Auftritt des Posaunenchores Dreis-Tiefenbach in der Erstaufnahmeeinrichtung in Burbach

Am 25. Oktober 2015 hatte der Posaunenchor Dreis-Tiefenbach einen Auftritt in der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen in Burbach.

Auftritt des Posaunenchores Dreis-Tiefenbach in der Erstaufnahmeeinrichtung Burbach

Auftritt des Posaunenchores Dreis-Tiefenbach in der Erstaufnahmeeinrichtung Burbach

Hier befindet sich auch eine Außenstelle des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge), deren Mitarbeitende vor Ort die Interviews mit den Flüchtlingen führen und danach über ein Bleiberecht entscheiden – für viele also das wichtigste Gespräch ihres Lebens. Von den in Burbach untergebrachten Flüchtlingen stammten im Oktober etwa 70 Prozent aus Syrien, 15 Prozent aus Eritrea und die letzten 15 Prozent aus Albanien, dem ehemaligen Jugoslawien und anderen Ländern.

Im Frühjahr 2015 hatte der Posaunenchor bei seinem Konzert 800 Euro an Spenden für die Arbeit der Kirchengemeinde Burbach mit den Flüchtlingen gesammelt. So war der Kontakt entstanden.

Wir trafen uns also vor dem Vereinshaus in Dreis-Tiefenbach, um dann gemeinsam nach Burbach zu fahren. Dort angekommen, mussten wir uns erst einmal als Besucher registrieren lassen. Danach ging es zu Fuß in die Einrichtung, die mehrere Häuser der ehemaligen Siegerlandkaserne umfasst. Zuerst wurde draußen gespielt und als wir unsere Instrumente auspackten, wurden wir von lachenden Kindern umlagert, die die Instrumente bestaunten und sich auf die Musik freuten. Plötzlich stand da ein kleiner Junge, vielleicht 10 Jahre alt, und bedeutete uns, er könne Trompete spielen. Also durfte er mal durchpusten und ehe wir uns versahen, spielte er Beethovens „Ode an die Freude“ – komplett und auswendig. Es stellte sich heraus, dass er in Damaskus in einem Jugendorchester gespielt hat. Ein tolles Erlebnis!

Kinder helfen beim Tragen der Instrumente

Kinder helfen beim Tragen der Instrumente

Wir spielten dann ein kleines Platzkonzert mit weltweit bekannten Stücken wie „What a wonderful world“ von Louis Armstrong oder „Moon River“ aus dem Film „Frühstück bei Tiffany“. Danach ging es in die Sporthalle. Dazu mussten wir nicht erst zusammenpacken, denn plötzlich waren wir umgeben von helfenden Händen, die Notenständer, Noten und Gepäck in die Halle trugen. Besonders die Kinder waren begeistert, helfen zu dürfen. Drinnen hatte schon eine Trommel-Combo aus Südafrika, die zu der Zeit in Obersdorf gastierte, aufgebaut und an die wir das Programm nach einigen weiteren Stücken übergaben. Eine kurze Andacht behandelte die Jahreslosung 2015: „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ Die Übersetzung dieses Bibelverses ins Arabische löste bei den überwiegend muslimischen Zuhörern einen tosenden Beifall aus.

Manch einer fragt sich jetzt vielleicht „Moss datt da si?“. Haben die Leute keine anderen Sorgen, als sich den Posaunenchor Dreis-Tiefenbach anzuhören. Doch! Haben sie. Aber der Mensch braucht nicht nur ein Dach über dem Kopf und etwas zu Essen. Das Leben in diesem Camp, so isoliert gelegen, dass der nächste Ort nur schwer zu Fuß erreicht werden kann, ist relativ eintönig und ein Lagerkoller ist vorprogrammiert, zumal bei unserem kalten Winterwetter. Darum ist jede Abwechslung, besonders für die Kinder willkommen. Und wir haben uns gefreut, dazu beitragen zu können.

Martin Heilmann, CVJM Dreis-Tiefenbach

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