Online-Netzwerktreffen der Projektgruppe Interkulturelle Öffnung

[Ein Bericht von Annika Völker]

Ein Vernetzungstreffen im Netz: Das scheint vom Wort her zunächst gar nicht abwegig, und doch ist es ganz anders, als sich real zu treffen.

Zoom-Meeting

Das Vernetzungstreffen der Projektgruppe Interkulturelle Öffnung fand dieses Mal online statt

Netzwerken: Das ist das Kennenlernen und Wiedersehen von anderen Menschen, die oft ebenfalls in einem bestimmten Bereich und mit Menschen unterwegs sind. Das ist der Austausch von gesammelten Erfahrungen, das Anteilnehmen, Dazulernen und das gemeinsame Spinnen von Ideen, das ist gegenseitige Unterstützung – alles wichtige Bestandteile in der interkulturellen Arbeit.

Wir trafen uns mit knapp 30 Leuten am Samstag, den 20. Juni digital, lernten uns in kleinen Gruppen kennen und hörten nach einem geistlichen Impuls über Unrecht zwei kurze Themenreferate.

Yasin Adigüzel (EJW) erzählte uns von seinen gesammelten Erfahrungen im Umgang mit schwierigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Jede und jeder von uns, die oder der auf Freizeiten war, kann sich bestimmt einige Szenarien vorstellen, in denen es gilt, einen kühlen Kopf zu bewahren und die Jugendlichen mit ihren Herausforderungen, Bedürfnissen und Sorgen zu sehen.

Yasin machte uns Mut, Konflikte immer als Chance zu sehen und durch ebendiese auch eine tiefe Beziehung zu den Jugendlichen aufzubauen, sie in ihren Herausforderungen und Anliegen zu begleiten und zu stärken.

Auch um die Themen rechtsextremistischer Sprüche, Anfeindungen oder gar körperlicher oder seelischer/psychischer Angriffe sollte es gehen. Andrea Bolte (CVJM-Westbund) gab uns einen Einblick in die doch sehr unterschiedlichen Begriffsdefinitionen und zeigte uns einige Beispiele von „Stammtischparolen“.

Wir wurden darin bestärkt, menschenverachtende Behauptungen oder Äußerungen nicht einfach stehenzulassen, sondern direkt und klar zu widersprechen: „Jede Reaktion ist besser als keine Reaktion.“ Wir sollten jedoch auch sehr ehrlich zu uns selbst sein und uns fragen, wo wir evtl. Meinungen oder bestimmte Phrasen – und sei es nur durch das wiederholte Hören – langsam übernehmen und zu glauben beginnen oder mit welchen Vorurteilen wir auch nach langer Arbeit mit Menschen aus uns „fremden“ Kontexten (jeglicher Art) noch behaftet sind.

Einen sehr gelungenen Abschluss bildete das im Anschluss stattfindende, freiwillige gemeinsame Kochen des syrischen Rezeptes Mjaddara, welches Lilav Hannan (EJW) mit uns teilte und beim Kochen durch Anleitung und Beantworten von Fragen bestens unterstützte. Ein sehr leckeres und doch recht einfaches Essen, welches der eine oder die andere bestimmt wieder kochen wird.

Annika Völker, CVJM-Sekretärin für das Projekt „Damit Geflüchtete Heimat finden“ im CVJM Baden

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