„YMCA World Urban Network“-Treffen in Bogotá
Vom 17. bis 21. November findet in Bogotá, Kolumbien, die YMCA World Urban Network (WUN) Conference statt. Das WUN ist ein Netzwerk von Großstadt-CVJM innerhalb der weltweiten CVJM-Familie. Über 90 Teilnehmende aus aller Welt sind der Einladung von Gloria Hidalgo, Vizepräsidentin des WUN, nach Bogotá gefolgt.
Das Thema in diesem Jahr lautet „Youth as Community Change Agents in the 21st Century” („Jugend als Gemeinde-Change-Agents im 21. Jahrhundert). Im Mittelpunkt der Tagung steht dabei der Austausch von Best Practices, die Diskussion aktueller gesellschaftlicher Trends, die die CVJM betreffen, und die persönliche Begegnung.
Neben Impulsreferaten zu den Thembereichen „Youth Engagement“ (Jugendbeteiligung), „Youth at Risk“ (gefährdete Jugend), „Advocacy and Public Policy“ (Fürsprache und Öffentliche Ordnung) und “Mission in Action” (Mission in Aktion) war die bislang eindrücklichste Erfahrung für alle Teilnehmenden wohl die Möglichkeit, die beeindruckenden sozialen Programme des YMCA in Bogotá zu besuchen und vor Ort mit den Kindern und Jugendlichen sowie ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitenden zu begegnen.
Leben verändern
Eines dieser Programme ist „Hogar AmaneSER“ in der sog. Tolerance Zone der Stadt, in der Prostitution legalisiert ist. Fast die Hälfte der 20.000 Einwohner dort lebt unter der Armutsgrenze und vor allem viele der aufgrund von Gewalt aus anderen Teilen Kolumbiens Vertriebene leben in diesem Teil Bogotás.
3.500 Personen prostituieren sich – darunter auch viele Kinder und Jugendliche. Vor diesem Hintergrund arbeitet der YMCA Bogotá in drei Bereichen: Prävention, Beratung von Kindern und Jugendlichen und deren Familien und politische Arbeit (public policy).
Die 17-jährige Luisa erzählt uns ihre Geschichte: Seit sie 15 Jahre alt war, hat sie ihren Körper für Geld verkauft. Vor 7 Monaten hat sie von der Arbeit des YMCA Bogotá erfahren und stieg aus. Seitdem sie an einem Programm des YMCA teilnimmt, hat sich ihr Leben grundlegend verändert: „Jetzt weiß ich, dass mein Körper mehr wert ist, als mir ein Mann je bezahlen kann“, sagt sie. Seit einigen Monaten arbeitet sie auch ehrenamtlich im YMCA mit. Später will sie einmal Jura studieren.
So erleben wir in dieser Woche an zahlreichen Stellen eindrücklich, wie das Motto das YMCA in Kolumbien „Transformamos Vidas“ (Wir verändern Leben) für viele junge Menschen durch die Arbeit des CVJM weltweit an vielen Orten und in vielerlei Art und Weise Realität wird. Gott sei Dank!
Erfreulich zu erfahren, wie sich das Leben von Menschen verändert durch den Einsatz des CVJM-weltweit. Die Engel im Himmel feiern bestimmt ein Freudenfest.