Helfen in Zeiten der Ebola

Das Driving-Doctor-Team des YMCA in Sierra Leone hilft in Zeiten der Ebola-Krise. Susanne Schröder, Organisatorin der Driving Doctors, arbeitet mit ihrem Team zurzeit auf Hochtouren. Mit Spendengeldern kauft es Lebensmittel und verteilt sie an die Menschen. Chlor zum Desinfizieren der Hände und Informationsmaterial zur Aufklärung der Menschen über die Symptome erreichen die Betroffenen ebenfalls.

Die Driving-Doctors sind pausenlos im Einsatz.

Die Driving-Doctors sind pausenlos im Einsatz.

Inzwischen hat sich die Lage im östlichen Kailahun, wo die Epidemie im Mai zuerst auftrat, gebessert – dafür gibt es aber schlimme Meldungen aus dem Westen um Freetown und Port Loko.

Die Mitarbeiter von Driving Doctors sowie CVJM-Mitarbeiter und Freiwillige gehen von Haus zu Haus und klären die Menschen über Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen auf. Sie gehen auch in die Slums von Freetown und zeigen der Bevölkerung Tafeln mit Abbildungen der Ebola-Symptome wie Durchfall und Erbrechen. Sie erklären, dass sie dann sofort ein medizinisches Zentrum aufsuchen sollen. „Die Menschen denken durch die Aufklärungsarbeit um“, sagt Susanne Schröder. „Sie kennen die CVJM- und Driving-Doctor-Mitarbeiter seit Jahren, sie vertrauen ihnen.“

Anfang August, einen Tag, bevor Susanne Schröder zurück nach Deutschland flog, hatte der YMCA Sierra Leone 80 religiöse Führer, Kirchenvertreter, Jugendleiter, Lehrer, Lebensmittelhändler und Marktfrauen aus verschiedenen Provinzen zu Vorsichtsmaßnahmen in Bezug auf Ebola geschult.

184 bestätigte Ebolafälle gibt es in Freetown und Umgebung, 1.570 in Sierra Leone insgesamt. Seit Mai sind 483 Menschen an Ebola gestorben, damit liegt die Sterberate glücklicherweise „nur“ bei etwa 35 Prozent – deutlich geringer als die häufig genannten 90 Prozent.

Vor zwei Jahren hat eine Cholera-Epidemie die Menschen in Sierra Leone heimgesucht. Rund 20.000 Menschen infizierten sich, 300 von ihnen starben. Dass viele Menschen in der Zwischenzeit an Malaria gestorben sind und Kinder hungerten, interessiere kaum jemanden auf der Welt, kritisiert Susanne Schröder.  „Erst wenn die Leute ihr eigenes Leben gefährdet sehen, interessiert es sie. Das macht einen wütend.“ Den geplanten Einsatz der Bundeswehr in Liberia begrüßt sie. „Aber jetzt ist September. Die ersten Fälle gab es in Sierra Leone im Mai, in Guinea und Liberia noch früher.“ Es dauere zu lang, bis internationale Hilfe beherzt eingreife.

Durch die CVJM-Aktion Hoffnungszeichen wurden bereits 8.000 € an den YMCA Sierra Leone für die Ebola-Nothilfe überwiesen, weitere 7.000 € werden in den nächsten Tagen bereitgestellt. Der CVJM-Westbund engagiert sich ebenfalls und unterstützt die Aktion „Solidarity Rice“ des YMCA Sierra Leone mit 10.000 €, um die Hungersnot als Folge von Ebola zu lindern.

Weitere Spenden sind hier möglich (Stichwort: Flüchtlings- und Katastrophenhilfe).

Susanne Schröder und ihr Team.

Helfen vor Ort: Susanne Schröder und das Driving-Doctor-Team des YMCA.

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  1. Lieber Daniel, liebe Gabi, ich möchte euch herzlich danken, dass ihr den Beitrag von Matthias Schultz über das Driving-Doctor-Team in Sierra Leone in den CVJM-Blog gestellt habt. Danken möchte ich vor allem Susanne Schröder und dem Team vor Ort in Freetown für wichtige Initiative, die den notleidenden Menschen in Sierra Leone die mutmachende Botschaft vermittelt: ihr seid nicht allein! Das ist wahrlich ein ‚Hoffnungszeichen‘ im Namen Jesu Christi. Wir beten, dass Gott diese Initiative reichlich segnet.
    Liebe Grüße an alle in der internationalen Arbeit von euerem
    Günther Haas

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