Die 19. Weltratstagung des CVJM-Weltbundes ist zu Ende. Die rund 1.300 Vertreter der über 70 vertretenen Nationalverbände haben ihre Rückreise angetreten. Voll von Eindrücken der vielen Begegnungen und Herausforderungen. Wir gehen erfüllt und gesegnet zurück in unseren CVJM.
Die vergangene Woche war geprägt von Versammlungen nach Geschäftsordnung, intensiver Gruppenarbeit, vielen Treffen innerhalb verschiedener Partnerschaften und unzähligen wertvollen Einzelgesprächen. Aber auch besonders durch Andachten, Lobpreis und Gebet. Das Teilen unseres gemeinsamen christlichen Glaubens durchzog die gesamte Weltratstagung.
Das waren acht Tage – genauer gesagt 174 Stunden – vollgepackt mit intensiven Begegnungen mit neuen und alten Freunden vieler Länder. 27 Stunden Tagung nach Geschäftsordnung im Plenum, 16 Stunden intensiver Austausch in Gruppen, fünf Stunden Treffen mit Partnerschaftsverbänden, über sechs Stunden intensive Beratung innerhalb der deutschen Delegation und immer wieder Zeiten für Andachten, Gebet und Lobpreis mit der Band.
Ach ja, und um die 40 Stunden Schlaf – mehr oder weniger. Aber durch die fünf Stunden Zeitverschiebung konnte man nach deutscher Zeit schlafen gehen und nach thailändischer Zeit aufstehen und hatte so jeden Tag fünf Stunden mehr.
Die deutsche Delegation ist mit einer Resolution zum Thema Migration angetreten. Diese wurde mit großer Zustimmung angenommen.Der YMCA wird weltweit die Herausforderungen, die sich uns aktuell stellen, gezielt in den Blick nehmen und koordinieren. Weitere Schritte dazu werden entwickelt.
Zu Beginn der Tagung gab es Tränen vom scheidenden Generalsekretär Johan Villen Eltvik und zum Ende vom künftigen Generalsekretär Carlos Sanvee, der tief bewegt war von dem ihm durch Caesar Molebatsi zugesprochenen Segen.
Wir erlebten eine tiefe, vertrauensvolle Gemeinschaft. Wir stehen gemeinsam für junge Menschen ein. Wir wollen sie auch in Zukunft für ihre Herausforderungen ermutigen und befähigen.
Weitere Beiträge zur 19. Weltratstagung findet ihr hier.
]]>Das Thema in diesem Jahr lautet „Youth as Community Change Agents in the 21st Century” („Jugend als Gemeinde-Change-Agents im 21. Jahrhundert). Im Mittelpunkt der Tagung steht dabei der Austausch von Best Practices, die Diskussion aktueller gesellschaftlicher Trends, die die CVJM betreffen, und die persönliche Begegnung.
Neben Impulsreferaten zu den Thembereichen „Youth Engagement“ (Jugendbeteiligung), „Youth at Risk“ (gefährdete Jugend), „Advocacy and Public Policy“ (Fürsprache und Öffentliche Ordnung) und “Mission in Action” (Mission in Aktion) war die bislang eindrücklichste Erfahrung für alle Teilnehmenden wohl die Möglichkeit, die beeindruckenden sozialen Programme des YMCA in Bogotá zu besuchen und vor Ort mit den Kindern und Jugendlichen sowie ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitenden zu begegnen.
Eines dieser Programme ist „Hogar AmaneSER“ in der sog. Tolerance Zone der Stadt, in der Prostitution legalisiert ist. Fast die Hälfte der 20.000 Einwohner dort lebt unter der Armutsgrenze und vor allem viele der aufgrund von Gewalt aus anderen Teilen Kolumbiens Vertriebene leben in diesem Teil Bogotás.
3.500 Personen prostituieren sich – darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Vor diesem Hintergrund arbeitet der YMCA Bogotá in drei Bereichen: Prävention, Beratung von Kindern und Jugendlichen und deren Familien und politische Arbeit (public policy).
Die 17-jährige Luisa erzählt uns ihre Geschichte: Seit sie 15 Jahre alt war, hat sie ihren Körper für Geld verkauft. Vor 7 Monaten hat sie von der Arbeit des YMCA Bogotá erfahren und stieg aus. Seitdem sie an einem Programm des YMCA teilnimmt, hat sich ihr Leben grundlegend verändert: „Jetzt weiß ich, dass mein Körper mehr wert ist, als mir ein Mann je bezahlen kann“, sagt sie. Seit einigen Monaten arbeitet sie auch ehrenamtlich im YMCA mit. Später will sie einmal Jura studieren.
So erleben wir in dieser Woche an zahlreichen Stellen eindrücklich, wie das Motto das YMCA in Kolumbien „Transformamos Vidas“ (Wir verändern Leben) für viele junge Menschen durch die Arbeit des CVJM weltweit an vielen Orten und in vielerlei Art und Weise Realität wird. Gott sei Dank!
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