Internationaler Weltfrauentag: „Aktion Solidarität“ im YMCA in Peru

An vielen Orten der Welt setzt sich der CVJM weltweit für die Gleichberechtigung und Förderung von Frauen ein. So auch in einem Projekt im Armenviertel Independencia in Lima/Peru, das von Aktion Hoffnungszeichen unterstützt wird. Hier trifft sich Vicky jeden Mittwoch für drei Stunden mit anderen Frauen in einem Gemeinderaum. Sie ist eine alte, kleine aber flinke Dame, mit vielen gesundheitlichen Problemen und Einschränkungen, aber ihr Lächeln und ihre herzliche Art können Berge versetzen. Hier im Raum ähneln sich die Geschichten vieler Frauen. Armut, Alkoholprobleme in der Familie, Arbeitslosigkeit und gesundheitliche Probleme stehen ganz oben auf ihrer täglichen Sorgenliste. Genau hier setzt „Acción Solidaria“ – ein Programm des YMCA in Peru – an: Im Leben der Menschen.

Wir sind eine Gruppe von Freundinnen, die sich gegenseitig helfen und viel miteinander teilen", erzählt Seferina, eine Teilnehmerin.

„Wir sind eine Gruppe von Freundinnen, die sich gegenseitig helfen und viel miteinander teilen“, erzählt Seferina, eine Teilnehmerin.

Die drei Gruppen mit jeweils bis zu 30 Frauen treffen sich immer einen Nachmittag in der Woche. Es wird gestrickt, gespielt, geredet und von Gott gehört. „Ich habe mich beim Stricken sehr verbessert und lerne immer noch.“, erklärt Vicky, die älteste Teilnehmerin. „Außerdem habe ich hier viele neue Freundschaften geschlossen.“

Doch es geht für Sarvia, der Leiterin von Acción Solidaria, hier um weit mehr als stricken und spielen: Den Frauen erschließen sich durch die erlernten Fähigkeiten neue Einnahmequellen. Durch diese können sie ihre Familien unterstützen. Es macht mich so glücklich, wenn die Frauen mir erzählen, dass sie etwas Selbstgemachtes verkauft haben und von dem Geld ihrem Kind neue Schuhe kaufen konnten. Was den Frauen beigebracht wird, ist die Herstellung guter, hochwertiger Produkte. Das können Strickarbeiten oder auch Desserts, etc. sein. Die Frauen merken, dass sie fähig sind, solche Produkte herzustellen und damit Geld zu verdienen. Das erhöht ihr Selbstbewusstsein. Sie lernen sich selber mit anderen Augen zu sehen. Viele der Frauen nehmen inzwischen Führungspositionen in ihren Gemeinden und Nachbarschaften ein, sie leiten beispielsweise das organisierte Kochen für eine ganze Nachbarschaft. Sie lernen einen Gott kennen, der erlaubt, dass ihr Leben sich ändert und der Hoffnung schenkt

Durch Acción Solidaria profitieren nicht nur die Frauen persönlich, sondern durch ihre Veränderung ihre gesamte Familie, ihr Umfeld und die Gemeinde. Nach den drei Jahren im Projekt gehen sie oft als andere Menschen daraus hervor.

Die Kleinunternehmerinnen freuen sich über ihr Zertifikat nach der erfolgreichen Absolvierung des Kurses im YMCA Peru

Die Kleinunternehmerinnen freuen sich über ihr Zertifikat nach der erfolgreichen Absolvierung des Kurses im YMCA Peru

„Es gefällt mir sehr zu Acción Solidaria zu gehen“, sagt Serafina. Dazu trägt bei, dass hier Raum für echte Freundschaften geschaffen wird. Bei persönlichen oder auch finanziellen Problemen kann Hilfe organisiert werden. „Die ca. 45-minütige Fahrt zum Gemeinderaum mache ich gerne, weil ich weiß, dass selbst mit dem bisschen, was ich tun kann, viel geholfen ist,“ hat Caro, eine der peruanischen Volontärinnen, für sich festgestellt: „Ich hoffe, dass die Frauen am Ende dieser dreijährigen Ausbildung ihr eigenes Gewerbe gründen können.“

Neben der Leiterin wird das Programm von einer Stricklehrerin sowie deutschen Volontären der Arbeitsgemeinschaft der CVJM und peruanischen Volontären begleitet. „Acción Solidaria“ – zu deutsch „Aktion Solidarität“- treffender könnte der Name dieses Programms nicht sein.

Sie möchten dieses Projekt konkret unterstützen? Dann spenden Sie hier mit dem Stichwort „Projekt Nr. 42160 / Frauen als Kleinunternehmerinnen“.

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