Buch: „Frei erziehen – Halt geben“

Wozu noch ein Buch zur Erziehung und Familie?

Der christlichen Erziehung der von Prof. Dr. Tobias Faix und Prof. Dr. Tobias Künkler befragten Eltern liegt eine „gewisse Spannung“ inne, die zum Ausgangspunkt für das Buch zur Studie und zum Thema des entsprechenden Fachtags geführt hat: „Zwischen Furcht und Freiheit“.

Cover des Buches „Frei erziehen – Halt geben“

Die spannende Frage besteht nun darin: Wie können Familien mit der Spannung umgehen zwischen einem freiheitlichen und selbstverantwortlichen Erziehungsideal auf der einen und dem unbedingten Wunsch der Glaubensannahme durch das Kind auf der anderen Seite?

Um diesen „wunden Punkt“ in der christlichen Erziehung genauer unter die Lupe zu nehmen, stellen Autorinnen und Autoren – selbst Eltern – ihre Gedanken dazu im Rahmen des von Tobias Künkler, Tobias Faix und Damaris Müller herausgegebenen Praxisbuchs zur Familienstudie dar.

Junge Eltern, die „das Christliche“ an ihrer Erziehung schätzen und individuelle Ausdrucksformen suchen, haben zuweilen das Gefühl, die bisherigen Lösungen passen nicht (mehr) zu ihrer Umwelt, ihrem Selbstverständnis. Oder Vorschläge zur Gestaltung christlicher Rituale können im stressigen Familienalltag nur mit enormer Kraftaufwendung umgesetzt werden. Die Überzeugung setzt sich durch: Wir brauchen Formen für unseren Glauben in der Familie, die zu unserer heutigen Zeit passen, die zu unserer Unperfektheit, unseren Grenzen passen.

Was ist denn „das Christliche“ an christlicher Erziehung?

Wie verhält es sich mit der Entscheidungsfreiheit des Kindes, wenn es um Glaubensfragen und Lebensgestaltung geht? Wie groß ist der Anteil von Eltern am „ewigen Heil“ ihrer Kinder? Haben Bemühungen oder sogar Zwang überhaupt (positive) Auswirkungen?

Wie gestaltet es sich mit der Prägekraft der Herkunftsfamilie? Welche Faktoren spielen eine Rolle und welche Auswirkungen haben diese auf das zukünftige Glaubensverständnis des Kindes? Wie gehen wir mit „heißen Eisen“ in der Erziehung um, die einen starken theologischen Bezug haben, z. B. biblisch legitimierte Gewaltanwendung, das Menschenbild oder der Umgang mit anderen Religionen?

Daraus leiten sich eher praktische Fragen ab: Wie können wir mit Konflikten aller Art umgehen? Was ist mit neuen Medien, mit politischem Engagement? Wie können wir Mitbestimmung oder Loben und Strafen gestalten? Wie reden wir über andere wichtige Dinge, z. B. Sexualität?

Die Autorinnen und Autoren präsentieren uns Ansätze, diesen Fragen zu begegnen, ohne im Spannungsverhältnis „zwischen Furcht und Freiheit“ stecken zu bleiben.

Das Anliegen: Familie feiern

Das Buch „Frei erziehen – Halt geben“ bietet keine Patentlösungen, aber es bietet Antworten auf die obigen Fragen von einer ganzen Reihe von kompetenten Autorinnen und Autoren, die sowohl ihre fachliche als auch persönlichen Erfahrungen in die Waagschale werfen.

Damaris Müller, CVJM-Hochschule, Mitherausgeberin „Frei erziehen – Halt geben“

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