GOP – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Wed, 23 Nov 2016 13:15:03 +0000 de-DE hourly 1 „Gelassenheit, mehr Vertrauen, Dankbarkeit“ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/11/20/gelassenheit-mehr-vertrauen-dankbarkeit/ https://blogarchiv.cvjm.de/2016/11/20/gelassenheit-mehr-vertrauen-dankbarkeit/#respond Sun, 20 Nov 2016 08:29:35 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=26295
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Lena im Gespräch mit dem Branch Director des CCA im YMCA Ethiopia

Lena im Gespräch mit dem Branch Director des CCA im YMCA Ethiopia

Lena Damrow hat im Jahr 2013/14 mit dem durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Programm weltwärts einen internationalen Freiwilligendienst im CVJM weltweit absolviert. Für zehn Monate arbeitete sie im Rahmen der Partnerschaftsarbeit des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg (EJW) im YMCA in Äthiopien mit. Seitdem lassen sie Land und Leute nicht mehr los. So ist sie diesen Sommer nach Äthiopien zurückgekehrt.

Am Rande des Global Operating Plan (GOP) Meetings des YMCA Ethiopia in Addis Abeba am 19. – 20. November 2016 kamen wir miteinander ins Gespräch:

Lena, gemeinsam mit einer Delegation aus dem EJW-Weltdienst sind wir seit Mittwoch in Addis, um am GOP Meeting teilzunehmen. Du bist schon seit einigen Wochen hier. Was hat dich zurück nach Äthiopien geführt?

Nach meinem Freiwilligendienst im CVJM weltweit war ich zunächst noch einmal im Urlaub hier. Weil es mir immer noch so gut gefallen hat, war mir schnell klar: Ich will noch einmal mehr Zeit hier verbringen, um die entstandenen Beziehungen zu intensivieren und meine Sprachkenntnisse zu verbessern. Deshalb bin ich jetzt für insgesamt sechs Monate noch bis März 2017 im Rahmen eines Auslandssemesters wieder hier.

Ich studiere in Tübingen Ethnologie und Erziehungswissenschaften. Nach meinem Bachelorabschluss möchte ich gerne einen Master machen mit dem Schwerpunkt Kultur und Gesellschaften Afrikas, evtl. in Bayreuth. Zurzeit mache ich ein Praktikum bei einer Nichtregierungsorganisation (NGO), die sich gegen Menschenhandel einsetzt. Ich arbeite in einem Rehabilitationszentrum für Opfer von Menschenhandel und für psychisch Kranke.

Auch wenn du gerade nicht – wie in deinem Freiwilligendienst vor drei Jahren – Vollzeit im YMCA Ethiopia mitarbeitest, verbringst du viel Zeit im YMCA. Du wohnst sogar in deinem alten Zimmer im Children Center Addis (CCA), wo auch der Nationalverband seine Büros hat, und triffst dort täglich auf alte und neue Freunde aus dem YMCA. Wie würdest du den YMCA in Äthiopien beschreiben?

Der YMCA ist für mich wie eine Familie. Es ist eine bunte Ansammlung von ganz verschiedenen Menschen, die mir gegenüber alle immer sehr gastfreundlich und hilfsbereit sind.

Was fasziniert dich am meisten an Äthiopien?

Die Vielseitigkeit des Landes. Und der Stolz auf die eigene Kultur.

Gibt es etwas, das wir von den Äthiopiern lernen können?

Gelassenheit! Mehr Vertrauen haben, dass alles schon seinen Weg gehen wird. Und Dankbarkeit!

Zuhause in Deutschland arbeitest du seit deiner Rückkehr im Jahr 2014 im Länderausschuss Äthiopien im EJW-Weltdienst mit. Wie kam es dazu?

Nach meinem Freiwilligendienst hatte ich ein großes Interesse daran, zu sehen, wie es mit den YMCA-Projekten und Programmen, in denen ich selbst mitgearbeitet habe und die ich kennenlernen durfte, weitergeht. Ich wollte mich einfach dafür weiter engagieren und die Arbeit aktiv mitgestalten.

Im Länderausschuss wurde ich gut mit einbezogen und ich mache die Arbeit richtig gerne. Manchmal ist es allerdings schwierig, weil ich nicht immer in der Nähe von Stuttgart bin und deshalb nicht immer an den Sitzungen teilnehmen kann.

Du sprichst die Landessprache Amharisch sehr gut – was die Einheimischen hier nicht selten überrascht. Du scheinst richtig Spaß daran zu haben, obwohl die Sprache nicht leicht ist. Wie würdest du die Sprache beschreiben?

Ja, es macht mir sehr viel Spaß! Die Sprache ist sehr logisch aufgebaut, weshalb ich sie ganz gut lernen konnte. Was schwierig ist, sind die Explosivlaute, die wir aus der deutschen Sprache nicht kennen und deshalb nicht aussprechen können. Wenn man diese Laute nicht richtig macht, verändert sich die Bedeutung eines Wortes komplett. Das führt dann oft zu Missverständnissen. Ich habe deshalb tagelang in meinem Zimmer diese Laute geübt – jetzt kann ich’s! 🙂

Im Moment ist aufgrund der politischen Lage leider kein internationaler Freiwilligendienst in Äthiopien möglich. Würdest du – ganz allgemein – einen Freiwilligendienst im CVJM weltweit empfehlen?

Ja, unbedingt! Ein Freiwilligendienst im Ausland ist eine sehr gute Möglichkeit, sich selbst in einem ganz anderen Umfeld besser kennenzulernen, an Grenzen zu kommen, sich selbst und sein ganzes Umfeld und Handeln zu reflektieren.

Ich danke allen im CVJM weltweit, die mir diese Möglichkeit gegeben haben. Ich bin dafür sehr dankbar, denn es hat mein Leben total verändert. Ich würde es jeder und jedem empfehlen, diese einzigartige Möglichkeit wahrzunehmen!

Danke für das Gespräch und alles Gute und Gottes Segen für deinen weiteren Aufenthalt in Äthiopien und deine Mitarbeit im EJW-Weltdienst!

Mehr zu den internationalen Freiwilligendiensten im CVJM weltweit unter www.cvjm.de/ifwd

Tabea Kölbel, Bereichsleiterin CVJM weltweit

 

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Kühle Nächte und intensives Arbeiten in Koforidua, Ghana https://blogarchiv.cvjm.de/2015/01/16/kuhle-nachte-und-intensives-arbeiten-in-koforidua-ghana-westafrika/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/01/16/kuhle-nachte-und-intensives-arbeiten-in-koforidua-ghana-westafrika/#comments Fri, 16 Jan 2015 07:16:26 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=20247
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Man glaubt es kaum, doch Nächte in Westafrika können auch richtig kühl sein, so dass man in der Nacht schon froh ist, wenn ein Bettlaken als Decke den Leib bedeckt. Das Wetter hier in Ghana ist zurzeit gar nicht so gewohnt tropisch, denn der Hamartan, ein für diese Jahreszeit gewöhnlicher Wüstenwind von der Sahara, bringt trockene und eben auch kühlere Luft nach Ghana.

Das ist ein angenehmes sommerliches Klima für einen Deutschen, wäre da nicht der viele rötlichbraune Staub, den der Wind aus der Sahara hierhin treibt, sich in die Lungen setzt, auf alle Möbel, einfach überall hin. Und eine nächtliche Tiefsttemperatur von 16 Grad, wie ich es für einige höhere Lagen hörte, ist dann für hiesige Verhältnisse wirklich bitterkalt. Dazu kommt, dass der Staub wie ein Dunst in der Luft liegt und die Fernsicht einschränkt, so dass zur Zeit alle Inlandsfluglinien ihre Flüge eingestellt haben, wegen Sichtweiten unter 400 Metern.

Das stört aber nicht die Hauptamtlichenklausur des YMCA Ghana, bei der ich zurzeit im YMCA-Regionalzentrum in Koforidua, der Hauptstadt der Ostregion, mitarbeite. Heftige westafrikanische Wolkenbrüche in der Regenzeit, würden da eher stören (die sind hier mit heftigstem Schneefall und Glatteis bei uns gleichzusetzen). Dann läuft hier nämlich nichts mehr. Treffen werden abgesagt, Sitzungen finden nicht statt, Verabredungen platzen…

Hauptamtlichenklausur im YMCA Ghana; auch Eckard M. Geisler aus dem CVJM-Westbund ist mit dabei (aber nicht im Bild)

Hauptamtlichenklausur im YMCA Ghana; auch Eckard M. Geisler aus dem CVJM-Westbund ist mit dabei (aber nicht im Bild)

Seit Mittwochnachmittag sind nun dreizehn Hauptamtliche des YMCA Ghana in Koforidua zu einer viertägige Klausur. Anfang letzten Jahres hatte sich der Nationalverband für die nächste Zeit als Aufgabe die Stärkung von Ortsvereinen gestellt. Ein Fragebogen wurde für Mitglieder, einer für Mitbürger und einer für Ortsverantwortliche entworfen und damit alle Vereine im Land besucht. Und diese Erhebung wird in diesen Tagen ausgewertet.

Ein nicht überraschendes Ergebnis ist dabei, dass es einige Vereine gibt, die gibt es schon nicht mehr. Das soll auch im CVJM-Westbund vorkommen. Das Positive dabei ist, dass der YMCA Ghana jetzt eine gesicherte Basis für seine Weiterarbeit hat. Leider braucht die Mehrzahl der Vereine in Zukunft intensivere Betreuung als bisher angenommen, weil es an vielen Orten gravierende erkennbare Defizite gibt. Und so überlegen die Mitarbeiter, welches nun die weiteren sinnvollen Schritte sind.

Für mich ist es ein besonderer Vertrauensbeweis, dass ich von Kwabena Nketia Addae, dem Generalsekretär des YMCA Ghana, gebeten wurde, diesen Auswertungsprozess zu moderieren. Nach einundzwanzig Jahren intensiven Kennenlernens des ghanaischen YMCA-Alltags bei vielen Besuchen ist das eine schöne Herausforderung.

Die Volontäre im YMCA Ghana Jan-Henrik & Friederike sind auch mit dabei

Die Volontäre im YMCA Ghana Jan-Henrik & Friederike sind auch mit dabei

Mit dabei sind auch Friederike und Jan-Henrik, die beiden Jahresvolontäre aus dem CVJM-Westbund, die in der YMCA-Schule in Mpraeso und im YMCA-Regionalzentrum in Koforidua arbeiten. Es macht Freude, mit beiden hier in Ghana zusammen zu sein. Besonders spannend sind für mich ihre Erzählungen, ihre vielfältigen intensiven Erfahrungen und Erlebnisse.

In den vier Monaten, in denen sie hier sind, haben sie sich überraschend schnell in diesem Land mit so anderer Kultur, anderen Werten und anderen Umgangsformen eingelebt. Auch einige Brocken des Twi, das an ihren Einsatzorten gesprochen wird, haben sie sich schon angeeignet und erkunden neugierig das Land, seinen Alltag und seine Andersartigkeit.

Eckard M. Geisler, Bundessekretär für Weltdienst und Internationale Beziehungen im CVJM-Westbund

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