Studierende der CVJM-Hochschule gründen Jugger-Team

[Das Interview führte Jonathan Parisius]

Lukas Späth, Student an der CVJM-Hochschule

Lukas Späth, Student an der CVJM-Hochschule, hat eine Jugger-Mannschaft gegründet

Trommelschläge schallen über die Wiese. Zwei Teams stehen sich grimmig dreinschauend gegenüber, Polsterwaffen in ihren Händen. Auf Kommando rennen sie aufeinander zu. Es entsteht Chaos und man hört diverse Rufe über die Wiese schallen: „Bin down, bin down!“, „Kette steht“, „Der Läufer kommt über links!“ Aus dem Gemenge rennt ein einzelner Spieler mit einem Schaumstoffzylinder los und versenkt diesen in einem kleinen Tor. „Jugg!“, ruft der Schiedsrichter von der Seitenlinie.

Lukas Späth, Student an der CVJM-Hochschule, hat mit einigen Mitstudierenden eine Jugger-Mannschaft gegründet. Was Jugger ist und was den Reiz dieser Sportart ausmacht, darüber berichtet er im Interview.

Lukas, was ist eigentlich genau Jugger?

Bei Jugger handelt es sich um die oben beschriebene Sportart. Sie hat sich in den 90ern in Deutschland unter Studierenden entwickelt und basiert auf dem australischen Endzeitfilm „Jugger – Kampf der Besten“.

Jugger ist eine Teamsportart mit zwei Mannschaften á fünf Personen, die Elemente aus dem Fechten und dem Rugby miteinander verbindet. Jedes Team hat einen Läufer, dessen Aufgabe es ist, den Jugg (Spielball) ins gegnerische Mal (Tor) zu befördern. Dabei wird er von seinen Mitspielern, manchmal auch Pompfern genannt, beschützt. Diese tragen die sogenannten Pompfen mit sich, bei denen es sich um gepolsterte Spielgeräte handelt, die mittelalterlichen Waffen nachempfunden, jedoch komplett ungefährlich sind.

Gruppenfoto

Die Jugger-Mannschaft bestehend aus Studierenden der CVJM-Hochschule

So gibt es z. B. die Kurzpompfe und das Schild, die Langpompfe oder die Morgenstern-ähnliche Kette. Hier ist nun der Fechtaspekt des Juggers sehr wichtig: Treffen zwei Gegner aufeinander, geht es darum, den Gegner zuerst zu treffen: Somit siegt hier Präzision und Schnelligkeit stets über Kraft. Wurde man dann getroffen, muss man eine gewisse Zeit auf die Knie und seine Pompfe weglegen, bis man wieder am Spielgeschehen teilnehmen kann. So ist es nun die Aufgabe eines jeden Teams so zusammenzuspielen, dass es dem Läufer möglich ist zu punkten.

Wie kam es zu der Idee ein Team auf die Beine zu stellen?

Ich selbst spiele seit nun mittlerweile fast fünf Jahren Jugger und hatte stets den Wunsch, Teil einer Mannschaft zu sein. Da ich jedoch immer, bevor dies zustande kommen konnte, umgezogen bin, war das bisher nicht möglich.

So habe ich meine Begeisterung für Jugger vor zwei Jahren mit an den Campus gebracht und habe dort versucht, Gleichgesinnte zu finden, um ein Team zu gründen. Dies ist mir dann zu Beginn meines zweiten Studienjahrs erfolgreich gelungen, denn im neuen Hochschuljahrgang befanden sich glücklicherweise einige erfahrene sowie sehr juggerbegeisterte Personen, die dabei halfen, das Team auf die Beine zu stellen.

Wer seid ihr und was macht euch aus?

Unser Team-Name ist „Grimm Racoons“, basierend auf zwei Wahrzeichen Kassels: den Brüdern Grimm und den Waschbären.

Ich denke, unser Team macht besonders die bunte Mischung an Neulingen und erfahrenen Spielern aus. Dabei kommen Kreativität und Erfahrung oft auf eine sehr interessante Weise zusammen.

Was waren bisher eure Highlights?

Spielszene

Beim Training

Unsere Reise zum internationalen Jugger-Turnier in Dublin im August 2018. Mit sechs Mann sind wir Anfang August angetreten, zusammen mit 23 weiteren Teams. Dabei war dieses Turnier für über die Hälfte unseres Teams die allererste Begegnung mit der Jugger Community und auch dem internationalen Spielniveau. Dort haben wir sehr viele neue Bekanntschaften gemacht und einige sehr spannende Spiele bestritten.

Habt ihr euch Ziele gesteckt, die ihr in den nächsten Monaten und Jahren gern erreichen wollt?

Wir haben nach unserem Turnier in Dublin festgestellt, dass wir individuell alle recht gut trainiert waren, jedoch unser Teamwork eher noch zu wünschen übriglässt. Dies wollen wir in den kommenden Monaten in unserem Training verbessern und dann im nächsten Jahr auf weiteren Turnieren unser neues Können unter Beweis stellen.

Jonathan Parisius, Student an der CVJM-Hochschule

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