Aktion Hoffnungszeichen: Berufsausbildung im YMCA Ghana
Wer will schon gerne eine handwerkliche Ausbildung als Maurer oder Schreiner machen?
Diese Frage stellen sich Jugendliche in Ghana genauso wie hier in Deutschland. Viel lieber würde man ein Studium beginnen und Karriere bei der Bank oder in einem Konzern machen. Aber nicht alle haben so viel Glück, solch zahlungskräftige Eltern oder diesen guten Schulabschluss zu haben.
Dabei hat Handwerk immer noch „goldenen Boden“ und eine praktische Ausbildung verhilft vielen schneller zu eigenem Einkommen und wirtschaftlicher Unabhängigkeit als ein Hochschulstudium das verspricht. Die jungen Leute im TTC (Technical Training Center) des YMCA in Accra haben das verstanden, als sie sich für eine Ausbildung entschieden haben. Als Bauzeichner oder Elektroinstallateur finden sie leichter einen Job als mit einem Diplom. Ihr Trumpf sind die praktischen Fertigkeiten, die sie beim YMCA erwerben. „Wir lieben vor allem den Werkstattunterricht und das zeichnen am Reißbrett und am Computer“, sagen sie.
Auf ihre Lehrer und Ausbilder lassen sie nichts kommen: „Die arbeiten hart und verlangen einiges von uns“. Allerdings müsse die Schule technisch noch besser ausgestattet werden. Mehr Werkzeuge, neuere Maschinen und leistungsfähigere Computer müssen her, um die Ausbildung zu verbessern.
Der YMCA hat sich vorgenommen, die Schreinerausbildung wieder attraktiver zu machen. Die große Fertigungshalle, die viele Jahre an eine Möbelfabrik verpachtet war, nutzt der YMCA jetzt wieder als Produktions- und Ausbildungswerkstatt. Dort gibt es noch viel einzurichten, umzubauen und zu investieren – und die gesamte Schule beteiligt sich daran. Mit einer Förderung aus Deutschland (beantragt bei Engagement Global) wollen sie neue Maschinen anschaffen und durch eingehende Produktionsaufträge einen Beitrag zur Finanzierung der Ausbildung leisten.
Schüler, Lehrer und das Management des YMCA Ghana ziehen hier am selben Strang und haben mit vielen kleinen gemeinsamen Schritten bereits begonnen, dieses Konzept auch ohne die Gewissheit einer finanziellen Förderung aus Deutschland umzusetzen. Das ist ein starkes Signal! Es zeigt, dass der YMCA Ghana mehr Verantwortung für seine Ausbildungsprogramme wahrnehmen und auch in Zukunft diesen wichtigen Beitrag zur Entwicklung seiner Gesellschaft leisten will.
Walter Wolf besuchte das Projekt im Februar 2016 im Auftrag von Aktion Hoffnungszeichen
Ihr möchtet dieses Projekt konkret unterstützen? Dann spendet hier mit dem Stichwort „Projekt Nr. 42140 / YMCA Ghana (AHZ)“.