Kirche – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Wed, 16 Sep 2020 09:23:04 +0000 de-DE hourly 1 Summer School zu Kirchen in verschiedenen Formen https://blogarchiv.cvjm.de/2020/09/16/summer-school/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/09/16/summer-school/#respond Wed, 16 Sep 2020 09:23:04 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=34081
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[Ein Beitrag von Anna-Lena Moselewski]

Bereits zum dritten Mal konnten knapp 20 Studierende des vierten Jahres des Präsenzbachelors der CVJM-Hochschule an der Summer School Fresh X in Greifswald teilnehmen.

Eine Woche lang beschäftigten sich die Studierenden mit Fragen rund um innovative Formen von Kirche und Gemeinde. Und das in dieser besonderen Zeit. Dank Abstand und Hygieneregeln konnte die Summer School auch in diesem Jahr in Kooperation mit dem Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung der Universität Greifswald stattfinden.

Neben der Beschäftigung mit der Frage, warum und wie Kirche missionarisch sein kann und soll, was Kirche überhaupt ist und welche Rolle Pionierinnen und Pioniere dabei spielen, konnten die Studierenden Einblicke in die kontextuelle Arbeit von Fresh Expressions of Church gewinnen. Auch in die praktische Arbeit vor Ort im Ostseeviertel, einer Gemeindearbeit für die Platte, konnten die Studierenden hineinschnuppern: Durch ein Gebetsfrühstück, eine kleine Kontextanalyse und das Mitgestalten eines Gottesdienstes war Raum für eigene Erfahrungen.

Natürlich blieb auch Zeit, die schöne Umgebung, das Meer und das glitzernde Meeresleuchten, ein außergewöhnliches Naturphänomen, zu besuchen und zu bestaunen. Eine etwas erschwerte, aber dennoch rundum gelungene Summer School ging mit rauchenden Studierendenköpfen, ehrlichen und zum Teil offengebliebenen Anfragen, aber auch großer Motivation und Begeisterung für Kirche in unterschiedlichen Formen zu Ende.

Anna-Lena Moselewski, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Missionarische Jugendarbeit der CVJM-Hochschule

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Wie Kirche zum Lieblingsort der Menschen werden kann https://blogarchiv.cvjm.de/2019/10/01/zukunftskunstkirche/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/10/01/zukunftskunstkirche/#respond Tue, 01 Oct 2019 13:42:02 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32301
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Studientag des CVJM setzt Zeichen für eine aktive und zukunftsorientierte Kirche

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vlnr: Tobias Künkler, Rüdiger Gebhardt, Hansjörg Kopp, Heinrich Bedford-Strohm, Tobias Faix, Sandra Bils, Uwe Schneidewind

Der Studientag „Zukunftskunst“ von CVJM-Hochschule und CVJM Deutschland hatte viel versprochen: Als Kirche und CVJM aktiv Veränderung gestalten zu lernen. 230 Menschen trafen sich dazu im futuristischen Neubau der Universität in der Documenta-Stadt Kassel.

Initiiert wurde der Studientag von den Professoren Tobias Faix und Tobias Künkler, die an der CVJM-Hochschule für den Masterstudiengang „Transformationsstudien“ verantwortlich zeichnen und seit vielen Jahren die kirchliche und christliche Welt mit verschiedenen Fragestellungen empirisch vermessen.

Zu Beginn der Veranstaltung ging CVJM-Generalsekretär Hansjörg Kopp auf die beiden Begriffe ein, die im Namen der Veranstaltung auftauchen: „Zukunft“ und „Kunst“. Im Gegensatz zur Vergangenheit, die man mit klassischer Kunst vergleichen könne (gut verständlich und greifbar), sei die Zukunft eher wie „moderne Kunst“, die sich dem Betrachter nicht immer gleich erschließe. Kopp sprach den Anwesenden Mut zu, Zukunft aktiv zu gestalten.

Rüdiger Gebhardt, Rektor der CVJM-Hochschule, stellte anschließend klar, warum der Studientag gerade jetzt, in Zeiten von Klimawandel und großen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, so wichtig sei.

Schneidewind: Gesellschaft trotz Herausforderungen auf dem richtigen Weg

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Der Beitrag der Kirche zur „Großen Transformation“ war das Thema von Prof. Dr. Uwe Schneidewind

Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Wissenschaftler und Ökonom, griff diese Gedanken auf und ging auf die großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit ein. „Viele der 1,4 Millionen Menschen, die letzte Woche friedlich für ein Umdenken in der Klimapolitik demonstriert haben, waren enttäuscht vom Klimapaket der Bundesregierung“, beschrieb er die Situation. Aber trotz Rückschlägen sei die Gesellschaft auf dem richtigen Weg. Denn sie sei heute wirtschaftlich, technologisch und erkenntnismäßig so weit, „dass die Zukunftsvision von einer Welt möglich wird, die jedem Menschen die Chance auf ein würdevolles Leben ermöglicht.“

Zum Gelingen dieser Vision – der sogenannten „Großen Transformation“ – seien Kirche und Glaube wichtige Eckpfeiler, denn viele Menschen fänden Kraft, Perspektive, Trost und Hoffnung im Glauben, erklärte Schneidewind. Kirche wiederum sei Mittlerin, Kompass und Brückenbauerin in der Gesellschaft. „Warum steckt ihr so viel Energie in interne Debatten und Herausforderungen? Ihr werdet dort draußen gebraucht!“, betonte Schneidewind deshalb.

Bedford-Strohm: Kirche als Hoffnungsträgerin und Akteurin im ökologischen Wandel

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Heinrich Bedford-Strohm sprach über Kirche als „Change Agent“

Der Ratsvorsitzenden der EKD, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, begann seinen Vortrag enthusiastisch: „Hier sind Menschen mit verschiedenen Hintergründen, die aus einem Geist zusammen arbeiten und in die Welt gehen wollen. Das begeistert mich.“ Die Kirche als Hoffnungsträgerin sei nur Kirche, wenn sie für andere einstehe und wenn sie Hoffnung ausstrahle, bemerkte er. Dabei dürfe man auch Themen wie die Digitalisierung nicht vernachlässigen und die Online-Kommunikation nicht einigen wenigen Monopolisten überlassen.

Aber Bedford-Strohm sprach auch über die Bewahrung der Schöpfung und eine ökologische Transformation. „Der ökumenischen Bewegung ist das Thema Ökologie schon seit den 1970er Jahren wichtig. Jetzt ist es Dank Greta Thunberg und anderen jungen Menschen endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen“. Die Kirche sei Akteurin des ökologischen Wandels, besonders auch vor Ort in den Gemeinden. Auf die Frage, ob solches Engagement wirklich die Aufgabe der Kirche sei, antwortete Bedford-Strohm: „Wenn wir das Doppelgebot der Liebe ernst nehmen wollen und wir sehen, dass die Not des Nächsten verursacht ist durch politische Entscheidungen – ja, wie könnte ich denn anders, als mich einzumischen.“ Aber nicht parteipolitisch, ergänzte Bedford-Strohm, sondern indem man eine Grundorientierung des christlichen Glaubens ins Gespräch bringe.

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Eine von drei „graphic recordings“, die während der Keynotes entstanden (Danke an Miriam Tölgyesi!)

Die Identität der Kirche als authentische öffentliche Kirche geschehe nicht durch Abgrenzung, sondern durch Hinwendung zur Welt, zur von Gott geliebten Schöpfung. Die christliche Botschaft der Versöhnung sei die beste Hoffnungsbotschaft für die Menschen. Auch in aller Verzweiflung und allem Leid gelte, dass niemand näher bei den Menschen sei als der Mann am Kreuz. Deshalb müsse man als Kirche öffentlich in der säkularen Welt auftreten und Allianzen bilden. „Die Kirche muss einstehen für die Schwachen, für die Bewahrung der Schöpfung und für den Wandel“, so Bedford-Strohm.

Bils: Mut zu neuen Ausdrucksformen von Kirche

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Sandra Bils regte an, Kirche neu zu denken

Über einen kurzen gedanklichen Ausflug in die neue Zentralbibliothek von Helsinki nahm Pfarrerin Sandra Bils die Gäste mit in einen Vortrag über neue Formen von Kirche in der Mitte der Gesellschaft. Diese Bibliothek sei konzipiert worden als Ort der Begegnung, des Lernens und der Geschichten, nicht nur zur Aufbewahrung von Büchern. Deshalb sei sie für viele tausend Menschen zum neuen Lieblingsort geworden. Auch die Kirche könne so ein Ort sein, wenn man die richtigen Fragen stelle, z. B.: Warum brauchen wir Kirche? Was kann und was soll Kirche sein? Wenn man diese Fragen beantwortet habe, könne man die Aufgabe der Kirche wieder besser begreifen. „Wir sprechen von einer ‚mission-shaped‘ church, einer Kirche, die sich von ihrer Mission ableitet“, erklärte Bils.

Grundlage und Auftrag sei und bleibe das Evangelium. Was man zusätzlich brauche, sei Mut für neue Ausdrucksformen von Kirche, wie es beispielsweise die „Fresh X“-Bewegung vormache. „Aus dem Evangelium heraus so leben, dass das eigene innere Feuer andere mitreißt“, beschrieb Bils die Methode „Fresh X“, „auf Augenhöhe und gemeinsam mit den Mitmenschen.“ So könne etwa die Currywurst-Bude zum Ort werden, der Berührungsmöglichkeiten mit der Kirche und mit Gott ermöglicht. Am Ende rief Sandra Bils dazu auf: „Schauen Sie, wo Sie etwas lernen können. Fangen Sie da an, wo Sie sind.“

Von der Theorie zur Praxis

Im Anschluss an die Vorträge gab es ein großes „Zukunftscafé“, in dem die vielen Impulse in lebendigen Kleingruppendiskussionen aufgenommen, reflektiert und hinterfragt wurden. Dabei ging es auch darum, wie das Gehörte in der eigenen Praxis umgesetzt werden kann. Die Ergebnisse wurden im abschließenden Plenum vorgestellt.

Die Organisatoren Tobias Faix und Tobias Künkler bedankten sich am Ende der Veranstaltung bei allen für den inspirierenden Tag, der neue Impulse für den Alltag von Kirche und Gemeinden gesetzt habe.

Der Studientag will auch nachhaltig in die Zukunft weisen: Alle Vorträge finden sich als Podcast und Graphic Recordings auf www.cvjm.de/zukunftskunst. Viele Diskussionsbeitrage finden sich unter dem Hashtag #Zukunftskunstkirche in den Sozialen Medien.

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Studientag Zukunftskunst: 3 Fragen an … https://blogarchiv.cvjm.de/2019/08/09/studientag-zukunftskunst-3-fragen-an/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/08/09/studientag-zukunftskunst-3-fragen-an/#respond Fri, 09 Aug 2019 09:27:37 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=31863
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Sandra Bils

[Am 28. September soll auf dem Studientag Zukunftskunst überlegt werden, ob Kirche als Hoffnungsträgerin im gesellschaftlichen Wandel der heutigen Zeit fungieren kann. Für diesen Studientag konnten drei hochkarätige Keyspeaker gewonnen werden, die wir schon jetzt zu Wort kommen lassen wollen. Heute: Dr. Sandra Bils, Pastorin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers]

Sandra Bils

Dr. Sandra Bils ist Pastorin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers und arbeitet als Referentin für die ökumenische Bewegung Kirchehoch2. Darüber hinaus ist sie Mitglied der Präsidialversammlung des Deutschen Evangelischen Kirchentags und Vorstandsmitglied des Fresh X-Netzwerks e. V.

Zeiten des Aufbruchs

Frage 1: Frau Dr. Bils, Zeiten des Umbruchs sind geschichtlich gesehen immer auch Zeiten des Aufbruchs, wo zeigt sich kirchlicher Aufbruch in Deutschland?

Antwort: Kirchlicher Aufbruch zeigt sich mancherorts, als zarte Pflänzchen, die dort aufsprießen, wo niemand Kirche erwartet oder wo niemand etwas von Kirche erwartet. Oftmals, wenn Christinnen und Christen ihre Komfortzone verlassen und an den Hecken und Zäunen Anderen und vor allem Gott begegnen. Die Dynamiken, die das auslöst sind wunderbar und erfrischen auch traditionelle kirchliche Strukturen.

Frage 2: Können Sie uns ein konkretes Beispiel für Innovation und Kirche geben?

Antwort: Konkrete Beispiele, die ich derzeit am ermutigendsten empfinde, sind Initiativen, die unsere bisherigen kirchlichen Denkstrukturen, Muster und Ansätze hinterfragen und herausfordern: Wenn an einem Ort die katholische und die evangelische Gemeinde sich Kirche, Gemeindehaus, Gemeindebrief, Pfarrsekretärin teilen und so gemeinsam und konsequent ökumenisch am Ort wirksam sind (z.B. Ökumenisches Kirchenzentrum Arche, Neckargemünd).

Oder wenn sich gemeindliches und gemeinwesenorientiertes Engagement am Ort zusammentun und zusammen mit anderen Playern am Ort für den Sozialraum die Kräfte bündeln und so so neue Attraktivität für Kirche entsteht. (z.B. Café International, St. Marien Winsen).

Oder wenn eine Kirchengemeinde ihr eigenes statisches und unbewegliches Gefüge hinterfragt, einen Bauwagen zur rollenden Kirche umbaut und an Orten auftaucht, an denen niemand christliches Engagement vermutet. (z.B. Kirchenmobil aus Obernkirchen).

Frage 3: Was wünschen Sie sich von diesem Studientag? Oder: Warum lohnt es sich, am 28. September dabei zu sein?

Ich freue mich, dass in der Veranstaltung das Thema Zukunft konstruktiv betrachtet wird, nicht wie sonst so oft in Form von Horrorprognosen und depressiv-lähmender Endzeitstimmung. „Kirche als Hoffnungsträgerin“ im Untertitel der Tagung macht für mich Lust auf den Austausch über Zukunftsbilder, ermutigende Erfahrungen und Träume von und für Kirche und unser gesellschaftliches Miteinander allgemein.

Frau Dr. Bils, vielen Dank für das Gespräch!


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Die Kunst, Zukunft zu gestalten: Studientag am 28.9. in Kassel

Ausführliche Informationen zum Studientag und die Möglichkeit zur Anmeldung unter www.cvjm.de/zukunftskunst

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Studientag Zukunftskunst: 3 Fragen an … https://blogarchiv.cvjm.de/2019/07/11/zukunftskunst-3-fragen/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/07/11/zukunftskunst-3-fragen/#respond Thu, 11 Jul 2019 07:31:19 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=31847
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Heinrich Bedford-Strohm

[Am 28. September soll auf dem Studientag Zukunftskunst überlegt werden, ob Kirche als Hoffnungsträgerin im gesellschaftlichen Wandel der heutigen Zeit fungieren kann. Für diesen Studientag konnten drei hochkarätige Keyspeaker gewonnen werden, die wir schon jetzt zu Wort kommen lassen wollen. Den Anfang macht Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).]

Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm

Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm ist Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Professor an der Universität Bamberg und der Universität Stellenbosch (Südafrika)

 

Kirche im Wandel

Frage 1: Herr Dr. Bedford-Strohm, die Kirche befindet sich mitten in einem großen Wandel, was ist darin jetzt die wichtigste Aufgabe für die evangelische Kirche?

Antwort: Natürlich muss es jetzt um gute Ideen für eine ausstrahlungsstarke Kirche gehen und um die tatsächliche Umsetzung dieser Ideen. Dabei hoffe ich vor allem auch auf den Ideenreichtum und Tatendrang junger Leute in unserer Kirche. Das Wichtigste aber ist etwas Anderes: nämlich die eigenen geistlichen Quellen neu entdecken und alle Lust an den Untergangsszenarien hinter uns lassen – und das heißt: aus der Fülle leben lernen. Wir sind vielleicht nicht immer die stärksten Boschafter, aber die Botschaft, die wir weitergeben dürfen, ist richtig stark. Das ist der entscheidende Grund, warum wir voller Hoffnung in die Zukunft gehen können.

Frage 2: Kirche ist Teil des Gemeinwesens, wie kann sie Hoffnungsträgerin für die Menschen vor Ort sein?

Antwort: In der Tat kann Kirche nicht Kirche sein, ohne sich für das Gemeinwesen einzusetzen. Denn Gott hat in Christus „die Welt“ (griechisch: ton kosmon) mit sich versöhnt (2. Kor. 5). Und wir sollen Botschafter dieser Versöhnung sein. Wir sind darin die besten Hoffnungsträger, dass wir schlicht ausstrahlen, wovon wir sprechen. Dass wir die Liebe Jesu Christi ausstrahlen gegenüber allen Menschen, und zwar ohne vorherige Bekenntniskontrolle.

Frage 3: Was wünschen Sie sich von diesem Studientag? Oder: Warum lohnt es sich am 28. September dabei zu sein?

Ich erwarte, dass sich am 28. September viele Menschen treffen, die der Wille vereint, mutig und kraftvoll in die Kirche der Zukunft aufzubrechen. Wie das aussehen kann und was dazu nötig ist, darüber wollen wir ins Gespräch kommen. Ich erwarte mir viele neue Ideen und vor allem: die Lust, sie gemeinsam zu entwickeln und über ihre Umsetzung nachzudenken.

Herr Dr. Bedford-Strohm, vielen Dank für das Gespräch!


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Die Kunst, Zukunft zu gestalten: Studientag am 28.9. in Kassel

Ausführliche Informationen zum Studientag und die Möglichkeit zur Anmeldung unter www.cvjm.de/zukunftskunst

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Kirche: Mission digital! https://blogarchiv.cvjm.de/2019/07/04/kirche-mission-digital/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/07/04/kirche-mission-digital/#comments Thu, 04 Jul 2019 12:29:06 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=31660
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Würde Martin Luther heute leben, er wäre wohl auf Facebook, Instagram und Twitter aktiv. Schließlich nutzte er das Massenmedium seiner Zeit – das gedruckte Buch – um die christliche Botschaft mit Leidenschaft zu verbreiten. Die Kirche heute tut sich hingegen noch ein bisschen schwer mit den Massenmedien der heutigen Zeit.

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Florian Karcher spricht darüber, was Luther und die Digitalisierung miteinander verbindet (Foto: Kevin Beier)

Über dieses Thema sprach vor kurzem Prof. Dr. Florian Karcher in seiner Antrittsvorlesung an der CVJM-Hochschule: „Kirche: Mission digital! Theologische Konsequenzen der Digitalisierung für Ekklesiologie und Missionstheologie“.

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Prof. Dr. Florian Karcher spricht über „Kirche digital“ (Foto: Kevin Beier)

Karcher ging dabei u. a. darauf ein, wie das Internet bisher vertraute Kommunikationsmuster verändert habe. Statt dem klaren Prinzip „einer spricht, einer hört zu“ aus dem nicht-digitalen Leben gehe es online interaktiv zu. Mission geschehe daher heutzutage konkret während und durch Kommunikation, und sei weniger ein eher abstraktes Ziel.

Im Internet lasse sich natürlich nicht regeln und kontrollieren, was theologisch richtig sei – jede und jeder könne alles schreiben, was sie oder er für richtig halte. „Erfolg im Netz hat nicht die Person, die das Schlaueste postet, sondern wer schlau postet“, so Florian Karcher. Dennoch – oder gerade deswegen – sei es wichtig, dass Kirche auch im Internet präsent sei. Beispiele für gute Nutzung der digitalen Möglichkeiten gebe es schon viele, dennoch sei noch „Luft nach oben“. Natürlich müsse das gewohnte kirchliche Leben in Gottesdiensten und Gemeinden weiterhin gepflegt werden. Neue Methoden, Menschen zu erreichen, seien aber nötig.

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Hybride Kirche: Mischung aus digitaler und analoger Welt (Foto: Tobias Faix)

Als Fazit schlägt Florian Karcher daher die Theorie der „hybriden Kirche“ vor, die das beste aus zwei Sphären vereint (digital und analog) und Kirche dadurch auch als „Weltverbesserin“ fungieren kann.

Nicht nur bloße Theorie

Prof. Dr. Florian Karcher bat sein Publikum ganz praktisch um Beteiligung: während des Vortrags durften die Zuhörerinnen und Zuhörer auf Twitter diskutieren, was sie davon halten, Segen von einer künstlichen Intelligenz (wie einem Roboter) zu erhalten (nachzulesen auf dem Twitter-Account von Florian Karcher: prof_flo).


Prof. Dr. Florian Karcher ist Studiengangsleiter des Bachelor-Studiengangs „Religions- und Gemeindepädagogik / Soziale Arbeit“ und Leiter des Instituts für Missionarische Jugendarbeit an der CVJM-Hochschule.

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Es war alles ‚Zufall‘. https://blogarchiv.cvjm.de/2014/02/11/es-war-alles-zufall/ https://blogarchiv.cvjm.de/2014/02/11/es-war-alles-zufall/#respond Tue, 11 Feb 2014 06:59:58 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=15409
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Was macht eine Gemeinde, die ihr Kirchengebäude verliert? Ein neues suchen? Mit einer anderen Gemeinde fusionieren? Eine andere Lösung haben wir am letzten Sonntag bei St. Luke’s Kentish Town in Walthamstow/London erlebt.

Auf dem sonntäglichen „Farmer’s Market“, betreibt die Gemeinde einen Stand. Es gibt Kaffee und selbst gebackenen Kuchen. Die erste Runde Kaffee geht an die Betreiber der Markststände.
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Nach dem die Marktleute versorgt sind, füllt sich der Stand mit Menschen von der Strasse. Viele von ihnen Leben auf derselbigen oder in einfachen Unterkünften. Sie haben wenig Geld, viele leiden unter Alkoholismus oder anderen Süchten.
Nach einer dreiviertel Stunde macht sich diese bunte Gruppe von Mitarbeitenden und Gottesdienstbesuchern auf zum gemeinsamen Gebet. Am Rande des Marktes in einer windgeschützten Ecke werden Anliegen geteilt, an Leute gedacht, die nicht da sind und mit- und füreinander gebetet. Der Gottesdienst beginnt!
Später erfahren wir, dass das eigentlich nie so geplant war. Angefangen hat es als Gebet der Mitarbeitenden, aber die Leute von der Strasse haben sich irgendwann dazugesellt. Sie wollten mitbeten.

„It happend by accident. – Es ist zufällig passiert,“ erklärt uns Frances Shoesmith, Pastorin der Gemeinde.

Nach der Gebetsrunde zieht die Gemeinde aus Mitarbeitenden von St. Luke’s und den Leuten von der Strasse die High Street herunter. Es wirkt auf mich, wie ein Prozession, ein geistlicher Weg. Unterwegs höre ich im Gespräch mit einem der Mitarbeitenden eins meiner Zitate des Tages:

„It’s not about us and them, because God is allready in them.“

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Dass das nicht nur ein frommer Spruch ist, erleben wir dann im „Pop in Cafe“, in dem die Gemeinde sich in kleinen Vierer-Gruppen an die Tische setzt. Ein Zettel mit einem Bibeltext und Fragen wird verteilt. Der Mitarbeiter an meinem Tisch, David, liest den Text vor. Marc und Alice, die mit am Tisch sitzen, hören zu, so gut sie können. Wir hören das Gleichnis von Feigenbaum aus Lukas 13, während die Kellnerin des Cafés die Bestellungen aufnimmt. David bringt die Fragen ins Gespräch und vor allem Alice kommt ins Erzählen. Sie bringt den Bibeltext und ihr Leben miteinander in Verbindung. Irgendwann sagt sie: „Ich gehe ja nicht mehr in die Kirche.“ Darauf nimmt David sie in den Arm und sagt:

„As I told you last time, this is your church.“

Nach einer guten halben Stunde serviert die Kellnerin Tisch für Tisch das Frühstück, das für alle von der Gemeinde bezahlt wird. Dazu hat uns die Pastorin Francese vorher mit einem Achselzucken erklärt:

„Wir machen das, so lange wir Geld haben. Und bisher haben wir immer genug Geld gehabt. Also machen wir weiter.“

Auch dieser Teil des Gottesdienstes, das gemeinsame Bibellesen und das Frühstück, sind ein Zufall. Nachdem einer der Obdachlosen den Mitarbeitenden von St. Luke’s beim Aufbau des Marktstandes geholfen hat, haben sie ins „Pop in Café“ zum Frühstück eingeladen. In diesem Café trafen sie sich damals schon mit einer kleinen Gruppe von Mitarbeitenden zum Bibellesen, nach dem sie ihr Kirchengebäude verloren hatten. Aus dieser Einladung zum Frühstück entwickelte sich die Idee, alle zum Frühstück und zum Bibellesen einzuladen.
Seit diesem Zufall trifft sich regelmäßig, jeden Sonntag, eine Gruppe von circa 40 Leuten in „ihrer Kirche“ zu „ihrem Gottesdienst“, bei dem wir an diesem Sonntag Gäste sein durften.

Auf dem Rückweg schwirrt unter anderem ein Satz weiter in meinem Kopf herum: „It all happend by accident. – Es ist alles ein Zufall.“ Dabei muss ich an Matthäus 6, 33 denken:

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. „

Genau das habe wir am an diesem Sonntagmorgen bei St. Luke’s erlebt.

Dieser Besuch bei St. Luke’s ist Teil der Studienreise, die der CVJM Baden aktuell zum Thema „Fresh Expressions of church“ in London durchführt.

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Der deutsche CVJM beim Johannisempfang in Berlin https://blogarchiv.cvjm.de/2012/07/03/der-deutsche-cvjm-beim-johannisempfang-in-berlin/ https://blogarchiv.cvjm.de/2012/07/03/der-deutsche-cvjm-beim-johannisempfang-in-berlin/#respond Tue, 03 Jul 2012 11:31:53 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=6719
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Johannisempfang der EKD – Berlin 2012. (rechts: Karl-Heinz Stengel, mitte: Bundespräsident Joachim Gauck, hinten mitte: Thomas Kern)

Beim diesjährigen Johannisempfang in der Friedrichsstadtkirche/Französischer Dom waren neben vielen hochrangigen Vertretern von Kirche und Staat auch Leitungsverantwortliche des deutschen CVJM mit dabei. Präses Karl-Heinz Stengel, Schatzmeister Thomas Kern und Generalsekretär Dr. Roland Werner konnten mit Bischöfen und Politikern über die Arbeit des CVJM sprechen. Ein besonderer Höhepunkt war eine persönliche Begegnung mit dem Bundespräsidenten Joachim Gauck am Rande des Treffens, in der er die Arbeit des CVJM lobte und von persönlichen Verbindungen berichtete. Ziel des Johannisempfangs der EKD ist es, Kirche und Politik miteinander ins Gespräch zu bringen und einen geistlichen Impuls zu setzen. Dazu diente in der Feierstunde vor allem die Rede des Ratsvorsitzenden der EKD, Präses Nikolaus Schneider, über das Lied von Paul Gerhardt: „Geh aus mein Herz und suche Freud“, in der er die Grundlage christlichen Lebens betonte, in der Beziehung zum dreieinigen Gott, unserem Schöpfer, Erlöser und Begleiter. Der Abend klang mit gutem Essen und vielen Begegnungen aus. Beim gemeinsamen Verfolgen des EM-Spiels Deutschland gegen Italien brach das Temperament manches Kirchenfürsten und Regierungsmitglieds in ungewohnter Weise durch.

Mehr über den Johannisempfang der EKD.

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