Studierende der CVJM-Hochschule hospitieren im Fachbereich Jugend
Die Studienangebote der CVJM-Hochschule bereiten auf vielfältige Aufgabenfelder der Sozialen Arbeit, der Religions- und der Gemeindepädagogik vor. Im berufsbegleitenden Studium Soziale Arbeit gehören insbesondere auch die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Kinder- und Jugendhilfe zu den relevanten zukünftigen Berufsfeldern.
Da es sich hier um einen hochprofessionalisierten und z. T. sensiblen Arbeitsbereich handelt, haben Studierende im Gegensatz zu anderen Handlungsfeldern hier oft nur in geringem Maße Einblick.
Dabei ist das Jugendamt als öffentlicher Träger der Jugendhilfe ein äußerst relevanter Partner in nahezu allen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe: Denn als Gewährleister einer spezifischen Infrastruktur für ambulante, teil- und vollstationäre Hilfen zur Erziehung bzw. Ansprechpartner und Koordinator für Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und die präventiven Angebote der Jugendhilfe ist es ein unverzichtbares Glied in der Organisation der Sozialen Dienste in Deutschland.
Grund und Anlass genug im Rahmen des Moduls „Kinder- und Jugendhilfe“ diesen wichtigen öffentlichen Träger in den Blick zu nehmen und den Kontakt zum örtlichen Jugendamt zu suchen. Im Rahmen der Präsenzzeit des berufsbegleitenden Studiums „Soziale Arbeit“ konnten die Studierenden in nahezu alle Aufgaben des Fachbereichs Jugend im Landkreis Kassel erhalten.
Ermöglicht hatte dies die Jugendamtsleiterin Sabine Scherer, die – zusammen mit ihren Fachdienstleitungen – zahlreiche Hospitationsstellen zur Verfügung stellt. Dazu gehören unter anderem: Schulsozialarbeit, das Pflegekinderwesen, die wirtschaftliche Jugendhilfe, die Jugendförderung oder die Erziehungsberatung und der Allgemeine Soziale Dienst (ASD).
Der Fachbereich Jugend des Landkreises Kassel ist für ca. 36.000 Kinder, Jugendliche und Heranwachsende zuständig. Im Gespräch mit den Studierenden diskutierte Sabine Scherer kritisch vielfältige Themen. Dabei kam auch das Thema Wirkungsorientierung („evidenzbasierte Jugendhilfe“) zur Sprache.
Für die Jugendamtsleiterin ist klar: „Der größte Wirkfaktor in der Jugendhilfe ist Beziehung, Beziehung, Beziehung und dann Kontinuität.“ Damit grenzt sie sich bewusst von den vielerorts postulierten neuen Strategien ab, denn: „Ich erreiche Wirksamkeit nicht durch ständig wechselnde Programme und Projekte“, so Scherer weiter.
Nach der eintägigen Hospitation in den Arbeitsfeldern waren die Studierenden beeindruckt von den vielfältigen Aufgaben und Tätigkeiten der Sozialarbeiterin und Mitarbeitenden im Jugendamt: „Ich war wirklich sehr fasziniert von dem Fachbereich SiS [Anm.: Sozialarbeit in Schulen] und den Angeboten, die ich in der Schulsozialarbeit an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Kaufungen kennengelernt habe“, sagte Susanne Farkhar, Studierende im Studiengang Soziale Arbeit berufsbegleitend (SABA).
Prof. Dr. Germo Zimmermann, Professor für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Jugendarbeit, dankte Sabine Scherer für die Kooperation und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit, um den Studierenden einen Blick in die Praxis zu geben und den Austausch zwischen Theorie und Praxis zu fördern. Ein nächster Schritt wird Mitte Dezember getan, denn dann begleitet Germo Zimmermann für einen Tag die Jugendamtsleiterin in ihrem beruflichen Alltag.