Praktikum im YMCA Chile
Ein Beitrag von Christiane Fäller
Montag, der 5. Februar 2018 – wir befinden uns im ca. 13.000 km entfernten Valparaíso in Chile. Was ich hier verloren habe? Ich will es euch gleich erzählen!
Nun ja, eigentlich habe ich hier nicht direkt etwas verloren, sondern eher etwas gefunden: und zwar meine große Leidenschaft zur Jugendarbeit! Lasst euch also mit reinnehmen in ein wundervolles Projekt, das unser Partner-CVJM in Valparaíso vor Kurzem wieder ins Leben gerufen hat und das wirklich das Potenzial hat, Leben zu verändern!
Zuerst möchte ich euch ein paar Hintergründe erklären, mit denen sich das Ganze etwas leichter nachvollziehen lässt: Bei diesem „Centro“ handelt es sich um eine Art Ableger des großen CVJM-Hauses von Valparaíso. Durch dieses sollen vor allem die Jugendliche von dem Hügel „Placeres“ erreicht werden. Denn die Bevölkerung ist sehr arm, weshalb Kriminalität, Gewalt und Drogenmissbrauch oft auf der Tagesordnung stehen und Kinder dort häufig unter schwierigen Umständen aufwachsen. Deshalb ist grade hier eine gute Jugendarbeit besonders wichtig.
Während der Ferien fand sowohl Programm inhaltlicher, als auch sportlicher Art statt. Bei diesen Programmen durfte ich als Praktikantin nicht nur hospitieren, sondern diese als Mitarbeiterin aktiv unterstützen. Teenager im Alter von zwölf bis 16 Jahren, die Zeit und Lust haben an verschiedenen Aktivitäten in den Ferien teilzunehmen, sollen erreicht werden. Geleitet werden die Workshops von einem Mitarbeiter des CVJM, der Unterstützung von mehreren schon etwas älteren Jugendlichen bekommt, die schon länger an Programmen des CVJM teilnehmen.
An einem Tag der Woche stand das Thema „Leitung in der Gesellschaft“ auf dem Programm, bei dem es darum ging, darüber nachzudenken, was man mit seinem Leben erreichen will und wie man Nächstenliebe in der Gesellschaft leben kann. Es wurde nicht nur über das wie philosophiert, sondern auch Aktionen in der Nachbarschaft in die Tat umgesetzt.
Am folgenden Tag stand ein weiteres wichtiges Thema auf dem Plan, nämlich Sauberkeit und Mülltrennung, die in Chile nicht existiert. Wir haben gemeinsam aufgeräumt, entrümpelt und einen Komposthaufen angelegt, um das Gelände zu gestalten und die Teilnehmenden für das Thema zu sensibilisieren. Der dritte Programmtag der Woche war eindeutig der Lieblingstag der meisten Teilnehmenden, denn wir spielten Fußball und Volleyball oder machten einen Ausflug an den Strand.
Vor und nach jedem Programm gab es immer noch genügend Zeit, ins Gespräch zu kommen, Snacks zu essen oder einfach abzuhängen, wie es Teenager eben gerne tun. Ich habe gemerkt, dass bei den verschiedenen Programmen für jeden etwas dabei war und dass die Jugendlichen wirklich gerne kamen, auch wenn dem ein oder anderen ein Workshop mal nicht gefallen hat. Es war schön zu sehen, wie sie einfach die Gemeinschaft genießen und ein wenig aus ihrem Alltag herauskommen wollten.
In meinem Praktikum durfte ich dort eine Menge lernen und die Arbeit hat mich einfach fasziniert. In Jugendlichen, die vom Rest der Gesellschaft zum Teil schon als hoffnungslose Fälle abgestempelt werden, wird Potential gesehen und gefördert! Ich hoffe, ihr könnt jetzt verstehen, woher ich meine Leidenschaft für die Jugendarbeit – ganz besonders für die des CVJM – habe und konnte euch vielleicht auch ein bisschen dafür begeistern.
Christiane Fäller, Mitarbeiterin im CVJM Bayern und Studentin der Sozialen Arbeit
Den YMCA Chile unterstützen
Wenn ihr euch näher über das Projekt informieren möchtet, schaut auf der Aktion-Hoffnungszeichen-Website vorbei, dort findet ihr auch Informationen zu den anderen Projekten, die AHZ betreut.
Aktion Hoffnungszeichen unterstützt das Centro Comunitario des YMCA Chile. Auch ihr könnt mit eurer Spende helfen unter www.cvjm.de/spenden
Verwendungszweck: Projektnummer 42335