RWE und CVJM-Hochschule engagieren sich in der Erstaufnahme Wesel
Die Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Deutschland warten. Sie warten auf ihre Aufenthaltsgenehmigung; darauf, dass sie endlich einen Deutschkurs besuchen dürfen; darauf, dass sie am Leben, das „draußen“ geschieht, wieder teilhaben können. Sie sind dankbar für jede Ablenkung und freuen sich, wenn die Menschen in Deutschland Interesse an ihnen und ihrem Schicksal zeigen.
Das Institut für Erlebnispädagogik der CVJM-Hochschule in Kassel konnte nun in einer Kooperation mit der RWE den Menschen in der Erstaufnahmeeinrichtung Wesel einen solchen Tag der Freude schenken. Ein Grillfest am vergangenen Dienstag wurde zu einem Fest der Begegnung.
RWE hatte bereits im Vorfeld des Festes Spenden gesammelt. Viele Betriebe in Wesel haben sich auch mit Sachspenden für den guten Zweck eingesetzt. So hat eine Bäckerei die Hälfte der für das Fest benötigten Brötchen gespendet und ein Hotel hat eine Auswahl an verschiedenen Salaten vorbereitet.
130 Flüchtlinge nahmen an dem Grillfest teil, darunter etwa 35 Kinder.
Für die Kinder hatte das Institut für Erlebnispädagogik extra ein Programm auf die Beine gestellt und auch viele Erwachsene ließen sich von der guten Stimmung anstecken. Die Musikanlage, die das Team mitgenommen hatte, sorgte dafür, dass selbst die Grillmeister hinter den Grills nicht stillstehen konnten und die vorwiegend syrischen Kurden begeisterten die Deutschen mit ihren traditionellen Tänzen.
Die Studentin Miriam Römer war am Dienstag vor Ort und berichtet von ihren Eindrücken des Tages:
Das Auto vollgepackt mit erlebnispädagogischen Spielen und Kinderschmink-Utensilien sind wir letzten Dienstagmittag in Kassel gestartet. Unser Ziel war eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Wesel. Dort angekommen wurden wir gleich von vielen, vor Freude strahlenden Kindern begrüßt. Die Mitarbeiter vor Ort erzählten uns, dass die Kinder schon den ganzen Tag sehr aufgeregt gewesen seien. Sie waren so neugierig, zu sehen, was wir in unserem Auto mitgebracht hatten, dass es uns nur mit Tricks gelang, sie davon abzuhalten, gleich alles selbst auszuräumen. Diese Tricks waren Spiele, die wir selbst als Kinder früher immer draußen gespielt hatten sowie Kinderlieder mit vielen Bewegungen. Die Freude der Kinder und auch der Eltern, die teilweise zuschauten, war deutlich zu spüren und wir waren erstaunt wie schnell sie – die vorwiegend deutschen Lieder – mitsingen konnten.
Um 18 Uhr kamen dann die Mitarbeiter von der RWE mit den Grillsachen und wir begannen mit unserem Programm. Es gab ganz verschiedene Angebote: vom Balancieren auf einer Slackline über Fußball- und Koordinationsspiele bis hin zum Kinderschminken. Als Abschluss unseres gemeinsamen Tages gab es dann für alle richtig leckeres Essen, gesponsert von der RWE.
Dieser Nachmittag und Abend war sehr bewegend und aufregend. Wir durften den Menschen dort nicht nur Freude schenken, indem wir mit ihnen Zeit verbracht haben, sondern wir durften einen Einblick erhalten, was es heißt, in einer Erstaufnahmestelle zu wohnen. Wir haben erlebt, wie Menschen aus anderen Kulturen feiern und tanzen und wir konnten sehen, wie leicht man Menschen glücklich machen kann.
Das Auto wieder beladen und in unseren Herzen die Erlebnisse des Tages, haben wir uns am späten Abend dann wieder nach Kassel aufgemacht. Ich bin der Meinung, dass es solche Tage viel öfter geben müsste.
Tolle Aktion mit viel Potential zum Nachahmen in anderen Regionen! Vielen Dank an das gesamte Team für allen Einsatz, die Ideen und investierte Kraft!
Herzlichen Dank seitens RWE an die ganze Truppe, die uns unterstützt hat. Ihr habt den Tag wunderbar bereichert!