3. Advent – CVJM-Blog https://blogarchiv.cvjm.de Stark im Leben! Wed, 11 Dec 2019 12:41:41 +0000 de-DE hourly 1 Adventskalender: Andacht zum dritten Advent https://blogarchiv.cvjm.de/2019/12/15/adventskalender-andacht-zum-dritten-advent-2/ https://blogarchiv.cvjm.de/2019/12/15/adventskalender-andacht-zum-dritten-advent-2/#respond Sun, 15 Dec 2019 09:00:56 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=32824
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[Ein Beitrag von Ruben Ullrich]

Weihnachtsslam

3. Advent

Andacht zum 3. Advent

„Sei fleißig!“, sagt eine Stimme in mir und bringt mich dazu, spät ins Bett zu gehen, doch noch eine Mail zu schreiben oder die ein oder andere Stunde länger im Büro zu bleiben. „Schaffe, schaffe, Häusle baue“, und wieder einmal merke ich zu spät, wie das Hamsterrad mich gefangen hält und mir vor allem eins ermöglicht: mich im Kreis zu drehen. Ich messe mich an Menschen, die produktiver sind als ich und versuche Ziele zu erreichen, die irgendwie dann doch eher unerreichbar sind. Anstrengend!

„Sei politisch!“, sagt eine Stimme in mir und bringt mich dazu, mich mit Wahlergebnissen auseinanderzusetzen, mit den aktuellen Geschehnissen im Nahen Osten, im fernen Westen und im örtlichen Deutschland. Es passiert so viel und mein Kopf schwirrt vor Informationen, aber auch schlechtem Gewissen, weil ich es einfach nicht hinbekomme, auf dem neusten Stand zu sein und vor allem zu bleiben! Denn die Nachrichten von heute sind ja der Schnee von gestern. Und dann ist da ja auch noch „Social Media“, das alte Monster, und giert nach Aufmerksamkeit und Futter.

Shopping

Weihnachtsstress
alle Bilder: unsplash

„Sei still!“, sagt eine Stimme in mir und bringt mich dazu, mir zwanghaft Orte und Möglichkeiten zu suchen, zur Ruhe zu kommen. Denn der Advent ist eine Zeit der freudigen, ruhigen Erwartung und des Runterkommens. Sagt man ja so. Und deshalb gerate ich darüber in Unruhe, bloß nicht in Unruhe zu geraten und irgendwie in dieser aufregenden Zeit, auch noch entspannt zu bleiben.

„Kauf was!“, sagt eine Stimme in mir und bringt mich dazu, daran zu denken, was Person XY mir letztes Jahr Tolles zu Weihnachten geschenkt hat und wieviel mir das bedeutet hat und wie sehr ich das doch auch wieder zurückgeben will. Und so fange ich Listen an, in denen ich Ideen sammle, durchforste mein Hirn und das Internet nach Ideen und habe das Gefühl, dass nur die wenigsten richtig gut sind. Aber zu Weihnachten schenkt man doch was! Aber auch nicht nur irgendwas, sondern das Spezielle, Besondere, Einzigartige.

Weihnachtsgeschenk

Weihnachtsgeschenk

„Freue dich!“, sagt eine Stimme in mir und bringt mich dazu, mich schlecht zu fühlen. Denn ich kann mich gerade nicht freuen. Es ist zu viel. Zu viel los, zu viel zu tun. Wie soll ich dabei noch ehrlich Freude empfinden? Klar, ich freue mich auf die Feiertage, freue mich auf die Familie und auf den Urlaub. Und natürlich auf das gute Essen. Aber auf das „Licht der Welt“? Auf Jesus? Wo soll der denn noch Platz haben in meinem Leben? Zwischen all den Dingen, die ich so zu tun oder auch nicht zu tun habe.

„Ehre sei Gott in der Höhe“, singen die himmlischen Heerscharen.

Weihnachtsbaumschmuck

Engel mit Trompete

„Ehre sei Gott in der Höhe“, singen die himmlischen Heerscharen und bringen mich dazu, mein System mal wieder zu überdenken. Meinen Kompass neu zu kalibrieren und meine Antennen neu auszurichten. Ehre sei Gott. Nicht mir. An Weihnachten geht es nicht um mich. Es geht nicht einfach nur um meine begrenzte Sicht der Dinge, es geht nicht um mein kleines Hamsterrad. Es geht um Gott. Er verdient die Ehre dafür, dass er in diese Welt seinen Sohn geschickt hat und versucht, mich aus meinen Systemen zu ziehen. Und Licht in meine Welt zu bringen. Und meine Stimmen ein wenig leiser sein zu lassen. Und diese Nachricht kann ich nicht oft genug hören.

Kompass

Den inneren Kompass neu ausrichten

Ich wünsche dir, dass du dich mal wieder hinterfragen lässt. Dass du noch einmal kurz inne hältst und darüber nachdenkst, wie deine Adventszeit bisher war. Wodurch war sie geprägt? Was waren Dinge, die dich angetrieben haben? Welche Stimmen haben dich zu welchen Handlungen gebracht? Und wie kannst du die Tage bis Weihnachten so gestalten, dass sie Gott die Ehre geben, weil er seinen Sohn in unsere Welt gesandt hat?

Ich wünsche dir einen wunderbaren dritten Advent und ein schönes Weihnachtsfest.

Ruben Ullrich, Referent Junge Generation und TEN SING

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Adventskalender: Andacht zum dritten Advent https://blogarchiv.cvjm.de/2018/12/16/adventskalender-andacht-zum-dritten-advent/ https://blogarchiv.cvjm.de/2018/12/16/adventskalender-andacht-zum-dritten-advent/#respond Sun, 16 Dec 2018 09:00:58 +0000 https://www.cvjm-blog.de/?p=30923
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[Ein Beitrag von Karsten Hüttmann]

Adventskugel 16

Johannes, der Täufer oder: „Schlangenbrut! Alles Schlangenbrut!“

Es gibt Menschen, die man nicht sofort mit Spaß oder Freude in Verbindung bringt. Menschen, wie Sheriff Schäfli zum Beispiel. Das ist natürlich nicht sein richtiger Name, aber wir nannten ihn immer so, wenn er nicht dabei war. In unserer Männer-WG während des Studiums hatte er immer ein Auge darauf, dass alles seinen rechten Weg geht. Dass die Ordnungen eingehalten wurden.

Und wenn mal wieder etwas falsch gemacht wurde, zum Beispiel über jemanden gelästert, die Musik zu laut aufgedreht oder Sachen nicht anständig aufgeräumt: Sheriff Schäfli wies einen mit 100%-iger Sicherheit darauf hin. Da ließ er, das personifizierte Auge des Gesetzes, nicht mit sich spaßen.

Und während ich über ihn schreibe, frage ich mich, ob ich ihn jemals lachend erlebt habe. So richtig albern, fröhlich, lauthals … Irgendwie Fehlanzeige. Ein Mensch, den ich nicht mit Spaß oder Freude in Verbindung bringe.

Bild: Rawpixel, Unsplash

Manchmal, wenn er mal wieder eine seiner Anklagereden hielt, habe ich die Augen zugemacht. Dann erschien er mir wie Johannes, der Täufer. Wie er da am Fluss steht und zetert und schimpft. Eine Menschenmenge um sich herum. Die einen lassen schuldbewusst die Schultern hängen. Seine Tiraden gehen zum Teil unter die Gürtellinie. Die anderen reiben sich die Fäuste und sind insgeheim froh darüber, dass er es nicht auf sie abgesehen hat.

Johannes, der Motzki

Auch so einer, den man nicht sofort mit Freude in Verbindung bringt. Allein schon sein Klamottenstil und sein Speiseplan. So kratzbürstig wie sein Mantel gewesen sein muss, so kratzbürstig kommt er in den Evangelien oft daher. Und dann auch noch Heuschrecken zum Mittagessen. Würg!

Aber genau dieser Johannes steht am dritten Adventssonntag im Mittelpunkt. Und passt mit seiner Drohbotschaft vom Feuer und der Schlangenbrut so gar nicht zu Lebkuchen, Glühpunsch, Räuchermännchen und „O du fröhliche“. Dabei heißt ausgerechnet dieser Sonntag in der kirchlichen Tradition auch noch Gaudete: Freut euch!

Johannes und Freude, wie das zusammenpassen soll: keine Ahnung. Wobei, da war doch was. Ganz am Anfang. Da hüpfte er sogar vor Freude. Im Bauch seiner Mutter Elisabeth. Als sie der ebenfalls schwangeren Maria begegnete. Da war eine ganz schöne Gaudi!

Und dann als Erwachsener redete er auch wieder von so einer Gaudi. Einer Hochzeitsgaudi. Er verglich sich selbst mit einem Trauzeugen, der die Braut zum Bräutigam führen darf.

Johannes, der Wegweiser

Jesus ist seine Freude. Und dass er Menschen zum Sohn Gottes führen kann. Dass er ein Wegbereiter ist. Ein Rufer. Auch das ist seine Freude. Nicht er ist der Wichtige, sondern der Bräutigam. Jesus.

Jesus und Johannes, der Täufer, auf einem Kirchenfenste

Auch wenn er in den Evangelien eher griesgrämig oder hart erscheinen mag, er muss doch insgesamt ein liebenswerter Kauz gewesen sein. Und auf seine Weise anziehend. Charismatisch. Sonst wären die Leute nicht in Scharen zu ihm geströmt.

Und eigentlich gilt das auch für Sheriff Schäfli, denn er war trotz allem liebenswert und vor allem  einer, der mich auf Jesus hingewiesen hat, weil er sich selbst so an und über Jesus gefreut hat. Auch wenn mir nicht immer alles in den Kram passte, was er mir sagte.

Aber damit kann man sich im Advent durchaus mal beschäftigen: die Freude, also die Gaudi, über Jesus und darüber, Menschen auf IHN hinzuweisen. Und auch manches im Leben, was nicht so ist, wie es sein sollte. Dafür steht jedenfalls Johannes, der Täufer.

In diesem Sinne: einen fröhlichen dritten Advent!

Karsten Hüttmann, Bereichsleiter CVJM-Arbeit in Deutschland

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