umsetzung der Kernarbeitsnomen der Internationale Arbeitsorganisation (ILO) aufgestellt würde.

Dr. Friedrich Kitschelt, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, warb für das von Entwicklungsminister Gerd Müller gestartete „Textilbündnis“ und dessen Ansatz. Er betonte: „Verbindlichkeit folgt Freiwilligkeit“. Es müsse zwar Regeln geben, diese dürften aber nie am Anfang stehen. Mit diesem Ansatz will die Bundesregierung auch an die G7-Partner herantreten und dafür sorgen, dass deren Volkswirtschaften eingebunden werden.

Als Vertreter des Handelsverbands Deutschland (HDE) forderte dessen Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in diesem Zusammenhang von der Politik und zivilgesellschaftlichen Interessengruppen, dass man die bisher unternommenen Anstrengungen der Wirtschaft stärker würdigen solle.  Vor allem den kleineren mittelständischen Unternehmen müsse ausreichend Zeit eingeräumt werden, die Kriterien des Textilbündnisses genauer zu prüfen und umzusetzen.

Dr. Gisela Burkhardt, die im „Textilbündnis“ die Organisation FEMNET vertritt und auf dem Podium für die „Kampagne für Saubere Kleidung“ sprach, sieht die deutschen Wirtschaftsverbände im „Textilbündnis“ als größte Bremse. Für Burkhardt bräuchte es auf Unternehmerseite zuerst einen glaubhaften Willen zur Veränderung, den Unternehmen mit einem Beitritt zum Bündnis zeigen könnten. „Sie sind am Zug“ sagte sie in Richtung des HDE-Vertreters: „Machen sie einen konkreten Vorschlag, wie man konkret im Bündnis weiterarbeiten kann“.

Genth nannte eine Reihe von Gründen, warum sein Verband dem Bündnis bislang nicht beigetreten sei und machte in diesem Zusammenhang Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise. So wünscht sich der Verbandsvertreter gerade auch, dass stärker auf die Bedürfnisse von kleineren Unternehmen im Transformationsprozess hin zu sozial und ökologisch nachhaltigem  Wirtschaften eingegangen wird. Insgesamt brauche es auch einen internationalen Ansatz und keine deutschen Alleingänge. Für die innerdeutsche Vorgehensweise forderte er vor allen Dingen von den zivilgesellschaftlichen Vertretern eine ausgeglichene Rollenverteilung im Textilbündnis: „Die NGOs dürfen sich nicht als die alleinigen Kontrolleure der Wirtschaft aufspielen“. Und letztlich müsse den Unternehmen ausreichend Zeit dafür eingeräumt werden, die Auflagen des Aktionsplanes umzusetzen: „Wir möchten nicht öffentlich aufgehängt werden, weil wir heute noch nicht dazu in der Lage sind. Wir werden auf dem globalen Textil-Markt abgehängt, wenn wir alles sofort realisieren“.

Künast wiederum kritisierte gerade die Argumentationslinie der Unternehmer, dass eine nachhaltigere Wirtschaftsweise ihren Stand auf dem Weltmarkt gefährden würde: „Wir sind zuerst einmal ethische Wesen“. Das sollte für sie immer der erste Ansatzpunkt für Veränderungsprozesse sein. Auch Pfarrer Rolf Zwick, Vorsitzender der Micha-Initiative Deutschland, ging auf die ethische Ebene der Diskussion ein und schlug die Brücke zum christlichen Glauben. Er unterstrich die große Bedeutung der Bibel als Grundlagenwerk, das man im Hinblick auf Gerechtigkeitsfragen auch politisch auslegen könne. Die Bibel sei zum Beispiel beim Thema Umverteilung sehr deutlich: „Das Geld muss von den Reichen zu den Armen fließen“.

Volles Haus beim Parlamentarischen Abend der Micha-Initiative in Berlin

Volles Haus beim Parlamentarischen Abend der Micha-Initiative in Berlin

Der Parlamentarische Abend fand im Rahmen der Kampagne „gut zu (er)tragen?“ statt, welche die Micha-Initiative im Jahr 2014 gestartet hat. Anlass war der Einsturz des Fabrikkomplexes „Rana Plaza“ in Bangladesch im April 2013 mit mehr als 1.130 Toten und die anschließende öffentliche Debatte über die Arbeitsbedingungen in der gesamten Produktionskette von Textilien. Laut Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich 20.000 Menschen an den Folgen von Pestizideinsätzen beim Baumwollanbau. Auch die Arbeitsbedingungen bei der Endfertigung von Kleidung in Produktionsländern wie Bangladesch werden immer häufiger kritisiert. Arbeiterinnen arbeiten in bis zu 90-Stunden-Wochen, dürfen nur selten Pausen einlegen, sind gesundheitsschädigenden Bedingungen ausgesetzt, können sich meist nicht gewerkschaftlich organisieren, haben keinen Kündigungsschutz und erhalten in der Regel Löhne, die weit unter dem Existenzminimum liegen.  Auch 2015 plant die Micha-Initiative Kampagnenaktivitäten im Rahmen von „gut zu (er)tragen?“. So ist unter anderem wieder eine Aktionswoche vom 12. Bis 18. Oktober 2015 geplant.

Die Micha-Initiative ist eine internationale Bewegung, die sich als christliche Antwort auf die Millenniumsziele der Vereinten Nationen versteht. Diese Ziele sehen unter anderem vor, zwischen 1990 und 2015 weltweit extreme Armut zu halbieren, aber auch menschenwürdigere Arbeitsbedingungen zu schaffen. In Deutschland wird die Micha-Initiative von der Deutschen Evangelischen Allianz getragen und von mehr als 40 christlichen Hilfs- und Missionswerken unterstützt.

© Bildquelle: Eduard Janzen; Bild 022 v.l.n.r: Stefan Genth, Dr. Friedrich Kitschelt, Renate Künast, Dr. Gisela Burckhardt, Arndt Henze; Bild 074: Pfarrer Rolf Zwick

Kontakt: Alexander Gentsch, mobil: 0176 – 93 17 37 60

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