„Trotz aller Schwierigkeiten haben die Kinder immer ein Lächeln im Gesicht“
Kathrin Nöh, Studentin an der CVJM-Hochschule, berichtet von ihrem Praxissemester im YMCA Bogotá, Hogar AmaneSer, in Kolumbien:
Kathrin, wo warst du im Praxissemester? Wie bist du auf die Stelle aufmerksam geworden?
Ich habe mein fünfmonatiges Praktikum im YMCA Bogóta im Hogar AmaneSer gemacht. Das ist ein Projekt für Kinder.
Der Hogar AmaneSer liegt in einem besonders kritischem Viertel, da dort Prostitution legal ist. In die Arbeit des Hogars AmaneSer werden auch die Familien der Kinder eingebunden.
Auf das Projekt bin ich durch die weltweite Zusammenarbeit der CVJM aufmerksam geworden.
Welchen Aufgaben bist du dort nachgekommen?
Am meisten habe ich mit den Kindern gearbeitet, ihnen bei den Hausaufgaben geholfen, mit ihnen gespielt, in Workshops mitgearbeitet oder diese angeleitet.
Außerdem habe ich die Workshops der Eltern unterstützt und habe bei einigen Hausbesuchen gesehen, unter welchen Umständen die Kinder leben.
Was hat dir am meisten Freude bereitet?
Besonders toll fand ich die Zusammenarbeit im Team und die Möglichkeit, einen eigenen Workshop anzuleiten. Es war toll, die Begeisterung der Kinder zu sehen: Trotz aller Schwierigkeiten, die viele von ihnen zu Hause haben, haben die Kinder im Hogar immer ein Lächeln im Gesicht.
Interessant war für mich auch die Arbeit im Büro, denn durch regelmäßige Befragungen der Kinder soll die Arbeit des YMCA immer weiter verbessert und angepasst werden. Dabei sind Psychologen, Pädagogen und Sozialarbeiter jeweils für ihren Bereich verantwortlich.
Was war deine größte Herausforderung?
Zum einen die Sprache, die – trotz Spanischkurs in Deutschland – sehr neu für mich war, zum anderen auch einige kulturelle Aspekte.
Herausfordernd war auch die Unverbindlichkeit: Neben dem Projekt mit den Kindern habe ich noch in einem Projekt direkt auf der Straße für und mit Prostituierten mitgearbeitet. Eine Zeit lang hat dieses Projekt jedoch nicht stattgefunden, weil die Zuständige häufig spontan keine Zeit hatte.
Kannst du dir vorstellen, dieser Aufgabe auch hauptberuflich nachzugehen?
Ja, das kann ich, denn es ist mir wichtig, Kindern, die in schwierigen Verhältnissen aufwachsen, ein Zuhause zu geben und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre Kindheit zu leben.
Ich möchte Kinder dabei unterstützen, Werte eines guten Miteinanders zu entwickeln und sie dadurch in ihrer Persönlichkeitsbildung zu begleiten und sie dazu zu ermutigen, ihren eigenen Weg einzuschlagen.
Der Praktikumsaufenthalt von Kathrin Nöh in Kolumbien wurde aus PROMOS-Mitteln des DAAD-Programms (Deutscher Akademischer Austauschdienst) gefördert.
Das Projekt des YMCA Bogotá wird auch von Aktion Hoffnungszeichen gefördert. Wir freuen uns sehr über Spenden mit der Projektnummer 42220 unter www.cvjm.de/spenden Mehr dazu unter www.cvjm.de/hoffnungszeichen