„Es machte mir viel Freude, den missionarischen Aspekt zu stärken“
Sarah Schwierk, Studentin an der CVJM-Hochschule, berichtet von ihrem Praxissemester im YMCA Quindío in Kolumbien:
Sarah, wo warst du im Praxissemester? Wie bist du auf die Stelle aufmerksam geworden?
Ich war fast fünf Monate in Kolumbien im CVJM Quindío.
Ich konnte schon Spanisch und kannte auch die lateinamerikanische Kultur etwas. Außerdem gibt es dort eine vielseitige künstlerische, missionarische und soziale Arbeit, die mich neugierig gemacht hat.
Welchen Aufgaben bist du dort nachgekommen?
Ich hatte eine sehr vielseitige Arbeit mit allen Altersgruppen, gab Deutsch- und Englischunterricht, habe in kreativen Gruppen mitgearbeitet, Kinder-, Jugend-, Ehrenamtlichen- und Seniorenstunden durchgeführt sowie im Behindertenheim und in Missionsgruppen mitgewirkt.
Meine Arbeit drehte sich viel darum, Menschen auf adäquate methodische Weise in ihren Fähigkeiten und im Glauben zu fördern.
Was hat dir am meisten Freude bereitet? Welche erlernten Theorien aus dem Studium konntest du umsetzen?
Mein Praxisprojekt bestand darin, Ehrenamtlichen eine Missionsschulung mit sozialpädagogischen Methoden zu erteilen, wobei ich einiges an Theorie aus dem Studium anwenden konnte.
Es machte mir viel Freude, den missionarischen Aspekt zu stärken. Da jede Methode immer gruppenspezifisch angewendet werden muss, lernte ich, die angewandten Theorien immer wieder neu zu durchdenken und praxisnah zu gestalten.
Besonders toll fand ich auch die vielseitige Arbeit mit Menschen aller Altersgruppen, gerade den Englisch- und Deutschunterricht sowie den Austausch im Team.
Was war deine größte Herausforderung?
Die Kultur ist doch sehr anders als unsere und ich fand es herausfordernd, gelernte Methoden gruppenspezifisch anzuwenden und auf Probleme vor Ort im jeweiligen Kontext zu reagieren, ohne die Hintergründe der Kultur richtig zu kennen.
Die CVJM in Kolumbien sind weniger missionarisch ausgeprägt als bei uns. Es war für mich herausfordernd, speziell diesen Aspekt vor Ort zu stärken. Dazu stellte die doch fremde Sprache auch manchmal ein Hindernis dar, auf hohem Niveau zu kommunizieren.
Kannst du dir vorstellen, dieser Aufgabe hauptberuflich nachzugehen?
Ja und nein. Einerseits hat mir die praktische Arbeit sehr viel Spaß gemacht und ich konnte viel Erlerntes teilen und selbst mitnehmen, gerade auch in der internationalen Gruppenarbeit. Allerdings würde ich mich lieber auf weniger Gruppen konzentrieren, um gute Beziehungen aufzubauen und den missionarischen Aspekt noch stärker zu betonen.
Im interkulturellen Kontext mit jungen Menschen zu arbeiten, hat mich aber immer schon sehr gereizt und nun wurde diese Neigung anhand der praktischen Erfahrung bestätigt und gefördert.
Der Praktikumsaufenthalt von Sarah Schwierk in Kolumbien wurde aus PROMOS-Mitteln des DAAD-Programms (Deutscher Akademischer Austauschdienst) gefördert.
Der CVJM Thüringen lebt seit 2008 eine lebendige Partnerschaft mit dem YMCA Quindio in Kolumbien. Mehr darüber hier.
Mit Aktion Hoffnungszeichen fördert der CVJM Deutschland eines der Projekte der Jugendarbeit im YMCA Quindio, in dem Sarah Schwierk mitgearbeitet hat. Mehr darüber hier. Spenden sind jederzeit über www.cvjm.de/spenden möglich!