internationale Beziehungen – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Thu, 09 Apr 2020 11:55:13 +0000 de-DE hourly 1 Willkommen in Indien – Teil 3 https://blogarchiv.cvjm.de/2020/04/02/willkommen-in-indien-teil-3/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/04/02/willkommen-in-indien-teil-3/#respond Thu, 02 Apr 2020 14:06:23 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33309
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Im zweiten Teil meines Reiseberichts habe ich euch von der Bildungsarbeit des YMCA in Bhubaneswar berichtet, heute teile ich einige Eindrücke aus der Arbeit des YMCA Ranchi.

Ranchi_Balwari School - Kindergarten

Fester Teil des Gemeindeentwicklungsprogramms sind Kindergärten

Dritte Station: Ranchi

Letzte Station dieser Besuchsreise war der YMCA Ranchi, der im vergangenen Herbst sein 50. Jubiläum feierte. Der Aufbau der Arbeit begann mit einem Gemeindeentwicklungsprogramm, das noch heute weitergeführt wird.

Der damalige CVJM-Sekretär fuhr mit seinem Fahrrad in einfache Siedlungen und in Slums, startete dort ein Bildungsprogramm. Heute gibt es in neun Slums Kindergärten, Ausbildungsprojekte für Frauen, Gesundheits-Check-ups und Begleitung durch Sozialarbeiterinnen und -arbeiter. Zwei Begegnungen waren in diesen Tagen für mich besonders eindrücklich:

Offenheit lernen

An einem Tag sind wir zu einem Frauenprojekt in ein Dorf 50 Kilometer außerhalb von Ranchi gefahren. In dieser Gegend startete der YMCA vor 20 Jahren ein Programm, das Menschen und Strukturen auf dem Land stärken soll, um damit der Landflucht entgegenzuwirken.

Wichtiger Bestandteil dieses Programms sind Frauengruppen, die sich wöchentlich in kleinen Gruppen treffen. In diesen Treffen tauschen sie Wissen über Anbaumethoden aus, erhalten Trainings zum Beispiel zur Produktion von Konserven. Anliegen ist, dass sie ihre Erträge steigern können, um nicht nur den Eigenbedarf zu decken, sondern um auch etwas verkaufen zu können.

Eine Frau erzählte, dass die Bewohner des Dorfes zu Beginn des Projekts sehr zurückhaltend und misstrauisch waren. Sie wollten keinen Kontakt zu den für sie Fremden aus dem YMCA haben. Doch die Mitarbeitenden des YMCA haben Beziehungen zu ihnen aufgebaut und die Frauen haben erfahren, dass sie sie unterstützen wollen.

Heute gehen sie ganz offen auf Menschen zu und so konnten wir auch bei meinem Besuch miteinander ins Gespräch kommen.

Hin zu den Menschen

An einem anderen Morgen waren wir in einer Lepra-Kolonie. Der YMCA hat zwei Lepra-Kolonien der Stadt „adoptiert“. Auch wenn die Krankheit heute ausgemerzt ist, so gibt es immer noch ältere Generationen, deren Körper noch von der Krankheit gezeichnet sind. Sie leben mit den nachfolgenden Generationen weiter in den Kolonien, die ihnen von der Regierung zugeteilt wurden.

Die Regierung hat ihnen einfache Häuser gebaut, kümmert sich aber nicht weiter um sie. Der YMCA ist regelmäßig mit Sozialarbeiterinnen und -arbeitern vor Ort, führt Gesundheitsvorsorge durch und kümmert sich um ihre Bedürfnisse. So haben sie zum Beispiel in den beiden Kolonien Toiletten und Duschhäuser gebaut.

Bei unserem Besuch in dieser Lepra-Kolonie wurde jeder Familie vom YMCA Ranchi ein Eimer zum Wassertransport mit einem Duschbecher zur Verfügung gestellt. Gerade in der momentanen Corona-Krise erleben wir, wie wichtig Hygienemaßnahmen sind. Diese in solch einer Kolonie einzuhalten, ist sehr schwierig. Hier bedeutet ein Eimer für jede Familie schon eine wichtige Hilfestellung.

Wir können Hoffnungszeichen setzen

Projekte aus allen drei Vereinen, von denen ich berichtet habe, werden schon seit einigen Jahren durch Aktion Hoffnungszeichen unterstützt. YMCA in Indien erhalten keinerlei staatliche Förderung und müssen sich komplett über Mitgliedsbeiträge, Fundraising und Unterstützung von internationalen Partnern finanzieren.

Die YMCA-Vorsitzende aus Ranchi sagte in unserem Treffen: „Eure Unterstützung ist für uns ein großes Hoffnungszeichen.“

Ich durfte vor Ort sehen, dass diese Unterstützung in ganz unterschiedliche Lebenssituationen hinein Hoffnungszeichen bringt. In Lebenssituationen, die schon lange durch Mangel und Entbehrung geprägt sind und zu Menschen, die jetzt besonders gefährdet sind.

Durch die Corona-Pandemie sind zurzeit auch die YMCA in Indien in ihrer Arbeit eingeschränkt, doch weiter aktiv, um Not zu lindern. Dabei wollen wir sie auch gegenwärtig und zukünftig unterstützen.

Auch ihr könnt mit einer Spende an unseren Hilfsfonds Aktion Hoffnungszeichen oder für die einzelnen Projekte ein Hoffnungszeichen setzen: www.cvjm.de/spenden

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Willkommen in Indien – Teil 2 https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/20/willkommen-in-indien-teil-2/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/20/willkommen-in-indien-teil-2/#respond Fri, 20 Mar 2020 09:15:52 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33290
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Im ersten Teil meines Reiseberichts nach Indien habe ich Eindrücke meines Besuchs im YMCA Salem mit euch geteilt. Heute nehme ich euch mit in den Norden des Landes: nach Bhubaneswar.

Bhubaneswar_Kinder zeigen ihre Lesefähigkeiten

Kinder zeigen, was sie gelernt haben, zum Beispiel Lesen

Zweite Station: Bhubaneswar

Von Salem ging es also weiter nach Bhubaneswar im Bundesstaat Odisha. Um die Arbeit des YMCA Bhubaneswar einordnen zu können, sind drei Wahrnehmungen wichtig:

Landflucht: Viele Menschen ziehen vom Land in die Stadt in der Hoffnung, eine Arbeitsstelle zu finden und damit ein besseres Leben. Leider trügt diese Hoffnung oft und die Familie landet in einem der Slums der Stadt.

Arbeitsmarkt: In Indien gibt es weitaus mehr ungeregelte Arbeitsverhältnisse als bei uns. Viele arbeiten als Tagelöhner, das heißt sie gehen morgens an eine zentrale Stelle in der Stadt und hoffen, dass sie eine Tagesanstellung auf einer Baustelle oder ähnliches erhalten.

Bildung: Das Bildungssystem ist in Indien sehr defizitär. In den vergangenen Jahren konnte zwar die Einschulungsrate gesteigert werden, die Lernerfolge an den staatlichen Schulen sind aber sehr gering. Grund dafür sind unter anderem mäßiger Kenntnisstand und Engagement der Lehrer.

Non Formal Education Centers in Bhubaneswar

Bildung ist aber ein elementarer Baustein für bessere Berufs- und Lebenschancen. Der YMCA Bhubaneswar hat Non Formal Education Centers (Informelle Bildungszentren) in neun Slums aufgebaut, in denen Kinder zwei bis drei Stunden am Tag, oft ergänzend zum regulären Schulbesuch, unterrichtet werden. Dieses Projekt wird auch von Aktion Hoffnungszeichen gefördert.

Durch die Begleitung in dieser Arbeit sollen Kinder zum Schulbesuch ermutigt werden und die Lehrerinnen und Lehrer in den Zentren fangen auf, was in den Schulen nicht gelehrt wird. Dafür stellen Slumbewohner oder auch Lehrer selbst zum Teil ihren eigenen Wohnraum zur Verfügung. In einem Slum findet der Unterricht sogar im Freien statt.

Lediglich in einem Slum hat der YMCA ein eigenes Schulgebäude. Dieses wurde im letzten Frühjahr nach einem Sturm stark beschädigt und mit Unterstützung aus unserem Fonds für Katastrophenhilfe neu aufgebaut.

Bhubaneshwar_Wiedereinstieg

Einer dieser Jungen geht dank des Einsatzes des YMCA wieder zur Schule

In einem Slum habe ich einen Jungen getroffen, der mehrere Jahre nicht zur Schule gegangen ist. Der Vater hat die Familie verlassen, die Mutter muss die Kinder allein durchbringen. Sie konnte ihn nicht zum Schulbesuch bewegen. Durch den Kontakt mit dem YMCA geht der Junge inzwischen wieder zur Schule, möchte nun seinen Schulabschluss machen und später einen Beruf erlernen. Der YMCA begleitet ihn weiterhin und unterstützt ihn beim Lernen.

Weitere Einblicke in die verändernde Wirkung der Arbeit des YMCA in Indien erhaltet ihr im letzten Teil meines Berichts.

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Willkommen in Indien – Teil 1 https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/19/willkommen-in-indien-teil-1/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/19/willkommen-in-indien-teil-1/#comments Thu, 19 Mar 2020 14:34:52 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33275
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„Vanakkam!“ Das bedeutet „Willkommen“ in Tamil, einer der 22 anerkannten Amtssprachen in Indien neben Englisch.

Dieses Wort ist mir während meiner zwei Wochen in Indien in unterschiedlichen Sprachen begegnet und war Programm. Ich habe mich an allen Orten, die ich besuchen durfte, sehr willkommen gefühlt.

Willkommensgruß

Willkommensgruß der Frauen in einem Projekt

Meine Stationen in dieser Zeit waren Salem, Bhubaneswar und Ranchi. Es war eine Zeit, die geprägt war von Begegnungen, vom Kontakte knüpfen, davon die Arbeit der YMCA vor Ort kennenzulernen und von Besuchen in verschiedenen Projekten, die der CVJM Deutschland mit Aktion Hoffnungszeichen unterstützt.

In drei Teilen werde ich in den nächsten Tagen von meiner Indienreise berichten.

Erste Station: Salem

Mit dem YMCA Salem und der India Gospel League pflegt der CVJM Esslingen seit zehn Jahren eine Partnerschaft und so war ich auf dieser ersten Station mit einer Gruppe aus dem CVJM Esslingen unterwegs. Somit wurde meine Zeit dort auch durch Begegnungen mit CVJM-Geschwistern aus Deutschland bereichert!

Seit 2012 wird in Salem unter anderem das Projekt CARE gefördert: Community Action for Renewal and Education (Gemeindeprogramm für Erneuerung und Bildung). Anliegen dieses Projekts ist die Stärkung von Frauen in ländlichen Bereichen. An verschiedenen Orten etwas außerhalb von Salem hat der YMCA Schulungszentren eingerichtet, in denen Frauen einen Computer- oder Nähkurs absolvieren können. Diese Kurse dauern mindestens sechs Monate.

Was sich für Teilnehmerinnen verändert

Wir sind mit einigen Frauen ins Gespräch gekommen und sie haben uns erzählt, was sich durch diese Kurse für sie verändert hat:

  • Sie haben neue Fähigkeiten entdeckt.
  • Sie haben mit verbesserten Computerkenntnissen bessere Jobmöglichkeiten.
  • Sie haben die Möglichkeit, das Einkommen ihrer Familie aufzustocken oder können ihre Familie selbst mit Kleidung ausstatten.

Darüber hinaus bieten Skill Training Days im YMCA-Gebäude in Salem eine Chance für einen Tag in Gemeinschaft mit anderen Frauen und die Möglichkeit, auch mal aus ihrem Dorf herauszukommen.

Auch an einem dieser Tage konnten wir teilnehmen. Es war toll, den ganzen Tag mit einer kleinen Gruppe von Frauen zu verbringen, denn nach zwei bis drei Stunden war das Eis getaut und mehr und mehr Kontakt war möglich.

Von weiteren Begegnungen und Kontakten könnt ihr im nächsten Beitrag lesen!

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YMCA Togo meets CVJM Karlsruhe https://blogarchiv.cvjm.de/2018/09/25/ymca-togo-meets-cvjm-karlsruhe/ https://blogarchiv.cvjm.de/2018/09/25/ymca-togo-meets-cvjm-karlsruhe/#respond Tue, 25 Sep 2018 09:01:51 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=30365
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[Ein Beitrag von Eberhard Walther]

Nachdem im vergangenen Sommer eine Gruppe von 15 jungen Erwachsenen aus dem CVJM Karlsruhe den YMCA Lomé und die Region Maritime in Togo besuchte, stand Ende Juli der Rückbesuch des YMCA Togo in Karlsruhe an.

Partnerschaftsbesuch des YMCA Togo in Karlsruhe

Leider erhielten aus der zwölfköpfigen Gruppe nur acht Togolesen ein Visum für den Besuch in Deutschland, sodass die Gruppe deutlich kleiner war als geplant.

Trotz dieser anfänglichen Enttäuschung erlebten wir eine sehr intensive Zeit miteinander. Da es der erste Besuch aus dem Local YMCA Lomé in Deutschland war, stand natürlich das Kennenlernen des CVJM Karlsruhe im Mittelpunkt. Von Kleingruppen über Schülercafé, Jugendgruppe, Ferienspiele und Jungschar bis zum CVJM-Gottesdienst und unserem Gesamtmitarbeitertreffen wurde unseren Gästen die geistliche Verknüpfung der verschiedenen Bereiche deutlich.

Dabei überraschte die Togolesen vor allem die Eigenständigkeit unseres Vereins bezüglich der Strukturen, aber auch bei der Verantwortung für die Mitarbeitenden immer wieder. Der Besuch bei einem Karlsruher Stadtrat hat bei uns allen den Blick für die politische Verantwortung der Christen in unserer Gesellschaft noch einmal geschärft.

Gemeinsam bauten die Gäste mit ihren Gastgebern ein Floß

Neben dem gemeinsamen Erkunden unseres Vereins kamen wir bei tollen Lobpreiszeiten und einem regen Austausch über verschiedene Bibeltexte auch persönlich miteinander über unseren Glauben ins Gespräch. Wir konnten an verschieden Stellen von der Lebendigkeit, dem Tiefgang und der Spontanität des Glaubens unserer Gäste aus Togo stark profitieren – so kam es beispielsweise am Ende unseres Gottesdienstes zu einem togolesischen Segentanz.

Abgerundet wurde das Programm durch einen Besuch bei unserem Nachbar-CVJM in Stuttgart, einem Ausflug in den Schwarzwald und etwas europäischer Kultur in Straßburg.

Wir freuen uns auf weitere Begegnungen und sind dankbar für die Möglichkeit über Kontinente hinweg unseren Glauben teilen zu können und die internationale Dimension des CVJM erleben zu dürfen.

Eberhard Walther, CVJM Karlsruhe

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