Geschichtenerzähler über Hoffnung

[Ein Beitrag von Jeremias Scharfenberg und Hans Christian Graß]

Theologische Debatte? Auf Instagram und YouTube? Und wie passt da ein Einhorn rein?

In unserer zweiten Präsenzwoche des Masterstudiengangs Transformationsstudien in Kassel konnten wir uns unter anderem als Blogger, YouTuber und Influencer probieren. Im Mittelpunkt unserer kreativen Medienprojekte stand die Kommunikation des Evangeliums durch vielfältige zeitgemäße Formen.

Ganz analog haben wir im Kurs auch über das unfassbare Reich Gottes diskutiert und ambitioniert versucht, diesen organischen Begriff abzubilden. Dabei haben wir festgestellt, dass wir immer an die Grenze unseres Begreifens stießen und erlebten, wie Gott durch Raum und Zeit hindurch mit uns dieses Himmelreich wachsen lassen will. Wir wurden so zu Geschichtenschreibern und Erzählerinnen der Hoffnung.

Doch wir blieben nicht dabei stehen, sondern fragten uns nach Momenten der Veränderung in unserer eigenen Biografie. Ist alles im Fluss oder sind wir auf dem Weg? Nach einer Zeit der Selbsterfahrung und Bewertung unserer Vergangenheit konnten wir besser verstehen, wie wichtig Reflexion für die eigene Profession ist.

Richtig hitzig wurde es dann im Planspiel für kirchliche Veränderungsprozesse. Dort schlüpften wir in verschiedene Rollen (vom Gemeindevorsteher bis zur Öko-Pädagogin) und lieferten uns Wortgefechte über die Zukunft der Gemeinde in unserem konstruierten, aber realistischen Kirchenbezirk. Uns fiel auf, wie fremd wir uns waren, aber wie bekannt uns manche persönlichen Positionen durchaus vorkamen. Geld löste leider nicht immer unser Problem des Planspiels. Doch das Ringen der verschiedenen Persönlichkeiten miteinander wurde als sehr positiv wahrgenommen.

Das Spiel wurde dann auf theoretischer Ebene mit Dr. Sabrina Müller von der Universität Zürich aufgenommen und wir haben uns über neue Formen von Gemeinde und relationale Ansätze von Kirche unterhalten. Dabei diskutierten wir unter anderem folgende Fragen: Was bedeutet es, wenn wir Kirche nicht als Intuition/Gebäude denken? Wie zeigt sich relationale Kirche in digitalen und analogen Kontexten? Und wie können diese sich befruchten und ergänzen? Wie kann die Vielfalt kirchlicher Orte gefördert werden, weil diese Orte ganz Kirche sind, ohne die ganze Kirche abzubilden? Wie verhalten sich Innovation und Tradition zueinander?

Die spannenden Diskussionen wurden abends in gemütlicherer Atmosphäre unter uns 20 Studierenden bei einem oder auch zwei Glas Wein weitergeführt. Dabei blieb der Spaß nicht auf der Strecke und wir kamen uns vor wie langjährige Freundinnen und Freunde.

Auch wenn unsere Köpfe qualmen, sind die Herzen voller Hoffnung. Denn wie wir jetzt wissen: In Wirklichkeit ist alles ganz einfach – man muss es nur sehen.

Wie siehst du das? Wir sind gespannt auf deine Meinung. Lass‘ nen Kommentar da und folge uns hier auf Facebook.

Jeremias Scharfenberg und Hans Christian Graß, Studierende des Masterstudiengangs Transformationsstudien

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