Brief – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Thu, 02 Apr 2020 12:29:47 +0000 de-DE hourly 1 Gemeinsamer Brief von CVJM und EC https://blogarchiv.cvjm.de/2020/04/02/gemeinsamer-brief-von-cvjm-und-ec/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/04/02/gemeinsamer-brief-von-cvjm-und-ec/#respond Thu, 02 Apr 2020 12:29:46 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33395
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30. März 2020

Bitte (noch) nicht stornieren …

Liebe ehren- und hauptamtlich Mitarbeitende in der Kinder- und Jugendarbeit in EC und CVJM,

die Corona-Pandemie trifft uns hart in vielfältiger Weise in diesen Wochen und sie verändert auch unsere Kinder- und Jugendarbeit.

Brief von EC und CVJM

Brief von EC und CVJM

Wir wenden uns heute gemeinsam mit einem besonderen Anliegen an euch:

Viele prüfen derzeit, wann sie Freizeiten, Lager, Camps, Reisen für den Sommer absagen. Die Sorge vor zu hohen Stornokosten etc. ist berechtigt. Wir wissen alle um die angespannte finanzielle Situation gerade auch in der Kinder- und Jugendarbeit. Da ist es umso wichtiger, verantwortlich zu handeln. Wir danken euch, dass ihr so um- und weitsichtig denkt.

Unsere Bitte ist, dass ihr gründlich prüft, ob Absagen zum jetzigen Zeitpunkt unabdingbar sind.

Wie wunderbar wäre es doch, spätestens im Sommer wieder eine gewisse Normalität zu erleben, mit jungen Menschen Glauben zu teilen, sie zu ermutigen und zu befähigen, sie zu einem Leben in der Nachfolge Jesu einzuladen oder darin zu stärken. Wie toll ist dieser Hoffnungsschimmer am Horizont. Nachdem Kinder und Jugendliche sich in diesen Wochen nicht mit Gleichaltrigen treffen können, ist es doch besonders wichtig, ihnen diese Perspektive nicht auch schon jetzt für den Sommer zu nehmen. Und wir alle wissen darum, wie bedeutend, wirksam und nachhaltig Freizeiten sind.

Wir haben Sorge, dass durch Absagen für Angebote im Sommer Signale gesendet werden, die Corona-Krise nähme überhaupt kein Ende.

Uns ist bewusst, dass es viele Dinge abzuwägen gilt und es zahlreiche gute Argumente gibt, jetzt „auf Nummer sicher“ zu gehen. Unsere Bitte: Prüft, wie hoch sind Stornokosten für Häuser, Zeltplätze, Busunternehmen etc. Wie wirken sich veränderte Vorlesungszeiten auf die Zusammenstellung von Mitarbeitendenteams aus. Wollen Eltern ihre Kinder im Sommer überhaupt auf Freizeiten schicken u.v.m.?

Bitte verhandelt mit den „Gastgebern“ kulante Stornobedingungen, z. B. in dem ihr bittet, die jetzigen Stornogebühren einzufrieren, bereitet eure Maßnahmen so vor, dass sie im Sommer stattfinden könnten, schreibt die Eltern der bisher angemeldeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, sich nicht abzumelden etc.

Solidarität ist eines der besonderen Worte in dieser Zeit. Wir nehmen auch wahr, dass auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene viele Hebel in Bewegung gesetzt werden, um unser finanzielles Risiko und bereits entstandenen Verluste abzufedern. Der DBJR (Deutscher Bundesjugendring) hat ein eindrückliches Papier dazu erstellt.

Wir wichtig uns dieses Anliegen ist, zeigt sich auch darin, dass EC und CVJM an dieser Stelle (wie an vielen anderen auch) gemeinsame Sache machen.

Es ist großartig, wie ihr in dieser besonderen Zeit auf kreativen, neuen oder noch wenig vertrauten Wegen so viel wagt, gestaltet, ausprobiert, miteinander teilt, um Kindern und Jugendlichen von Gottes Liebe weiterzusagen, ihren Alltag positiv mitzugestalten etc. Das alles ist sehr ermutigend.

Der Gott, bei dem wir Ermutigung finden, er ermutigt uns in all unserer Not. Und so können auch wir anderen Menschen in ihrer Not Mut machen. Wir selbst haben ja ebenso durch Gott Ermutigung erfahren.“ (2. Kor 1,4)

Herzliche Grüße

Klaus Göttler (Generalsekretär Deutscher EC-Verband),
Hansjörg Kopp (Generalsekretär CVJM Deutschland)

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Brief von Generalsekretär und Präses des CVJM Deutschland https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/27/brief-von-generalsekretaer-und-praeses-des-cvjm-deutschland/ https://blogarchiv.cvjm.de/2020/03/27/brief-von-generalsekretaer-und-praeses-des-cvjm-deutschland/#respond Fri, 27 Mar 2020 11:02:53 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=33369
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CVJM in Zeiten von Corona

Dreiecksraster

Dreiecksraster des CVJM

Liebe Geschwister in CVJM, EJW und CJD,

[CVJM steht im Weiteren immer für die Gesamtheit seiner Mitglieder, also auch EJW und CJD]

was sich in dieser Zeit in und mit dieser Welt ereignet, lässt sich nicht in Worte fassen. Zwischen Hoffen und Bangen, Angst und Zuversicht bewegen wir uns als Kinder Gottes und als CVJM. Wir sind beteiligt, mittendrin, getrieben wie alle anderen auch, müssen weitreichende Entscheidungen treffen und stehen als Gesellschaft, als Weltgemeinschaft, persönlich und im CVJM vor immensen Herausforderungen.

Viele haben Angst, bangen um Job und Existenz, sind von Kurzarbeit betroffen, sorgen sich vor eigener Ansteckung, der von Familienangehörigen und Freunden oder fühlen sich derzeit besonders einsam.

Besonnen

Gott schenkt den Geist der Besonnenheit (2. Tim 1,7). Was bedeutet das in diesen Zeiten?

Wie Politik, Medizin, Entscheidungsträger und Forschung zusammenwirken und das Beste für uns Bürger suchen, ist beeindruckend und macht dankbar. Unser Beitrag zur Besonnenheit kann sein, dass wir uns an Vorgaben halten und für Verantwortliche beten, wie z. B. um 21:21 Uhr im „CVJM-Gebet“, das natürlich auch zu anderen Zeiten gesprochen werden kann (Facebook, Instagram, cvjm.de).

Besonnen sein bedeutet auch – und das ist mit großem Schmerz verbunden, weil wir damit auch vieles nicht durchführen können, was für unsere CVJM-Arbeit prägend ist, – dass wir Maßnahmen und Veranstaltungen absagen und Einrichtungen schließen. Zugleich irritiert manche Absage, die jetzt schon für Juni oder Juli mitgeteilt wird. Die Hoffnung ist, dass sich die Zeiten wieder ändern.

Ermutigend

Ermutigend ist, wie kreativ, proaktiv und leidenschaftlich viele im CVJM mit dieser Situation umgehen. Was sich in den sozialen Medien ereignet, ist eindrücklich. Wir ändern Settings von Jungschar oder Vorstandssitzung, treffen uns online und scheinen teilweise fast besser vernetzt zu sein als im zuvor so vertrauten Alltag. Wir sind aktiver Mitgestalter im Sozialraum, unterstützen diejenigen, die sich nicht selbst versorgen können u. v. m.

Danke für allen Mut, alle Inspiration, alles Engagement im CVJM und für andere. Wir wagen Neues, helfen uns gegenseitig auf dem Weg der Digitalisierung und profitieren besonders von denjenigen unter uns, die in den vergangenen Jahren bereits verschiedenste Online-Formate verantwortet haben.

Manches von dem Vielen versuchen wir gemeinsam zu bündeln (#CVJMzuhause, #EJWzuhause, jugendarbeit.online etc.). Es wird vielfältig spür- und sichtbar, dass wir Salz und Licht sind. Das ist wunderbar. Danke allen, die daran Anteil haben.

Besonders eindrücklich ist das Miteinander in der CVJM-Bewegung: Mitgliedsverbände sind eng im Kontakt mit Ortsvereinen, deutschlandweit helfen wir uns gegenseitig, stärken uns gegenseitig, sorgen füreinander in einer Zeit, die uns allen schon für die Bewältigung der persönlichen Herausforderungen besonderen Einsatz abverlangt. Wir wollen weiter voneinander lernen, Informationen teilen und gemeinsam unterwegs sein.

Die (finanzielle) Not ist auch in vielen CVJM und YMCAs groß. Auch viele Hauptamtliche im CVJM sind von Kurzarbeit betroffen. Wir verstehen uns als Solidargemeinschaft und erahnen zugleich, dass wir im finanziellen Miteinander als CVJM an Grenzen stoßen werden. Viele unserer internationalen Partner und Freunde im YMCA werden noch stärker betroffen sein. Sie suchen den Schulterschluss und hoffen auf unsere Unterstützung.

In allem kann uns unsere Sorge auch neu in Abhängigkeit von Gott führen. Er versorgt auch in den tiefsten Krisen. CVJM erfährt das seit mehr als 175 Jahren. Er wird es auch diesmal tun, gleichwohl werden wir Einschnitte hin- und vornehmen müssen.

Auch die Zeit, in der der CVJM gegründet wurde, war sehr prekär. Vereinsamung, Armut, schlechte medizinische Versorgung, Landflucht u. v. m. prägten die Mitte des 19. Jahrhunderts. Inmitten all dessen entstand der CVJM als Ort der Hoffnung und des Mutes, ein kleines Licht, das nach und nach an Kraft gewann. Lasst uns mutig bleiben.

In die Zukunft

Es stellt sich natürlich auch die Frage, wie CVJM-Arbeit in Zukunft aussehen wird. Derzeit nutzen wir die Potenziale der Digitalisierung. Wir lernen und verändern uns – auch weil wir es müssen. Zu-gleich fragen wir: Wie wird denn unsere TEN SING-Gruppe in Zukunft aussehen, was wird aus unseren Jugendgruppen oder wie werden Freizeitmaßnahmen wieder gebucht werden? Kurz: Wie geht CVJM nach Corona?

Wie konstruktiv wir derzeit in der Krise handeln, ist in den vielen offenen Fragen die größte Ermutigung. Das gibt Hoffnung auch für die Zeit des Alltags, der hoffentlich wiederkommen wird.

Diese Zeit kann auch eine Chance sein. Wir können neu fragen: Gott, was ist dein Auftrag für unseren CVJM und uns als CVJM? Zeige du uns die richtigen Schritte für die Zukunft, mache uns mutig, Neues zu wagen und uns von manchem Ballast auch zu verabschieden, zeige uns, wo Umkehr und Neuanfang nötig ist. Und, zieh uns näher zu dir, Gott.

Gottes Friede, der höher ist als alle Vernunft, der alle unsere Erfahrungen und alles, was für uns jemals vorstellbar ist, übersteigt, der umschließe, der umgebe unsere Herzen und Sinne, in Jesus Christus, unserem Herrn (Philipper 4,7).

Mit herzlichen Grüßen, Gott befohlen

Steffen Waldminghaus, Präses, und Hansjörg Kopp, Generalsekretär

P.S: Bitte prüft, ob es bereits jetzt notwendig ist, Freizeitmaßnahmen (Camps, Lager, Reisen) für den Sommer abzusagen. Können hier nicht Risiken geteilt werden? Eine offene und ehrliche Kommunikation mit den Verantwortlichen, mit den Vertragspartnern (Vermietern, Eltern usw.) kann hier hilfreich sein. Wie wunderbar wäre es doch, spätestens im Sommer wieder eine gewisse Normalität zu erleben, mit jungen Menschen Glauben zu teilen, sie zu ermutigen und zu befähigen.

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Willkommenskultur leben und ermöglichen https://blogarchiv.cvjm.de/2015/07/31/willkommenskultur-leben-und-ermoglichen/ https://blogarchiv.cvjm.de/2015/07/31/willkommenskultur-leben-und-ermoglichen/#respond Fri, 31 Jul 2015 13:57:21 +0000 http://www.cvjm-blog.de/?p=22401
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Im Zusammenhang zur Pressemitteilung „Willkommenskultur leben und ermöglichen“ vom 31.07.2015 schreibt unser Präses Karl-Heinz Stengel einen Brief an den CVJM:

„Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde im deutschen CVJM, EJW und CJD!

Karl-Heinz Stengel schreibt an den CVJM

Karl-Heinz Stengel schreibt an den CVJM

Immer mehr Flüchtlinge kommen in diesen Tagen nach Europa, vor allem auch nach Deutschland. Viele der Menschen, die zu uns kommen, haben schlimme Erfahrungen hinter sich und sind auf unsere Hilfe angewiesen. Immer drängender werden die Fragen nach der Unterbringung und ob wir es schaffen können, Flüchtlinge bei uns aufzunehmen. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass wir in Deutschland die Kraft und die Möglichkeiten haben zu helfen.

Die weltweite CVJM-Bewegung hat sich in ihrer Geschichte immer auch um Flüchtlinge und Kriegsgefangene gekümmert. In einem Buch schrieb ein Kriegsgefangenen-Sekretär des CVJM, „dass sie in jedem Kriegsgefangenen nur den Menschen sehen, dem sie in christlicher Nächstenliebe dienen möchten.“ Können wir diesen liebenden Blick Jesu mit übernehmen und in jedem einzelnen Flüchtling einen von Gott einzigartig geschaffenen und geliebten Menschen erkennen? In meinem Heimatort in Remchingen ist der CVJM schon seit vielen Jahren in einem erfolgreichen Integrationsprojekt mit engagiert. Das örtliche „Netzwerk Asyl“ wird von vielen Christen mit Leben gefüllt. In Remchingen gab es vor wenigen Tagen aber auch einen Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft. Von solchen menschenverachtenden Übergriffen dürfen wir uns nicht entmutigen lassen.

Ich bin sehr dankbar, dass sich an vielen Orten ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem CVJM, dem EJW und dem CJD für Flüchtlinge einsetzen und konkrete Hilfe leisten. Die Möglichkeiten vor Ort werden sehr unterschiedlich sein. Ich ermutige die Verantwortlichen vor Ort, sich in bewährter und innovativer Weise auch mit kleinen Hilfen in die Flüchtlingsarbeit einzubringen. Deutschland hat die Kraft zu helfen, vor allem, weil sich auch viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesellschaftspolitisch engagieren und konkrete Hilfen anbieten.

Als CVJM in Deutschland sind wir mit unseren Mitgliedern und den über 60.000 ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein starkes Glied dieser Hilfsgemeinschaft. Wir wollen als Teil einer weltweiten CVJM-Gemeinschaft weiterhin unseren Beitrag zu einer offenen, gelebten und praktizierten Willkommenskultur in Deutschland leisten.

Im Namen des CVJM-Gesamtverbandes bitte ich euch, wo das nicht schon geschieht, als CVJM-Verein zu prüfen, wie die Begleitung von Flüchtlingen und Asylbewerbern eine Aufgabe für euch werden kann.

Bitte prüft, ob ihr zum Beispiel geeignete Grundstücke, Immobilien oder Freiflächen besitzt, die ihr für einen begrenzten Zeitraum als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung stellen könnt.

Bitte unterstützt nicht zuletzt auch durch euer Gebet die Menschen, die sich im CVJM und an vielen anderen Stellen für die gelebte, von Nächstenliebe geprägte Willkommenskultur einsetzen.

Können wir es schaffen, dass in jedem CVJM-Verein in Deutschland, der örtliche CVJM oder ein Mitglied des Vereins, eine Wohnung als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung stellen kann? Das wäre doch ein weiteres starkes Signal unserer Solidarität mit den Menschen, die vielfach unsägliches Leid erlebt haben. Wir würden auch damit den Auftrag Jesu umsetzen, der einmal zu seinen Jüngern sagte: „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern [die Schwestern waren mit eingeschlossen], das habt ihr mir getan.“

Ich freue mich, wenn ihr eure Erfahrungen mit uns teilt!

So grüße ich euch herzlich im Namen aller Verantwortlichen im deutschen CVJM und wünsche euch Gottes Segen für eure wertvolle und unverzichtbare Arbeit vor Ort.

Euer

Karl-Heinz Stengel“

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